Hilfe zur Bassreflexabstimmung für Gitarrenlautsprecher

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*genni*
Stammgast
#1 erstellt: 24. Jan 2010, 14:02
okay, das hat jetzt nichts mit hifi zu tun, aber ich hoffe dennoch hier von eurem fundierten wissen profitieren zu können (:

hallo liebe hifi-fans!

folgendes problem: ich habe einen kleinen 8" gitarrenlautsprecher der auf den name celestion G8S-50 hört. wie der name suggeriert, ist dieses chassis mit etwa 50W rms belastbar ... theoretisch! erwartungsgemäß kommt er aber bei tiefen tönen, vor allem wenn man palm mutes spielt, sehr schnell an seine mechanischen grenzen. der einbau in ein combo-gehäuse das hinten offen ist (prinzip der offenen schallwand) verbietet sich daher. aktuell habe ich ihn in ein 13,8liter gehäuse geschlossener bauart gesteckt, aber auch darin macht er bei palm mutes noch gefährlich hub, so daß sich sogar stellenweise der kleber der zentrierspinne vom korb gelöst hat (membran ist sehr progressiv eingespannt, lässt sich ein paar wenige mm relativ leicht bewegen und dann immer schwerer, damit ein anschlagen der schwingspule vermieden wird). habe sie wieder angeklebt, also kein problem soweit. nur möchte ich den lautsprecher dennoch verwenden, daher meine überlegung:

<these>
bassreflex bedämpft bei der abstimmfrequenz die membranbewegung am effektivsten. weiterhin macht ein lautsprecher in bassreflexabstimmung weniger hub als in einer geschlossenen box, außer unterhalb der abstimmfrequenz. da sieht der lautsprecher dann zunehmends kein gehäuse mehr, schwingt also wie in einer offenen schallwand. hab ich mal gelesen, stimmt das soweit?
</these>

wie wäre es also, mein testgehäuse mit einem loch zu versehen um bassreflexabstimmung zu erreichen? ergeben sich nur folgende probleme:
1. es gibt keine TSPs zu diesem lautsprecher und selbst wenn, wären sie nicht sinnvoll verwendbar, da aufgrund des sehr geringen Xmax von gitarrenlautsprechern diese sich quasi immer im unlinearen bereich aufhalten.
2. bekannt ist die Fs, die habe ich mit frequenzgenerator und multimeter gemessen. liegt bei raumtemperatur bei etwa 82..83Hz.
3. weiterhin bekannt ist die einbauresonanz in meinem testgehäuse. diese liegt bei 120Hz. gehe ich recht in der annahme, daß bei dieser frequenz der eingebaute lautsprecher am meisten hub macht, so wie im uneingebauten zustand bei 82..83Hz?

man kann ja bassreflexgehäuse pauschal auf eine frequenz tunen. was das dann für einen frequenzgang ergibt ist hier erstmal egal, bei gitarre ist sowieso erlaubt was gefällt und in erster linie soll das sowieso nur eine kleine monitorbox werden. auf welche frequenz müsste ich hier abstimmen, um den lautsprecher möglichst effizient im hub zu minimieren? 82Hz? 120Hz? oder die mitte davon, also 100Hz?

was könnte ich noch machen, um den hub zu minimieren? reihenkapazität? da bin ich skeptisch aufgrund des röhrenverstärkers, der zum anfeuern der mini-box verwendet werden soll. noch kleineres geschlossenes gehäuse und das dann stark bedämpfen?

hoffe ihr habt trotz meiner außergewöhnlichen frage ein paar ideen dazu (:

viele grüße
carsten
*genni*
Stammgast
#2 erstellt: 25. Jan 2010, 11:32
keiner eine idee? oder ist meine frage zu fernab vom hifi? (:
eoh
Inventar
#3 erstellt: 25. Jan 2010, 13:13
moin genni,
du ahnst bestimmt, was jetzt kommt: verkauf den 8" und kauf dir einen 12".
ganz ehrlich, mit dem 8" hast du keine chance.

zu 3) nein, bei einem geschlossenen gehäuse nimmt der hub unter fb gleichmäßig zu und wird dann konstant.

das ist der vorteil gegenüber BR. bei einer so harten einspannung könnte man BR probieren, aber untenrum hat man dann wahrscheinlich trotzdem noch mehr hub als bei einem geschlossenem gehäuse.

was du probieren kannst ist ein subsonicfilter vorzusetzen, bzw. einen hochpass. aktive weichen aus dem carhifi-bereich gibts gebraucht für ganz wenig steine.
aber das könnte dann schnell zu dünn klingen.
Jan_N
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 25. Jan 2010, 14:16
Hi,

also TSP gibts hier, mit Deiner Messung der Resonanzfrequenz lagst Du also gar nicht schlecht (und Celestion hat ne einigermassen brauchbare Serienkonstanz). Die Parameter lassen zumindest den Schluß zu, dass BR mindestens einen Versuch wert wäre!

Wat is nu nen Palm-Mute? Saite, angeschlagen und mit dem Handballen abgedämpft. Wo schwingt die? Naja bei minimal 80 Hz (Standardtuning E) oder drunter (je nach Tuning, dropped oder komplett runtergestimmt). Wenn man sich mal an echten Gitarrenaufnahmen anhört, wo bei PMs am meisten "luftiges Pfund" herkommt, sind das tatsächlich meistens so 75-80 Hz, wenn man mit dem Parametrischen EQ eine Gitarrenaufnahme "durchfährt" - o.g. These bestätigt.

Also würd ich auch auf diese 80Hz abstimmen, das Gehäuse vielleicht auch ein bissl größer machen, vllt 20-25l, das bringt mehr Gewinn auf fb. Nicht zu groß, sonst macht der Speaker überhalb fb zu viel Hub (mehr als geschlossen)! Das ganze bringt rechnerisch zwischen 80 und 120 Hz so 5-6 dB mehr als Dein jetziges Gehäuse - unterhalb fb wärs gut, wenn Du was abschneiden könntest. Ein Reihen-C von ein paar hundert µF (je nach Impedanz des Speakers) könnte man dafür probieren, das würde dann in Richtung "BRHP" gehen, auch wenn mit nem Röhrenverstärker die Wirkung nicht so stark ausfällt wie mit einer Spannungsquelle a la Transistoramp.

Aber am Ende wirds mit einem 8er im Proberaum dann doch eng werden, Wundergehäuse hin oder her. Ich hab kleine Speaker in BR jedenfalls auch schon durch, das klingt zwar zu Hause ganz nett, aber wenns ernst wird, kommt doch wieder die 2x12/4x12, weil der kleine Speaker nur noch im Limit hub(p)t.

Grüße,
Jan
*genni*
Stammgast
#5 erstellt: 25. Jan 2010, 16:52
hallo jan,

vielen dank für deine antwort, die war sehr hilfreich, vor allem bezüglich der parameter. hatte da auch schon mal gegooglet, aber nichts gefunden. habe die werte soeben in winisd eingegeben und das gibt mir lustigerweise genau 13.8liter als empfohlenes volumen für ein geschlosses gehäuse an - was für ein zufall (:

zuerst mal zu den palm mutes und meiner gewohnten spielart: das gitarrentuning ist drop-c, also alles einen ganzton nach unten gestimmt und dann die tiefste saite nochmals einen ganzton tiefer. die musik ist im bereich tech metal / mathcore / deathcore anzusiedeln (reinhören? seite ist noch im aufbau!), dementsprechend sind da auch reichlich gitarrenparts verbaut, die abgestoppt (palm mutes) daher kommen und das ärgert natürlich kräftig das benutzte equipment. daß der kleine 8" das nicht in der art wiedergeben kann, daß die proberaumstatik in gefahr ist, ist mir schon klar, dennoch würde ich ihn gern wenigstens so laut drehen wollen, daß er mir in form einer kleinen monitorbox ("käseecke") assistieren kann, wenn der tontechniker mal wieder das monitoring nicht auf die reihe bekommt. daher auch das zweite hauptkriterium: kompaktheit!

die tatsache, daß bassreflex unterhalb fb nicht mehr die membranauslenkung bedämpft, macht mir auch sorgen. habe gestern einfach mal das anschlussterminal rausgeschraubt und mit einem brett die lochgröße variiert. dabei ist mir aufgefallen, daß man da zwar bei einer gewissen frequenz den hub minimieren kann, das ganze aber doch recht schmalbandig funktioniert.

aus diesem grund überlege ich bereit das ganze aktiv zu gestalten. wollte den monitor eigentlich parallel zu meiner hauptbox betreiben, aber eine eigene endstufe hätte den vorteil, daß ich frequenzen unterhalb fb mit z.b. 12dB/okt oder gar 18dB/okt absenken könnte. auch wäre es möglich den von dir beschriebenen zugewinn an schalldruck im "bassbereich" wieder auf niveau der geschlossenen box zu drücken, was den lautsprecher zusätzlich entlasten sollte.

dies wäre mein plan b, falls nicht noch jemand eine zündende idee hat?

was wäre, wenn ich das geschlossene gehäuse noch kleiner machen würde? z.b. nur 7 liter oder so? gibts da eigentlich ein programm, das die membranauslenkung als funktion zur frequenz angibt bei gegebenem gehäuse?

viele grüße
carsten

p.s.:
rein interesse halber, was für 8" hast du damals probiert und was nutzt du jetzt für speaker?


[Beitrag von *genni* am 25. Jan 2010, 17:02 bearbeitet]
Bee
Inventar
#6 erstellt: 25. Jan 2010, 17:12

*genni* schrieb:
gibts da eigentlich ein programm, das die membranauslenkung als funktion zur frequenz angibt bei gegebenem gehäuse?



Sicher.

Z.B. winisd.

Gib' im Reiter "Signal" des simulierten Gehäuses die Leistung des Amps ein (z.B. 15W).
Wähle im Hauptfenster statt "Transfer function magnitude" "Excursion" aus.

Oder... RTFM
Jan_N
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 25. Jan 2010, 17:23
Auslenkung vs. Frequenz kann Unibox ganz gut, Downloadseite ist aber momentan down. Ist eine kleine Excelanwendung.

Ich meinte vor allem auch, dass man die Box nicht zu groß macht, um ÜBERHALB fb nicht in Hubprobleme zu kommen. Ganz untenrum kann man mit einem Subsonic-Filter gutes tun, aber auch überhalb gibts noch mal nen Auslenkungsmaximum, das bei fb zwischen 70 und 80Hz so um die 100 Hz liegt. Das wird größer, je größer die Kiste ist und je tiefer sie abgestimmt ist.

Aber mal ganz ehrlich: Ich bin ja selbst Musikant. Und auch wenns denn keinen Spaß macht: Braucht Monitor wirklich Pfund? Denn auch mit der dollsten Reflexkiste wirst Du nen 8er nicht dazu bekommen, dass der unter 2-300 Hz irgendwas wahrnehmbares macht, wenn nebenan ein Schlagzeuger seine neuen 21" Crashes vertrimmt und der Ampegturm in der Endröhrenzerre hupt... Was ich mir vorstellen kann ist eine kleine aber voll klingende Kiste für zu Hause - aber live? Vielleicht allerhöchstens mit Direct-to-Head-Adapter, als Kopfhörer...

Ich hatte damals nen Monacor SP 200 GI probiert, um auch so ne Fußtröte für billig zu haben, sowie ne 2x6" Box mit so halbharten Eminence-Speakern EM 6-75 für zu Hause gebaut. Letztere hatte ich dann umständehalber, weil nur mit Öffentlichen unterwegs, bei ner Probe dabei. Fazit: leise klangs super, mit Band war einfach nix mehr zu hören. Der Monacor klang weder mit noch ohne Band besonders dolle!

Jan
*genni*
Stammgast
#8 erstellt: 25. Jan 2010, 21:09
hallo jan,

@bee: mag vielleicht so aussehen als könnte ich das fucking manual nicht lesen, aber bei meiner version von winisd gibts diesen reiter nicht. nur gain, phase plot, SPL und group delay.
habe gerade mal meine alte version (0.44) erneuert (ge-up-datet) und siehe da, jetzt gibts sowas ... hätt ich vorher wissen müssen, dann hätte ich mir den threat hier sparen können - danke für den tip (:

@jan: also größer als die rund 14 liter will ich das gehäuse sowieso nicht machen, eher noch kleiner. es ist jetzt im handlichen ziegelsteinformat, also ungefähr goldener schnitt der schallwand und minimal tiefer als hoch. wenn ich daraus mal eine "käseecke" baue, dann wird es eher noch kleiner, insofern sollte dann das von dir genannte zweite maxima bei ca. 100hz weniger problematisch sein, oder?

ich habe bereits eine aktive monitorbox mit 2x10" selbstgebaut (2x celestion G10 vintage), aber die ist mir noch zu groß, und da ich den G8S günstig bei ebay geschossen habe, wollte ich versuchen damit eine noch kleinere monitorbox zu realisieren. sollte es nicht möglich sein ist das nicht schlimm, landet der G8S halt in einem kleinen übungscombo bzw. nachdem ich letztens damit aufgenommen habe (das weihnachtslied auf der vorhin verlinkten myspace seite, da ist auf einem der beiden stereo-kanäle der G8S zu hören, auf der anderen nen G12H30) und den sound des winzlings für aufnahmezwecke echt tauglich fand, hatte ich auch schon die idee, ihn in eine isobox zu stecken und bei aufnahmen zu verwenden. nur bis dahin möchte ich abchecken, ob es wirklich nicht machbar ist, damit einen brauchbaren monitor zu basteln (:

die emi legend 675 werden ja schon lange nicht mehr gebaut, fand ich auch schon schade weil die ja für meine zwecke genau die passende größe haben. aber deinem erfahrungsbericht nach würde ich wohl damit noch mehr baden gehen .... frag mich wie diese brotbüchse so laut aufspielen kann, wenn man den herstellerangaben und kundenrezensionen glauben darf .....

viele grüße
carsten
Jan_N
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 25. Jan 2010, 21:36
Joh, dann probiers mit dem Celestion - mit der Abstimmung der Reflexöffnung kannste ja ohne Probleme rumspielen. Wunder würd ich aber nicht erwarten!

ein bisschen oT: ...was ich mal überlegt hatte, war was mit dem Monacor SP8/150Pro für ne befreundete Band für Gitarre zu machen. Der schafft, obwohl eigentlich ein Chassis für Basseinsatz, so 4-5k auf Achse, das könnte reichen. Mit ner POTENTEN Endstufe im Kreuz könnten zwei davon auch für Gitarre im Bodenmonitor funktionieren.

Auf Achse mit der Hörmuschel sind ja die meisten Gitarren-12er wegen akuten Kreischens nicht zu ertragen, das könnte mit dem Monacor-Chassis gehen, weil es in den Präsenzen nicht so ne fiese Überhöhung wie die üblichen Gitarren(s)peaker hat. Dieser kleine Bursche hat dann halt noch angenehme +-6 mm Hub, und da die Buben auf dropped A (!) spielen, könnte da auch noch im Grundton was gehen... Bislang war das aber nur Rumspinnerei, bislang fehlt die Zeit. Erst mal muss das Studio fertig werden!

Die Brotkiste? Hmm, vielleicht mit Verzicht auf echte Bässe und viel Endstufe...? Mein 2x6-Versuch von damals hatte nur ca. 70 Watt dahinter, aber die Emis haben trotzdem schon ganz schön Hub produziert. Die hatten aber auch zu wenig Wirkungsgrad in den Mitten (für Gitarre). In meinem Bass-Übungscombo für zu Hause sind sie dann aber gut aufgehoben!

Grüße,
Jan
*genni*
Stammgast
#10 erstellt: 25. Jan 2010, 22:01
oops @eoh, sorry dich habe ich vorhin ganz übersehen (: ja das mit dem subsonicfilter ist wohl meine einzige chance zum ziel zu kommen, wenn ich mir jetzt den excursion-plot anschaue den die neue version von winisd mir aufmalt. die kleinste auslenkung habe ich erwartungsgemäß bei fb aber dann gehts ganz steil wieder aufwärts zu tieferen f's hin. 80Hz habe ich angenommen, das ist aber schon recht anständig für so einen kleinen speaker. ich grübel gerade über eine selbstbauendstufe mit nem TDA2050 nach mit vorgeschaltetem subsonicfilter....

@jan: ja, auf achse ist es wirklich etwas schrill, wobei der kleine entgegen allen erwartungen nicht heller klingt als meine G12H30. den haben die damen und herren im hause celestion schon auf anständigen frequenzgang getrimmt. da ich immer ohrstöpsel drin habe, ist auf achse hören aber nicht schlimm. ein anderes chassis werde ich deswegen jetzt nicht kaufen. habe auch noch zwei 10" da, die ich, sollte der celestion dann doch einem der vorhin genannten ausweichzwecke zugeteilt werden, stattdessen verwenden kann. im übrigen hatte ich mal zwei eminence gamma 10, die ja auch relativ sauber bis 5khz gehen und dann abfallen, wie gewünscht. die klangen für gitarre furchtbar. frequenzgang ist völlig unbrauchbar. jetzt werkeln sie zusammen mit einem hochtonhorn in einem triggermonitor.

die 2x6" hast du mit 70watt befeuert und die hats nicht zerruppt? respekt (: der G8S-50 ist bei geschätzten 10W schon am limit und die beiden G10 vintage, die ich vorhin erwähnte, würden bei den theoretisch problemlos möglichen 120W auch risse bekommen. die sind an der 40W röhre gut ausgelastet.

viele grüße
carsten
*genni*
Stammgast
#11 erstellt: 25. Jan 2010, 23:14
okay auch wenn ich alle selbst eingegebenen speaker-parameter nochmal neu eingeben darf, da die alten .dri-files nicht mehr unterstütz werden, kann ich schonmal sagen, daß das neue winisd echt schick ist. habe deswegen gleich mal wild drauf los simuliert, und hier ist das ergebnis:



die dünne gelbe linie ist das bereits vorhandene geschlossene testgehäuse zur referenz. die grüne linie ist ebenfalls ein geschlossenes gehäuse, jedoch mit nur 8litern bruttovolumen. lila ist dann ein ebenso großes ventiliertes gehäuse dargestellt, das ich auf 90Hz getunt habe und mit einem hochpass erster ordnung (das sind 6dB/okt, oder? also nur ein kondensator?) gefiltert habe (butterworth, n=1, fc=150Hz). die auslenkungen sind bei 10W geplottet und als peak-to-peak-werte zu verstehen. hier sieht man auch schon, daß der kleine speaker wirklich bei 10W schon ordentlich hub im bisherigen testgehäuse macht.

als schmerzgrenze habe ich rein nach optischen gesichtspunkten geschätzte +/-5mm festgelegt, da dann der speaker schon wirklich angestrengt klingt, dank der progressiven membraneinspannung und scheinbar keine höhere auslenkung mehr produzieren kann. interessanterweise müsste sich der G8S50 laut simulation noch innerhalb dieser grenze bewegen, wenn ich mal als eingangsleistung 50W eingebe (+/-4.2mm bei 50Hz, +/-4mm bei 80Hz, +/-5mm bei 17Hz). Hier komme ich ins grübeln was die richtigkeit dieser aussage betrifft. meine beobachtung ist, daß palmmutes beim tiefsten ton (leersaite C) weniger auslenkung produzieren als wenn ich etwa im 4. oder 5. bund greife, entsprechend eines E oder F. da ist im testgehäuse die meiste auslenkung zu sehen, noch höhere töne machen dann wieder weniger auslenkung. nun weiss ich zwar nicht, was da alles im amp geschieht und ob da dank klangregelung eventuell mehr leistung raus kommt, jedoch lässt sich dies auch mit cleaner gitarre durch simples anzupfen der tiefen saite in den entsprechenden bünden reproduzieren....
wer weiss, mir ist ja schon öfters aufgefallen, daß man was gitarrenspeaker betrifft alles vergessen kann, was man über hifi gelernt hat (:

viele grüße
carsten
Bee
Inventar
#12 erstellt: 26. Jan 2010, 19:02

*genni* schrieb:
Hier komme ich ins grübeln was die richtigkeit dieser aussage betrifft. meine beobachtung ist, daß palmmutes beim tiefsten ton (leersaite C) weniger auslenkung produzieren als wenn ich etwa im 4. oder 5. bund greife, entsprechend eines E oder F. da ist im testgehäuse die meiste auslenkung zu sehen, noch höhere töne machen dann wieder weniger auslenkung.
...... mir ist ja schon öfters aufgefallen, daß man was gitarrenspeaker betrifft alles vergessen kann, was man über hifi gelernt hat (:




Hallo Carsten,

das liegt schlicht daran, daß so ein Gitarrensignal (auch clean) kein weißes Rauschen ist.
Da wir hier meilenweit von linear ertfernt sind, muß man den tatsächlichen Frequenzgang der Quelle immer ein wenig im Hinterkopf haben.
Welchen Frequenzen ertsprechen denn die fraglichen E oder F?
Ist das das E-Standardtuning von dem Jan spricht? 80Hz?
*genni*
Stammgast
#13 erstellt: 26. Jan 2010, 19:34
hallo bee,

laut dieser seite entspricht die tiefe e-saite einer frequenz von 82.4Hz (exakt die freiluftreso des G8S50), entsprechend ist mein tiefster ton c eine frequenz von rund 65Hz. entsprechend der simulation sollte aber vom hub her kaum unterschied zwischen diesen beiden tönen sein, ist aber ... sogar wenn ich meinen bodentreter (nutze als "gitarrenamp" einen multieffekt-bodentreter und eine alte röhrenendstufe) auf bypass schalte und somit mit der gitarre direkt in die endstufe gehe, ohne daß da eine klangregelung im weg ist, ist dies zu beobachten.

übrigens stellt eine standard-gitarrenbox diese frequenzen auch nicht mehr wirklich mit vollem pegel dar. wenn man mal typische gitarrenlautsprecher in typischen gehäusen simuliert, z.b. einen 12" in etwa 30-40 liter geschlossen (was grob geschätzt 1/4 einer 4x12" entspricht), dann sieht man, daß da unterhalb 100Hz schon kräftig pegelverlust ist.
z.b. celestion G12H30 in 30liter CB:
+0.8dB @ 200Hz
-4.6dB @ 100Hz
-7.9dB @ 82.4Hz
-12dB @ 65Hz
das ist aber auch in ordnung so, der basser hat ja sonst gar nichts mehr zu tun (:

wie gesagt, ich erwarte von dem kleinen monitor keine wunder, aber der lautsprecher soll wenigstens mechanisch die 50W rms aushalten, die möglich sind, auch bei meiner fiesen auf-tiefen-saiten-rumgeschrammel-musik ^^

viele grüße
carsten


[Beitrag von *genni* am 26. Jan 2010, 19:41 bearbeitet]
Jan_N
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 27. Jan 2010, 15:01
Moin,

das mit den Hub-Beobachtungen über Gitarre und Amp ist ja auch ein "wenig" unwissenschaftlich!

Weder die Gitarre hat irgendeinen Anspruch, verschiedene Töne gleich laut wiederzugeben, noch der Amp. Und auf wie viel dB Genauigkeit ist Deine Anschlagshand geeicht? Versuch das noch mal mit nem Sinusgenerator o.ä., dann reden wir weiter! Abgesehen davon kann natürlich auch die Spinne weichgeklopft sein, wenn Du sie schon mal neu befestigen musstest. Wobei in einer (kleinen) geschlossenen Box wird da das die Rückstellkraft des Luftvolumens vs. die Antriebsstärke die größere Rolle spielen...

Und dass Du mit nem kurzhubigen Lautsprecher lange über xmax (wahrscheinlich, wenn ich die Spinnengeschichte noch mal ins Gedächtnis hole, sogar über xdamage) kommst, bevor Du ins thermische Limit gerätst, ist auch nicht ungewöhnlich. Entweder Du pferchst ihn in ein Minigehäuse von 3-4l oder entlastest Dein Signal unter 200 Hz kräftig, dann kannst Du ihm die 50W RMS verpassen, ohne dass Du die Pappe auf Nimmerwiedersehen ins All schießt...

Jan
*genni*
Stammgast
#15 erstellt: 27. Jan 2010, 16:20
hallo jan,

da gebe ich dir recht, so wirklich wissenschaftlich ist das nicht (: den test mit sinusgenerator werde ich dieses wochenende auch noch nachholen, habe ich nur leider letzte woche nich mehr geschafft. auf der anderen seite muss man aber auch unter realbedingungen testen und da ich keine großangelegten untersuchungen bezüglich des frequenzgangs meiner tonabnehmer und der verstärkenden komponenten anlegen möchte, wirds wohl in zukunft was dieses chassis betrifft nicht viel wissenschaftlicher werden.

fürs wochenende hab ich mir ins muttiheft geschrieben:
- oben simuliertes gehäuse mit hochpass-c antesten, um ein neues gefühl dafür zu bekommen, wie die bunten kurven in der realität aussehen
- die box mal mit nem sinuston durchpiepsen

das mit dem kleber fand ich im übrigen auch witzig. ich weiss aber nicht, was der vorbesitzer mit dem chassis angestellt hat, vielleicht war da schon ein vorschaden... desweiteren ist der kleine schon über 20 jahre alt (irgendwann in den 80ern hergestellt, 1987 wenn ich mich recht erinnere). hab jetzt, da man schlecht ran kommt, einfach in den "graben" zwischen zentrierspinne und chassiskorb epoxydharz gekippt (uhu sofortfest 2komponenten pampe), da sollte nichts mehr passieren.

viele grüße
carsten
*genni*
Stammgast
#16 erstellt: 30. Jan 2010, 23:29
sooo ... bin gerade wieder von der probe rein. habe dem kleinen celestion aber im vorfeld bereits zu hause mit musiksignal ein wenig in seinem neuen gehäuse ausprobiert, dabei hat sich heraus gestellt, daß ich in bassreflex keine chance habe mit hochpasskondensator. der resonanzpeak bei etwa 60..70hz kommt voll durch. und da mein selbstbauamp noch nicht fertig ist, habe ich das BR-loch im testgehäuse erstmal wieder zu gemacht und das nun nur noch reichlich 8 liter große monster-gehäuse mit zur probe gebuckelt. da das von mir verwendete anschlussterminal zwei buchsen hat, habe ich gleich wahlweise mit oder ohne hochpasskondensator testen können und war erstaunt festzustellen, daß ich auch hier ohne C besser bedient bin. die schuld schiebe ich wieder auf den impedanzverlauf, denn lustigerweise explodiert der hub mit C förmlich bei etwa 110..130hz (entsprechend einem A oder Bb). ohne C ist da viel weniger hub. wie kommt das denn? als wenn der C als verstärker wirken würde ....? zu tieferen frequenzen hin tut sich mit dem C nicht viel, minimal weniger hub beim tiefen C.

fazit: ohne aktive weiche keine chance, nur mit einem C komme ich nicht zum ziel. da ist die beste wahl noch das gehäusevolumen der geschlossenen box zu verkleinern. das hat in meinem fall auch den hub bereits so weit gesenkt, daß ich bei gleicher einstellung am amp keine angst mehr habe, daß mir der speaker wieder aus dem leim geht, auch wenn er noch ordentlich komprimiert, aber ich glaube das bekommt man dem kleinen sowieso nicht wirklich abgewöhnt, der "break up" beginnt bei dem schon sehr früh.

übrigens klang entgegen meiner erwartung (und euren voraussagen) der kleine würfel alles andere als dünn und schwach. wer eine 4x12" gewohnt ist wird natürlich die nase rümpfen, aber für einen floormonitor im hosentaschenformat ist es schon ordentlich und es kommt genug grundton rüber, daß ich mir heute bei der probe gut informiert vorkam, was ich da spiele (:

viele grüße
carsten
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