Mikro-Vorverstärker funktioniert nicht (kaum)

+A -A
Autor
Beitrag
TG_Steve
Stammgast
#1 erstellt: 05. Sep 2008, 17:14
Hallo,
ich bin mal wieder am verzweifeln

Aus aktuellem Anlass (Facharbeit und neues Projekt) wollte ich meinen anscheinend zerlöteten Mikrofon-Vorverstärker von ELV nochmals austesten und evtl. wiederbeleben.
Vorverstärker: ELV Mic-Preamp
Mikro: WM-61A
Soundkarte: Audigy 2ZS mit kx-Treibern
Messprogramm: ARTA 1.4

Damalige Erkenntnis: funktioniert nicht
Heutige Erkenntnis: funktioniert ein bisschen
Wenn man bei der Spektrumanalyse von ARTA laut ins Mikro pfeift sieht man einen kleinen Buckel zwischen 1-2 kHz vom Grundrauschen hervorstechen!
Alle Bauteile wurden richtig verlötet, habe darauf geachtet, dass ich keins zerlöte, indem es zu heiß wird.

Die Versorgungsspannung kommt von einem 9V-Block und ist ~9,5V.
Am Eingang (vom Mikrofon kommend) kann ich keine Spannung messen, sollte hier nicht die Phantomspannung anliegen?
Am Ausgang (Richtung PC) kann ich keine Spannung messen, wenn ich das Kabel am Line-In anschließe, wenn ich es in den Mikrofon-Eingang stecke, sind ~2V messbar.
Am Line-In ist überhaupt kein Eingangssignal in ARTA feststellbar, am Mic-In immerhin wenn ich laut ins Mikro pfeife.

So weit meine Problembeschreibung...
Datenblatt zum Vorverstärker gibts im obigen Link auf der rechten Seite im PDF-Format!

Danke für eure Hilfe!

MfG Steve
thonau
Inventar
#2 erstellt: 07. Sep 2008, 17:55
He Steve,
zuerst solltes du überprüfen, ob die Sounkarte mit Arta funktioniert.
Handbuch: Sounkartentest-- Loopmodus.
Das muss funktionieren, dann kannst du statt des Loopkabel den ELV mit der Karte verbinden und messen.
Oder steck einen MP3 Player, CD-Player an den LineIn der Soundkarte, damit du erst mal die Pegel einstellen kannst und eine Funktionskontrolle sed Spektrumanalysators hast.

Am Mikrofon muss eine Spannung sein! Hast du vielleicht die Brücke BR1 vergessen? Wenn am Eingangspin ST3 ein Spannung da ist, dann hast du die Brücke vergessen.

Eine Brücke, die immer gesetzt werden muss, ist auch noch in der Mitte auf der Platine!

Am Ausgang des ELV darf keine Gleich-Spannung sein, das ist also richtig.

Die zwei Volt am MIC, sind für Mikrofone ( Das ist nicht bei allen Karten so). Du könntest hier also die WM-61 auch mal direkt anschliessen.
thonau
Inventar
#3 erstellt: 07. Sep 2008, 17:58
Vergessen,

der Fehler NR.1 bei 9V Bat/Akku:

die Lötstellen der Kontakte gehen ab, besonders bei diesen flexiblen Kontaktstreifen!

Dann geht sicher nix.
TG_Steve
Stammgast
#4 erstellt: 07. Sep 2008, 20:28
Hallo thonau,


zuerst solltes du überprüfen, ob die Sounkarte mit Arta funktioniert.

Die zwei Volt am MIC, sind für Mikrofone ( Das ist nicht bei allen Karten so). Du könntest hier also die WM-61 auch mal direkt anschliessen.


Beides bereits erledigt, habe schon vor dem Kauf des Vorverstärkers mit dem Mikro und dem eingebauten Verstärker der Soundkarte gemessen.
Leider ist das Hintergrundrauschen und Brummen bei Messungen mit 90db in 1m Entfernung nur 25-30db unterhalb des Nutzpegels, deshalb habe ich mir den Vorverstärker gekauft!


Am Mikrofon muss eine Spannung sein! Hast du vielleicht die Brücke BR1 vergessen? Wenn am Eingangspin ST3 ein Spannung da ist, dann hast du die Brücke vergessen.

Eine Brücke, die immer gesetzt werden muss, ist auch noch in der Mitte auf der Platine!


Welche Brücken?
Meinst du etwa den SMD-Mikro-Vorverstärker von ELV?
Den besaß ich auch, aufgrund falschem Lötkolben aber sehr sicher den IC zerlötet
Das war auch der Grund, einen neuen Versuch mit einem Preamp mit normalen nicht-SMD-Bauteilen zu starten.


Der Mikroeingang der Soundkarte liefert knapp 2V (messbar), am Preamp liegt am Mikroeingang hingegen keine (Phantom-)Spannung an, obwohl alle Kontakte funktionieren sollten

Irgendwie ist das ganze ziemlich mysteriös

MfG Steve
Tom05
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 07. Sep 2008, 21:33

Der Mikroeingang der Soundkarte liefert knapp 2V (messbar), am Preamp liegt am Mikroeingang hingegen keine (Phantom-)Spannung an, obwohl alle Kontakte funktionieren sollten


Hi Steve,

wird erwartet, daß die 2V Biasspannung des Mic-Einganges der Soundkarte, am Mic des speparaten Vorverstärkers ankommen sollten `?

Nee nee, das funktioniert nicht.

Zum Einen blockt C4 Gleichspannungen ab. Und dies zum Glück, sonst könnten die 2V die Ausgangsstufe des ELV zerstören.

Du mußt dem Mikrofon auf anderem Wege die Bias-Spannung zuführen.

Schaue mal ins Datenblatt der Kapsel. Da sollte die erforderliche Schaltung bei sein. Diese Schaltung wird dem ELV-Verstärker vorgeschaltet.

Praktischer Weise wirst Du als Bias-Spannung wohl die 9V der Batterie mit verwenden wollen (?)

Bei 9V Bias ist die Empfindlichkeit der Kapsel deutlich höher als die oft gesehenen Werksangaben, die sich meist auf 2V Bias beziehen.

Bei einer festen Verstärkung von 100 beim ELV, dürfte der Mic-Eingang der Soundkarte (an den Du offensichtlich willst), schnell übersteuert sein.

Deshalb lieber den ELV-Ausgang an einem LINE-Eingang anschließen. Auch deshalb schon, weil die Line-Eingänge meist den liniareren Frequenzgang haben.

Grüße

Tom05
TG_Steve
Stammgast
#6 erstellt: 07. Sep 2008, 23:00
Hallo Tom05,

habe sowohl den Line-In, als auch den Mic-Eingang ausprobiert, beim Line-In kommt gar kein Signal an, beim Mic-In immerhin ein paar db oberhalb des Grundrauschens.
Laut Datenblatt verträgt die Kapsel 2-10V. Link zum PDF

Die Kapsel wird soweit ich weiß von der Versorgungsspannung mitversorgt. Oder muss ich für die Phantomspannung extra sorgen?
Habe noch einmal nachgemessen und es liegt keine Spannung am Mikro an.

MfG Steve
Tom05
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 08. Sep 2008, 00:19

Die Kapsel wird soweit ich weiß von der Versorgungsspannung mitversorgt.


Hallo Steve,

davon ist im Schaltplan des ELV-Amps nichts zu sehen.



Oder muss ich für die Phantomspannung extra sorgen?


Ja ! (richtiger Begriff wäre allerdings *BIAS*-Spannung)


Habe noch einmal nachgemessen und es liegt keine Spannung am Mikro an.


Kann ja auch nicht ;-)


Die Schaltung die Du für die Bias-Spannung brauchst, ist z.B. hier zu finden:


http://www.content.i...21_22&products_id=32

Dort das PDF:

emm8.pdf

aufrufen.

Siehe dort die Schaltung Seite 3.

Links in der Schaltung (umstrichelter Bereich), das ist die Mic-Kapsel ansich. Entsprechend müßtest Du die Schaltung rechts davon herstellen.


*Plus* der (Bias-) Versorgungs-Spannung (z.B. per Batterie) für das Mic, wird dabei an *+ Vs* angeschlossen. Minus dann an *Ground*.

*Out* ist Signal-Plus und geht an den entsprechenden Pol vom ELV-Micamp-Eingang.

Signal-Masse (ebenfalls *Ground*) entsprechend an Ground/Masse des Micamps.

Dann wird das erstmal funktionieren.

Die Bias-Spannung sollte immer als erstes eingeschaltet werden - sonst kann es heftige Einschalt-Knackser geben.

Grüße

Tom05
TG_Steve
Stammgast
#8 erstellt: 08. Sep 2008, 00:35
Vielen Dank für deine Hilfe!

Habe angenommen, irgendwo gelesen zu haben, dass das Mikro bereits mitversorgt wird

Also an die Schaltung einen extra 9V-Block für die BIAS-Spannung über einen Widerstand zwischen 1-10kOhm anschließen.
Wie groß sollte der Kondensator sein, der dann den Vorverstärker vor der angelegten Gleichspannung schützt?
Habe anzubieten: von ein paar nF (aus alten Röhrenradios, Hobby meines Vaters) über 1yF Folien- bis hin zu 100yF Elektrolyt-Kondensatoren.

Wenn das denn so funktionieren wird, habe ich auch noch so einiges über Verstärker und Mikros gelernt

MfG Steve
Tom05
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 08. Sep 2008, 13:18
Hallo Steve,

im Grunde ist dieser Kondensator schon auf dem ELV-Micamp vorhanden, siehe dort Elko C1 mit 1 uF.

Den würde ich tauschen gegen einen 1uF oder 2,2uF Folienkondensator (Typ MKT oder MKP).

(Von der Bauform sind die wesentlich größer, muß man also ein bisschen Improvisieren bei der Montage).



Also an die Schaltung einen extra 9V-Block für die BIAS-Spannung über einen Widerstand zwischen 1-10kOhm anschließen.


Ja, kannst Du so machen, also Extra-Batterie für Bias. Als Widerstand sieht man oft 6,8 kOhm an dieser Stelle.

Theoretisch könntest Du mit den 9V, auch den MicAmp mit versorgen. Allerderings scheint der mindestens 10V haben zu sollen - es gibt da so einen Nachtrag im PDF, der darauf hindeuten könnte.

Naja, kannst ihm ja erstmal 9V geben und schauen was passiert.

PS:

Wie gesagt steigt die Mic-Empfindlichkeit bei 9V Bias-Spannung deutlich an (gibt also ein wesentlich stärkeres Signal aus, was im Grunde sehr zu begrüßen ist).

Durch die (hohe)100fache Verstärung des MicAmps, kann der Soundkarten-Eingang dabei aber schnell übersteuert werden.

Von daher wäre eine Überlegung, vielleicht nur 3V oder 4,5V als Bias-Spannung zu nehmen.

Grüße

Tom05
thonau
Inventar
#10 erstellt: 08. Sep 2008, 14:02
Hallo Steve,

Du hast Recht! Ich habe deinen Link nicht beachtet und einfach vermutet das du den SMD hast. Sorry, mein Fehler.
Tom05 hat dich super beraten. Ich habe aber ebenfalls Bedenken wegen der 9V Versorgung. Hoffe er funktioniert!


MfG naumi
Tom05
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 16. Sep 2008, 21:02
Ist die Sache denn schonmal weiter gegangen ?
Gibt´s grundlegend Funktion nun ?

Grüße

Tom05
TG_Steve
Stammgast
#12 erstellt: 17. Sep 2008, 10:37
Hallo,

entschuldige die lange Wartezeit, hatte die letzten Paar Tage viel zu tun...

Habe gestern alles schön nach Anleitung zusammengelötet, die Symptome bleiben jedoch weiterhin bestehen.
Am Line-In kommt gar kein Signal an, beim Mic-In kann man immerhin bei großer Lautstärke oberhalb des Grundrauschens etwas erkennen.

Werde in nächster Zeit testen, wie sich die Kapsel ohne Vorverstärker mit 9V Bias-Spannung verhält und den vermutlich kaputten SMD-Vorverstärker testen.

MfG Steve
Tom05
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 17. Sep 2008, 21:57
Hi Steve,

das hört sich ja nicht gut an - viel Glück erstmal bei der Fehlersuche.

Grüße

Tom05
TG_Steve
Stammgast
#14 erstellt: 27. Sep 2008, 17:52
kleines Update:

Mit 9V Bias-Spannung ist der Abstand vom Grundrauschen ein ganzes Stück gestiegen.
Wieso beide Vorverstärker nicht funktionieren erschließt sich mir aber immer noch nicht...

MfG Steve
Umaaa
Neuling
#15 erstellt: 04. Nov 2008, 10:11
Hallo Leute,

Ich bin grad an meinem Abschlussprojekt und hab genau das gleiche problem wie Steve, bekomm ein riesieges Rauschen und ganz leise im hintergrund kann ich mich hören (wenn ich alle verstärker voll aufdreh).

hab den gleichen Vorversärker
benutz aber das Kapselmicro: PANASONIC-Backelektret-Mikrofonkapsel MCE-2002

Bias Spannung versorg ich so:
+---------------------------- battery +ve 9V
|
2k2 R1
|
o---------- 10uF --------o----- Vorverstärker
|+ ********************|
CAPSULE**********10k R2
|-*********************|
+--------------------------o----- GND, and battery -ve

Am micro hab ich dann 7,5V (gemessen).

Was ich schon getestet habe:
zweiten Vorverstärker (identischer) (keine veränderung)
zweite Mikrokapsel (identisch) (keine veränderung)
Line in (kaum funktion mit großem Rauschen)
Mic eingang (keine funktion)
Betriebsspannungen (Quelle: Labornetzteil Alle OK)


Als nextes werde ich mich mit nem Oszi auf Fehlersuche begeben wo das Rauschen entsteht und warum ich eine so geringe Verstärkung habe

Wenn ihr ideen habt wo der fehler sein könnte Bitte sagen^^
ich bin über jede idee froh.

Edit:

So hab jetzt ein bisschen rumgemessen und glaube mein Problem gefunden zu haben ich hab auf der Masse irgentwie die gleiche Frequenz wie auf dem Eingang des ELV das würd ich irgentwie als nicht normal deuten (hab alle lötverbindungen geprüft aber komme irgentwie nicht darauf warum, wiederstand zwischen eingang des ELV und Masse sind mehrere MegaOhm) aus dem grund würde ich die verstärkung gleich 0 verstehen.
ahh mir is gerade eine idee gekommen wo ich das hier schreibe bin mal testen


Mit Freundlichen Grüßen

Uma


[Beitrag von Umaaa am 04. Nov 2008, 12:23 bearbeitet]
Suche:
Das könnte Dich auch interessieren:
Mikro
Ring_Lord am 15.07.2009  –  Letzte Antwort am 20.07.2009  –  19 Beiträge
Mikro-W mit 48V Phantomspeisung
AC-SB am 15.01.2010  –  Letzte Antwort am 03.02.2010  –  11 Beiträge
Mikro-Horn
Spatz am 28.03.2004  –  Letzte Antwort am 07.02.2005  –  2 Beiträge
Mikro-Horn oder Mikro-Horn Plus
joekoelner am 19.09.2005  –  Letzte Antwort am 21.08.2007  –  42 Beiträge
messmikro mit vorverstärker
Porky__Pig am 10.02.2007  –  Letzte Antwort am 10.02.2007  –  3 Beiträge
Mikro Horn Bauplan gesucht
Larry_Leville am 18.10.2005  –  Letzte Antwort am 18.10.2005  –  2 Beiträge
Excel Mikro Monitor / Tower
BoonCool am 24.10.2006  –  Letzte Antwort am 25.10.2006  –  4 Beiträge
Mikro mit WM61
HerrBolsch am 05.09.2007  –  Letzte Antwort am 12.08.2008  –  15 Beiträge
Brummschleife im Mikro?
TG_Steve am 12.09.2007  –  Letzte Antwort am 08.03.2012  –  34 Beiträge
Mikro vom AVR?
toubr am 12.09.2007  –  Letzte Antwort am 16.09.2007  –  3 Beiträge
Foren Archiv

Anzeige

Aktuelle Aktion

Partner Widget schließen

  • beyerdynamic Logo
  • DALI Logo
  • SAMSUNG Logo
  • TCL Logo

Forumsstatistik Widget schließen

  • Registrierte Mitglieder925.669 ( Heute: 5 )
  • Neuestes MitgliedKisa012005
  • Gesamtzahl an Themen1.550.843
  • Gesamtzahl an Beiträgen21.532.914

Top Hersteller in Lautsprecher Widget schließen