Frequenzweiche Open Baffle

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martinthali
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 21. Sep 2009, 12:10
Guten Morgen zusammen,

eigentlich bin ich ein glücklicher Open baffle - Hörer. Meine Konstrukte aus je einer halben Tischplatte von Omas Wohnzimmertisch (Breite 30 cm, Höhe des Töners etwa 90 cm und ca. 60 - 70 cm von der Wand weg) mit je einem 20er Breitbänder aus einer alten Elektroorgel haben mich bis heute in Entzücken versetzt.
Probleme hatte ich immer nur bei größeren Lautstärken.
Nachdem ein Sperrkreis von 15müF, 1,5 Ohm und 0,15 mH den Frauenstimmen die Hysterie bei hohen Lautstärken erfolgreich abgewöhnte, wollte ich nun mit einer Schaltung aus Spule und Widerstand in Reihe den Männerstimmen im Grundton nachhelfen. Bin nach einiger Recherche und etwas trial und error bei 1mH und 17 Ohm in Reihe stehen geblieben.
Klang alles deutlich homogener, besonders als ich die Teile noch 10cm von der Wand wegzog. Die Breitbänder bewegen sich zwar bei höheren Lautstärken wie nie zuvor, aber für meinen Bedarf reichen die Reserven aus und sie schlagen auf keinen Fall an.
Unterstützt wird das Ganze übrigens von einem sehr alten 15 Zöller mit eckigem Magneten in einem U-Dipol (ca 50 cm breit und je 40 cm tief und hoch) an einem Sub-150 von Conrad - Crossover ganz links und Level bei 09.00 Uhr

Soviel zur Vorgeschichte.
Mein eigentliches Problem kommt aus Mannheim ;-) Bei den bekannten Söhnen dieser Stadt habe ich bei höherer Lautstärke immer das Gefühl, der Grundtonbereich sei zu laut.

Kann mir jemand einen Tip geben, in welche Richtung ich die Spule und/oder den Widerstand des L/R-Gliedes verändern muss, dass der Rest, sprich alles über Grundton nicht so leise wird?

Habe nicht so viele Werte auf Lager und müsste sie bestellen. Will nun aber nicht zu viele Spulen umsonst kaufen.

Vielen Dank.
Martin
ton-feile
Inventar
#2 erstellt: 21. Sep 2009, 13:39
Hi,


Bin nach einiger Recherche und etwas trial und error bei 1mH und 17 Ohm in Reihe stehen geblieben.

Du hast 1mH und 17 Ohm parallel geschaltet und dann das Päckchen in Reihe zum Chassis, hoffe ich.

Dann lass die Spule ruhig mal, wie sie ist und verändere nur den Widerstand. Wenn Du ihn kleiner machst, wird es obenrum lauter.

Du könntest Dir auch einen L-Regler besorgen und damit erst mal den richtigen Widerstandswert herausfinden.

Wenn es passt, kannst Du den L-Regler-Widerstand dann messen und den gleichen Wert als Festwiderstand einbauen.

Genaugenommen wäre es nicht schlecht, vorher die beiden Impedanzbuckel zu entzerren, die auf der Grundreso des BBs und dem Einsatzbereich des Sperrkreises liegen.
So hat der Lo-Shelf keine optimalen Einsatzbedingungen.
Dafür bräuchte es dann aber Messtechnik.

Gruß
Rainer


[Beitrag von ton-feile am 21. Sep 2009, 13:53 bearbeitet]
martinthali
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 21. Sep 2009, 16:53
Hallo Rainer,

genauso hab ichs gemacht. Nun hab ich den Widerstand schon einmal wieder größer gemacht, weil mir der Klang in den Mitten/Höhen besser gefiel. Mein Gedankengang war aber der:
Der frequenzabhängige Widerstand der Spule wird bei z.Zt. 17 Ohm (keine Ahnung welche Frequenz da noch durchrauscht) vom Widerstand abgelöst, der den restlichen Frequenzgang des Breitbänders dann auf diesem Niveau hält/drückt.

Wenn ich jetzt also den Widerstand ändere wird zwar der Frequenzgang ab dem "Übernahmepunkt" lauter, weil geringer bedämpft, aber der "Übernahmepunkt" selbst müsste - in meiner Logik - auch wandern. Wenn ich keinen Knoten in meinem Gedankenkonstrukt habe, wandert er zu den tiefen Frequenzen hin. Daher der Gedanke, die Spule zumindest auch etwas verkleinern zu müssen.

Oder doch einen Knoten im Gedankengerüst?

Grüße und Dank

Edit: Mist nicht zuende gelesen. Messtechnik leider nicht vorhanden. Die Resoentzerrung geht halt gehörmäßig kaum. Hatte gehofft, die "Übernahmefrequenz" sei hoch genug, um mit den Resos nichts Gehege zu kommen.
Danke Martin
Martin


[Beitrag von martinthali am 21. Sep 2009, 16:58 bearbeitet]
martinthali
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 22. Sep 2009, 13:14
Hallo zusammen,

habe nochmal im Forum gesucht und von Rudolf (Dipolplus) folgende Aussage gefunden, die meine Annahme bestätigt (wusste doch es irgendwo gelesen zu haben):

"Hallo Till,

"... von 4 auf 6 Ohm wechseln" bezieht sich tatsächlich auf den Widerstand parallel zur Spule. Die Spule allein senkt alles ab 150 Hz aufwärts um 6 dB/Oktave ab. Das entspricht einer schrägen Geraden nach unten rechts im Frequenzgang. Ab 300-400 Hz wird der Innenwiderstand der Spule zunehmend größer und der Strom fließt stattdessen über den 4 Ohm Widerstand. Dieser Übernahmepunkt wandert mit höherem Widerstand immer weiter nach rechts auf der schrägen Geraden." (aus TWHOs Omnes L8... Threat)

Wenn ich also den Widerstand nur verkleinere wandert der Übernahmepunkt nach links auf der schrägen Geraden und der Frequenzbereich oberhalb würde geringer abgesenkt werden - korrekt?
Frage mich nun, ob ich mit einer größeren oder kleineren Induktivität experimentieren soll.

Jemand einen Hinweis?
Danke zusammen.
Martin
ton-feile
Inventar
#5 erstellt: 22. Sep 2009, 13:43
Hi,

An Deiner Stelle würde ich erst mal den Widerstand ausreizen.
Habe ich ja schon geschrieben.

Wenn Du damit nicht hinkommst, kannst Du die Spule verändern und dann wieder das Widerstandsspielchen machen.

Mach doch mal eine Simulation mit Boxsim, dann wird Dir das Verhalten der Schaltung schnell klar.

Du könntest auch mal einen Versuch mit einem Widerstand parallel zum Chassis machen, damit der Impedanzgang etwas glatter wird. Was für einen BB hast Du denn da verbaut?

Gruß
Rainer
2eyes
Inventar
#6 erstellt: 22. Sep 2009, 16:00

ton-feile schrieb:
Mach doch mal eine Simulation mit Boxsim, dann wird Dir das Verhalten der Schaltung schnell klar.

Ein äußerst sinnvoller Vorschlag!
Wenn ich z. B. einen Omnes L8 als BB für die Simu ansetze, beginnt die Wirkung deines "Männerstimmen-Reglers" auf der oberen Impedanzflanke der BB-Resonanz. Eine Änderung des Widerstands von 17 Ohm auf 7 Ohm (oder auf 37 Ohm) hat unterhalb von 1 kHz überhaupt keine Auswirkung.
Ohne eine genauere Kenntnis des BB-Impedanzverlaufs kann Dir hier niemand die reale Auswirkung der einzelnen Bauteile voraussagen.
martinthali
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 22. Sep 2009, 16:15
Hallo zusammen,

vielen Dank für die Antworten.
Über meinen Breitbänder weiß ich leider kaum etwas, außer, dass er mit 3,2 Ohm Gleichstromwiderstand daher kommt und 20 cm im Durchmesser misst. Wegen der geringen Impedanz habe ich mich bisher gescheut, einen Widerstand parallel zum Töner zu betreiben.
Werde es mal in Boxsim simulieren - hieß der preiswerte Visatonbreitbänder im 8"-Format nicht BG 20? Mal sehen.
Gebe Bescheid, was rauskommt.
Bis denne.
Martin
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