Ich werd' noch bekloppt! Impedanzmessung mit M-Audio Mobile Pre

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Cpt._Baseballbatboy
Inventar
#1 erstellt: 19. Okt 2008, 14:12
Moin,

der Titel des Themas sagt eigentlich alles. Ich wollte meinen Urlaub nutzen, um mich mal um ein paar liegen gebliebende Projekte kümmern, und dazu gehörte auch, endlich mal die Impedanzmessung auf Vordermann (soll heißen: softwaremäßig) zu bringen.

Also flugs einen kleinen Adapter zusammengeknotet und gemessen (zweikanalig, mit esweep, Skript hatte ich schon vor einiger Zeit geschrieben). Aber Essig! Je nachdem, ob ich komplex (wie es sich gehört) oder nur per Betrag rechne geht alles gut bis 200 Hz bzw. 1 kHz. Darüber schmiert die resultierende Impedanzkurve gnadenlos ab in Richtung 0.

Aus der Mathematik ergibt sich, das dafür nur deutliche Kanaldifferenzen oberhalb von 200 Hz verantwortlich sein können. OK, also mal den Frequenzgang der Soundkarte im Loopback gemessen:

http://s8b.directupload.net/file/d/1587/c4t2pb9f_pdf.htm

Bis auf leichte Pegelunterschiede im gesamten Frequenzbereich kein Problem. Also mal am Ausgang des Verstärkers gemessen. Links/Rechts bezeichnet die Eingänge der Soundkarte, der Verstärkerausgang war immer der gleiche:

http://s7b.directupload.net/file/d/1587/q7zouahw_pdf.htm

Hä? Was ist das? Wie kann das sein?

Mal den Oscar gestartet und händisch nachgemessen. Alles prima. Gleichzeitig in die Soundkarte eingestöpselt, nochmal nachgemessen, überhaupt kein Problem. Frequenzgangabfall bei 20 kHz nichtmal 1 dB. Auf beiden Kanälen.

Somit können die Software und der Verstärker ausgeschlossen werden.

Bleibt noch die Soundkarte. Was zum Teufel ist das? Eingangsseitige Filter oder Clipping kann es nicht sein. Das müsste man bei der Loopbackmessung ebenso haben, vor allem, da der Eingangspegel bei dieser höher war.

Ich habe leider keine andere Soundkarte übrig, mit der ich das mal testen könnte. Windows oder Linux ist auch nicht installiert, die Mühe mache ich mir aber auch nicht, da die Software ganz offensichtlich in Ordnung ist.

Hat von Euch vielleicht noch jemand ne M-Audio MobilePre USB und kann das mal überprüfen? Oder hat irgendjemand eine andere Idee zur Fehlerursache, egal wie abwegig sie ist? Vielleicht Erdstrahlen oder sowas?

Cpt.
tiki
Inventar
#2 erstellt: 19. Okt 2008, 23:17
Hallo,

der Abfall ist 20dB/dec, also 1. Ordnung. Da hinten ist noch irgendein (parasitärer?) Resonanzkreis. Könnte es sein, daß gar kein richtiger galvanischer Durchgang da ist, an welcher Stelle im Signalweg auch immer? Das sieht ein wenig nach schwacher induktiver Kopplung aus.
Ferndiagnose ist dusselig...

Ich könnte Dir höchstens mal meine USB-Soundkarte aus der Meßbox ausbauen, ungern natürlich. Da kommst Du sicher schneller, das Ding beim Klomann zu ordern.
Cpt._Baseballbatboy
Inventar
#3 erstellt: 20. Okt 2008, 12:36
Moin,

oder eine kapazitive Gegenkopplung, hätte den gleichen Effekt. Deswegen habe ich auch schon mal alle Massepfade aufgetrennt, damit sich darüber nichts einschleust. Fehlanzeige.

Leider kann ich auch in der Soundkarte nichts nachprüfen, die ist so ekelig bestückt, da hat man gar keine Chance, an die Signalpfade zu kommen. Sowas widerliches ist mir auch noch nicht untergekommen. Und natürlich auch noch 4-lagige Platine, wo überhaupt keiner mehr weiß wo was langgeht.

Edit: am KH-Ausgang des Verstärkers ist alles OK.

Edit2: anderer Verstärker, selbes Problem. Zumindest bis zu dem Zeitpunkt, als der andere Verstärker meinte, den Überlastschutz zu aktivieren. Gut, man könnte meinen, das dies ein Indiz für einen Soundkartendefekt ist. Ist es aber nicht - der Amp arbeitet als BTL, wie ein Öffnen des selbigen ergab. Find ich schon echt spaßig, dass davon weder was in der BDA noch in der Nähe der Ausgangsterminals zu lesen ist. Was soll der Scheiß?

Edit3: ich habe mich an ein im Schrank verstaubendes Gerät erinnert, einen Behringer Sharc DSP110. Eigentlich ein Feedback Killer, den ich früher mal als Mikrofonverstärker missbraucht habe. Wenn ich den zwischen Soundkarte und Verstärker schalte sieht der Frequenzgang wunderbar aus. Leider hab ich da nur ein Teil von, das nutzt mir also nichts bei zweikanaligen Messungen.

Cpt.


[Beitrag von Cpt._Baseballbatboy am 20. Okt 2008, 19:01 bearbeitet]
Tom05
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 20. Okt 2008, 20:09
Hallo Cpt.,

hatte sowas mal mit einer Creativ-Soundkarte: Frequenzmessungen alles kein Problem. Aber die Impedanzmessung schmierte nach oben ab.

Verweg gleich:

habe den Fehler nie gefunden (Entgangene Lebensfreude Smilie angefügt !)

Es hätte wohl alles Mögliche sein können.

Incl. irgendwelcher Effekte-Software die bei Creativ mit dabei war, und sich evlt. nicht richtig abwählen ließ. Aber auch Neu-Installationen mit "nur Treiber" brachten keine Verbesserung.

Eine Theorie war:

das sich auf der Soundkarte selbst, bei (versehentlicher) Verwendung von Effekten, was geschaltet hatte, was sich später bei "nur Treiber", sich dann aber nicht mehr "re-setten" ließ.

Keine Ahnung ob sowas möglich ist, oder der Grund gewesen sein konnte.

Bald kam dann ein "richtiges" Mess-System herein geschneit, und dann war mir die Sache egal (Lebensfreude Zurückgewonnen-Smilie angefügt !)






Aber vielleicht mal zum Ausprobieren einer Beobachtung, die ich beim Experimentieren gemacht hatte. Wenngleich ich nichts rechtes mit ihr anfangen konnte:

(Hinweis: Die Art der Impedanzmessung war dabei dergestalt, daß linker und rechter Line-IN gleichzeitig messen, weis nicht wie Du das machst).


Also Du hast ja die Strippen, die von der externen Impedanz-Messbeschaltung, zu beiden Soundkarten Line-IN`s gehen.

Wenn Du an der Nahtstelle zwischen "Impedanz-Messbeschaltung" und der Zuleitung zu einem Line-IN mal einen Serien-Widerstand einfügst ( 0,5 - 10kOhm z.B.) wie verhält sich die Sache dann ?

Wird die Sache (mit oder ohne Neukalibrierung) dann besser oder schlechter ?

Oder gleicher Versuch.

Aber beide Zuleitungen zum Line-IN bekommen einen Serien-Widerstand (gleichen Wertes) an der Nahtstelle zur Impedanz-Messchaltung.

Wenn man nun sieht was der Eine (oder die Zwei) Serien-Widerstände für Auswirkungen haben, läßt sich vielleicht ein gezielterer Rückschluß auf den Fehler machen (?)

------------------

PS:

Denke mal nicht, daß Du beide Massen/Schirme der Line-IN´s mit der externen Impedanz-Messbeschaltung verbunden hast.

(Denn das muss ja nicht sein. Denn Soundkarten-Masse der Line-IN´s sollte weitgehend Null-Ohm zur Masse des Line-OUT´s betragen .......).

Viel Erfolg jedenfalls- und vielleicht lieber mal eine andere Soundkarte ausprobieren. Wenn es mit der geht, spart man sich warscheinlich viele Grübel-Stunden.

Grüße
Tom05
Cpt._Baseballbatboy
Inventar
#5 erstellt: 21. Okt 2008, 13:56
Moin,

irgendwelche Probleme mit Mixer oder EQ sind es definitiv nicht. Ich verwende nur einen Standard-USB-Audio-Treiber, der gibt sowas gar nicht her - zum Glück. Der schickt die Daten nur passend verpackt an die Karte.


Tom05 schrieb:
Also Du hast ja die Strippen, die von der externen Impedanz-Messbeschaltung, zu beiden Soundkarten Line-IN`s gehen.

Wenn Du an der Nahtstelle zwischen "Impedanz-Messbeschaltung" und der Zuleitung zu einem Line-IN mal einen Serien-Widerstand einfügst ( 0,5 - 10kOhm z.B.) wie verhält sich die Sache dann ?


Die Spielchen habe ich schon alle hinter mir. Das ist es nicht.

Ich hatte auch schon an einen Gleichspannungsanteil gedacht, der könnte nämlich auch so einen Frequenzgang erzeugen. Aber die Eingänge der Soundkarte sind 1.) AC gekoppelt und 2.) habe ich auch testweise mal die aufgenommenen Daten im Zeitbereich differenziert; das entfernt zuverlässig jeden DC-Anteil. Keine Reaktion. Also irgend ein ganz normaler Filter im Weg (fragt sich nur wo).

Wie schon geschrieben, mit dem Behringer Sharc dazwischen kein Problem. Als einziger Unterschied zu den Eingängen der Soundkarte ist mir bekannt, dass die Eingänge symmetrisch sind. Sie sind definitiv ebenfalls AC-gekoppelt. Möglicherweise noch zusätzlich floatend, da bin ich mir aber nicht sicher.

Ich werde wohl jetzt einen kleinen Umweg in das Verfahren einbauen, mit dem ich die Kanalunterschiede rausrechne. Ist zwar bescheuert und zeitaufwändig, aber besser als weiter herumzurätseln.

Edit:
Umweg ist drin. Statt Referenzspannung und Spannung am DUT gleichzeitig zu messen, mache ich das nacheinander, jeweils am gleichen Soundkarteneingang. Damit ich auch die Phase richtig bestimmen kann, mache ich bei jeder Messung ein Loopback auf dem anderen Kanal und kann das dann rausrechnen. Hat nebenher noch den Vorteil, dass ich die beiden Kanäle überhaupt nicht mehr kalibrieren brauche (wie beim anderen Verfahren). Das kürzt sich alles raus. Nachteil ist natürlich die doppelte Messdauer.

Achso, kennt einer ein Verfahren, mit dem man ganz zuverlässig dafür sorgt, dass die Phase um +- 0° schwankt, und nicht wie eben mal kurz geschehen um +- 360°? Mathematisch bzw. in der Simu ist es nachher völlig egal, aber in der Darstellung sieht das bescheuert aus.

Cpt.


[Beitrag von Cpt._Baseballbatboy am 21. Okt 2008, 18:28 bearbeitet]
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