Erstes Messequipment

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allesEasy
Neuling
#1 erstellt: 02. Nov 2009, 22:11
Hallo,
bin noch recht unbedarft was Akustik angeht, daher erstmal ein paar Fragen:

Angenommen ich will einen Regieraum einmessen(Moden, Nachhallzeit in den verschiedenen Frequenzbändern etc.).
Bringt ARTA dafür alles mit, was ich brauche?

Ich dachte an folgendes Material:

Software: Arta
Mikro: Beyerdinamic MM1
Vorverstärker: Rolls MP13
USB-Interface: EMU 0202 USB
und die ARTA-Messbox


Zum MIkro: Das MM1 hat eine "Diffusschallentzerrun".
Im Visaton-Forum stand irgendwas, dass das evtl. ein Ausschlusskriterium sein kann. Stimmt das? Für welche Aufgaben eignet sich dieses Mikro nicht? Alternativen?

Zum Interface: Die Alternative wäre das M-Audio Transit.
Erfahrungen, welches besser ist?

Spricht ansonsten irgendetwas gegen diese Zusammenstellung?

Gruß,
Matthias
electronride
Inventar
#2 erstellt: 03. Nov 2009, 23:11
Hallo,

klingt prinzipiell nach einer sehr brauchbaren Zusammenstellung. Du hast Dir nicht üblichen Verdächtigen ausgesucht, das verdient schonmal Respekt :-)

Die EMU 0202 USB ist sehr gut. Habe selbst die Tracker Pre und die 0202 bei einem Freund installiert. Die M-Audio Transit hat bei mir einen 50Hz-Brummmton fabriziert. Ein anderer User hat dieses Problem mit einer Modifikation beseitigt - siehe Visaton-Forum.

Das explizit für Messungen entwickelte MM1 muß allerdings gemaß Anleitung senkrecht zum Schallentstehungsort plaziert werden. Wichtig wäre eine individuelle Kompensationsdatei zur Linearisierung von F-Gang-Abweichungen. Oder kommt die mit dem MM1 mit?

Zum Vorverstürker Rolls kann ich nichts sagen. Scheint für das Gebotene nicht günstig zu sein, da würde ich im Zweifelsfall lieber die bewährte Monacor MPA 102 mit Rasterstellung vorziehen.

Schöne Grüße


[Beitrag von electronride am 03. Nov 2009, 23:14 bearbeitet]
HiFi-Selbstbau
Inventar
#3 erstellt: 09. Nov 2009, 10:09
Hi alles Easy,

im Prinzip ist das eine ordentliche Zussammenstellung. Wenn Du abe rnur das angesprochenen damit machen willst geht es einfache rund preiswerter:

1. wenn Du nur Mikrofonmessungen machen willst ist die ARTA-Messbox nicht nötig. Die rentiert sich vor allem dann, wenn Du Schalldruck- UND Impedanzmessungen machen willst. Wenn Du löttechnisch nicht sooo fit bist könnte es eher sein, dass Fehler beim Erstellen der Messbox die Freude am Messen verderben.

2. das BEYERDYNAMIC MM1 ist ein tolles Mikro fürs Geld. Der Frequenzgang ist sehr linear und die Richtwirkuing setzt wegen der kleinen Kapsel UND kleinen Front erst bei hohen Frequenzen ein. Bei Messungen am Hörplatz sollte das Mikro wie in der Bedineungsanleitung beschrieben nach oben gerichtet werden. Wenn Du es ganz genau haben willst kannst Du daws Mikro auch individuell kalibrieren lassen. Das geht aber auch mit preiswerteren Mikros wie einem BEHRINGER ECM-8000 oder SUPERLUX ECM-999. Für die Nachhallzeitmessung ist der Frequenzgang des Mikros sogar völlig egal, da zählt nur Rauschfreiheit.

3. das USB-Audio-Interface ist gut, aber aus Plastik und 192 kHz braucht für akustische Messungen kein Mensch (z.B. weil das Mikro bei 30 kHz eh dicht macht). Ich würde eines mit eingebauter Phantomspeisung nehmen, z.B. das TASCAM US-122L, dann entfällt der VV. Wenn Du an reproduzierbaren, absoluten Schalldruckpegeln interessiert bis geht kein Weg am MPA-102 vorbei, ansonsten ist das US-122L die einfachere mobilere Lösung (nur 2 Kabel)

Die preiswerteste Lösung für Dein Messproblem scheint mir die Kombi TASCAM US-122L mit SUPERLUX ECM-999 (ggf. individuell kalibriert) zu sein. Und natürlich ARTA ;-)

Gruß Pico
Hifi-Freaky
Inventar
#4 erstellt: 15. Nov 2009, 11:47

HiFi-Selbstbau schrieb:
Für die Nachhallzeitmessung ist der Frequenzgang des Mikros sogar völlig egal, da zählt nur Rauschfreiheit.

Gruß Pico

@Pico wieso ist für die Nachhallzeitmessung egal wie der Fregenzgang des Mikros ist?

Ich muss doch wissen wenn ich Maßnahmen setzen will um welche Frequenz es sich handelt und wenn das Mikro nen starken Buckel bei zb. 100hz könnte ich das gemessene doch falsch interpretieren oder?
HiFi-Selbstbau
Inventar
#5 erstellt: 17. Nov 2009, 18:04
Hi HiFi-Freaky,

bei der Nachhallzeit wird nur geguckt, wie lange es dauert bis eine bestimmte Frequnz um z.B. 30 dB abgeklungen ist. Das ist also eine RELATIV-Messung, der ABSOLUTE Frequenzgang des Mikros ist egal.

Das Mikro mit einem "verbogenen" Frequenzgang wird auch die Frequenz nicht ändern, also weiß ich auch um welche Frequenz es sich handelt.

Ich weiß nur nicht genau wie laut die Box bei der Frequenz X ist, weil ich nicht weiß ob z.B. eine Überhöhung vom Mikro kommt oder von der Box.

Gruß Pico+
Hifi-Freaky
Inventar
#6 erstellt: 17. Nov 2009, 18:41
Aja da hatte ich wohl einen Denkfehler

verzeiht mir
F.A.Bi.A.N.
Stammgast
#7 erstellt: 17. Nov 2009, 19:06
hallo,

grade mit den sehr günstigen messmikrofonen ist die korrekte messung der nachhallzeit im bassbereich nicht grade trivial, da die elektronik ab ca. 500hz mit sinkender frequenz immer stärker rauscht.
dieses problem hat man zwar auch bei "richtigen" messmikrofonen, aber in deutlich abgeschwächter form. für die messung von nachhallzeiten in großen hallen würde ich (und verwende dafür momentan ausschließlich) 1"-kapseln wie z.b. die mtg mk102 mit einem hochwertigen impedanzwandler verwenden. grund: um in großen hallen einen ausreichenden störabstand gegenüber dem eigenrauschen zu erzielen, muss man schon ganz schön "input" in den raum senden. je geringer aber der störabstand der messkette, desto weniger messfehler ergeben sich durch eine zu geringe raumanregung.


gruß,
fabian
HiFi-Selbstbau
Inventar
#8 erstellt: 18. Nov 2009, 17:14
Hi,

ja, ja, Nachhallzeiten bei tiefen Frequenzen ist eine Herausforderung. Da ist der Frequenzgang der KAPSEL zwar in der Regel recht linear, dafür hat die Soundkarte im Mic-Eingang oft eine Bassabsenkung (um die Plopp-Geräusche zu reduzieren). Zusammen mit dem recht hohen Eigenrauschen der preiserten Soundkarte, der optmals geringen Anregung und dem oft recht hohen Hintergrundgeräusch im Bassbereich (hört man zwar nicht, ist aber da) sind Nachhallzeitmessungen unter 63 Hz oft schwierig.

Gruß Pico
Cortana
Inventar
#9 erstellt: 04. Jan 2010, 01:53
Ist das BEYERDYNAMIC MM1 jetzt zu gebrauchen oder nicht?

Will mirs mit dem EMU 0404 bestellen. Kann man das gleich von Thomann kalibrieren (was machen die da genau?) lassen?

Will damit den F-Gang meiner EMES Monitore messen, aus ca. 50cm Entfernung. Wie richte ich dann das Mikrofon aus, wenn es um 2 Lautsprecher geht?
HiFi-Selbstbau
Inventar
#10 erstellt: 12. Jan 2010, 19:58
Hi Cortana,

das BEYERDYNAMIC MM1 ist schon ein sehr gutes Mikro. Bei Thomann kannst Du das GANZ SICHER NICHT kalibrieren lassen. Das geht z.B. bei ibf-acoustic und bei uns.

Das MM1 ist ein Diffusfeldmikrofon, d.h. der prinzipbedingte Druckstau bei Beschallung von vorne führt zu einem Frequenzganganstieg um ca. 5 bis 8 dB bei ca. 15 kHz. Um den zu vermeiden kannst Du das Mikro um 90° zur Schalleinfallsrichtung drehen (z.B. nach oben) - dann kann sich nix mehr stauen ;-) Das quittiert das Mikro in der Regel mit einem kleinen Schalldruckabfall > 12 kHz von 1-3 dB. Wenn Du es genau wissen willst musst Du Dein Mikro individuell kalibrieren lassen - am besten zusammen mit dem Vorverstärker.

Gruß Pico
Cortana
Inventar
#11 erstellt: 12. Jan 2010, 20:18
Und was ist mit dem BEHRINGER ECM8000? Wird ja auch gern genommen.

Ich will damit nicht exakt messen, sondern einfach die Überhöhungen lokalisieren und dann mit dem EQ in Foobar absenken.

P.s. Ich wohne in der Schweiz. Muss ich euch das Mikro + VV schicken und ihr dann zurück? Ist ja etwas problematischer. Ihr selber bietet es ja nicht zum Verkauf an?
F.A.Bi.A.N.
Stammgast
#12 erstellt: 13. Jan 2010, 04:25

HiFi-Selbstbau schrieb:
Hi Cortana,

das BEYERDYNAMIC MM1 ist schon ein sehr gutes Mikro. Bei Thomann kannst Du das GANZ SICHER NICHT kalibrieren lassen. Das geht z.B. bei ibf-acoustic und bei uns.

Das MM1 ist ein Diffusfeldmikrofon, d.h. der prinzipbedingte Druckstau bei Beschallung von vorne führt zu einem Frequenzganganstieg um ca. 5 bis 8 dB bei ca. 15 kHz. Um den zu vermeiden kannst Du das Mikro um 90° zur Schalleinfallsrichtung drehen (z.B. nach oben) - dann kann sich nix mehr stauen ;-) Das quittiert das Mikro in der Regel mit einem kleinen Schalldruckabfall > 12 kHz von 1-3 dB. Wenn Du es genau wissen willst musst Du Dein Mikro individuell kalibrieren lassen - am besten zusammen mit dem Vorverstärker.

Gruß Pico



hallo pico,


wenn ich es recht in erinnerung habe ist der kopfdurchmesser des beyer-mikros 9-10mm, wobei es sich vermutlich um die relevante, beschallte fläche handeln dürfte.
wie kommst du bei diesen abmessungen auf einen druckstau bei 15khz?

die datenblattangabe der "diffusfeldentzerrung" würde ich mit einem kleinen fragezeichen sehen.
HiFi-Selbstbau
Inventar
#13 erstellt: 13. Jan 2010, 18:22
Hi F.A.Bi.A.N.,


wenn ich es recht in erinnerung habe ist der kopfdurchmesser des beyer-mikros 9-10mm, wobei es sich vermutlich um die relevante, beschallte fläche handeln dürfte.
wie kommst du bei diesen abmessungen auf einen druckstau bei 15khz?

Das war aus der Erinnerung. Wenn ich in die Messung der beidem MM1 gucke fängt der Druckstau bei 12 kHz an, ein Maximum ist bis 20 kHz nicht genau auszumachen (könnte noch weiter steigen).

ALLE Mikros sind "von Hause aus" tendenziell Diffusfeldentzert, da sie in der Regel keine konstruktiven Maßnahmen ergreifen um den prinzipbedingten Druckstau zu verhindern. Die 90° Messung zeigt nur einen geringen Schalldruckabfall bis 20 kHz - ein deutliches Indiz für eine Diffusfeldentzerrung.

Gruß Pico
HiFi-Selbstbau
Inventar
#14 erstellt: 13. Jan 2010, 18:27
Hi Cortana,

die "Standardklasse" besteht aus dem BEHRINGER ECM8000, dem T-Bone MM1 und dem SUPERLUX ECM999 - die alle nicht aus versehen fast identisch aussehen ;-)

JEDES dieser Mikros würde ich individuell kalibrieren lassen, da die Streuung unserer Erfahrung nach doch recht hoch ist. Die Frequenzgangfehler dieser Mikros < 40 und > 7 kHz von bis zu + 10dB sollte man schon kennen um sie nicht fälschlicherweise wegzuentzerren.

Gruß Pico
F.A.Bi.A.N.
Stammgast
#15 erstellt: 13. Jan 2010, 19:04
Zum Thomann-Mikro habe ich schon mal etwas geschrieben:

Thomann bietet mittlerweile ein vorpolarisiertes 1/4"-Messmikrofon in bekannter Machart an. Es kostet dort fünfunddreißig (!) Euro. Was kann man dafür noch erwarten?
Ein Kunde hat es mir gestern mitgebracht. Das Anfassgefühl ist nicht das schlechteste und - man höre und staune - es lag sogar ein Frequenzgangschrieb bei. Dieser sah allerdings recht "interessant" aus...


Die meisten Anwender würden so ein Mikrofon wohl nur zum "schnell-und-dreckig-einmessen" vor Ort verwenden. Grundrauschen und die nichtlinearen Verzerrungen sind dabei weniger wichtig. Aber selbst für diese Anwendung ist der F-Gang laut beigelegtem Schrieb deutlich zu unruhig.
Schnell habe ich mittels eines MTG-Referenzmikrofons eine Vergleichsmessung mit einem 1"-Hochtontreiber gemacht. Die Messung ist bis ca. 800Hz aussagekräftig (ich habe mich auch primär für den Bereich >1kHz interessiert - Abweichungen <1kHz wären schon sehr ungewöhnlich!).


Man erkennt eine entfernte Ähnlichkeit mit dem beiliegenden Schrieb. Ob sie wirklich individuell gemessen werden, kann ich nicht sagen. Vermutlich macht aber eine individuelle F-Gangkorrektur Sinn, so wie bei allen weiteren dieser "ähnlich aussehenden" Modelle mit anderen Labels.


(Link: http://www.paforum.de/phpBB/viewtopic.php?f=35&t=77022 )
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