Probleme beim Lackieren

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Sonic
Stammgast
#1 erstellt: 18. Dez 2012, 01:20
Hallo zusammen,

ich baue gerade Udos SB15 als Rears für mein Heimkino. SB240 für Front sollen dann folgen, aber zum testen meiner Heimwerkerfähigkeiten habe ich mit was Kleinem anfangen wollen.

Die Gehäuse sind fertig und die Ausschnitte gefräst, doch mit dem Lackieren bekomme ich kein zufriedenstellendes Ergebnis hin.

Mein Vorgehen war folgendes:

- Ausgleichen von Unebenheiten der Gehäuseteile mit Molto Holzs Schnellspachtel aus der Tube
- Schleifen mit dem Exzenterschleifer und 120er Körnung
- Grundieren mit Schöner Wohnen MDF-Grund (2x und mit 180er Zwischenschliff)
- Bisher 3x mit Schöner Wohnen DurAcryl Buntlack seidenmatt cremeweiß lackiert und mit 240er geschliffen
Alles mit Schaumstoffrolle gerollt; am Ende soll noch Klarlack drüber.

Das Ziel ist, wie der Lack schon vermuten lässt eine weiße, matte Oberfläche, aber es wird einfach nicht schön. Der Lack bekommt immer eine unebene Orangenhaut und ist weit von einer glatten, matten Oberfläche entfernt.

Ich hatte mich extra für matt entschieden, da ich dachte, es wäre einfacher als Hochglanz, aber irgendetwas scheine ich trotzdem falsch zu machen.

Bin für alle Tipps dankbar!

Grüße
Sonic
owujike
Stammgast
#2 erstellt: 18. Dez 2012, 03:14
Hallo,
Genau das habe ich auch alles durch!
Mit Acryl-Farbe auf Wasserbasis bekommt man schon eine Oberfläche die gut ist.
Aber niemals richtig schön. Am besten 2xRollen und fertig. Mehr geht nicht mit diesem System.
Meine Bauhaus Acryl-Farbe hat regelrechte kleine Löcher geschlagen, nix mit Oberflächenspannung
und selbst verlaufend. Ich behaupte mal frech, das können die "Heimwerker Acryl Farben" nicht.

Aber um dir richtig gute Laune zu machen kommts jetzt noch besser:
Die Feuchtigkeit bei dem ganzen gemale zieht ins MDF ein und Trocknet dann langsam wieder aus.
Mit dem Ergebniss, das sich die Stöße richtig stark abzeichnen.

Ich hatte meine LS bestimmt 6 bis 8 mal 100% glatt geschliffen (über Wochen) und immer wieder
mit Acryl gerollt, aber die Stöße wurden immer wieder sichtbar.

Darum mache ich das jetzt so:
MDF Platten Kleben
MDF bündigfräsen und schleifen
Schattenfugen an den Stößen fräsen (werden später verspachtelt)
min. 2x Clou Schleifgrund streichen (nix Wasser)
Grundieren (1k Autolack)
Spachteln (Tubenspachtel hab ich auch genommen)
schleifen,füllern und spachtel bis glatt (aber niemals bis zu Clou Schnellgrund Sperrschicht)
Endlack 2k Autolack

Also: kein Wasserlack direkt aufs MDF. Clou Schleifgrund als Sperrschicht streichen.
Dann könnte man auch wieder eine Acryl Wasserfarbe nehmen.

Ich aber nicht mehr
Darum kann ich dir auch leider keine Acryl Farbe empfehlen.

mfg


[Beitrag von owujike am 18. Dez 2012, 03:17 bearbeitet]
Sonic
Stammgast
#3 erstellt: 18. Dez 2012, 11:36
Hm, aber damit die Kanten nicht wieder durchkommen, ist doch der MDF-Grund drauf oder nicht? Ich bin davon ausgegangen, dass der als Isolierschicht fungieren soll.

Mit den Schattenfugen ist mir das auch nich ganz klar. Wozu fräst du die und spachtelst sie wieder zu?
owujike
Stammgast
#4 erstellt: 18. Dez 2012, 13:00
Der Clou Schleifgrund (Wasser freie Grundierung) sperrt das MDF gegen Feuchtigkeit
durch Wasser-Farbe ab. Die Schicht darf dann natürlich später nicht weggeschliffen werden.

Die Schattenfugen, mit Holzspachtel verfüllt, gleichen späteres Arbeiten der MDF-Platten aus.
Die Stöße können also etwas arbeiten.

Bei meinen LS (12 Monate alt) ist alles noch O.K.

Die Acryl-Wasser-Farben sind nicht so schlecht.
Ja, es gibt eine feine Strucktur, aber so schlecht fand ich das nicht.
Das die Stöße durch kamen hat mich mehr geärgert.
Vieleicht kennt jemand noch eine super geheim Farbe.

weil sie so schön geworden sind
NordPol
Sonic
Stammgast
#5 erstellt: 18. Dez 2012, 15:40
Uih, da hast du ja eine richtig gute Hochglanzoberfläche hinbekommen! Sieht gut aus.

Kann ich denn bei meinen Boxen nun noch irgendetwas machen, um die Oberfläche zu retten?

Ich hab ja zum Glück mit den kleinen Rears angefangen. Falls ich die Lackoberfläche nicht besser hinbekomme, würde ich die Fronts vermutlich anders aufbauen.
Vielleicht Korpus aus schwarz durchfärbtem MDF und die Front aus Leimholz oder so etwas...

Die beiden SB15 würde ich dann erstmal so lassen und gucken, ob es mich arg stört. Aber langsam bin ich doch etwas heiß darauf den Böxchen mal die ersten Töne entlocken zu dürfen...
onkelbobt1000
Stammgast
#6 erstellt: 18. Dez 2012, 15:52
MDF nie auf Stoß verleimen. Zeichnet sich immer ab. Auf Gehrung verleimt hat man die einzige Chance das es keine sich abzeichnenden Kanten gibt.
Einige hier im Forum haben schon sehr dünne MDF-Platten über die Stöße geleimt und die dann lackiert.
Vielleicht kennst du ja eine Tischlerei in deiner Nähe. Die könnten dir vielleicht HPL ( ca 1mm dick und sehr robust ) in der passenden Größe zuschneiden die du dann auf deine Lautsprecher mit Kontaktkleber klebst. evtl. sogar in deiner Wunschfarbe.
In unserer Tischlerei haben wir sehr viele Dekore. Kommt aber immer darauf an was die Tischlerei für Kunden hat.
Sonic
Stammgast
#7 erstellt: 18. Dez 2012, 19:33
Die Kanten sind ja gar nicht mal das Problem. Die sind gespachtelt und grundiert.
Der Lack sieht generell halt nicht so super aus...
Ich hab die Boxen jetzt nochmal mit 400er Schleifpapier bearbeitet und nun Klarlack drauf gemacht. Mal sehen, wie es morgen aussieht.
Aber falls es nichts wird, sind solche Dekore evtl. eine Alternative.
owujike
Stammgast
#8 erstellt: 18. Dez 2012, 20:01
Hallo
O.K. Lösung
Auf keinen Fall jetzt andere Farbe benutzen (Kunstharz/Nitro), weil dann hast du den Supergau.
Es wird sich räufeln, krisseln oder dich anspringen.

Versuche die Oberfläche wieder glatter zu schleifen. Ich weiß, das Zeug ist tierisch hart.
Nass geht es um Welten besser, aber dann zieht das MDF Wasser.
Dann benutze eine Vorstreichfarbe, die man gut schleifen kann.
Diese wird dann so oft gerollt und übergeschliffen bis alles schon glatt und wichtig, weiß deckend ist.
Dann nimmst du den weißen Seidenglanz-Decklack und rollst rüber.
Ich glaube, frech wie ich bin, habe ich ihn etwas mit Wasser verdünnt, damit es nur eine dünne Schicht wird. Lieber 2x dünn, wie einmal dick!
Es gibt extra Acryl-Roller, die haben kleine Fasern an der Oberflache.
Dann gehts Los. Schnell ist angesagt. Roller gut mit Farbe benetzen.
So ca. 2 bis 3 Bahnen breite Farbe auftragen bis die Rolle keine Farbe mehr leicht abgibt.
Nicht den Roller mit Druck aufs Letzte ausdrücken.
Und dann wieder ganz sanft zurück rollern zum Anfang. Die Rolle ohne Druck rüber laufen lassen.
Damit gehen Blasen usw. weg.
Roller wieder mit Farbe benetzen und im "freien" aufseten. 2-3 Bahnen rollen und dann wieder
zurück zum Zweiten Ansatz. Nicht mehr auf die ersten Bahnen kommen, weil die schon so trocken
sind das es sche..... aussieht. Und so weiter.

Wie gut das ich kein Maler geworden bin.

Ich hoffe es wird was.

Frank
Sepp1303
Inventar
#9 erstellt: 18. Dez 2012, 20:49
Acryllacke sind allgemein scheiße was Verlauf und Austrocknung angeht da ist ein ordentlicher nitro Lack bei weiten besser.
Da ich aus der Branche komme und schon mehrere Produkte getestet habe jedoch keine von Baumarkt sondern nur von meinem Großhändler bin ich immer wieder bei nitro gelandet es trocknet zwar länger aber sieht zum schluss besser aus und wenn er einmal richtig trocken ist ist er auch wiederstandsfähiger.
Ralef
Stammgast
#10 erstellt: 19. Dez 2012, 18:33
Halloerstmal
das zeigt sich mal wieder der Unterschied Heimwerker und Handwerker.

Ich als - Heimwerker kann zwar auf Material aus dem Fachmarkt zugreifen, bekomme dann aber Probleme wenn ich es im Heim verarbeiten muss.
Hab ich glücklicherweise einen Keller, wo das geschieht, so weiss ich jetzt schon, wie die mit Nitro- Alkydharzlackierte Box nach dem 6-tägigen Trocknen aussieht.
Und dabei werde ich noch nichtmal mit Pistole lackieren.

Ich glaube ja, dass man pianoähnliche Oberflächen als heimwerkender Maler (bewusst nicht lackierer) nicht hinbekommt.

Deshalb würde ich mich freuen, mehr über heimwerkende Erfahrungen, insbesondere mit wasserbasiertem Acryllack zu lesen.

Auf furnierten Türblättern funktionierte der hervorragend.
Allerdings nur mit einer microbeflockten Schaumwalze. Das ist die mit den bunten Häärchen an der Oberfläche.
Warum sollte das auf geeignet vorbehandelten MDF-Gehäausen nicht gehen.

Und dass man Dispersionsfarben nicht schleifen kann, halte ich für ein Gerücht.

Gruss Ralf GR
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