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Wie Furnier stark anfeuern und auf seidenmatt/seideglanz bringen ohne Klarlack.

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Beitrag
kamatschka
Stammgast
#1 erstellt: 03. Nov 2012, 12:23
Moin Moin!

Ich habe jetzt meine Lautsprecher (CT227 MK2) mit Vavona Redwood furniert. Das war mein erstes mal Furnieren. Ging relativ einfach. Wie ich mir aber vorher so sehr den Kopf zerbrochen habe wie ich das Furnier am besten auf die Lautsprecher aufbringe.Man Man Man, sicher einige Stunden/Tage nur gelesen und gelesen bis ich mich endlich entschieden habe.

Hier mal kurz noch meine Furniermethode falls es jemanden interessiert.
Das Furnier habe ich einfach mit Kontaktkleber (Pattex Classic) eingestrichen, die Fläche wo das Furnier aufgebracht werden soll auch mit Pattex eingestrichen und dann ca 10 Minuten gewartet bis sich die Klebeflächen auf dem Furnier und der MDF Fläche quasi beim anfassen trocken angefühlt haben.
Dann habe ich Backpapier (es geht natürlich auch pappe oder papier) auf die mit Kleber bestrichene MDF Fläche gelegt und ca einen cm des MDF freigelassen. Dann habe ich auf das Backpapier das Furnierblatt gelegt (aufpassen dass man das Furnier nicht an die mit Backpapier nicht bedeckte stelle drückt) und noch ein bisschen justiert sodass es bzgl. der Maserung nicht komplett schief auflag.
Jetzt habe ich das Furnier an der stelle wo ich bei der MDF Fläche 1 cm bzgl der Backpapier-Bedeckung das Furnier draufgedrückt und mit einem Gummiroller dies noch einmal fester "gepresst". Jetzt kann mann einfach langsam das Backpapier zurückziehen und gleichzeitig das Furnier in Richtung in der man auch das Backpapier wegzieht (minimiert die Blasenbildung) auf die Klebefläche des MDF drücken. Nachdem das Furnierblatt jetzt komplett auf dem MDF klebt habe ich noch mit dem Roller kreuz und quer mit starkem Druck rübergerollt sodass ich wirklich jeden noch so "nicht klebenden" Teil zum kleben bringe. An den Rändern entlang habe ich noch mit meinem Daumen schön draufgedrückt damit ich mir auch sicher sein kann dass an den Kanten/Rändern das Furnier ebenso klebt wie auf der restlichen MDF Fläche.
Den Furnierüberstand noch mit einem SCHARFEN Cutter abgeschnitten und mit 180 Schleifpapier am Rand noch soweit geschliffen dass es dann gut aussah.
So habe ich dann alle Seiten der Lautsprecher furniert und ich finde es kann sich sehen lassen.

Ausser dass das gesamte Haus nach Pattex gestunken hat wie bolle war eigentlich nichts an der Furniermethode auszusetzen. Das gute daran ist dass ich keinerlei Durchschlag des Klebers hatte was bei der Furniermethode mit Leim oft von vielen beanstandet war.




So genug des Drumrumredens.

Ich war als erstes darauf hinnaus den Korpus des Lautsprechers der auch Furniert ist in Hochglanzoptik zu bringen.
Ich habe während ich so vor mir herfurniert habe mal ein furnierblatt genommen und noch Reste eines Klarlacks den ich noch über hatte diesen mit einem Pinsel draufgegeben.
In relativ kurzer Zeit wurde das Furnier um einiges dunkler und die Maserung stich sehr gut hervor. Das hat mir sehr gut gefallen. Jedoch sah man jedes ach so kleine Staubkorn.
Ich habe mich im Internet wieder Informiert und eingelesen und oft wird davon abgeraten zu versuchen mit einfachen "Hobby" Mitteln eine Hochglanzoptik mit Klarlack zu realisieren da das Ergebnis oft durch etwaige Staubeinschlüsse und sonstigen Komplikationen zu wünschen übrig lässt.

Jetzt habe ich mich davon abgewandt und würde mit einfacheren Mitteln den furnierten Korpus des Lautsprechers auf seideglanz oder seidematt bringen.
Habe gelesen dass (OSMO) Hartwachsöl relativ einfach zu verarbeiten ist und eine sehr schöne Optik gibt und das Furnier anfeuert. Das wäre für mich als "NOOB" in dieser Sache eine sehr gute Lösung.
Jedoch ist mir bei dieser Lösung auch wichtig, dass das Furnier genauso stark angefeuert wird wie es der Klarlack getan hat den ich ja probeweise mal auf ein Furnierblatt aufgetragen habe.
Da Hartwachsöl ja auch wie der Name schon sagt Öl enthält welches das Furnier anfeuert habe ich ein anderes Furnierblatt mit kalt gepresstem LeinÖl "bearbeitet" um zu sehen wie das in etwa dann mit dem Hartwachsöl bzgl des Anfeuerns des Furniers aussehen würde.
Das Öl hat das Furnier jedoch nicht so stark angefeuert wie der Klarlack und ich würde gerne diesen "Anfeuerungs-Grad" des Klarlacks irgendwie einfacher erreichen ohne dann am Ende dann doch Klarlack benutzen zu müssen. Bin ich richtig in der Annahme dass das mehrmalige Ölen das Furnier auch stärker anfeuern wird und ich diesen "Anfeuerungsgrad" des Klarlacks erreiche?!


Um euch mal Bilder zu zeigen wie das Furnier ohne Klarlack aussieht und wie mit!







Jetzt stellt sich mir die Frage wie ich das Furnier in Kombination mit dem Hartwachsöl Finish bzgl des Anfeuerns so hinbekomme wie es mit dem Klarlack geschehen ist. Ich würde dann gerne eine seideglanz/seidematt Oberfläche als Finish bevorzugen. Sollte auch ein bisschen strapazierfähig sein, also nicht so eine Weiche Oberfläche ergeben.

Vom Glanzgrad würde mir das hier reichen. Ich glaube das ist wohl seideglanz?

Wie hier z.B. das gezeigte Messer:
ICH BIN EIN LINK, ALSO KLICK MICH

Oder wie dieser Humidor!
http://www.tabak-pietsch.de/images/humidor/mosella/mosella_01.JPG

Wie sollte ich das denn am besten bzgl meines Gewünschten Ergebnisses vorgehen und welche Mittel solten dabei zum Einsatz kommen.

Die Fronten der Lautsprecher würde ich dann noch gerne in Seidematt/Matt tief-schwarz lackieren. Das MDF habe ich ca. 3 mal (die Schnittkanten ein bisschen öfter) mit Schnellschleifgrund von Clou bearbeitet sodass das Lackieren optimale Ergebnisse zeigen sollte.
Was würdet ihr mir denn hierbei bzgl Produkt und Lackiermethode (Pinsel, Rolle, etc.) empfehlen!


Vielen Dank schon einmal im Voraus
Nette Grüße

Ron


[Beitrag von kamatschka am 04. Nov 2012, 02:03 bearbeitet]
Giustolisi
Inventar
#2 erstellt: 03. Nov 2012, 16:36
Für eine schöne, matte Optik empfehle ich Leinölfirnis.
Das ist nicht mit Klarlack vergleichbar. Es liegt nicht als Schicht auf dem Holz, es füllt die winzigen Hohlräume im Holz aus und macht es so widerstandsfähiger. So kann man das Holz mit immer feiner werdendem Schleifpapier fast schon polieren. Seidenmatt wird es dann wenn man zum Schluss noch eine hauchdünne Schicht aufträgt.
Man hat keine giftigen Lösungsmittel im Firnis, es ist ein Naturprodukt.
Es ist nur nicht so einfach zu verarbeiten wie Lack. Zuerst trägt man Leinölfirnis auf, bis die Oberfläche glänzt. Saugt das Holz alles auf, legt man nochmal nach. nach ein paar Stunden wischt man mit einem Lappen das überflüssige Öl von der Fläche. Die Lappen sollte man verbrennen oder in einem feuerfesten Behältnis aufbewahren, denn Leinölfirnis härtet aus wenn es mit Sauerstoff in Kontakt kommt. Ein Lappen bietet eine so große Oberfläche, dass er sich entzünden könnte.
Nach einer oder zwei Wochen ist die erste Schicht nahezu ausgehärtet, dann kann man nachlegen. Ist diese Schicht fest, kann fein geschliffen werden. Ist die Oberfläche fein genug, kommt eine letzte, dünne Schicht drauf.
Es ist aufwändig, aber billig, natürlich und es gibt eine außergewöhnliche Optik, wie man sie mit Lack nicht erreichen kann. Die Maserung tritt damit noch kontrastreicher hervor als mit Lack.
Kellergnom666
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 03. Nov 2012, 18:26
Ich habe zwar noch keinen Lautsprecher gebaut aber meine Trommel aus Bubinga veredelt.
Bubinga Stave Snare
Geschliffen wurde allerdings bis 1000er Papier auf der Drehbank:
nach dem Schleifen

Danach mit sog. G-Mix (1/3 Terpentin, 1/3 gekochtes Leinsamenöl,1/3 Yachtlack;ich hab alles von Clou verwendet) mit einem Ballen satt aufgetragen und nach ner Stunde das überschüssige Zeug abgewischt und einen Tag stehen lassen.
mit G-Mix

Danach mit Clou 500 Ballenmattierung so viele Schichten aufgetragen, bis es mir gefallen hat.
nach der Ballenmattierung
kamatschka
Stammgast
#4 erstellt: 03. Nov 2012, 19:56

Giustolisi schrieb:
Für eine schöne, matte Optik empfehle ich Leinölfirnis.
Das ist nicht mit Klarlack vergleichbar. Es liegt nicht als Schicht auf dem Holz, es füllt die winzigen Hohlräume im Holz aus und macht es so widerstandsfähiger. So kann man das Holz mit immer feiner werdendem Schleifpapier fast schon polieren. Seidenmatt wird es dann wenn man zum Schluss noch eine hauchdünne Schicht aufträgt.
Man hat keine giftigen Lösungsmittel im Firnis, es ist ein Naturprodukt.
Es ist nur nicht so einfach zu verarbeiten wie Lack. Zuerst trägt man Leinölfirnis auf, bis die Oberfläche glänzt. Saugt das Holz alles auf, legt man nochmal nach. nach ein paar Stunden wischt man mit einem Lappen das überflüssige Öl von der Fläche. Die Lappen sollte man verbrennen oder in einem feuerfesten Behältnis aufbewahren, denn Leinölfirnis härtet aus wenn es mit Sauerstoff in Kontakt kommt. Ein Lappen bietet eine so große Oberfläche, dass er sich entzünden könnte.
Nach einer oder zwei Wochen ist die erste Schicht nahezu ausgehärtet, dann kann man nachlegen. Ist diese Schicht fest, kann fein geschliffen werden. Ist die Oberfläche fein genug, kommt eine letzte, dünne Schicht drauf.
Es ist aufwändig, aber billig, natürlich und es gibt eine außergewöhnliche Optik, wie man sie mit Lack nicht erreichen kann. Die Maserung tritt damit noch kontrastreicher hervor als mit Lack.



Danke schonmal für die Antwort jedoch klingt dies ja irgendwie noch aufwändiger als Lackierung. Ich wollte da nicht jetzt noch Wochen dran arbeiten.
Also dass dann auch noch die Maserung deutlicher hervortritt als mit der Lackierung ist schon genial nur ich weiß nicht ob ich mir das zutraue bzw. ob mir das vom Aufwand her zusagt.

Feuert das Leinölfirnis denn noch stärker an als "normales" kaltgepresstes und unverarbeitetes Leinöl?

Könnte man mit deiner Methode,da mein Wurzelholz Furnier nicht wirklich glatt ist, denn das Leinölfirnis zum anfeuern benutzen und dann eine Hartwachsschicht rüber-buttern damit ich ein gewissen Glanzgrad bekomme und das Furnier ebne und eine glatte Oberfläche bekomme? Und feuert der Zweite Auftrag mit dem Leinölfirnis denn das Furnier noch stärker an oder ändert sich da nicht wirklich was nach dem zweiten Auftrag?

Hättest du evtl Bilder von solchen Werken (am besten wären noch Vorher/Nachher Bilder) die du so wie beschrieben bearbeitet hast?
Also das Ergebnis klingt schon sehr nach dem was ich anstrebe aber ich bin mir noch unsicher ob ich diesen Aufwand betreiben möchte!





Kellergnom666 schrieb:
Ich habe zwar noch keinen Lautsprecher gebaut aber meine Trommel aus Bubinga veredelt.
Bubinga Stave Snare
Geschliffen wurde allerdings bis 1000er Papier auf der Drehbank:
nach dem Schleifen

Danach mit sog. G-Mix (1/3 Terpentin, 1/3 gekochtes Leinsamenöl,1/3 Yachtlack;ich hab alles von Clou verwendet) mit einem Ballen satt aufgetragen und nach ner Stunde das überschüssige Zeug abgewischt und einen Tag stehen lassen.
mit G-Mix

Danach mit Clou 500 Ballenmattierung so viele Schichten aufgetragen, bis es mir gefallen hat.
nach der Ballenmattierung



Sieht schon richtig lecker aus!
Nur kommt mir das irgendwie so vor als ob es nicht "groß" angefeuert wurde wenn man die vorher-Nachher Bilder betrachtet.
Mir gefällt aber, dass es nach dem Auftrag mit diesem Mix und der Ballenmattierung etwas ins "rötliche" von der "Gesamtfarbe" her übergegangen ist. Sowas würde ich auch bei meinem Furnier gerne sehen.






@all
Also etwas rötlicher und vom Anfeuerungsgrad her so wie es bei meinem Furnier mit Klarlack geschehen ist wäre perfekt.
Eins zu meinem Furnier muss ich auch äußern:
Also ich habe als ich Lack drauf aufgetragen habe richtig "satt" eingestrichen und es lag sicher eine 2-3 mm Schicht auf dem Furnier. Nach einem Tag war das meißte jedoch komplett vom Furnier aufgesogen. Also es ist ziemlich saugstark oder offenporig und ist nicht glatt..

Ich glaube, dass genau diese Eigenschaft der hohen Saugstärke das anfeuern begünstigt.

Wenn ich aber wie bei Kellergnom666 mit 1000er schleife setze ich doch diese Poren zu bzw. vermindere ich doch somit diese Saugstärke. Ich glaube nämlich wen du nicht so fein geschliffen hättest würde die Maserung noch besser zur Geltung kommen. Könnte man diese Methode auch ohne groß zu schleifen denn in Betracht ziehen oder ist auf jeden Fall dieser Schliff nötig.


Also was mir relativ einfach erscheint ist die Bearbeitung mit Hartwachsöl. Erst Ölen um das Furnier zu "sättigen" und anzufeuern und dann halt Hartwachs drüber um es Widerstandsfähiger zu machen, die Oberfläche des Furniers zu ebnen und glatt zu bekommen und einen gewünschten Glanzgrad zu erreichen. Jedoch hat man nach dem ersten Hartwachsöl auftrag keinerlei Möglichkeit mehr durch nochmaliges auftragen den Anfeuerungsgrad zu erhöhen da ja das Wachs dies verhindert.


Vielen Dank schonmal für eure Hilfe und Meinung.

Netten Gruß
Ron (der noch immer zu unentschlossen ist) ^^
Giustolisi
Inventar
#5 erstellt: 03. Nov 2012, 20:15

ich weiß nicht ob ich mir das zutraue bzw. ob mir das vom Aufwand her zusagt.

Es ist eigentlich einfach und schnell gemacht. Es braucht nur sehr lange zum Härten.
Reines Leinöl braucht noch länger zum aushärten, Leinölfirnis ist da schneller. Es kommt auch darauf an, wie stark dein Holz saugt. Bei Nadelhölzern dauert es lang, Harthölzer saugen nicht so viel und es geht schneller.
Kellergnom666
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 03. Nov 2012, 20:25
Durch den sehr feinen Schliff kommt die Maserung schon sehr gut hervor.
Der G-Mix und die Ballenmattierung (mit Zwischenschliff) haben nur die Eigenfarbe vom Holz hervorgehoben.

So sah das rohe Holzstück aus, allerdings gewässert:
dscf1344m

Und so sah es ohne Wasser aber verleimt aus:
bild0076l
SRAM
Inventar
#7 erstellt: 03. Nov 2012, 21:05
Du hast ja ein Probestück.

Folgendermaßen vorgehen:

- erste Klarlackschicht (hast du schon)
- mit 2000 er Nass schleifen
- abwaschen, trocknen lassen
-zweite Klarlackschicht
- wieder mit 2000er schleifen

- wenn die Schicht jetzt schon ausreichend dick ist:

- Schwabbelscheibe in regelbare Flex, mit Polierpaste auf Hochglanz bringen (dabei darf der Lack nicht überhitzen !)

- sollten einige Stellen bis zum Furnier durchgehen --> nochmal lacken, schleifen, polieren

So bekommt man staubfreien Hochglanz

Gruß SRAM


[Beitrag von SRAM am 05. Nov 2012, 00:54 bearbeitet]
Wave_Guider
Inventar
#8 erstellt: 03. Nov 2012, 21:30
kamaschka schrieb:


Also was mir relativ einfach erscheint ist die Bearbeitung mit Hartwachsöl. Erst Ölen um das Furnier zu "sättigen" und anzufeuern und dann halt Hartwachs drüber um es Widerstandsfähiger zu machen,


Ja, das ist eine recht einfache gut anwendbare Methode.

Aber das Anfeuern steht in keinem Verhältnis zu Klarlack.

Übertrieben gesagt wirkt das Öl/Wachs wie eine Milchglasscheibe im Vergleich zu Klarlack.
Es geht auch die Sicht in Tiefe verloren.
Hölzer mit "3D" Effekt (wie manche Ahornsorten) büßen diesen Effekt dabei fast vollständig ein.

Andererseits hat eine eher matte Oberfläche auch ihren speziellen Charme. Und fällt damit unter Geschmackssache, oder Kompabilität mit anderen Einrichtungsgegenständen.

Ölen/Wachsen dürfte zudem vielleicht 5% der Arbeit sein, als wolle man als Erstlingswerk eine einwandfreie Klarlacklackierung hinbekommen*.

*(Nicht für Ballenmatierung usw. gesprochen, damit habe ich keine Erfahrung)

Grüße von
Thomas
kamatschka
Stammgast
#9 erstellt: 04. Nov 2012, 02:02
@Giustolisi

Also mein Holz denke ich mal saugt schon stark. Wie gesagt beim ersten Lackauftraug auf dem "Testfurnierblatt" das schon ein dicker auftrag war ist zu 90° alles weggesogen worden. Also die Oberfläche war dann nicht lackiert sondern wieder "frei"

Da wirds schon sicher 2-3 Schichten werden. Muss mal im Internet schauen ob ich da irgendwie mal vorher nachher bilder finde bzgl deiner Bearbeitungsmethode!


@Kellergnom666

Danke für die Bilder! Also es sieht schon sehr edel aus dennoch wäre mir der "Anfeuerungsgrad" zu gering bei der Methode.
Bei der Trommel sieht es aber echt sehr schick aus!


@SRAM

Bei dem Klarlack welches ich da uf dem Teststück "geschmiert" habe ist es so dass es noch sehr weich ist trotz 2-3 Wochen rumstehen.
Ich kann es noch mit dem Finger "bearbeiten". Da würde sich das mit dem Schliff wohl nicht so gut machen da ich mir sicher bin dass das Schleifpapier sofort zusetzt und alles klebt.

Aber im Generellen scheint die Methode die du beschreibst ja relativ "einfach" zu sein.
Ich habe so oft gelesen dass man das einen professionellen Lackierer der Erfahrung damit hat überlassen soll wenn man ein annehmbares Ergebnis haben möchte.

Kannst du evtl irgendein Produkt empfehlen welches für "Anfänger" besser geeignet ist als andere Produkte!?
Da ich ja MDF als "Haupmaterial" zum Aufbau der Lautsprecher benutzt habe kann es doch sein dass es noch "arbeitet" und wenn dann so eine harte Klarlackschicht aufgebracht ist diese dann, wenn sich das MDF "dehnt" oder "zusammenzieht", Risse bildet?!



@Wave_Guider

Also im Vergleich zum Klarlack scheint es schon "milchiger" auszusehen aber ich meine wenn es um einiges einfacher ist, da dies meine ersten DiY Lautsprecher sind , dann würde ich echt bevorzugen mich für eine einfachere Methode als die des Aufbringens von Klarlack (welches dann am Ende dann auch nicht dilletantisch aussehen sollte) zu entscheiden.
Aber SRAMs Anleitung scheint ja nicht gerade so schwer zu sein.

Das Vavona Furnier hat auch so eine 3D Optik wie du sie nennst und nach dem es Lackiert ist kommt dies sehr gut rüber...


@all


Ich finde aber das Beispiel des Messers was ich im ersten Post gepostet habe vom Glanzgrad her auch sehr gut. Es muss nicht hochglanz sein.


Da ich ja eine Schwarz Seidematte Front haben würde würde es doch auch passen den Korpus doch eher matt zu halten als auf Hochglanz zu gehen, oder?
DIe Front habe ich wie gesagt schon mit Schnellschleifgrund mit ca 4-6 Schichten beschichtet damit die Front und die offenen MDF Schnittkanten ein einheitliches Bild nach dem lackieren ergeben. Ist da noch irgendwas zu beachten bevor ich irgendein Seidematten Tiefschwarzen Lack draufrolle?

Welches Produkt diesbezüglich würdet ihr empfehlen?


Es gibt da noch ein Problem in meinem Kopf! ^^
Wenn ich den Korpus dann mit mehreren Schichten von einem Lack besetze dann ist es sicher einige mm dick. Da meine Front aber quasi , jetzt nach dem Furnieren, an den Kanten quasi bündig mit dem Korpus ist würde das nach dem Lackieren des Korpus nicht mehr gegeben sein und dieser würde dann über der Front abstehen?! Sehe ich das so richtig oder mache ich mir da zuviele sorgen? Wenn dies der Fall sein wird kann ich das Lackieren doch gleich vergessen.


Und dann habe ich vorhin ein paar Videos bzgl Schellackpolitur gesehen. DIes scheint auch eine relativ einfache aber langwierige Methode zu sein. Der Glanz gefällt mir und da Scheint das Problem mit den Staubeinschlüssen kein Thema zu sein, jedoch feuert es das holz nicht so sehr an.


Ich würde mich endlich mal morgen entscheiden wollen, da ich Zeit habe morgen in Ruhe hier beim verkaufsoffenen Sonntag einkaufen zu gehen in Bauhaus oder OBI.

Also entweder Hochglanz mit SRAMs Methode jedoch sehe ich das Problem, dass die Lachschicht-Dicke ein Problem werden könnte da die Front jetzt quasi bündig mit dem furnierten Korpus ist. Und evtl ist dies unvorteilhaft bei MDF da dies ja "arbeitet" und somit den Lack zum reissen bringen könnte!?

Oder ich gehe nach der Methode von Giustolisi. Wenn ich damit quasi den Glanzgrad des als Beispiel gebrachten Messers erreiche dann wäre dies eine gute Lösung, jedoch müsste ich dann Wochen einplanen damit das Leinölfirnis aushärten kann.


Bei der Front habe ich mich schon zum Glück entschieden dies in Schwarz-Seidematt zu "lackieren".

Viiiiiiiielen Dank dass ihr mir schon so sehr geholfen habt. Ich war im Internet nur noch am rumlesen und dabei ist am Ende nichts dabei rausgekommen.


Nette Grüße
Ronald


[Beitrag von kamatschka am 04. Nov 2012, 02:05 bearbeitet]
Giustolisi
Inventar
#10 erstellt: 04. Nov 2012, 16:24
Einen Effekt wie bei dem Messer kann man mit Leinölfirnis durchaus erzielen. Zuerst muss sich dafür das Holz vollsaugen, damit die Struktur dichter wird. Dann kann man das Holz selbst immer feiner polieren bis zum seidenmatten Glanz. Zum Schluss mit 3000er Papier schleifen, dann mit Schleifpaste oder Lackreiniger drüber.
Gerade bei weichem, stark saugenden Holz ist die Behandlung mit Leinölfirnisvon Vorteil, da es das Holz härter macht, die Oberfläche kann nicht mehr mit dem Fingernagel eingedrückt werden, wie es bei weichen Hölzern oft der Fall ist.
Man kann auch viele andere lustige Sachen machen. Als Beispiel mal einen Tisch den ich aus Fichtenholz gebaut habe und so behandelt habe, dass die Maserung kontrastreich hervortritt.
Bild0106
Kellergnom666
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 05. Nov 2012, 15:40
Hier noch ein Link wo man besser sieht was der G-Mix macht (ein Thread von der Erfinderin selbst). Ist zwar auch eine Trommel, aber die Wirkung ist gut zu sehen: Lunar Snare Maple

Edith: Evtl. auch nützlich: Oberflächenfibel


[Beitrag von Kellergnom666 am 05. Nov 2012, 15:41 bearbeitet]
Sockratis
Stammgast
#12 erstellt: 05. Nov 2012, 17:36

kamatschka schrieb:

Also ich habe als ich Lack drauf aufgetragen habe richtig "satt" eingestrichen und es lag sicher eine 2-3 mm Schicht auf dem Furnier. Nach einem Tag war das meißte jedoch komplett vom Furnier aufgesogen. Also es ist ziemlich saugstark oder offenporig und ist nicht glatt.
...
Bei dem Klarlack welches ich da uf dem Teststück "geschmiert" habe ist es so dass es noch sehr weich ist trotz 2-3 Wochen rumstehen.


Der Lackierer bei uns in der Firma hat auf nachfrage immer ermahnt die Lackschichten möglichst dünn zu machen und die Dicke durch mehrere Schichten zu erreichen.
(Ob seine Begründungen soweit den Tatsachen entsprechen weiß ich nicht, hatte er doch 'von Natur aus' einen etwas glasigen Blick;) )
1. Dicke Lackschiten neigen zum Laufen - sieht doof aus.
2. Der Lack bildet an den Grenzflächen die dichteste Struktur - Wenn der Lack sehr Dick aufgetragen wird hat man in der Mitte daher eine eher lufte Struktur, die kaum Härte erreicht.
3. Wenn bei einer dicken Lackschicht der Lack an der Luftseite zuerst trocknet, gibt es beim durchtrocknen Materialspannungen im Lack.

Wenn du also ne 2-3mm Pfütze Klarlack auf das Funier aufgetragen hast, dann ist klar das nach einiger Zeit nichtsmehr da ist - der Verdünner ist weg, der Lackanteil bildet eine Schicht auf dem Holz - Eingezogen ist da wohl nur ein kleiner Teil. Bedenke das das Holz durch den Verdünner aufquillt und damit ein eindringen des Klarlacks verhindert.

Stell dir die Holzoberfläche wie eine Bürste vor. Je tiefer zwischen die Borsten die Oberflächenveredelung eindringt, desto feuriger die Maserung.
Den Kalrlack, grade in dicken Schichten hast die jetzt quasi wie Honig auf der Oberfläche verteilt, doch bevor der Honig zwischen die Poren sickern konnte, dind die Borstenspitzen durch die Feuchtigkeit aufgequollen und haben ein einsickern in die tieferen Schichten verhindert. Der Lack/Honig ist als Fläche obenauf getrocknet. Der Verdünner in der Mitte der Schicht ist nach und nach Verdunstet und hat eine schwamige Struktur hinterlassen, die du mit dem Fingernagel eindrücken kannst.

Es gild nach dem obigen Model in möglichst kleinen Schritten viel Material zwischen die Borsten zu bekommen. Eine geschlossene Oberfläche auf dem holz wird durch das Schleifen zwischendrinnaufgebrochen, so das wieder Material nachsickern kann. Hier ist der Vorteil des Leinöls, das es länger braucht zum Trocknen und deswegen mehr Zeit hat nach unten zu laufen.

Wenn es doch schnell gehen soll, wie wäre es mit einer leichten Beizung und anschließender Wachsung. Damit kann man ebenfalls gut mit der Maserung arbeiten und man hat das ganze in zwei Tagen soweit fertig, das man alles Zusammenbauen kann.
Needle aus Kiefer Zur durchführung gehts hier.

sOCKI
Wolf.Im.Schafspelz
Stammgast
#13 erstellt: 05. Nov 2012, 19:08
Sehr spannender Fred.

Das man den Lack jedes mal anschleift, um die Oberfläche wieder aufzubrechen habe ich nicht gewusst, ich ging davon aus, dass man lediglich die aufgestellten Fasern wieder abschleift, um eine glatte Oberfläche zu bekommen. Den Tip mit dem Schwabbeln (SRAM) habe ich auch von einem Lackierer bekommen, demnach sollte das tatsächlich gut funktionieren.

Ich bleibe neugierig...
SRAM
Inventar
#14 erstellt: 05. Nov 2012, 22:27
So machen das alle Profis. Was glaubst du, wie man einen makellosen Deckel für einen Flügel hinbekommt ?

Du brauchst einen polierfähigen, aushärtenden Lack, am besten einen 2-K auf PUR Basis.


Gruß SRAM
Kellergnom666
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 05. Nov 2012, 23:55
Der Zweihorn S7000 Lack soll wohl auch sehr gut anfeuern und auch ohne Sprayroom mit Ballen leicht zu verarbeiten sein.
Wave_Guider
Inventar
#16 erstellt: 06. Nov 2012, 01:07
@ Kellergnom,

wirklich leicht zu verarbeiten ist schon mal gornix

2K-Lack ist aber wenigsten recht schnell härtend (was man bei 8 Stunden Topfzeit wie beim dem S7000, jedoch nicht sagen kann).

Und sowas "mit Ballen" auftragen zu wollen (wo es Pinsel und Rollen gibt) dient bestenfalls der Ruinierung der knappen Lack-Kasse

Denn: "der Ballen" will ja auch seinen Spaß.

- also Saugen & Saugen & Saugen und vielleicht noch Fusseln.
- Und: schneller Anhärten, wie das auf der Objektfläche damit in dünner Schicht aufgequaste Material

In zweiter Schicht schlieren wir dann mit dem schon gelierenden Lappen die erste Schicht zur Grunde - aber (solchen) Lack, den REIBT man ja auf

Spaß beiseite:

also der benannte Lack ist bestimmt nicht schlecht.
Er ermöglicht (gegenüber Kunstharz) schnellere Aushärtezeiten.
Und damit mehr Gänge/Schichtdicke vor dem Feinschliff und Polieren, in viel kürzerer Zeit.

Aber wenn, ich würden den viellagig Pinseln oder Rollen, statt einem Auftrag per Lappen.

Grüße von
Thomas
kamatschka
Stammgast
#17 erstellt: 06. Nov 2012, 11:26
@Giustolisi
Ist denn mit dem Leinölfirnis eine Schichtbildung möglich. Weil ich wollte schon eine ebene und glatte Oberfläche haben ohne Struktur.
Und bzgl der Hervorhebung der Maserung, war es schon eher stark oder schwach im Vergleich zum unbehandelten Holz. Was würdest du sagen?



@Kellergnom666

Dane für den Link zu dem G-Mix... Der Name Erinnert mich irgendwie an die G-Unit ... Aber das nur nebenbei!

Schade dass in dem von dir genannten Beispiel das Holz auf schwarz gebeizt wurde. Mich würde gerade interessieren wie es bzgl des Anfeuerns (ohne Beize) aussehen würde.

Aber da kommt die Tiefenoptik sehr schön zur Geltung und dies würde ich bei meinem Vavona Furnier sehr gerne so hervorheben bzw. beibehalten.

Und danke für den Link zu der Literatur. Sehr genial. Da werd ich mich mal einlesen. Am ende bin ich Holz-Finish-Profi in Theorie und immernoch nicht bei einer Entscheidung angekommen was ich denn bei meinen Lautsprechern dann final anwende! ^^
So. Als Gute-Nacht-Lektüre einmal ausdrucken!


@Sockratis

Also mit der dicken Lackschicht die ich da aufgetragen habe habe ich mal einfach so ohne viel darüber nachzudenken gemacht. Ich wollte halt nur sehen wie das Furnier sich bzgl Klarlack von der Farbgebung bzw. generell von der Erscheinung her verhält, und das Ergebnis fand ich schon sehr gut, jedoch wie oft gelesen und wie du auch jetzt schon beschreibst aufwändig mit etlichen Zwischenschliffen und DÜNNEN Lackschichten einhergehend was einen hohen Zeitaufwand bedeutet und am Ende das Ergebnis bzgl sichtbaren Staubpartikeleinschlüssen oder sonstigen Fehlern ungewiss ist.

Aber so wie du beschreibst verhält sich mein "zweiter" Lackauftrag auf dem furnier. Wenn ich mit dem Finger draufdrücke kann ich meinen Fingerabdruck als Relief im Lack hinterlassen. Hätte ich mehrere dünne schichten aufgetragen und nach jeder Schicht dann noch geschliffen hätte wäre das Ergebnis sicher viel besser.

Bzgl der Beizung:
Ich wusste nicht dass man damit auch die natürliche Maserung hervorhebt. Ich dachte das färbt halt quasi nur das Furnier/Holz ein. Auf dem kleinen Bild sieht die Maserung von dem was ich erkennen kann schon gut aus jedoch ist das Bild irgendwie zu klein dass ich da was annähernd gut erkennen kann. Hättest du evtl. noch ein größeres Bild, evtl sogar ein vorher nachher Vergleich?

Danke schon mal im Voraus

@Wolf.Im.Schafspelz

Ich habe bzgl des Schleifens auch immer nur den Grund gelesen , dass man damit evtl. aufgestellte Fasern noch mal kappt um eine homogenere glattere Oberflächenstruktur zu schaffen.
Aber das was Sockratis beschreibt macht schon Sinn.

Mch würde interessieren ob nach dieser Logik auch praktisch dann das Furnier noch stärker angefeuert wird wenn man dann sehr dünne Schichten aufbringt und diese Zwischenschleift als wenn man viel dickere Lackschichten aufbringt.


@SRAM

Also wie du es schreibst klingt es schon einfach.
Muss mal gucken ob die Flex die ich habe von der Drehzahl her regelbar ist.

Bei den Schritten zwischen Lackauftrag und Schliff sollte doch der Lack komplett ausgehärtet sein oder?
Und mit "nass Schleifen" meinst du einfach mit Wasser schleifen? den Lack leicht benetzen oder Wasser "rüberkippen" ?



@Wave_Guider

Ich glaube von der Illusion, dass es mit dem Finish der Lautsprecher "einfach" geht sollte ich mich verabschieden. Aber genau so habe ich auch vor dem furnieren gedacht. Für mich war das im "Kopf" sehr kompliziert. Was sich dann aber herausstellte war, dass das Furnieren mit Pattex relativ einfach war.

Nur ich glaube bei dem Oberflächenfinish kann man einiges mehr an Fehlern machen als beim Furnieren.




@all

Also ich liebäugel der von vielen genannten Einfacheit wegen mit Hartwachsöl. Nur stellt sich mir hier die Frage ob ich nach dem ersten Auftrag mit Hartwachsöl den Anfeuerungsgrad durch erneuten Auftrag nicht mehr erhöhen kann da der Wachs der da drinne ist dies ja nach dem ersten Auftrag weiter verhindert?!
Wenn mir der Anfeuerungsgrad nach dem ersten Auftrag nicht zusagt dann wär ich, ja quasi "verloren" ^^ !


Sind denn am Ende damit (Hartwachsöl) solche seidematten und glatten "strukturlosen" Oberflächen möglich wie bei dem Beispiel des Messers im ersten Post?

Ich glaube bei meinen nächsten Lautsprechern wird wohl etwas aufwändiger ge-finished.

Schade, dass man im Bauhaus nicht einfach mal mit Probestücken vorbeikommen und mal einiges direkt auf den Probestücken ausprobieren kann.


Eine Frage habe ich noch zum Auftrag von z.B. Hartwachsöl/Öl:
Bei Lautsprechern gibt es ja mehrere Seiten die zu bearbeiten sind (Wer hätte das gedacht ). WIe würdet ihr da vorgehen bzw. wie wäre es am besten vorzugehen. Immer eine Seite "lackieren/ölen/wachsen" , durchtrocknen lassen und dann die nächste Seite genauso bearbeiten und durchtrocknen lassen und die nächsten Seiten genauso bearbeiten bis dann alles auf ein "Level" gebracht wurde. Dann schleifen und die gesamte Schose wiederholen bis ich gewünschtes Ergebnis erhalte?

Oder sollte ich eine Seite solange bearbeiten bis ich quasi mein gewünschtes Ergebnis erhalte und dann mit der nächsten Seite beginnen.

Nach der Logik meiner verwirrten grauen Masse wäre Erstgenanntes sinnvoller?
Ist mir noch eine einfachere bzw. sinnvollere Methode entgangen dies aufzutragen?



Evtl befrage ich noch den Holzdesigner/Schreiner hier gleich um die Ecke. Wäre interessant zu wissen was er so empfehlen würde.

Wie ihr sicher alle bemerkt habt ist der Sonntag schon vorüber und ich habe immernoch keine Entscheidung diesbezüglich an Tage gebracht. Also. bis Freitag/Samstag wird eine Entscheidung gefällt.

Solange wäre gut noch Input zu bekommen, bzw. diesen Thread mit Nützlichem zu füllen sodass auch andere die sich die gleiche Frage stellen davon profitieren können und um dann nach Abwägung aller Vor- und Nachteile endlich mal zur Tat schreiten zu können.


Am Ende sehe ich mich doch mit einem Ballen und "Bumsmehl" wochenlang Schellack auftragen!

Mr. Myiagi riet ja nicht umsonst: "Auftragen rechte Hand, polieren linke Hand" ! ;-)

Netter Gruß in die Runde!
Ronald


[Beitrag von kamatschka am 06. Nov 2012, 11:57 bearbeitet]
Kellergnom666
Ist häufiger hier
#18 erstellt: 06. Nov 2012, 15:36

Schade dass in dem von dir genannten Beispiel das Holz auf schwarz gebeizt wurde. Mich würde gerade interessieren wie es bzgl des Anfeuerns (ohne Beize) aussehen würde.

Aber da kommt die Tiefenoptik sehr schön zur Geltung und dies würde ich bei meinem Vavona Furnier sehr gerne so hervorheben bzw. beibehalten.

Hab nochmal was dazu gefunden:
Quilted Maple
Quilted Bubinga -> Auf Seite 2 Post 22 siehst du was du erreichen kannst mit G-Mix und Öl

G-Mix ist die Abkürzung für Gabriels-Mix.

@Wave Guider
Mit dem S7000 Lack habe ich keine eigene Erfahrung sammeln können. Ich habe nur gesehen, dass der Lack gut anfeuert. Ohne Sprühmöglichkeit würde ich so einen Lack auch nicht wirklich verarbeiten, deshalb habe ich auch damals für meine Trommel Ballenmattierung genommen. Das war auch für einen totalen Anfänger wie mich sehr gut zu verarbeiten.
biosphere
Ist häufiger hier
#19 erstellt: 06. Nov 2012, 17:11
Ich habe mal Vogelaugenahornfurnier mit Hartwachsöl sehr stark anfeuern können. Musst halt mehrere Schichten auftragen und immer wieder zwischenschleifen. Das Spiel kannst Du 10-12 Mal wiederholen. Gibt ne wirklich schöne Maserung und die Oberfläche wird traumhaft seidig.
kamatschka
Stammgast
#20 erstellt: 06. Nov 2012, 20:20
@Kellergnom666

Alter sieht das lecker aus... diese Tiefenoptik durch diesen unregelmäßigen Schimmer des Furniers sieht absolut genial aus...

Danke für die Bilder!


@biosphere

Konntest du denn durch mehrere Hartwachsöl Aufträge das Anfeuern verstärken oder wurde das Anfeuern nach dem ersten Hartwachsöl-Auftrag weitesgehend verhindert.
Weil wenn man durch mehrmaligen Auftrag auch stärker anfeuern kann dann wär das schon sehr genial.

Wie hast du zwischengeschliffen? Also erst Hartwachsöl auftragen oder vorher schon das Furnier geschliffen? Nach dem ersten Auftrag mehrere Tage durchhärten lassen oder nach paar minuten/stunden geschliffen und dann den nächsten Auftrag aufgebracht?!

Hättest du evtl. ein zwei Bilder davon!?

Danke und Grüße
Ronald
Wave_Guider
Inventar
#21 erstellt: 06. Nov 2012, 23:20
Wirkung von Klarlack im Vergleich zu Öl-(Wachs).

Das Furnier ist aus einem Stück, geteilt durch eine Trennfuge.

Bilder unterscheiden sich im Lichteinfall und der Kamerawinkel ist etwas unterschiedlich.

Lack_?l_4

Lack_?l_3

Lack_?l_1

Der "3D" Effekt ist bei beiden Varianten gegeben.
Beim Betrachten der Musterplatte mit den Augen, wenn man sie dabei hin und her kippt, stellt sich jeweils ein verblüffender holografischer Effekt ein.

Von Lackglanz zu Ölmatt mal abgesehen ist Unterschied ist sonst halt noch, dass die Lackseite konstrastreicher ist.

Grüße von
Thomas
kamatschka
Stammgast
#22 erstellt: 07. Nov 2012, 18:00
Oh ja...

Das habe ich mir auch schon gedacht, dass mit Lack der Anfeuerungsgrad bisschen höher ist, jedoch stellt sich noch die Frage ob man micht mit mehrmaligem Ölen das Anfeuern verstärken kann.


Dann würde ich z.B. Hartöl nehmen um das Furnier anzufeuern und zu sättigen. Dann je nach gewünschtem Anfeuerungsgrad mehrere Schichten auftragen.
Und zum Schluss dann noch HartwachsÖl drüber.

Oder kann ich mir das Hartöl sparen und auch mit mehreren Schichten Hartwachsöl den Anfeuerungsgrad des Furniers genauso erhöhen wie mit dem Hartöl? Weil dann kann ich mir das Hartöl ja sparen.
biosphere
Ist häufiger hier
#23 erstellt: 07. Nov 2012, 18:23
Hallo!

Die Wirkung des Öls wird natürlich mit jedem Auftrag geringer und irgendwann ist eine Sättigung erreicht, dann haben neue Schichten keinen Effekt mehr. Vor dem Ölen hab ich das Furnier natürlich auch schon geschliffen.
Giustolisi
Inventar
#24 erstellt: 07. Nov 2012, 19:35

Ist denn mit dem Leinölfirnis eine Schichtbildung möglich. Weil ich wollte schon eine ebene und glatte Oberfläche haben ohne Struktur.
Und bzgl der Hervorhebung der Maserung, war es schon eher stark oder schwach im Vergleich zum unbehandelten Holz. Was würdest du sagen?

Schichtbildung ist möglich. Ich trage auch auf ein Ölbild mehrere dünne Schichten Leinölfirnis auf. Da kann man auch hochglänzende Oberflächen erzeugen, nur ist die Zeit zum Aushärten recht lang zwischen den einzelnen Schichten. Auf Holz macht man das normalerweise nicht. da lässt man das Öl ins Holz, um eben keine Lack Optik zu haben und trotzdem das Holz zu schützen und die Maserung anzufeuern.
Man will ja keine Schichtbildung auf dem Holz, sondern das Öl im Holz. Die Zielsetzung ist eine Andere. Die Struktur vom Holz kommt beim Ölen noch (je nach Holzart) mehr oder weniger durch. Ich mag die Optik, es sieht nicht so plastikartig aus wie eine lackierte Oberfläche.
Die Bilder mit den zwei Mahagonifurnieren sind nett, aber man kann Leinöl nicht mit Wachs vergleichen. Weder von der Optik, noch von der Widerstandsfähigkeit der Oberfläche.
Wave_Guider
Inventar
#25 erstellt: 07. Nov 2012, 23:12
kamatschka schrieb:


Dann würde ich z.B. Hartöl nehmen um das Furnier anzufeuern und zu sättigen.
Dann je nach gewünschtem Anfeuerungsgrad mehrere Schichten auftragen.
Und zum Schluss dann noch HartwachsÖl drüber.


Hi,

aber jetzt mal unter uns Logikern:

dann würde irgendeiner mit direkter Praxis doch schonmal sowas gesagt haben wie:

"3 Ölgänge feuern schon gut an - bei 10 Gängen brennt förmlich die Hütte - bei 15 Schichten ist es nah am Diamaten".

Sagt aber keiner ....

Folglich ist eine "Steuerbarkeit" vielleicht nur in Deiner Vorstellung vorhanden.

Diese solltest Du überprüfen, in dem Du selber mal ein paar Musterstücke anlegst.

Ein Reststück Multiplex aus der Baumarktkiste, einen Pott Osmo-Hartwachsöl......

Grüße von
Thomas
kamatschka
Stammgast
#26 erstellt: 08. Nov 2012, 20:38
Also in den letztn Tagen habe ich mich gut belesen in Holzfinishes , vorallem bzgl Ölen!

Was ich da gesehen habe was mit Öl möglich ist war sehr edel und sah sehr schick aus!

Von seidematt/seideglanz bis hin zu hochlglanz haben mir die Arbeiten von vielen, vor Allem in einem Gitarren Forum, sehr gefallen.


Da habe ich dann sehr oft von folgenden Produkten gelesen:

Auro 126 Hartöl : Das soll schon stark anfeuern und damit soll auch sehr stark glänzende Oberflächen möglich sein da es auch schichtbildend ist und sehr hart wird. Jedoch scheint es nach einiger Meinung schon stark zu stinken.
Einige bearbeiten die Holzoberfläche vorher mit Auro Grundierung um z.B. das anfeuern weitesgehend zu verhindern und um auch eine stärkere Schichtbildung auf dem Holz verzeichnen zu können. Ohne Grundierung werden es meist ca. 4 Schichten mehr von dem Auro Hartöl damit es sozusagen auf das gleiche Level bzgl der Schichtbildung kommt wie mit der Auro Grundierung.

Tru-Oil: Das soll ein bisschen schwächer anfeuern aber dient auch als Schichtbidendes Öl für inishes im Hochglanz bereich.
Da gibts ein sehr genialen Thread den ich gefunden habe:
http://www.thegearpage.net/board/showthread.php?t=711780

Das ist wirklich mit Öl gemacht und viele sagen auch dass es nach 6 Jahren immer noch keine Makel aufweist!
Also das sieht schon sehr genial aus. Jedoch will ich halt ein starkes Anfeuern sehen. Da wäre das Auro schon besser in meinem Fall.

Danish Oil:
Das soll noch stärker anfeuern als Auro Hartöl. Damit sind auch hochglänzende Oberflächen möglich.


Muss mal gucken wofür ich mich dann am Ende entscheide. Es wird auf jeden Fall nur Öl. Viele meinen dass eine Wachsung nach dem Ölen eigentlich unnötig ist da es fast keinen zusätzlichen Schutz bietet. Und wenn es dann gut geölt und das Holz somit gut gesättigt ist würde das Wachen nur unnötige Arbeit sein. Zudem soll es auch öfter speckig aussehen und man müsste es öfter pflegen als nur geölte Oberflächen!

Also Auro Hartöl und DanishOil stehen in engerer Auswahl!

Heute lese ich noch ein bisschen mehr und dann kommt am Freitag die entscheidung und der Gang zum Baumarkt um zu gucken ob die diese Öle vorrätig haben. Sonst muss ich wohl im Internet bestellen.

Gruß Ron


[Beitrag von kamatschka am 09. Nov 2012, 01:37 bearbeitet]
Lucl
Stammgast
#27 erstellt: 09. Nov 2012, 00:40

Giustolisi schrieb:
Für eine schöne, matte Optik empfehle ich Leinölfirnis.
.


Ja, stimme ich voll zu.

Du kannst das Öl im Wasserbad auf ca. 40-60 Grad erhitzen, dann lässt sich das Zeug besser und schneller verarbeiten.
Der Aufwand ist relativ gering.
Weitere Infos zu Leinöl (etwas runterscrollen):
http://www.naturmoebel-manufaktur.de/Biomoebel/index.htm
vielzulaut
Ist häufiger hier
#28 erstellt: 09. Nov 2012, 02:39
Von Auro kann ich das "Pure Solid" empfehlen, wenn es etwas von Auro werden soll (Nr. 123). Der Name passt
Giustolisi
Inventar
#29 erstellt: 09. Nov 2012, 08:58
Ich habe bisher immer die Hausmarke vom Baumarkt gekauft, Leinölfirnis in der billigsten Blechdose.
Letztes mal hatte ich mir Leinölfirnis aus dem Künstlerbedarf gekauft und damit eine gedrechselte Schnupftabakdose geölt. Der Unterschied war nicht groß, das Öl war etwas dickflüssiger und härtet etwas schneller.
Ich werde weiterhin das Billige nehmen, am wichtigsten ist eh wie man es verarbeitet.
kamatschka
Stammgast
#30 erstellt: 12. Nov 2012, 10:44
Sooo. Ich habe mich entschieden mit Auro Hartöl die Lautsprecher zu bearbeiten.

Leinölfirnis habe ich nicht gewäjlt da ich öfter gelesen habe, dass es bei der Verarbeitung zum "kleben" neigt.


Nur noch gucken wo ich es am günstigsten besorgen kann. Dazu dann noch schaumwalzen, Stahlwolle in 000 oder 0000 und irgendein nicht fusselndes Baumwolltuch.

Für die Front werde ich höchst wahrscheinlich einen seidematten/matten schwarzen Autolack in Spray-Ausführung aus'm Baumarkt nehmen da ich mir bzgl. des Rollens nicht gerade gleichmäßige Ergebnisse erhoffe.


Worauf muss ich denn eigentlich beim Ölen achten, dass ich dann eine seidematte Optik erhalte?!

Bei den zwischenschliffen eher grobe Schleifpapiere nehmen?


Dann halte ich euch auf dem Laufenden..

Nette Grüße
Ron
Kellergnom666
Ist häufiger hier
#31 erstellt: 12. Nov 2012, 11:27
Klebrig wird Leinölfirnis nur wenn zu viel Öl drauf ist.

Wie man mit dem Auro Hartöl umgeht weiß ich nicht, steht normalerweise aber auf der Verpackung bzw. im technischen Merkblatt.
Giustolisi
Inventar
#32 erstellt: 12. Nov 2012, 14:44
Leinöl wird nur klebrig wenn sich auf dem Holz eine Schicht bildet und dann ist es nur klebrig während es aushärtet. Richtig viel Öl nimmt man eigentlich nur beim ersten Durchgang, wenn das Holz sehr stark saugt auch bei dem Zweiten. was auf der Oberfläche stehen bleibt nimmt man wieder weg,
Danach kommt nur noch wenig Öl zum Einsatz, zum Schluss poliert man nur noch mit dem ölgetränkten Lappen, bis die Oberfläche wie gewünscht matt glänzt.
mty55
Inventar
#33 erstellt: 14. Nov 2012, 21:03
guck mal in den Baubericht meiner Duetta, da steht was zum Osmo Hartwachsöl - damit hab ich feine Ergebnisse hinbekommen, supersimpel im Auftrag - und eigentlich für Fußböden gedacht, das Holz wird also entsprechend auch gehärtet und resistenter.
Kellergnom666
Ist häufiger hier
#34 erstellt: 15. Nov 2012, 00:10
Osmo Hartwachsöl feuert nicht so stark an.

Edith:
Hier gibt es unter Osmo ein Bild mit 4 Teststücken aus Buche. Leinölfirnis feuert am meisten an.


[Beitrag von Kellergnom666 am 15. Nov 2012, 14:54 bearbeitet]
vielzulaut
Ist häufiger hier
#35 erstellt: 15. Nov 2012, 01:56
nAbend,

beim Zwischenschleifen nicht wieder gröberes Papier nehmen!!

Vor der Oberflächenbehandlung: Wenn du eine Rotex oder einen Rutscher nimmst, dann schleife nach dem feinsten Papier nochmal mit Selbigem in Maserrichtung von Hand, damit die Spuren der Rotexbewegung weg sind.

Damit es nicht klebrig wird (davor hast du wohl einigen Respekt )
unbedingt nach dem Auftrag nach angemessener Zeit (10-15min) mit dem Ballen das überschüssige Öl wegnehmen. Immer schön in Maßerrichtung abziehen.
THWO
Stammgast
#36 erstellt: 15. Nov 2012, 14:12
Mal ein großes Kompliment an alle an dieser Stelle!

Lese begeistert mit. Kann fachlich nicht Nennenswertes dazu beitragen, leider, aber mir gefällt die ausgesprochen ruhige, partnerschaftliche Diskussion und zudem auch fachliche Kompetenz der Beitragenden.

Thematisch superinteressant für mich, sowieso, und gleichzeitig wohltuend im Vergleich zu manchen anderen "lärmigen" Threads...

Vorbildlich. Und sehr gerne noch fortzuführen.

Mit Oberflächenbehandlungen generell habe ich leider auch noch einige Defizite. Mein Traum wäre ja mal eine so wunderschön-perfekte Höchstglanzoberfläche wie bei einem schönen Flügel. Aber das ist sicherlich eine gänzlich andere Baustelle und für Laien wie mich vermutlich nicht zu erreichen. Dieser perfekte Spiegel... absoluter Suchtfaktor! Sorry - etwas OT...


Lieben Gruß,
Till
mty55
Inventar
#37 erstellt: 15. Nov 2012, 14:42
Klavierlack... das wäre der passende Suchbegriff hier im Forum.
Das ist aber ne Aktion jenseits von gut und böse...
Giustolisi
Inventar
#38 erstellt: 15. Nov 2012, 18:19

Dieser perfekte Spiegel... absoluter Suchtfaktor! Sorry - etwas OT...

Sowas sieht nett aus, ich mag aber lieber die matte, geölte Oberfläche. Da muss ich nicht alle paar Stunden Staub wischen.
Kellergnom666
Ist häufiger hier
#39 erstellt: 15. Nov 2012, 18:26
Oh ja, und schöner Anfassen tut es sich auch. Ich mag Holz.
kamatschka
Stammgast
#40 erstellt: 18. Nov 2012, 23:44
Soooo.

Hatte auf der Auro Seite nach 'nem Laden geguckt welcher Auro 126 Hartöl anbietet und wurde prompt fündig.
Angerufen, hingestratzt und dann noch vor dem Auftrag so einbisschen bzgl des Ölens belesen.

Habe die Furnieroberfläche dann vorher gewässert und einen Tag stehen lassen. Dann mit 180er Schleifpapier leicht geschliffen und den Schleifstaub abgepustet (jaja.. Dilettantismus at it's best!!! )..

Dann alles vorbereitet für das Ölen. Das Auro Öl habe ich geschlossen auf die Heizung gelegt um die Fluidität zu erhöhen damit das Öl dann noch besser in die Poren/ das Holz eindringt.

Habe folgende Utensilien noch vorbereitet:
-Pinsel
-KüchenTuch welches aus 100% Baumwolle besteht
-Glas mit Schraubdeckel um dann das später zum "abwischen" des Öls von der Holzoberfläche verwendete Tuch sicher für den nächsten Tag und erneuten AUftrag aufzubewahren. Es besteht nach vielerlei Meinung und der Anleitung auf der Dose erhöhte Selbstentzündungsgefahr.


Ich habe dann mit dem Pinsel eine Seite der Lautsprecher reichlich mit Öl bepinselt. Ich wollte erst eine Seite be-ölen, 20 Minuten warten bis ich dann den nicht eingesogenen Rest des Öls auf der Oberfläche mit dem KüchenTuch abtrage, doch man kann kaum vermeiden dass das öl auf den anderen Lautsprecher-Seiten rauf fließt. Um dann evtl. auftretende unregelmäßigkeiten und Fleckenbildung zu vermeiden habe ich alle Seiten in einem Rutsch mit Öl "bearbeitet". Ich habe dann ca. 5 minuten gewartet und währenddessen immer wieder den Korpus gedreht damit das Öl nicht irgendwie runter tropft.
Da wo es nach 5-10 Minuten quasi "trocken" geworden ist und das Öl somit komplett aufgesogen wurde habe ich noch einmal Öl nachgegeben bis da nichts mehr trocken wurde.

den Timer auf ca. 15-20 Minuten gestellt und währenddessen den Lautsprecher halt gedreht damit es nicht runtertropft.
Jetzt mit dem Baumwolltuch den "Überschuss" auf dem Furnier verrieben und ein bisschen noch eingearbeitet. Fertig war die Laube.
Das gleiche Spiel mit dem anderen Lautsprecher.

Jetzt liegen die Lautsprecher im Bad bei normaler Zimmertemperatur fröhlich vor sich hin und dürfen erstmal trocknen und sich für den nächsten Auftrag vorbereiten. Ich habe die Lautsprecher ins Bad gestellt da die doch schon zwar angenehm nach süßlicher Orange riechen aber doch zu stark.


Was es das Anfeuern angeht sei zu sagen, dass das Furnier schon sehr angefeuert wird und um einiges dunkler erscheint. Jedoch ist es im Moment schon weniger als bei meinen Versuchen mit dem normalen Lack in Hochglanzoptik.

Mitlerweile finde ich so eine matt/seidematt erscheinende Oberfläche von der Erscheinung und von der Haptik her besser als die Hochglanz Geschichte. Wolle erst unbedingt auf Hochglanz lackieren, was mich jedoch dank des Respekts an die Be- und Verarbeitung von Hochglanzlacken, doch eher davon abgebracht hat. Zum Glück wie ich im Nachinein für mich persönlich feststellen darf!



Jetzt stellt sich mir die Frage wie ich morgen den zweiten Auftrag machen soll.
Es haben sich schon noch einige Holzfasern aufgestellt und diese bringen mich zum Grübeln ob ich denn vor dem zweiten Auftrag morgen doch schleifen soll oder einfach den zweiten Öl-Auftrag ohne Zwischenschliff rüber-batsche!

Wie soll der Zweite Auftrag aussehen? Auch wieder eher mehr Öl oder heißt es jetzt schon NUR NOCH DÜNNE AUFTRÄGE???


Sooo.... Heute wenigstens am Raumduft "gespart" ^^ . Hmmmmm Orangen... Käme glatt in die Versuchung das Zeuch zu trinken. Aber nur dank Fruktoseintoleranz darf ich nicht ! ... Neee , bevor mir hier jemand auf die Finger kloppt oder es selbst versucht sei gesagt: "NICHT TRINKEN, AUCH WENN ES VERFÜHRERISCH IST!!!!! "

Soo.. Klappe zu , Affe tot, morgen gehts weiter! ^^
Und , jaaaaaa ich weiß, Bilder folgen! *Ihr dürft aber von einer Crappy-HandyCam ohne wirklich funktionierendem Weißabgleich nicht viel erwarten!


Netten Abend wünsche ich der netten Runde hier. Ich hätte ohne diesen Thread wohl immer noch meine Lautsprecher im keller ungeölt begutachten dürfen! ^^
Es fängt mit dem Ölen von Lautsprechern an und endet beim Ölen von "Biomasse" des komplementären Geschlechts... Bis dahin muss ich noch reichlich üben!

Soo. Genug gelabert, Tschö.!


[Beitrag von kamatschka am 18. Nov 2012, 23:49 bearbeitet]
THWO
Stammgast
#41 erstellt: 19. Nov 2012, 00:01

Es fängt mit dem Ölen von Lautsprechern an und endet beim Ölen von "Biomasse" des komplementären Geschlechts...


Würde ich anders herum machen: Erst die Freundin einölen.
Aber eher nicht deren Biomasse.


Gruß,
Till


[Beitrag von THWO am 19. Nov 2012, 00:03 bearbeitet]
vielzulaut
Ist häufiger hier
#42 erstellt: 19. Nov 2012, 01:20
Abend!

Auf jeden Fall zwischen schleifen!!
Damit werden die durch das Ölen aufgestellten Fasern weggenommen und es wird glatter. Dein "Nachölen" ist nutzlos, du bringst ja sowieso mehrere Schichten auf.

Ich nehme lieber einen Ballen aus Fuselfreiem Tuch als einen Pinsel, aber das ist mitunter auch geschmackssache, nur zum abreiben natürlich ein Tuch.
...Immer das Möbelstück als ganzes ölen!! hast ja grade noch die Kurve bekommen..
Ach.. bei übermäßigem Genuss von Orangenöl per Nase, wird man leicht high also nicht übertreiben

Und zu Letzt: Ich würde mit der Dame anfangen, kurz die LS zwischen schieben als Pause und dann mit ersterem fortfahren
Kellergnom666
Ist häufiger hier
#43 erstellt: 19. Nov 2012, 11:11
Du kannst auch Nass schleifen, was einige Vorteile bringt.
Dazu eine dünne Ölschicht auftragen und mit einem grauen Schleifvlies schleifen (Handschuhue nicht vergessen). Durch das Schleifen wird das Öl in das Holz einmassiert (bei der Frau würde ich das Schleifvlies weglassen) und die Masse aus Schleifstaub und Öl gleicht noch Unebenheiten im Holz aus, die Oberfläche wird also glatter.
Das Abwischen von überschüssigen Öl ist auch sehr wichtig.
Ölauftrag mit einem Ballen hat sich auch bei mir bewährt.
Kellergnom666
Ist häufiger hier
#44 erstellt: 25. Nov 2012, 23:12
Wie siehts eigentlich aus?
Wave_Guider
Inventar
#45 erstellt: 02. Dez 2012, 01:04
Hallo kamatschka,

... so viele Tips angefragt, aber was ist denn nun draus geworden ?

Eine Rückmeldung mit dem erzielten Ergebnissen wäre doch mal schön für den Thread und alle Helfershelfer.

Grüße von
Thomas
kamatschka
Stammgast
#46 erstellt: 02. Dez 2012, 12:10
Moin Moin!


Thomas, natürlich werde ich hier noch meine neuen Erkenntnisse bzgl. des Ölens und das bisherige Ergebnis posten.
War die letzten Tage/Wochen immer relativ spät zu Hause und dann hatte ich keine Lust mehr irgendwas zu schreiben.

Werde heute über den Tag noch paar Bilder machen um dann auch das vorher-nachher Ergebnis zeigen zu können.

Ich bin mitlerweile gestern bei der ca. 8.-9. Schicht angelangt und werde wohl keine weitere mehr auftragen. Das Ergebnis ist eigentlich sehr schön geworden, sowohl optisch als auch haptisch. Muss nur noch einen Endschliff durchführen. Denke mal mit einem 1500er Schleifpapier oder mit einem Schleifvlies bin ich gut beraten.

Also bis heut' Abend....


[Beitrag von kamatschka am 02. Dez 2012, 12:10 bearbeitet]
Giustolisi
Inventar
#47 erstellt: 02. Dez 2012, 14:42
Nach dem Endschliff kannst du die Oberfläche noch mit etwas Öl "polieren", dazu braucht man aber nur ganz wenig.
kamatschka
Stammgast
#48 erstellt: 02. Dez 2012, 21:49
Soo.

Heute war hier im Norden nicht so n dolles Wetter und auch nicht so eine dolle Beleuchtung um die Lautsprecher (noch ohne Front) zu fotografieren.

Was ich beim Ölen gelernt habe ist, dass man den Zeitpunkt beim "Trocknen" wo es beim abwischen mit einem Baumwolltuch noch nicht klebt NICHT verpassen darf. Sonst wird das alles nur noch eine schmierige und klebrige angelegenheit.

Die ersten 3 Schichten konnte ich es, da auch ziemlich satt aufgetragen, etwa 15-MAX 20 minuten stehen lassen und dem Holz zeit geben das Öl richtig aufzunehmen.
Ich habe vor jedem Auftrag des Öls nochmal geschliffen.

Ab der 4./5. Schicht , die dann im vergleich zu den vorigen Schichten dünner aufgetragen wurden da das Holz fast garnicht mehr saugte muss man wie schon erwähnt enorm aufpassen dass man es nicht zu lange stehen lässt.. 10 Minuten waren hier Maximum.

Mitlerweile ist die Oberfläche seeeeeeeehr angenehm von der Haptik her. Es ist so eine Art seidige Oberfläche welche mir sehr gut gefällt.
Vom Anfeuerungsgrad finde ich es auch sehr schön. Es ist um einiges dunkler geworden und die Maserung ist gut sichtbar geworden. Es hat auch einen leichten Rot/Orange-Stich bekommen welches bzgl. des Redwood Furniers nur vorteilhaft ist. Der Anfeuerungsgrad ist aber nicht mit dem des Probestücks auf dem ich den Lack aufgetragen habe vergleichbar. Das Lack-Probestück ist dunkler aber es fehlt am Rot/Orange-Ton. Mit dem Lack sieht es ein wenig fade aus von der Farbgebung.

Was auch noch wichtig ist beim Ölen. Investiert in wirklich FUSSELFREIE Baumwoll-Lappen. Nach einigen Schichten wo das Öl (dank des zu langen wartens) schon zu kleben anfing bzw. sehr schwer verarbeitbar war wurden aus dem Baumwoll-Lappen (normaler 100% Baumwoll Küchenlappen) quasi "Fasern" rausgerissen bzw. sie blieben einfach auf dem Korpus kleben. Nach dem nächsten gründlichen Schliff war das aber auch kein Thema mehr.

Bei dem letzen Auftrag habe ich nochmal mit 600er Schleifpapier geschliffen und einen dünnen Auftrag gemacht. Habe dann ca 4 minuten gewartet und dann mit dem Baumwolltuch langsam das Öl abgewischt.

Was auch anzumerken ist: Das unter dem Furnier liegende MDF saugt das Öl sehr stark auf. Auf einigen Bildern kann man das glaube ich gut sehen. Vor allem an den "Rändern" bzw. Schnittkanten saugt das MDF das Öl schneller auf als es am restlichen Korpus geschieht. Hier wird das Holz/Furnier viel schneller trocken und man muss aufpassen und evtl an diesen stellen schneller und öfter nachölen bzw. nachsättigen damit am gesamten Korpus eine gleichmäßig geölte Oberfläche entsteht.

Bei den ersten 3 Schichten Öl (vor Allem die ERSTE) wird das Holz angefeuert. Die darauffolgenden Schichten Öl tun dies dann kaum oder garnicht mehr.


Jetzt fehlt nur noch die Front. Muss mal morgen beim Obi/Bauhaus gucken was ich da nehme für die matte & schwarze Front damit es auch gleichmäßig aussieht.
An den vorderen Schnittkanten ist ja an vielen Stellen das Öl eingesogen. Jetzt stellt sich mir die Frage ob die Front mit Ponal da noch draufgeklebt werden kann oder wird es dank des Öls nur beschränkt möglich sein?!


So jetzt genug des Rumlaberns. BÜÜÜÜÜÜÜÜÜLDER!!!

So sahen die Lautsprecher vor dem ersten Auftrag fertig furniert aus.

IMAG0923IMAG0922



Die folgenden Bilder sind vom ersten Auftrag. Im Dunkeln bei Zimmerlicht sind die Bilder wirklich nicht so sehr gelungen aber es zeigt einigermaßen die vorher/nachher Tendenz:

IMAG0986 IMAG0987 IMAG0991


Dann sieht man hier ein Paar Bilder von den LS vor dem letzten Schliff und dem letzten Auftrag

SV100524 SV100526



Und dann Bilder nach dem letzten Schliff und Auftrag. Dies müsste dann noch einmal mit 1500er oder Schleifvlies geschliffen werden damit die Oberfläche auch haptisch überall eben ist. Also ich finde es ist gut gelungen.

IMAG1009 IMAG1006 IMAG1007 IMAG1008







Falls hier mal die Sonne zum Vorschein kommt mache ich noch mal bessere Bilder mit einer DSLR.


Falls ihr noch was wissen möchtet dann fragt ruhig. Wenn mir noch etwas wichtiges zum Ölen einfällt dann werde ich dies hier nachtragen.

Sooo. netten Abend wünsche ich.
Grüße Ron


[Beitrag von kamatschka am 02. Dez 2012, 21:51 bearbeitet]
mty55
Inventar
#49 erstellt: 02. Dez 2012, 23:30
sehr sehr schick, freue mich schon auf die Bilder ohne Blitz!
Wave_Guider
Inventar
#50 erstellt: 03. Dez 2012, 20:19
Hallo kamatschka,

ich finde es ebenfalls sehr schön anzusehen

Und Feuer, das bringt das Furnier ja schon selbst genug mit.

Ein Foto bei Tageslicht würde vielleicht noch farbechter sein - vielleicht mal eins so machen wenn auch die Fronten fertig sind.

Gut Holz
und Grüße von
Thomas
A-Abraxas
Inventar
#51 erstellt: 03. Dez 2012, 20:26
Hallo,

kamatschka schrieb:
An den vorderen Schnittkanten ist ja an vielen Stellen das Öl eingesogen. Jetzt stellt sich mir die Frage ob die Front mit Ponal da noch draufgeklebt werden kann oder wird es dank des Öls nur beschränkt möglich sein?!

nach meiner Erfahrung lässt sich geöltes Holz nicht (mehr) leimen - sollte es dafür doch Möglichkeiten geben , wäre (auch) ich daran interessiert.

Viele Grüße
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