ein Rätsel : TSPs aus einem Imp-gang : eigendlich ganz einfach

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r_k
Neuling
#1 erstellt: 30. Jun 2007, 17:05
Hallo

Vor ca. 7 Jahren habe ich den LS Bausatz BS-MS7 (seas) von IT bestellt und ohne weiters(Messungen, Abstimmungen ...) nach Anleitung gebaut. Seid dem stehen sie in meinem Wohnzimmer, klingen gut und ich war zufrieden.

Bevor ich mich an ein neues LS Projekt wage, dacht ich es wäre ein schöne Übung die Impedanzgänge meiner alten MS7 mal aufzunehmen und eine Feinabstimmung vorzunehmen.

Vorher aber braucht man die TSPs der einzelnen Chassis, also das übliche :
- Chassis ausbauen, Freiluft Impedanz Messung.
- Chassis in ein Testgehäuse und Impedanzgang messen.
- LIMP berechnet daraus die TSPs des Chassis

Hier das Ergebnis mit LIMP:
---------------------------
Fs=98.95 Hz
Re=5.70 ohms[dc]
Qt=0.62
Qes=0.96
Qms=1.71
Mms=14.17 grams
Rms=5.144889 kg/s
Cms=0.000183 m/N
Vas=4.34 liters
Sd=130.09 cm^2
Bl=7.228555 Tm
ETA=0.42 %
Lp(2.83V/1m)=89.82 dB

Closed Box Method:
Box volume = 20.20 liters
Diameter= 12.87 cm


Herstellerangabe:
-----------------
Fs=40.00 Hz
Re=5.70 ohm[dc]
Qt=0.28
Qes=0.37
Qms=1.23
Mms=--
Rms=--
Cms=0.0018 m/H
Vas=40 liters
Sd=130.09 cm^2
Bl=--
ETA=--
Lp(2.83V/1m)=--


Was ist hier schief gelaufen???

Analyse:
-Alle vier Chassis SEAS(P17RCY/P-H) aus der MS7 zeigen fast identische Impedanzgänge.
-Impedanzgänge andere neuen Chassis (SEAS W17E002 & WD215), die ich mit dem Messsystem (LIMP) aufgenommen habe, decken sich mit den Angaben aus deren Datenblättern (bis auf die üblichen Fertigungstoleranzen).

Daraus folge ich :
- mein Messaufbau misst zuverlässig.
- entweder alle vier Chassis haben den selben Schaden genommen, oder ich habe irgendwo einen gewaltigen Denkfehler ...ich vermute letzteres!

-Kann mir jemand helfen?
-Ist es vielleicht doch möglich das sich die TSPs eines Chassis sich über die Zeit so stark verändern? - ich hoffe nicht!

Gruß
Rolf
ukw
Inventar
#2 erstellt: 30. Jun 2007, 17:52
Wie groß war das Innenvolumen der Messbox (Closed Box Method:
Box volume = 20.20 liters
Diameter= 12.87 cm)

ich vermute, da hast Du Dich verheddert
r_k
Neuling
#3 erstellt: 30. Jun 2007, 19:12
Hallo ukw
könntest Du deine Vermutung bitte weiter erläutern?
Das Innenvolumen der Messbox hat 20,2l.

Limp: Fs = 98Hz
Hersteller: Fs = 40Hz

Fs = 98Hz ergibt sich schon aus dem Impedanzgang im Freiraum ohne Messbox gemessen.

schön dank soweit
r_k
Neuling
#4 erstellt: 30. Jun 2007, 19:51
Ergänzung:


Shot at 2007-06-30

gelb : freiluft Impedanzgang von einem neuen SEAS EXEL W17E002 (Herstellerangabe: fs =34Hz / gemessen fs=35,5Hz =>passt!)

grün : freiluft Impedanzgang von einem der 4 SEAS WP171NP aus der MS7 (seit 7 Jahre verbaut)


[Beitrag von r_k am 30. Jun 2007, 19:55 bearbeitet]
r_k
Neuling
#5 erstellt: 02. Jul 2007, 23:06
Es scheint also doch nicht so trivial wie ich es erhofft hatte.

wäre nach wie vor für jede Anregung dankbar...
Ich komme hiermit nicht weiter
ukw
Inventar
#6 erstellt: 03. Jul 2007, 00:05
Dann gib mal die Maßangaben des Messvolumens in cm oder mm oder dm
Länge
Breite
Tiefe

Chassisdurchmesser; Magnetdurchmesser; Magnethöhe incl. Polplatten
HiFi-Selbstbau
Inventar
#7 erstellt: 03. Jul 2007, 10:20
Hi r k,

wir haben letztens auch ein paar alte "Schätzchen" gemessen von Gia (mit Chitinmembran), die hatten ein ähnliches Problem.
http://www.hifi-selbstbau.de/text.php?id=162&s=read

Das liegt an dem "Ausdünsten" der Gummisicke und betrifft viele Chassis, die eine dünne (-> der WEg nach draußen ist kurz) und hochdämpfende (= untervernetzte -> da sind viele ungebundene "Lösungsmittel" drin) Gummisicke haben. Ein Behandlung mit ACETON brachte leider fast nix . . .

Gruß Pico
r_k
Neuling
#8 erstellt: 04. Jul 2007, 08:59
@ ukw :

Innen Volumen:
l:28cm
b:28cm
h:25cm
=19.6l

Chassis Ausfräsung:
r=7.5cm
h=0.19cm
~0.4l

Membran Innenvolumen: (Chassis wird außen auf die Messbox angebracht
0.2l (mit vielen kleinen Styropor Kügelchen gemessen)

Chassisdurchmesser: 128.7mm
Magnetdurchmesser: 93mm
Magnethöhe incl. Polplatten: 17+(2x5)=25mm

Ich kann mit einem Sack voller 1liter Klötze das Volumen der Messbox beliebig verkleinern um eine Verschiebung der Resonanzfrequenz von ca. 50% einzustellen. Hier wurden aber 20.2 Liter verwendet.
r_k
Neuling
#9 erstellt: 04. Jul 2007, 10:01
@ pico (hifi-selbstbau)

Danke für den link aus das interessanten Testbericht des 15Jahr alten GIA Chassis.

Wenn ich den Bericht korrekt verstanden habe, wurde der simulierte Impedanzgang mit den ehemaligen TSPs und dem Ersatzschaltbild rekonstruiert. Der vergleich mit dem gemessenem Frequenzgang zeigt wie sich der Impedanzgang über die 15 Jahre verändert hat.

Man erkennt bei der GIA also eine Verschiebung von ca. 10Hz in 15 Jahre.

In meinem Fall hat sich die Resonanzfrequenz in 7Jahren von 40Hz auf 98Hz verschoben. Ich gebe ja zu das die SEAS WP171NP vielleicht nicht die hochwertigsten Chassis aller Zeiten sind allerdings finde ich eine solche Veränderung ziemlich erschreckend. Das bedeutet dass sich alle Lautsprecher mit der Zeit völlig verstimmen (manche mehr manche weniger).

Die WP171NP besitzt eine Polypropylenmembran – Denken Ihr das die Eigenschaften einer solchen Membran sich aus ähnlich Grund wie manch einer Sicke (siehe Erläuterungen von Herr Martin Küper) sich verändern und zu dieser großen Verschiebung führen können.

Es bleibt mir also nur den Versuch die Sicke mit aceton zu bearbeiten oder die Chassis mit ihren aktuellen Eigenschaften in ein neues Projekt zu verbauen.

Unter diesem Gesichtspunkten müsste man also :
1. einen neuen Parameter in die TSPs aufnehmen : die Halbwertszeit !!!
2. Chassis viele Jahre lang in einem kühlen Keller lagern wie ein guter Rotwein, bis sich der Chassis ausgereift hat
und seine Eigenschaften sich stabilisiert haben (min die Halbwertzeit lang lagern ) !!!

Als nächstes werden wir unsere Boxen in klimatisierte Vitrinen lagern und nur zum Musik hören rausholen.
Das wäre doch mal was für die fans des Voodoos!
HiFi-Selbstbau
Inventar
#10 erstellt: 05. Jul 2007, 09:22
Hi r_k,

die Simulationen basieren auf den aktuell gemessenen TSPs, es werden nur verschiedene Gehäusevolumina und Schallführungen (CB, BR) verglichen. Die "ursprünglichen" TSPs der individuellen Chassis kenne ich natürlich nicht, die könnte ich aber ggf. im HiFi-Sound-Lautsprecher-Handbuch nachlesen.

Ich bin mir jedoch ziemlich sicher, dass das Teil damals ein Reso um die 35-40 Hz hatte, war ja schließlich für den Einsatz als 2-Wegerich gedacht -> die Verschlechterung ist sehr ähnlich zu Deinem SEAS.

Das bedeutet, dass sich alle Lautsprecher mit der Zeit völlig verstimmen -> kommt darauf an. Schaumstoffsicken werden weicher und zerbröseln, manche Gummisicken werden härter. Getränkte/impregnierte Membranen trocken aus etc. usw. Da hilft nur ein schattiges (= UV-armes) Plätzchen und dauernder Betrieb (= Trimm-Dich) um fit zu bleiben

Gruß Pico


[Beitrag von HiFi-Selbstbau am 05. Jul 2007, 09:26 bearbeitet]
Kay*
Inventar
#11 erstellt: 07. Jul 2007, 19:10
ACETON ??????????ß

Leute seid ihr wahnsinnig?

Gummisicken sollte man immer mal wieder mit Talcum
einreiben, BEVOR sich die Struktur ändert.
r_k
Neuling
#12 erstellt: 08. Jul 2007, 13:47
@ Kay

Ich habe die letzen Tage damit verbracht das Netz zu diesem Thema zu durchsuchen. Ich kann deine Aussage nur bestätigen.

Aceton beschleunigt den Alterungsprozesse es die Weichmacher aus dem Gummi löst. In der Gitarren Szene verwenden manche sogar Aceton um einen neuen Gitarrenamp den Sound eines 30 Jahen alten Amps zu verpassen (Kult halt).

Danke für den Hinweis auf Talcum. Das werde es ich mir gleich im Netz genauer ansehen.
Gruß
Kay*
Inventar
#13 erstellt: 08. Jul 2007, 15:30
Nochmal von wegen Lösungsmittel,

wenn ich lackiere oder ähnliches treibe,
gehe ich raus oder ich bringe die LS raus
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