Breitbänder RFT L2259 PBO wie verbauen?

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Monohuhn
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 31. Aug 2010, 23:11
Hallo,

habe hier einige Breitbänder L2259 PBO (3 Watt, 4 Ohm) vom Funkwerk Leipzig, die offenbar früher in Röhrenradios eingebaut waren. Und frage mich jetzt, ob und wie man die möglichst sinnvoll verbauen kann.
Im Internet habe ich nichts Hilfreiches gefunden.

Habe probeweise einen Lautsprecher in eine ca. 30 x 30 x 30 cm Spanplattenkiste (1 cm Dicke) ohne Rückwand eingebaut. Hier klingt der Lautsprecher relativ voluminös, aber gleichzeitig dröhnig.

Mit geschlossener Rückwand (also ca. 27 l CB) nimmt das Dröhnen deutlich ab, ebenso leider Bass und Empfindlichkeit. Die Chassis sind dazu nicht sonderlich pegelfest.

In beiden Einhauarten zeigt sich zudem eine Überhöhung im oberen Mittenbereich, wodurch die ganze Sache leicht näselnd klingt. (Genaue Frequenz kann ich leider nicht messen.) Sie bündeln auch sehr stark im Hochtonbereich.

Hat hier jemand Ideen, welche Gehäuseart diesen Lautsprechern am meisten entgegenkäme? Vielleicht andere Abmessungen, dickeres Holz oder Dämmung/Bedämpfung? Offene Schallwand?

Berechnungen dürften hier schwierig sein (zum Einen weil ich nicht weiß, wie's geht, zum Anderen, weil die Dinger sicher an die 50 Jahre alt sind und keine Daten mehr da sind).

Freue mich über Vorschläge (abgesehen von der Mülltonne )

Gruß
Vincent

EDIT: Falsche Kategorie!!! Kann das mal jemand in den Do It Yourself-Bereich verschieben? Danke!


[Beitrag von Monohuhn am 31. Aug 2010, 23:37 bearbeitet]
pelowski
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 01. Sep 2010, 12:03
Hallo Vincent,

Berechnungen dürften hier schwierig sein (zum Einen weil ich nicht weiß, wie's geht, zum Anderen, weil die Dinger sicher an die 50 Jahre alt sind und keine Daten mehr da sind).

Wenn du alles was möglich ist, aus den Teilen herausholen willst, miss die TSP und berechne ein passendes Gehäuse.
Falls du aber nicht sowieso in den LS-Selbstbau einsteigen möchtest, dann lohnt sich der Aufwand für dich nicht.

Da (vermutlich) die Güte (Qts) ziemlich hoch sein dürfte, baue ein so großes geschlssenes Gehäse wie noch vertretbar für dich. Nimm stärkeres Material als 10mm. Verstrebe die Box innen, so dass sie möglichst wenig mitschwingt.

Fülle sie gut mit Steinwolle.

Die Überhöhung im Mittenbereich bekämpfst du mit einem Sperrkreis. Über die grundsätzliche Dimensionierung findest du sicher einiges im Netz.

Die Optimierung musst du aber durch Versuche erreichen - kann einige Zeit und einige Bauteile erfordern.

Das Ganze lohnt sich natürlich nur dann, wenn du den Aufwand nicht unter verlorene Zeit (und Geld), sondern unter "Hobby" abbuchst, denn wirkliche Hifi-Wiedergabe ist mit den - durchaus nicht schlechten - Chassis auch mit viel Aufwand nicht zu erreichen!

Grüße - Manfred
detegg
Inventar
#3 erstellt: 01. Sep 2010, 12:58
Hi Vincent,

diese Chassis erfreuen sich heute bei Vintage-Freaks steigender Beliebtheit. Allerdings sind sie nicht wirklich mit heutigen Maßstäben zu messen.
Konstruktionsbedingt (harte Aufhängung, geringer Hub, schwacher Magnet etc) sind sie für Basswiedergabe nicht geeignet - auch nicht in heute gängigen Gehäusetypen.

Die modernen Berechnungsmethoden via TSP greifen hier nicht, diese Chassis wurden in "Klangkörper" eingebaut, mitschwingende dünne Sperrholzwände, hinten fast offen - das klassische Röhrenradio.

Ich würde sie in OB (open baffle) aktiv entzerrt verbauen, ein Muss ist eine Bassunterstützung.

:-) Detlef
pelowski
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 01. Sep 2010, 13:14

detegg schrieb:
Ich würde sie in OB (open baffle) aktiv entzerrt verbauen...


Oder so

...ein Muss ist eine Bassunterstützung.


Das ist - wenn man in die Nähe von Hifi kommen möchte - natürlich richtig.

Grüße - Manfred
Monohuhn
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 01. Sep 2010, 14:07
Erstmal danke an alle. Da werde ich wohl noch ein bisschen rumprobieren müssen.


detegg schrieb:

Die modernen Berechnungsmethoden via TSP greifen hier nicht, diese Chassis wurden in "Klangkörper" eingebaut, mitschwingende dünne Sperrholzwände, hinten fast offen - das klassische Röhrenradio.


So ähnlich hatte ich mir das vorgestellt. Wie dick und aus welchem Material sollten denn solche "mitschwingende dünne Sperrholzwände" am Besten sein? Habe leider kein Röhrenradio zur Anschauung da.

Gruß
Vincent
schrottie
Stammgast
#6 erstellt: 01. Sep 2010, 14:24
Du sagst, Du hast schon eine Kiste, in die Du sie einbauen kannst. Nimm diese Kiste und modifiziere sie folgendermaßen:
-kaufe Dir ein paar Päckchen Sonofill
-kaufe Dir je ein Brettchen mit ca. 3mm Stärke, dass Du als Rückwand montieren kannst
-bohre in die Brettchen Löcher mit einem z.B. 8er Bohrer. Bohre erstmal nur ein paar Löcher, vielleicht 20 relativ mittig. Du kannst immernoch mehr bohren, bis die ganze Rückwand perforiert ist.
-lege in das Gehäuse 2 Matten Sonofill, schraube die gelochte Rückwand an und höre, ob es gefällt.
-mit der Anzahl der Löcher und der Matten Sonofill kannst Du den Klang verändern.

So bekommst Du zwar keinen Hifi-mäßigen Tiefbass, aber es könnte gut klingen.

Gruß
schrottie
Velocifero
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 01. Sep 2010, 18:56
Hallo DIY-HiFi-Gemeinde:-)

Hier mal ein Bild von einem RFT L2659 PBO:



Und ich habe sogar TSP dazu *lol*:



Bei mir befinden sich 2 Stk. im "Einsatz" ( heißt: äußerst selten). Genauer Einsatzort und ungefähres Baujahr sieht man in meinem Profil.
Frequenzgang hatte ich auch mal gemessen, aber ich glaube denn wollt ihr lieber nicht sehen

Bei diesen OldSchool-Lautsprechern ist eigentlich jeder investierte Euro in MDF, Sonofil und Weichenbauteilen zuviel. Bedenkt bitte auch mal die damaligen Bedingungen, welche die Musik stellte. Großer Membranhub und Tiefbass war dazumal eher ein Fremdwort.
Sinn machen diese Lautsprecher nur zur Restauration alter Orginale.

Die alten Röhrenradios waren nur Holzgehäuse, bei dennen die Rückwand aus Pappe war und etliche Belüftungslöcher hatte. Das trifft so zimlich auf Detegg´s OpenBaffle Vorschlag, aber aktive Entzerrung ist da vertane Mühe...

http://www.radiomuseum.org/r/elektroaku_rossini_stereo_6002.html


[Beitrag von Velocifero am 01. Sep 2010, 19:09 bearbeitet]
Monohuhn
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 06. Sep 2010, 01:41
Habe gelesen, bei der Verwendung von "zu kleinen" geschlossenen Gehäusen entsteht ein Buckel im Oberbass. Könnte man sich das zu Nutze machen, um das Ganze zumindest obenrum etwas fülliger klingen zu lassen?


Frequenzgang hatte ich auch mal gemessen, aber ich glaube denn wollt ihr lieber nicht sehen

Aber immer gerne doch. Mal sehen, ob er mit meinem bisherigen Höreindruck übereinstimmt.

Ist vielleicht auch für Andere interessant, die solche oder ähnliche Chassis besitzen.

Eine Schallwand würde ich ja gerne ausprobieren, habe aber schlicht und einfach nicht den Platz für so Riesenapparate.

Gruß
Vincent


[Beitrag von Monohuhn am 06. Sep 2010, 01:44 bearbeitet]
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