Retroschlachtfest ´78: Realistic - Isophon

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audiocologne
Stammgast
#1 erstellt: 17. Aug 2010, 02:13
Vor 10 Jahren hatte ich mir mal über ebay ein Paar Quadral Montan aus Originalteilen (Chassis, Weichen, Leergehäuse) zusammengebaut, da finde ich letztes Wochenende im Keller noch ein weiteres Paar Isophon-Klassiker wieder (vom Flohmarkt mal für 15 Euro ergattert): Realistic Optimus X 10, auch unter Tandy bekannt, in den USA von Radioshack vertrieben, und für Europa mit Isophon Chassis bestückt - PSL 245/100/8 nebst MT KM 11 und HT KK 10. Einwandfreier Klang, aber inzwischen, und schon damals, total verranztes Gehäuse. Der Zahn der Zeit hat weiter genagt.



Schick - VU-Meter und Pegelsteller für HT und MT. Erstmal Gehäuse öffnen und zum Ausbau vorbereiten. Da muß was neues erstellt werden. Schön mit Dämmwolle gestopft, aber beim Abschrauben der Rückwand fällt mal gleich die obere Ecke (roter Rahmen) ab



Wolle entfernt, Blick auf die Rückseite der Schallwand. Hm, Frequenzweiche nicht wirklich vorhanden. Vorzufinden: Spule 3,0 mH - ERO MKT 1813 1,5 MF - ITT MPT-1 6,8 MF.
3 Teile, that´s all.



Anschlußterminal - noch mit DIN-Anschluß und Schraubklemmen parallel.



Der PSL 245 hat bereits eine Gummisicke , aber die Membran sieht aus wie Alcantara, und dann noch die Alukalotte. Ist das nicht potthäßlich?



Verranztes Gehäuse, wir sehen uns auf der Säge...



Und dies blieb übrig.



Ich möchte die Chassis nun in einem neuen Gehäuse zusammenfügen, ohne das Volumen zu verändern (der PSL 245 ist für CB bei 50 L brutto empfohlen), aber keine klassische Kompaktbox mehr haben. Pegelsteller und VU-Meter werden natürlich wieder mit verwendet Dazu mal folgende Fragen:

Der TT soll oben auf dem Gehäuse mit Magnet nach außen in den "Deckel" verbaut werden, die Anordnung HT / MT möchte ich aus der Horizontalen gerne in vertikale Richtung (also HT oben, MT darunter) umlegen. An der Breite der Schallwand und den Abständen wird sich nichts ändern, da durch den Durchmesser vom TT bereits vorgegeben.

Wird das klanglichen Einfluß haben, zumal es ja diese Pegelsteller gibt und eben nur 3 Komponenten in der "Elektronik"? Von Isophon gab es zu dieser Zeit - 1978 - ja auch nichts weiter als eine Empfehlung zum Gehäusevolumen.

Eine Zeichnung, wie das aussehen soll, kommt noch, wenn ich den anderen Compi (Mac) wieder zum Leben erweckt habe
moby_dick
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 17. Aug 2010, 09:21
Der Klang deiner Kombi wird wesentlich schlechter als das Original, vergiß das bitte.
DER_BASTLER
Inventar
#3 erstellt: 17. Aug 2010, 09:42
Und erneuer den Bipolaren Elko (wenns einer ist, lässt sich nur schwer erkennen(der grüne)). Der dürfte einiges an kapazität verloren haben
Wies scheint hat die spule mehrere abgriffe...interessant.
moby_dick
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 17. Aug 2010, 11:50
Damals hatten die Spulen von Visaton mehrere Abgriffe. Sie hatten auch Alu-Bandspulen.

http://img15.abload.de/img/146_4651_r1de9.jpg

Quatsch, ich meine Isophon.


[Beitrag von moby_dick am 17. Aug 2010, 12:28 bearbeitet]
audiocologne
Stammgast
#5 erstellt: 17. Aug 2010, 12:12
Hier nochmal ein näherer Blick:

http://intips.de/rea7.jpg


moby_dick schrieb:
Der Klang deiner Kombi wird wesentlich schlechter als das Original, vergiß das bitte.


Das würde mir bei einem "fixen" Gehäuse einleuchten. Aber hier wird ja gleich die Möglichkeit angeboten, das Klangbild zu beeinflussen.

Zitat Visaton: Pegelregler: Geeignet zur Anpassung des Mittel- und Hochtonbereichs an die gegebenen räumlich-akustischen Verhältnisse.
Bekanntlich hängt diese optimale Abstimmung stark vom Hörraum, Hörabstand und nicht zuletzt vom persönlichen Geschmack ab. Mit Pegelreglern ist man jederzeit in der Lage, flexibel auf diese veränderlichen Parameter zu reagieren. Man hat die Möglichkeit, kontinuierlich und schnell die optimale Abstimmung herauszufinden.


Warum bin ich unter dieser Vorgabe noch an das alte Gehäuse gebunden? Dessen Volumen als CB will ich ja, wie schon geschrieben, auch nicht verändern.


[Beitrag von audiocologne am 17. Aug 2010, 12:14 bearbeitet]
moby_dick
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 17. Aug 2010, 12:24
Du wirst scheitern. Schon deshalb, weil der TT nach innen strahlt.

Zitat:
Der TT soll oben auf dem Gehäuse mit Magnet nach außen in den "Deckel" verbaut werden, die Anordnung HT / MT möchte ich aus der Horizontalen gerne in vertikale Richtung (also HT oben, MT darunter) umlegen.

Selbst, wenn er nach oben, außen strahlen würde, verbietet der Übergang bei etwa 1000 Hz dieses.

Selbst, wenn du messen könntest, wird es nicht gelingen. Ohne Messmöglichkeit gelingt es zweimal nicht, leider wird hier aus minus * minus nicht Plus, sondern Schrott.

So, jetzt glaube es oder nicht, mir egal. Mehr Arbeit stecke ich nicht in diese Totgeburt.


[Beitrag von moby_dick am 17. Aug 2010, 12:30 bearbeitet]
detegg
Inventar
#7 erstellt: 17. Aug 2010, 12:28
Moin,

die flache Trennung mit 6dB/oct und der Einsatzbereich der Treiber wird Dir bei Veränderung der Chassisanordnung auf der Schallwand massive Probleme bereiten. Der PSL arbeitet als TMT (!) bis ca. 1kHz ...

;-) Detlef

edit: ...zu spät!


[Beitrag von detegg am 17. Aug 2010, 12:28 bearbeitet]
Maliq
Inventar
#8 erstellt: 17. Aug 2010, 12:51
Wie die Vorredner (teilweise etwas harsch) schon sagten: Baue die Box genau wie das Original, dann wirst du mit sehr gutem Klang belohnt.

Die Isophon-Chassis gehören mit zum Besten, was der damalige deutsche DIY-Markt so hergab. Die Mittelton-Kalotte zB ist und war sehr beliebt.
Also verschwende nicht das Potenzial und spendiere ihnen ein neues Gehäuse mit den Originalabmessungen und vielleicht eine Blende dazu,
dann siehst Du auch die wirklich häßliche Dustcap nicht mehr.
audiocologne
Stammgast
#9 erstellt: 17. Aug 2010, 13:14

Maliq schrieb:
Wie die Vorredner (teilweise etwas harsch) schon sagten: Baue die Box genau wie das Original, dann wirst du mit sehr gutem Klang belohnt.


Ok, wenn Techniker Außenstehenden etwas vermitteln, wird daraus oft ein genervtes Kopfschütteln, anstelle aufklärender Worte.
Aber ist schon recht. Ich gehöre leider nicht zu den Experten, die auf Anhieb sehen, dass hier ein TT als TMT geschaltet ist und auf die Front gehört.
Ich werde das Gehäuse also so nicht bauen und in Richtung Original gehen - aber trotzdem noch eine Frage zur Anordnung HT/TT: welche Schwierigkeiten handelt man sich ein, wenn bei gleichem Abstand die Ausrichtung vertikal statt horizontal erfolgen würde? (etwa so wie die Ausschnitte im Bild liegen)



Neben dem PSL ist das eigentlich die zweite Sache, die mich optisch nervt. Und allgemein ist zu lesen, dass bei der horizontalen Anordnung ohnehin Interferenzen entstehen


[Beitrag von audiocologne am 17. Aug 2010, 13:31 bearbeitet]
detegg
Inventar
#10 erstellt: 17. Aug 2010, 13:43
Hi,

diese Anordnung MT/HT nebeneinander war in den 70ern weit verbreitet - heute wird sie Dir um die Ohren gehauen
Es gibt einige Effekte (Abstrahlverhalten, Bündelung, Interferenzen etc.), die "früher" nicht in die Entwicklung eingingen. Da wurde meistens per Ohr abgestimmt - und es klang gut!

Eine Veränderung der Chassisanordnung wird in Deinem Fall eine Neuabstimmung der Weiche erfordern - leider nicht trivial oder alleine mit Pegelstellern zu erreichen.

Baue ein neues Gehäuse mit den alten Dimensionen, überprüfe den NF-Elko und freue Dich über ein Paar sehr gute Lautsprecher.

;-) Detlef
Maliq
Inventar
#11 erstellt: 17. Aug 2010, 13:46
Meßtechnisch macht sich die Anordnung bestimmt bemerkbar, zumal die Box auch weniger tief werden müßte, weil sie ja dann höher ist.

Ob sich das auch (negativ) auf den Klang auswirkt - keine Ahnung. Mein Tip: Ausprobieren oder Original nachbauen.

IMHO kann man jedoch die Anordnung von HT und MT deutlich hören.
Das Abstrahlverhalten zB ändert sich dramatisch bei einer breiten Schallwand wo HT und MT nebeneinander sind.
Ich mochte das immer, ich hatte den Eindruck, man wär "näher dran".
Sorry, anders kann ich's nicht erklären.


Edit: Detlef war schneller und genauer.


[Beitrag von Maliq am 17. Aug 2010, 13:48 bearbeitet]
moby_dick
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 17. Aug 2010, 14:01
Wenn ich harsch werde, klingt das anders , ich war nur deutlich, sonst wirkt das nicht.

Die vertikale Anordnung wird anders klingen, ich sehe da auch Probleme. Wenn du es testen willst, baue ein provisorisches Gehäuse, erneuere die Elkos (wenn es solche sind) und vergleiche mit der Original-Anordnung.

Die Alu-Staubkappe ev. mit (gebremsten) Staubsauger herausziehen oder vorsichtig abschneiden und erneuern. Gibt es im online-Laden unter Dustcap.


[Beitrag von moby_dick am 17. Aug 2010, 14:04 bearbeitet]
Maliq
Inventar
#13 erstellt: 17. Aug 2010, 14:12

moby_dick schrieb:
Wenn ich harsch werde, klingt das anders


Hatte den Zwinkersmilie vergessen , war nicht kritisch gemeint...
audiocologne
Stammgast
#14 erstellt: 17. Aug 2010, 14:32

detegg schrieb:


diese Anordnung MT/HT nebeneinander war in den 70ern weit verbreitet - heute wird sie Dir um die Ohren gehauen :D


ja, und bei dieser Box ganz besonders, weil sie nicht mal symmetrisch ist. Normalerweise müssten dann die LS als Paar spiegelverkehrt zueinander aufgebaut sein.
detegg
Inventar
#15 erstellt: 17. Aug 2010, 14:38
... das würde ich auch als Verbesserungspotential sehen - mach´ mal und berichte!

;-) Detlef
moby_dick
Hat sich gelöscht
#16 erstellt: 17. Aug 2010, 15:11

Maliq schrieb:

moby_dick schrieb:
Wenn ich harsch werde, klingt das anders


Hatte den Zwinkersmilie vergessen , war nicht kritisch gemeint...


Ich kann austeilen und einstecken. Ist ok, danke.
audiocologne
Stammgast
#17 erstellt: 17. Aug 2010, 19:27
Wenn ich das richtig sehe, sind die evtl. auszutauschenden Komponenten im Bereich weniger Euros. Nochmal zusammengefaßt, sind ja nur 3 Teile:

Luftdrossel 3,0 mH
MKT 1813 1,5 µF 250 V
MPT-1 6,8µF 100 V

Wenn man nun schon tauscht - gibt es da Verbesserungspotential bei den Bauteilen? Was hätte klanglichen Einfluß bzw. würde eine andere Trennung mit sich bringen?
Ich muß das so fragen, weil mir in dem Bereich die Kenntnisse fehlen. In alten Isophon-Bausätzen wird immer nur mit wenigen Bauteilen gearbeitet, als hätte man seinerzeit aus Frequenzweichen keine große Wissenschaft gemacht.
detegg
Inventar
#18 erstellt: 17. Aug 2010, 20:09

audiocologne schrieb:
Luftdrossel 3,0 mH
MKT 1813 1,5 µF 250 V
MPT-1 6,8µF 100 V

.. der MPT vor dem MT scheint ebenfalls eine Folie zu sein - und nein, austauschen musst Du dann gar nichts.

.. es sei denn, Du willst es hören

;-) Detlef
audiocologne
Stammgast
#19 erstellt: 15. Sep 2010, 16:08
Da es hier noch die Tage weitergehen soll - ich habe die Bespannrahmen der LS im Keller wiedergefunden. Hier mal mit Stoff entfernt und aufgelegt:



Das Teil ist 2x2 cm dick - einmal Schallwanddicke als Rahmendimension
Mal ganz ehrlich, viel gedacht hat sich bei diesem Konzept doch wohl niemand, und gemessen eher auch nicht.

Inzwischen habe ich mit einem User auch eine Variante des PSL 254 in 70 L BR aus einem alten Klinger-Vorschlag disskutiert, und der soll es werden. Damit erreichen die ehemaligen "Kompakt-LS" eine hörfreundliche Höhe von wenigstens 100 cm als Standbox...
Wie gesagt, wenn ich mir alleine diesen Rahmen ansehe, dürfte ein bischen Experimentieren, bei weitgehender Einhaltung der früheren Chassis-Abstände und Schallwandbreite, wohl erlaubt sein...
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