Carnyx: 10 cm Breitbänder in 64 l Hornsäule = 40 Hz? Brauche noch Tipps.

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JohnD
Stammgast
#1 erstellt: 21. Feb 2011, 01:33
So, mir hat das mit der Multicell-TQWT nicht mehr gefallen, die Membranauslenkung war bei hohen Pegeln doch enorm. Wahrscheinlich hatte ich da was Falsches gebaut oder der Treiber will sowas nicht.

Dann dachte ich mir: Warum nicht mal das umsetzen, was ich bisher auf dem Bauplanmarkt nicht gefunden hatte?

Ich will:

1) Hornsound. Hat mir immer noch am besten gefallen.
2) geringe Grundfläche, möglichst geringe Bautiefe und Breite, Höhe egal, Treiber auf Hörhöhe im Sessel oder etwas höher.
3) mindestens Kickbass
4) mit 10 cm Breitbändern ohne Korrekturnetzwerk betreibbar.

Also hab ich mir diese Hornsäule ausgedacht,
nur 123x19x27 cm, passt an jede Wand. Mich haben diese mülltonnengroßen Hörner optisch immer etwas gestört, da mein Zimmer nicht so riesig ist.



Gleich gebaut, und oh Wunder: es funktioniert!!!
An der Wand aufgestellt liefert das Ding tatsächlich sanftes, zufriedenes 40 Hz-Säuseln. Ich schätze mal bei -6dB. 50 Hz sind absolut voll da, 45 Hz noch erstaunlich satt. In der Ecke geht wahrscheinlich noch mehr.

Positiv: das typische Breitbänderschreien beim Multicell ist komplett weg, auch lenkt die Membran nicht mehr so dolle aus.
Wermutstropfen: das absolut knallig-präsente des Treibers ist jetzt auch etwas weicher geworden, insgesamt ein doch eher ein sanftes Horn.
Korrekturnetzwerk ist absolut nicht nötig, im Horn hat sich alles linearisiert, Klang ist von den Boxen gelöst.
Bedämpft wurde erstmal nur mit Noppenschaumstoff als Kurvenverlauf im ersten Kanalknick (siehe Bild), sowie über dem Treiber.
Kann man da noch was verbessern? Krieg ich vielleicht den Sound wieder etwas knalliger, oder den Tiefbass kräftiger?


Da es den Multicell MS115 nicht mehr gibt, ich das Teil aber evtl. nochmal bauen möchte - kann man z. B. den Monacor SPH60X nehmen, oder den Tangband W4-656A? Brauchen die Hochtonunterstützung?

Es wäre außerdem super, wenn jemand das mal in AJ-Horn eingeben und mir ein Chassis empfehlen könnte.
Mich würde außerdem interessieren, wie die Simulation aussieht. Vielleicht kann man im Trichterverlauf noch was verbessern.

Bitte nicht fragen, wie die Messwerte sind. Ich hab gute Ohren, aber leider keine Gerätschaften.
Gerne kann man mich aber in Hamburg besuchen kommen, wenn's gewünscht wird.
JohnD
Stammgast
#2 erstellt: 22. Feb 2011, 17:28
Hmm.... interessiert das niemanden?...

Na wie auch immer.

Ich hab noch mal mit der Bedämpfung experimentiert. Alles knackiger, und mehr Bass.

Bin hochzufrieden. Demnächst wird noch eine stabilere Variante gebaut.

Ich wäre sehr glücklich über weitere Chassis-Empfehlungen.
blackmailed
Stammgast
#3 erstellt: 22. Feb 2011, 17:36
Find ich klasse!
Ich kenn den SP60X aus der CT193...da geht schon was.
Wäre sicher interessant im Horn :).
jakob
JohnD
Stammgast
#4 erstellt: 22. Feb 2011, 18:23
Kannst Du das simulieren? Was hältst Du vom Tangband? Der sieht so unglaublich schönlinear aus. Notfalls kann man ja noch ein Bändchen oder so ab 8 kHz mitlaufen lassen.

Die Frage ist, was der recht große Hub mit dem Horn macht. Ist das gut oder schlecht? Der Qts ist ja sehr niedrig, was ihn wie ich gehört habe, für ein Horn eignet.

Vom "Viech" inspiriert habe ich aber auf die Druckkammer verzichtet, denn das macht die Wahl des Chassis anscheinend flexibler. Ich hatte ja für die Multicel auch gar keine TSP.
blackmailed
Stammgast
#5 erstellt: 23. Feb 2011, 14:06
Ich kann leider garnix ;).
Den Tangband kenne ich nicht, vielleicht kann Herr Vollstädt (?) von Spectrumaudio helfen? Der soll ja sehr kompetent sein und hat bereits auch ein "Horn" konstruiert.
Jakob
JohnD
Stammgast
#6 erstellt: 23. Feb 2011, 14:18
Das werd ich wohl mal machen. Ich wollte demnächst sowieso die Monacöre bestellen.
Ich denke wohl, dass die am besten geeignet sind. Es liegen anscheinend auch schon Hörner vor, die mit dem SPH60X gut funktionieren. Werde wohl noch eine abschraubbare Schallwand konstruieren, um die Einbautiefe zu kompensieren und verschiedene Chassis ausprobieren zu können.

Bisher handelt es sich bei Kleinst-Hörnern aber immer um unästhetische Kästen, bei denen entweder die Gehäusetiefe unangenehm auffällt, oder der Treiber nicht auf Hörhöhe sitzt, oder eben der Tiefgang nicht ausreichend ist. 60 Hz sind mir zu wenig, und Pegel soll das Ding ja auch noch können.
Diese Lücke soll die "Carnyx" füllen.


[Beitrag von JohnD am 23. Feb 2011, 14:19 bearbeitet]
Used2Use
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 23. Feb 2011, 14:52
Das geht in der Größe nur über Resonatoren (BR, TML), nicht aber als Horn.

Wenn man minimale Grundfläche mit "Höhe egal" kombiniert erhält man sowieso ein Rohr. Der Schall biegt vorm "Hornmund" nicht links ab. Bei der Wellenlänge "sieht" er den Teil des Gehäuses nichtmal mehr wirklich - es bleibt also auch ein Rohr wenn mans als Horn baut.

Anstatt die Physik überlisten zu wollen könnte man sie auch nutzen. Das Problem mit den Wellenlängen besteht ja nur bei Luftschall und wäre mit z.B. Schwefelhexafluorid lösbar. Sauerstoff dazumischen und immer gut umwälzen - sonst steigt er an die Decke.

PS: Lass das lieber sein, aber 65l Horn = 40Hz...
Es ist wie in deiner Sig., man kann nicht alles haben.

Wobei, das einzige worauf man verzichten müsste wäre das Horn und sein nahezu unbegrenzter Wirkungsgrad, Maximalpegel bzw. die Dynamikreserve. Den Klang bekommt man auch bei der Baugröße hin - für "normale" Lautstärken.


[Beitrag von Used2Use am 23. Feb 2011, 14:57 bearbeitet]
JohnD
Stammgast
#8 erstellt: 23. Feb 2011, 20:42
Ähm... Du verstehst nicht... ich hab es schon gebaut, und es liefert locker 50 Hz, die 40 mit einem Verlust von maximal -6dB.
An der Wand, nicht nur am Boden, natürlich. Aber das ist ja normal.
Der Treiber hat eine Reso von 75 Hz. Wenn ich einen mit 60 Hz reinbaue, wird der Bass wohl noch besser, oder hab ich da was falsch verstanden?...

Bau es halt nach, ist ja nicht teuer. Setz einen 10-13cm Treiber mit gutem Antrieb, nicht zu wenig Hub und tiefer Reso rein und miss es nach.

P.S.: die Mundfläche ist immerhin 1248 cm².


[Beitrag von JohnD am 23. Feb 2011, 20:44 bearbeitet]
PL4C3B0
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 23. Feb 2011, 21:04

JohnD schrieb:
Kannst Du das simulieren?


Dir kann geholfen werden :-)

Hornresp

@Used: SF6, na du bist ja einer


[Beitrag von PL4C3B0 am 23. Feb 2011, 21:08 bearbeitet]
JohnD
Stammgast
#10 erstellt: 23. Feb 2011, 21:15
Ähm danke. Leider stürzt das unter Linux/Wine ab... außerdem ist das ganz schön unkomfortabel...

Ich hab meins mit BassCAD berechnet, das macht aber auch keine Hörner ohne Druckkammer, bzw. weiß ich nicht, was man da einstellen soll.

Auf jeden Fall bin ich vom Ergebnis erstaunt und werde weiter basteln.
Used2Use
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 23. Feb 2011, 23:00
Ich meinte nicht deine Box funktioniere nicht, ich meinte sie funktioniere über Resonanzen und das darin auch die Lösung für die tiefere Abstimmung bei gleichbleibend geringer Baugröße begründet liegt.
fabel
Stammgast
#12 erstellt: 23. Feb 2011, 23:23
Hallo JohnD,

ich hab Deinen LS mal grob in AJ-Horn mit dem Monacor SPH 60X simuliert :

Horn mit SPH

Da kann man ganz schön sehen wie und das er über Resonanzen funktioniert.


Gruß Fabian
JohnD
Stammgast
#13 erstellt: 24. Feb 2011, 00:13
Cool, danke!

Ist das jetzt gut oder schlecht? Das ist jetzt doch eine freie Aufstellung.
Kannst Du auch noch mal die Wandaufstellung posten, und wie sich da die SPL-Kurve verhält?
Ich würde gerne sehen, wann der SPH60X abfällt.

Find ich aber vielversprechend. Zumindest mit dem Multicel hab ich Hornsound. Pegel kriege ich auch. (Ok, der Treiber hat schon 93 dB/1W/m)
Obwohl es Resonanzen sind, klingt es nicht nach TML, und die Dynamik ist wie beim Horn.
Ich hab ja schon mehrere Hörner mit verschiedenen Ansätzen gehört.
JohnD
Stammgast
#14 erstellt: 24. Feb 2011, 00:16

fabel schrieb:
Hallo JohnD,

ich hab Deinen LS mal grob in AJ-Horn mit dem Monacor SPH 60X simuliert :

Horn mit SPH

Da kann man ganz schön sehen wie und das er über Resonanzen funktioniert.


Ich seh gerade, Du hast die Länge 2,20m eingegeben. Die Halsfläche mit 90cm². Wie bist Du darauf gekommen?

Ich hab 2m Länge gemessen
JohnD
Stammgast
#15 erstellt: 24. Feb 2011, 00:22

Used2Use schrieb:
Ich meinte nicht deine Box funktioniere nicht, ich meinte sie funktioniere über Resonanzen und das darin auch die Lösung für die tiefere Abstimmung bei gleichbleibend geringer Baugröße begründet liegt.


Sehr interessant. Ich sehe im Diagramm, dass da eine Delle bei 150 Hz ist. Wie krieg ich das wieder dazu?

Geht das mit Bedämpfung? Liegt es evtl. daran, dass die Kammer hinter dem Noppenschaum (ich hatte kein Umlenkbrettchen sägen lassen...) als Helmholtz-Resonator wirkt, und da irgendwas ausgelöscht wird?
fabel
Stammgast
#16 erstellt: 24. Feb 2011, 03:53
Hallo,

mit AJ zu versuchen den Raumeinfluss zu simulieren macht wenig Sinn - die Kurve wird einfach mit gleichem Abfall 6 dB lauter dargestellt. Das entspricht aber sicher nicht dem was der Raum mit dem Tiefton alles anstellt. Ich vermute das im Raum der Abfall unter 50 Hz sehr viel geringer ausfällt, bzw. je nach Raum fast verschwindet. Auch ist in Raum der Abfall bis 50 Hz wohl nicht vorhanden.

Da könnte Dir U2U sicher weiter helfen mit einer Raumsimu.

Ansonsten besorg Dir nen preiswertes Messmikro und z.B. Arta und miss nach was Sache ist; nur so bekommst du wirklich Klarheit.

Die Reso´s - allso z.B. das Loch bei 150 Hz wegzudämpfen ist eher nicht möglich - es sei denn man vernichtet auch die gesamte Tieftonwiedergabe. Dann kann man auch gleich CB bauen .

Das sieht in der Simu zwar dramatisch aus, im Raum ist das sogar wohl noch viel heftiger, allerdings evtl. an ganz anderen Stellen. In den Bereichen in denen der Raum dominiert ist es immer hübsch wellig. Ein vernünftig angepasster Helmholz könnte allerdings etwas bringen.



Wie gesagt ist die Simu grob - einfach auch weil dein Plan recht rudimentär ist - für AH habe ich die Anfangsfläche ( ca. 6x16 cm ) der Line genommen und die Länge halt geschätzt.... Denn ich würde das Ding auch noch eher als einen Sonderfall einen TML ansehen, weil imo für ein funktionierendes Horn Hornlänge/Hornmund viel besser angepasst sein müssten. Auch habe ich ignoriert welcher Öffnungsfunktion das Gehäuse wirklich folgt.

Die untere Grenzfrequenz wird in so einer Konstruktion übrigens von der Länge bestimmt. Ein Treiber mit tieferer Fs geht nicht weiter runter.

Gruß Fabian

PS.: Hier noch ne Simu: einmal mit Bedämpfung (grün), und an Boden und Wand (schwarz)

Horn B
Used2Use
Hat sich gelöscht
#17 erstellt: 24. Feb 2011, 03:54
Mit "gleichbleibend" meinte ich natürlich nicht exakt gleich groß - nur zur Sicherheit.

Ein 40Hz Horn im "Vollausbau" hat bei so einem kleinen Treiber grob 500l, dafür etwa 110dB Wirkungsgrad. Und das genau bis 40Hz, danach kommt praktisch kein Ton mehr raus.

In der Praxis gibts ein paar echte Spinner - die bauen das wirklich. Und eine Menge Mischformen. Die TML hat den unschlagbaren Vorteil nur einen Umweg zu benötigen, aber keinen Trichter. Dadurch wird das Gehäuse auch so drastisch verkleinert - soweit die guten Nachrichten.

H1

Ich habs mal mit hornresp nachsimuliert - die Abmessungen sind die selben wie bei fabels Simu.

Die Schwarze Linie ist der FG beider Quellen.
Die graue Linie ist nur die Öffnung (ich nenns in solchen Fällen so ungern "Hornmund")

Wie man sieht werden die Senken tiefer. 2 Quellen interferieren, dadurch gibts immer Auslöschungen. Unter der unteren Grenzfrequenz die von der Lauflänge im Gehäuse vorgegeben wird findet zunehmend ein ak. Kurzschluss statt. Um den nach unten zu schieben muß man den Weg verlängern. Das wäre die Lösung auf die ich anspielte. Wenn der Sound so wie er ist passt würde ich das Gehäuse eher skalieren. Wenn dir die Senke erst jetzt bewusst geworden ist würd ich sie erstmal nicht zu ernst nehmen. Der Raum reißt eine Menge solcher Löcher, das Gehör blendet sie jedoch meist aus. Besser gehts immer, aber nur mit erheblichen Aufwand bei der Raumakustik.
Wenn die Kiste bisher leer war dürfte Dämpfung noch was rausholen, zumindest im Mittelton und für meine Ohren. Denn auch das ist stark an Hörgewohnheiten gebunden.


Liegt es evtl. daran, dass die Kammer hinter dem Noppenschaum (ich hatte kein Umlenkbrettchen sägen lassen...) als Helmholtz-Resonator wirkt


Das kann man ausschließen. Noppenschaum ist sowieso ein schlechter Absorber - oder wenn man will ein sanfter Eingriff :). Ich würde zumindest noch Polyestherwatte ausprobieren - die bewirkt mehr, manchmal auch zu viel.

Umlenkbrettchen sind eher ein Nachteil. Das Horn soll vorallem im Bass unterstützen, die Bretter lenken zusätzlich Mittelhochton um der dann stark verzögert und durch Resonanzen zerstückelt den Mund verlässt. Für ein Basshorn kann es einen Tick mehr Wirkungsgrad bringen - aber wirklich nur einen Tick, der wäre hier teuer erkauft.

Noch ein wenig Theorie für die dies mögen

Was man auch sieht - der Großteil der Peaks kommen vom Rohr selbst. Die Ursache ist eine Fehlanpassung. Im Rohr herrschen völlig andere Bedingungen für den Schall als im Raum der das Gehäuse umgibt (so entstehen auch die Resonanzen). Je mehr man das Gehäuse mit Wänden umgibt umso besser wird das - Eckaufstellung.
Wenn man sich deinen Plan anschaut - wo ändern sich die Zustände zum ersten mal schlagartig? Ca. dort wo du die "a" Platte beschriftet hast. Das hat keine der Simus berücksichtigt - somit sind die Simus etwas unsicher. Damit man da den Übergang sanfter hinbekommt müsste das Gehäuse viel tiefer werden - wie bei so vielen BL-Hörnern. So ist es ein recht kurzes Rohr das in etwas mündet das man eher als definierte ak. Umgebung bezeichnen würde.

Ein gut umgesetztes echtes Horn löst dieses Problem fast vollständig. Der Übergang zwischen der Treiberrückseite und dem Raum wird mit dem gewaltigen Trichter so fließend das praktisch kein Schall reflektiert wird - so kommt es auch zu praktisch keinen Resonanzen. Dennoch explodiert der Wirkungsgrad. Der Treiber kann mit Hilfe des Trichters seine Kraft optimal auf die Luft übertragen.
Es gibt zwar immer noch Interferenzen, aber der Trichter ist so viel lauter als den Direktschall des Treibers das sie kaum relevant sind. Der Maximalpegel ist praktisch nur noch durch die elektrische Belastbarkeit des Treibers limitiert.

EDIT:
Um die Uhrzeit kollidierende Posts ist auch mal was neues


Ansonsten besorg Dir nen preiswertes Messmikro und z.B. Arta und miss nach was Sache ist; nur so bekommst du wirklich Klarheit.


Simulation geht ohne eine Referenzmessung nur im Rahmen. Aber vorallem seh ichs nicht als Notlösung für Messtechnikverweigerer. Die Stärke liegt eher darin einmal ordendlich zu messen, ein Modell zu erstellen und dann in kurzer Zeit tausende Messpunkte in hübschen bunten Bildern und Animationen auszugeben.

http://lasip.hifi-se...virtuemart&Itemid=64
25€ komplett, reicht für alle hier gestellten Fragen aus.


[Beitrag von Used2Use am 24. Feb 2011, 04:09 bearbeitet]
JohnD
Stammgast
#18 erstellt: 24. Feb 2011, 10:26

fabel schrieb:

Wie gesagt ist die Simu grob - einfach auch weil dein Plan recht rudimentär ist - für AH habe ich die Anfangsfläche ( ca. 6x16 cm ) der Line genommen und die Länge halt geschätzt....


Ok, die Anfangsfläche kommt ja hin. Ist 60x16 die Mundfläche? Das wäre ein bisschen wenig. Ich hab's noch mal am Gehäuse nachgemessen: 82x16 cm.
JohnD
Stammgast
#19 erstellt: 24. Feb 2011, 10:37

Used2Use schrieb:

Ein 40Hz Horn im "Vollausbau" hat bei so einem kleinen Treiber grob 500l, dafür etwa 110dB Wirkungsgrad. Und das genau bis 40Hz, danach kommt praktisch kein Ton mehr raus.


Deswegen nimmt man doch Wand und Boden als Trichterverlängerung (bzw. Ecke), oder hab ich das falsch verstanden?




Wenn dir die Senke erst jetzt bewusst geworden ist würd ich sie erstmal nicht zu ernst nehmen. Der Raum reißt eine Menge solcher Löcher, das Gehör blendet sie jedoch meist aus. Besser gehts immer, aber nur mit erheblichen Aufwand bei der Raumakustik.
Wenn die Kiste bisher leer war dürfte Dämpfung noch was rausholen, zumindest im Mittelton und für meine Ohren. Denn auch das ist stark an Hörgewohnheiten gebunden.


Im Moment steht das Ding auch ungünstig neben meinen großen BG20-Hörnern. Geht leider nicht anders... da steht es quasi in einer Nische, weil die großen Teile so tief sind. Weiter im Raum krieg ich halt weniger Basspegel.



Das kann man ausschließen. Noppenschaum ist sowieso ein schlechter Absorber - oder wenn man will ein sanfter Eingriff :). Ich würde zumindest noch Polyestherwatte ausprobieren - die bewirkt mehr, manchmal auch zu viel.

Umlenkbrettchen sind eher ein Nachteil. Das Horn soll vorallem im Bass unterstützen, die Bretter lenken zusätzlich Mittelhochton um der dann stark verzögert und durch Resonanzen zerstückelt den Mund verlässt.


Ich hab schon bedämpft. Ich hatte auch mal das Viech, da hat sich die Bedämpfung direkt um den Treiber herum bewährt. Das hab ich jetzt auch so gemacht. Mit einer Wurst aus Polywatte, die anfangs fest, dann immer lockerer gerollt ist, um möglichst viele Frequenzen mitzunehmen. Dadurch klingt der Treiber auch wieder knackig.

Mittelton kommt jedenfalls nicht so viel aus dem Trichter. Daher werde ich wohl dennoch ein Umlenkbrettchen probieren, zumindest am Anfang. Wenn ich ein Loch reinmache, hab ich einen Helmholtzresonator - wäre interessant, was das in diesem Volumen bewirken würde. Kann man das ausrechnen, wenn man Volumen und Lochöffnung kennt?



Simulation geht ohne eine Referenzmessung nur im Rahmen. Aber vorallem seh ichs nicht als Notlösung für Messtechnikverweigerer. Die Stärke liegt eher darin einmal ordendlich zu messen, ein Modell zu erstellen und dann in kurzer Zeit tausende Messpunkte in hübschen bunten Bildern und Animationen auszugeben.


Haben die bei Conrad auch sowas? Da komm ich nämlich nachher noch vorbei
fabel
Stammgast
#20 erstellt: 24. Feb 2011, 13:19
Hallo,

@ U2U, ja die Nachteulen

Ich vermute übrigens das ein Vollhorn im Freifeld für einen 5" Treiber mit > 105 dB @ 40 Hz wohl eher in die Richtung von 5000 L tendieren würde.

@ JohnD

kennst Du das: The Kleinhorn

Das Kleinhorn von Nelson Pass: pass diy

Das mit der Trichterverlängerung bzw. Mundflächenverdoppelung ist etwas umstritten. Ich mag darüber auch keine Grundsatz-Diskussion führen. Wirklich verifizieren könnte man das imo nur wenn man einen bis unter 20 Hz reflexionsfreien Messraum hätte. Ich hab keinen ...
Fakt ist das die umgebenden Flächen und der Raum als Resonator und evtl. Druckkammer ( bei tiefsten Frequenzen ) den Schalldruck im TT auf die Sprünge hilft. Warum auch immer ... . Das machen sie allerdings bei jeder Bauform. Je stärker man die Raumresonanzen anregt desto mehr.

Die Dämpfung die Du eingebracht hast wird sich imo ungefähr so auswirken:

Simu C

Es würde mich nicht wundern wenn sich beim Nachmessen herausstellt das Du etwas Überhöhung des Schalldrucks ab ca. 250 Hz hast. Was imo nicht schlimm ist und so einen kleinen Treiber halt erwachsen klingen lässt.

Die Mundfläche habe ich vergrößert - macht wie Du sehen kannst wenig Unterschied.

Conrad hat nach meinem Wissen keine vernünftigen Messmiks.
Außerdem ist bei dem verlinkten die Kallibration schon mit dabei, gerade für Messungen im TT ist das von Nöten.

G F
JohnD
Stammgast
#21 erstellt: 24. Feb 2011, 15:28
Super, vielen Dank für Deine Mühe. Dann muss ich mir doch mal so ein Mikro kaufen.
Mit welchem Programm stelle ich dann die Messkurve her?

Im Moment nicht vergessen: ich hab ja noch den Multicel drin. Mal sehen was der Monacor dann ausmacht.

Ist mir übrigens schon klar, dass der Bass dann nicht tiefer wird. Aber der Bass bis zur Grenzfrequenz müsste doch dann wenigestens etwas satter klingen, oder etwa nicht?

Bisher unbeantwortet geblieben ist die Frage nach dem Tangband...Platz für einen Superhochtöner wäre da ja notfalls noch.
Used2Use
Hat sich gelöscht
#22 erstellt: 24. Feb 2011, 21:16

Mit welchem Programm stelle ich dann die Messkurve her?


http://www.audionet.de/main/service/carma-v30/page.html
http://www.hometheatershack.com/roomeq/

Beides halbautomatische Programme mit relativ wenig Fehlerpotential bei der Anwendung.

http://www.fesb.hr/~mateljan/arta/

ARTA wär was wenn dus genau wissen willst bzw. schon Übung hast.


Btw.
"Things are going to get unimaginably worse and they are never ever going to get better again."

Der FG im Bass sieht aus wie ein Schlachtfeld. Klar kann man was daran verbessern, aber die eigendliche Herrausforderung ist das zu ignorieren das man nicht verbessern kann. Z.B die Senke dies in deiner Wahrnehmung vorher wohl nicht gab und der HHR den du erst seit das Wort "Resonanz" gefallen ist brauchst - vermute ich. Wir haben alle ein gutes Gehör - aber nicht weil wir hören was Sache ist, sondern weil wir trotz dieser Zustände Musik hören, und nicht Hackschnitzel.

Bei der Bewertung der Simus "hilft" vielleicht dieses Beispiel aus meinem Raum.

CBviertel
CBnf

Wenn man einen ausgewogenen FG erreichen will - und fabel hat das schon zu Recht relativiert - braucht man einen LS der genauso "falsch" abgestimmt ist wie der Raum (der ein großes CB ist das weder geschickt dimensioniert wurde noch gedämpft ist - meistens).


Kann man das ausrechnen, wenn man Volumen und Lochöffnung kennt?


Nicht genau genug.


Ist mir übrigens schon klar, dass der Bass dann nicht tiefer wird. Aber der Bass bis zur Grenzfrequenz müsste doch dann wenigestens etwas satter klingen, oder etwa nicht?


Durchaus.


Bisher unbeantwortet geblieben ist die Frage nach dem Tangband...Platz für einen Superhochtöner wäre da ja notfalls noch.


Ich hab 2 verschiedene TBs dieser Größe (W4 655 und 657), die brauchen keinen. Diesen speziellen kenn ich nicht. Wobei ein Hochtöner ist ein Hochtöner ist ein Hochtöner. Es klingt anders - ich sage besser, viele werden widersprechen. Vielleicht einfach einen günstigen ausprobieren.
JohnD
Stammgast
#23 erstellt: 24. Feb 2011, 21:58

Used2Use schrieb:

Ich hab 2 verschiedene TBs dieser Größe (W4 655 und 657), die brauchen keinen. Diesen speziellen kenn ich nicht. Wobei ein Hochtöner ist ein Hochtöner ist ein Hochtöner. Es klingt anders - ich sage besser, viele werden widersprechen. Vielleicht einfach einen günstigen ausprobieren.


Ich kenn das...für die Brillanz braucht man >13kHz, auch wenn das kaum einer mehr bewusst hören kann.
Ich hab gute Erfahrungen mit guten Piezos gemacht (die von Motorola/CTS/jetzt Monacor), wenn man über 8 kHz ankoppelt. Dann klingen die auch gar nicht mehr scheiße. Billiger geht's kaum und bevor die durchknallen, hängt der BG20 schon in Fetzen.

Der Tangband interessiert mich halt wegen der schönen Linearität. Werde aber wohl auf Nummer sicher gehen und den SPH60X nehmen. Den finden ja alle irgendwie gut, und die Daten passen auch.

Der nächste Prototyp kriegt also jetzt bei gleicher Größe einen 13er. Vorsatzplatte zum Wechseln, ein zusätzliches Umlenkbrettchen, und dickeres MDF.

Da ist ja schon wieder einiges zu tun

Demnächst hoffentlich auch Fotos.
fabel
Stammgast
#24 erstellt: 24. Feb 2011, 22:29
Hallo JohnD,

na, dann mal viel Spaß - ich würde ja auch mal den TangBand W 1611SA ausprobieren. Simulieren tun die sich überigens +/- 1 dB alle sehr sehr ähnlich ... .

Good Luck Fabian
JohnD
Stammgast
#25 erstellt: 05. Mrz 2011, 16:45
Soooooo...... erfreuliche Nachrichten!

Habe nun die Schallwand aufgedoppelt und den Monacor SPH60X eingebaut.

Ich hatte mir viel von dem linearen Frequenzgang versprochen, und auch mehr Bass vermutet (Reso nur 60 Hz), aber das Ergebnis hat meine Erwartungen doch übertroffen.
Endlich mal ein Breitbänder, der nicht in den Mitten nervt!

Ich kann jetzt auch sehr leise hören, der Bass ist immer da, jetzt auch bis 40 Hz noch viel deutlicher.
Dabei ist das Chassis ja noch nicht eingespielt, wie sind Eure Erfahrungen mit dem SPH60X, geht da noch was?

Ich plane jetzt, das Horn 5-fach zu falten, damit der Trichter länger wird.
Auch wenn es der Simulation nach eher ein Resonator ist, hat man doch den typischen Horndruck. Es ist also schon ein Unterschied festzustellen.
Ich habe auch eine TML für die Multicel gebaut, die zwar genauso tief wie das Horn ging, im Direktvergleich aber doch wesentlich im Wirkungsgrad verloren hat.
Mit 250cm Hornlänge und engerer Halsfläche müsste das funktionieren, der Monacor sieht so aus, als würde er das mögen.

Alles in allem empfehle ich den Monacor nachdrücklich als Horntreiber - ob Druckkammerhorn auch möglich ist, kann ich allerdings noch nicht sagen. Mir ging es ja um die möglichst schlanke Bauform.
Used2Use
Hat sich gelöscht
#26 erstellt: 06. Mrz 2011, 16:30
Freut mich das das Experiment geglückt ist.



Auch wenn es der Simulation nach eher ein Resonator ist...Es ist also schon ein Unterschied festzustellen.


Es ist auch in Wirklichkeit ein reiner Resonator.
Wie sich TMLs von Hörnern unterscheiden - rein klanglich - hast du beschrieben. Physikalisch gesehen siehts anderst aus.


Ich plane jetzt, das Horn 5-fach zu falten, damit der Trichter länger wird.


Der längere Trichter senkt die Abstimmfrequenz und den Wirkungsgrad (solang die Queschnittsfläche passt). Wie du meintest ist das typisch für ak. TMLs - es könnte also in der Praxis zu genau dem Klang führen den du nicht magst.

Wenn man den Querschnitt eines sehr langen Rohrs zu niedrig wählt erhält man sehr scharfe und schmalbandige Resonanzen. So baut man Blasinstrumente, aber keine Lautsprecher. Gute TMLs brauchen ebenfalls Volumen, sie sind keine reinen Umwegleitungen. Auch hier sind die Umgangssprachlichen Bezeichnungen oft irreführend.


[Beitrag von Used2Use am 06. Mrz 2011, 16:57 bearbeitet]
JohnD
Stammgast
#27 erstellt: 06. Mrz 2011, 17:19
Mit geringen Hornhalsflächen bei Blasinstrumenten reden wir aber von Werten um 1-2 cm²...
Ich denke, dass 30-50 cm² als Hornhals nicht problematisch sind! Zumindest hört es sich nicht so an in meinem bisherigen Modell.


Mir ist gerade eine gute Idee gekommen (sicher gibt es das schon...):

Wenn ich den Hornmund in die Mitte der Front lege, kann ich die Wände anschrägen und so die gesamte Front als letzte Hornstufe benutzen.
Die Mundfläche wäre demnach fast 2000 cm².
Außerdem hat dadurch die Druckkammer eine dreieckige Form, was gut gegen Stehende Wellen ist.
Die Halsöffnung wird wie ein TML-Resonator ausgeführt, weil es praktisch ist. Ob dadurch die Bedämpfung des Chassis verbessert wird, kann ich nicht sagen. Schaden kann's wohl nix, oder?

Durch die mittige Hornöffnung kann ich dann sogar noch den Trichter verlängern und komme in einer Box, die vielleicht
BHT 19x123x35 cm ist, auf ca. 330 cm Trichterlänge.

Das entspricht bei Wandaufstellung und 32 cm² Halsfläche einer unteren Grenzfrequenz von 32 Hz.
Die sollte der Monacor wohl auch gerade noch schaffen.

Das einzige was mich an der Konstruktion stört, ist die Schallwand, in die ich einen Erker bauen muss, damit der Treiber nicht nach unten geneigt wird.
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