F.A.S.T. mit Vifa 9 BN 119/8 oder Fostex FE 103EN und Peerless SDS 6-25/08

Hallo Larifari,

die Idee klingt gut. Die 2,5-3l reichen dem 9BN119 locker in einem FAST.
Ich würde allerdings die Trennung ruhig noch höher legen, so auf 500-600Hz. Das kommt der Belastbarkeit des 9BN zu Gute.

Ich habe vor 1 Jahr ein FAST mit dem 9BN und einem alten 20er Westra gebaut und hatte meine Trennung bei 580Hz. Auf Grund des Gehäuses (ähnlich wie K+T CT 230) bin ich sogar mit einer 6dB-Trennung zurecht gekommen und brauchte zusätzlich nur noch einen Saugkreis für die Sickenreso des Westra.

Da der Frequenzgang des 9BN erst ab ca. 300Hz auf einem gleichmäßigen Niveau verläuft und dann ab ca. 5kHz weiter ansteigt, tust Du Dir mit einer höheren Trennung gleich mehrere Gefallen, da Du dann auch nicht Gefahr läufst, dass der TMT mehr Pegel als der BB hat (ist mir passiert... 4Ohm TT, 8Ohm BB....).

Ich bin auf jeden Fall gespannt, was Du draus machst.

Hallo Günther,
zuerst einmal vielen Dank für deine schnelle Antwort, die mir sehr weiterhilft. Ich habe mich aufgrund deiner Auskunft für ca. 2,5 Liter für den 9BN entschieden, den verbleibenden Rest schlage ich wieder dem Bass zu.

Die geplante Übernahmefrequenz beruht zum einem auf in der Bastelkiste vorhandenen Weichen, die schon einmal in einem kleinerem FAST verwandt wurden, welches sehr angenehm aber etwas sehr Bass-schwach gewesen ist. Die wesentliche Überlegung aber ist, dass ich den gesamten Stimmbereich von dem BB übertragen lassen möchte. Da erscheint mir eine Trennfrequenz von 500-600Hz schon zu hoch zu liegen. Den Gewinn an Belastbarkeit bei einer höheren Trennfrequenz benötige ich bei meinen Hörgewohnheiten nicht - der Vifa kann schon in der VIFAntastisch wesentlich mehr Pegel als ich brauche. Gegenüber der VIFAntastisch als ventiliertem Gehäuse sollte doch schon der Einbau in ein geschlossenes Gehäuse ein bißchen mehr an Pegelfestigkeit bringen - oder ist diese Überlegung falsch? Ein weiteres Hindernis wäre eine Weichenentwicklung für mich, da ich weder über Messequipment noch über Erfahrung mit den Simulationsprogrammen verfüge. Bisher habe ich deshalb auch immer auf schon fertig entwickelte Vorschläge zurückgegriffen und eventuelles Feintuning mit dem wichtigstem aller Messinstrumente vorgenommen - meinen Ohren. So läuft beispielsweise Cyburgs Engelstrompete, auch hier vielen Dank an Cyburg für seine hervorragende Arbeit, nach wochenlangem Hören mit und ohne Sperrkreise wieder vollkommen "nackt". Sie klingt ohne Sperrkreise einfach "livehaftiger" - genau das liebe ich an BBs so, kleinere Nichtlinearitäten im Frequenzschrieb sind mir hierbei vollkommen gleichgültig.

Der Peerless SDS 6-25/08 verfügt lt. Strassacker über einen Kennschalldruck SPL = 87 dB, der Vifa 9 BN 119/8 von 85,8 dB. Das liegt so nahe beieinander das hier vermutlich keine Korrekturmaßnahmen notwendig sein werden, schlussendlich wird es das Gehör entscheiden.

Gruß
Helmut

Hallo Helmut,

Deine Begründung für Dein Vorgehen leuchtet ein.
Ich habe mir gerade nochmal die Messug des SAK2 anesehen. Wenn Du Glück hast, könnte die Trennung funktionieren. Es lässt sich aber nicht leugnen, dass der BB im unteren Bereich zu leise ist.

Bei mir war der Unterschied allerdings größer, so ca. 3-4dB. Das passte dann überhaupt nicht zusammen. Mit der 6dB-Trennung haben wir das Problem dann lösen können. Ich hatte damals auch Hilfe, aus den gleichen Gründen wie Du.

Solltest Du mit Deiner vorhandenen Weiche nicht zum gewünschten Ergebnis kommen, bliebe ja auch noch die Möglichkeit, jemanden aus Deiner Nähe hier aus dem Forum, der Willens und in der Lage ist (mit Messtechnik ), um Hilfe bei der Weichenentwicklung zu bitten.

Hier übrigens mal eine Messung meiner Einzelzweige. Dann weisst Du, was die höhere Trennung bringt.


Und so sah das Ganze dann beschaltet aus (unter 15° Winkel):

Hallo Günther,

Das nicht mehr existierende FAST basierte ebenfalls auf dem 9BN in ca.2 Liter CB und einem 13er Billig-TMT mit einem (angeblichen) Kennschalldruck SPL = 88 dB aus der Wühlkiste in knapp 9,5 Litern BR, Tuningfrequenz hatte ein Bekannter auf ~ 60 Hz nachgerechnet. Das ganze in einem altem Regalbox-Gehäuse welches ich geschenkt bekommen hatte.Die vorhandene Weiche ist mehr als simpel. Sie besteht im TT-Zweig bei 12 dB/Okt aus einer Luftspule mit 6,8 mH bei 1.4 mmm Drahtdurchmesser und einem glatten Elko mit 100 Microfarad sowie im Mittel/Hochtonzweig bei 6 dB/Okt aus einem glatten Elko mit 100 Microfarad.
Der Vifa ist über jeden Zweifel erhaben, insbesondere beim Preis/Leistungsverhältnis. Der Billigbass war aber sein Geld nicht wert und neigte schon bei relativ geringer Lautstärke zum "Brummeln", so etwas wie "Präzision" gab es einfach nicht. Das scheint mir aber auch eine Eigenschaft vieler Bassreflexkonstruktionen zu sein, aufgefallen ist mir dies vor Allem bei vielen teilweise recht teueren Subwoofern. Von daher bin ich äußerst gespannt wie der Peerless sich im SAK2-Gehäuse macht. Das Ganze wird meine erste BR-Kiste überhaupt.

OT:
Die VIFAntastisch braucht keinerlei Unterstützung, die Engelstrompeten werden bei Bedarf von einem Dipol-Subwoofer nach Linkwitz mit 2 x Peerless SLS W 12-39/08 (SLS 12) unterstützt, der z.ZT. von einem Mivoc AM 120 "befeuert" wird, fast raummittig steht, gleichzeitig als Couchtisch und Ablage dient und noch nie mit voller Leistung angesteuert werden musste.

Gruß
Helmut

Hallo Helmut,

die simple Weiche ist doch kein Problem. Ich mag auch gern die einfachen Lösungen und Folienkondensatoren mit 100µF, so es sie denn gibt, gehen auch richtig ins Geld.
Der 9BN119 ist, insbesondere für seinen Preis, wirklich ein tolles Chassis, das ich auch jederzeit wieder einsetzen würde. Genauso ist es mit dem Peerless SDS 6,25/8. Der liegt hier bei mir auch noch und wartet auf ein passendes Projekt....

Ich wollte Dir hauptsächlich die mögliche Problematik aufzeigen, die auf Dich zu kommen kann. Ich denke schon dass Dein Plan funktionieren kann, aber falls nötig, sind dann andere Weichenbauteile tendenziell günstiger oder zumindest nicht teuer. Du bräuchtest dann ja kleinere Kapazitätswerte und könntest auf Folienkondensatoren umsteigen. Eine Luftspule mit kleinerem Wert und gleicher Drahtstärke würde ebenso günstiger als die jetzige.

Bau also ruhig das Ganze erstmal wie geplant auf und wenns dann noch nicht passt, kannst Du immer noch Dinge verändern.

Interessantes Projekt! Der kleine Vifa gefällt mir auch sehr gut.

Günther, welcher Westra war denn das in deinem Fast und gibts noch mehr Infos darüber? Ich hab auch noch einige Westra-Chassis im Keller und von den Vifas sind gerade ein Dutzend zu mir unterwegs.

Hallo,

habe mir soeben eine Zuschnittsliste zusammengestellt und werde den nächstgelegenen Baumarkt heimsuchen. Gegenüber dem ja frei zugänglichen Plan und Stückliste des SAK2 (http://www.vifa.de/sbboxen.html) ergeben sich ein paar kleinere Änderungen, da örtlich nur 18mm Material zur Verfügung steht, die Außenmaße des Originalplanes beibehalten und ich ja auch eine separate Kammer für den Vifa-BB abtrennen werde. Weiter werden Boden/Deckel zwischen die Wände gesetzt. Da es leider bei einem Wasserschaden etliche Geräte und vor allem die Oberfräse gehimmelt hat, werde ich eine Blende aus 4mm Sperrholz auf die Schallwand kleben, vorher die Auschnitte für den Peerless und BR-Rohr schneiden, den Korbumriss des Vifa mit einer Laubsäge aussägen (hoffentlich kann ich das noch, seit den lange vergangenen Kindertagen keine Laubsäge in den Fingern gehabt) und ihn so bündig einlassen. Hieraus ergibt sich nachstehende Liste:

2 x Schallwandblende 100,0 x 22,5 cm - 4mm Dicke

Materialdicke 18 mmm
4 x Schall- bzw. Rückwand 100.0 x 22,5 cm
4 x Seitenwand 100.0 x 24,4 cm
4 x Boden / Deckel 24,4 x 18,9 cm
4 x Versteifung (Brett B) 24,4 x 18,9 cm
2 x Abtrennung MHT-Kammer 11.5 x 18,9 cm



Unter den zur Schallwand liegenden vorderen Auschnitt der oberen Versteifung/Abtrennung wird mit einer dünnen umlaufenden Heißklebernaht ein Spanrest mit 10 mmm Dicke luftdicht geklebt. Der Gedanke dabei ist, dass bei einem Scheitern des Projektes man diesen Spanrest mittels Schraubendreher o.Ä. abhebeln kann, auf die Schallwand eine Blende mit 5mm Dicke leimt, mit den Chassis- und BR-Rohr-Auschnitten versieht und das ursprüngliche SAK2 ohne weitere Nacharbeiten realisieren könnte.

Zum Schluss noch ein wenig OT-Gemecker:
Wieso funktioniert die Suchfunktion weder mit Firefox oder Opera (Windows) geschweige denn mit egal welchem Browser unter Linux? Wenig zeitgemäß, äußerst ärgerlich und den IE will und werde ich nicht nutzen.

Nachtrag:
Wollte gerade Richtung Baumarkt zotteln da geht der persönliche Quälgeist, auch als Handy bekannt, und der Sohnemann (lebt in der Kölner Innenstadt, ich selber seit 22 Jahren 25 km Luftlinie westwärts in einem 1200 Seelen Dorf) bittet um Karnevalsasyl bis Dienstag: "Genug gefeiert und der Lärm und Dreck gehen mir auf den Geist. Bin in einer halben Stunde da."
OK, dann geht es Dienstag weiter. Da ich hier schon editiere reiche ich noch ein Bildchen der Weiche nach.



Allen Karnevalisten/innen noch viel Spass,

Gruß
Helmut

Moin Oli,

guckst Du hier:

Weitere Infos gern per PM

Guten Tag,

die Ungeduld und Neugier plagten mich und so haben mein Sohn und ich gestern auf die Schnelle und nicht gerade schön oder besonders sauber aus Resten zwei häßliche Kästchen mit ca. 2,5 Litern Volumen zusammengeleimt und den Vifa 9BN implantiert. Da ich für eine Freundin deren beide Mivoc SW 1100 A-II Subwoofer (http://mivoc.com/shop/de/home-hifi/details-aktivsubwoofer.html?marke=mivoc&artikel=SW%201100%20A-II%20schwarz) überarbeitet hatte* und diese noch auf ihre Abholung warten, wurden diese als passives Bassteil an die Weiche gehängt und von meinem heißgeliebten alten Marantz PM-62 angetrieben . Natürlich hat dies mit dem geplanten FAST nicht viel gemein, schliesslich verfügen die Mivoc-Teile mit ihren 25cm Chassis über ein vielfaches an Membranfläche gegenüber den 16cm Peerless TMTs. Aber ein erstes Hören bestätigte die Weichenkonzeption. Es erwies sich das der Vifa in dieser Kombination und in meinem Raum gegenphasig angeklemmt werden muss. Auch wenn der Bass zuerst etwas vorlaut war und mittels Spannungsteiler um ca. 2dB abgesenkt werden musste, ein Übernahme-Loch war für uns Beide, egal mit welcher Musik gehört wurde, absolut nicht wahrnehmbar und die Stimmenwiedergabe bestätigte auch die Richtigkeit der tiefen Trennfrequenz. Und mehr wollte ich erst einmal gar nicht wissen. Außerdem bewies der kleine Vifa-BB wieder einmal das er jeden Cent wert ist.

Gehört wurde in meinem "kleinem" Wohnraum mit etwas über 16 qm der auch als Arbeitszimmer dient. Der (Standard)Testparcour bestand aus "Use me" von Patricia Barbers Album "Companion". Der gezupfte Kontrabass dieses Stückes hat schon so manche gestandene "Männerbox" in die Verzweiflung getrieben. Danach folgte Stevie Ray Vaughan & Double Trouble mit "Tin Pan Alley" (einfach ein geniales Stück eines genialen Musikers), Marianne Faithfull mit "Working Class Heroes", Joe Jacksons komplettes "Big World". Als besonderen Härtetest dann Suzanne Vega mit "Tom´s Diner" und " My Name Is Luca" von ihrem Album "Solitude Standing". Ihre Stimme entlarvt gnadenlos jeden mittelmäßigen LS, empfehle ich immer mitzunehmen wenn Freunde oder Bekannte sich Lautsprecher kaufen wollen.

Es folgten Ulla Meinecke mit "Die Tänzerin", Kari Bremnes, Joanna Newsom - "Ys", das Album "Gazeuse!" der Gruppe Gong welches eine unglaublich gute Aufnahmequalität bietet und ich allen Jazz-affinen Menschen nur wärmstens empfehlen kann. Dann wurde noch querbeet gehört, Mozarts "Zauberflöte", Led Zeppelin mit "Physical Graffity" extra laut gedreht, "Lost Angeles" vom genialen Album "Collosseum Live", ACDC, Dire Straits mit "Sultans Of Swing", The XX mit dem Song "Fantasy" bei dessen elektronisch erzeugtem Tiefstbass die Kombi an ihre Grenzen kam und noch vieles mehr. Das Ganze untermalt mit einem Fläschchen 16 Jahre alten Scottish Single Malt, hatten wir einen äußerst entspannten "damenfreien" Hörabend, dessen "Folgen" wir heute Morgen mit einem ausgedehntem Spaziergang mit meinem Möpp (zu finden unter http://www.xmail.net/larifari/07-galerie.html) und jeder Menge Espresso vertrieben haben.

*
Das Aktivmodul wurde ausgebaut und mit separatem Gehäuse versehen, zwei waagerechte und eine senkrechte Versteifung aus Dachlatte 45 x 20mmm, minimal auf Übermaß geschnitten und im Gehäuse verspannt und verleimt, der Ausschnitt des Modul verschlossen und zum Abschluss das Gehäuse mit 10mm bitumengetränkten Weichfaserplatten ausgeklebt. Seitdem sind die vorher vorhandenen Gehäuseschwingungen verschwunden, die Wiedergabe trockener und präziser. Dem Dipol-SW, (2 x Peerless SLS W 12-39/08 (SLS 12) an Mivoc AM120, Sperrkeis gegen die Überhöhung bei ~ 200Hz, Kostenpunkt knapp 350 Euro, können sie hinsichtlich Tiefgang und Präzision trotzdem in keinster Weise das Wasser reichen. Allerdings haben beide Mivoc SW als optische B-Ware zusammen auch nur 240 Euro incl. Versand gekostet.

Danke Günther!
Den Thread hab ich glatt übersehen bisher. Leider hab ich den Westra nicht, trotzdem schönes Projekt!

Sorry für OT!

Die gute Nachricht:
Die Zuschnitte wurden gekauft und sind erstaunlich maßhaltig für einen Baumarkt. Die Toleranzen bewegen sich alle in einem Bereich < 1mm.

Die schlechte Nachricht:
Beim Ausladen des Holzes habe ich eine winzige Glatteisfläche übersehen, fiel ziemlich heftig auf den verlägerten Rücken und prellte mir das Steißbein. Momentan benötige ich einen Sitzring um beispielsweise diese Zeilen schreiben zu können. Kurzgefasst: Der Zusammenbau und damit verbunden Fotos und erste Höreindrücke werden noch ein paar Tage auf sich warten lassen.

Autsch!

Na dann mal gute Besserung!

@Black-Devil: Vielen Dank für die guten Wünsche.

Der kleine Sturz war heftiger als angenommen. Da die Schmerzen schlimmer anstatt weniger wurden, bin ich gestern zähneknirchend zum Doc und weiter zum Röntgen gegangen, immer hübsch den (geliehenen) Sitzring unter dem Arm. Fazit: Angebrochenes Steißbein.

Trotzdem geht es weiter. Eine barmherzige Seele aus dem Kreis der engen Freunde hat den Holzhaufen in sein Mobil gepackt und wird übers Wochenende eine Leimorgie veranstalten, d.h die Rückwand wird erst einmal mit Dichtstreifen versehen und verschraubt. Weiterhin habe ich einmal grob die anfallenden Kosten pro Box zusammengestellt, alle Preisangaben sind tagesaktuell und von drei Anbietern (Holz ausgenommen) gemittelt:

Chassis

- Vifa 9 BN 119/8 EUR 15,00
- Peerless SDS 6-25/08 EUR 29,50

Weiche

Statt der vorhandenen, ca. 30,00 EUR teuren Luftspule mit 1,4mm Drahtdurchmesser wird eine wesentlich günstigere Spule eingesetzt werden, dieses scheint mir auch in Anbetracht aller anderen Bauteile angemessener.

- Ferrit-Kernspule 6,8mH mit o,71mm Drahtdurchmesser, EUR 8,85

- 2 x Elko, glatt 100μf, 35V, EUR 9,50

Holz, Leim, Dämpfungsmaterial (gerechnet mit Polyesterwatte 40mm), Terminals, Kabel und sonstiger Kleinkram ca. EUR 22,00

Gesamtkosten einer Kiste: EUR 84,85

Mal sehen bzw. hören ob sich das lohnt, schließlich gibts für das Geld etliche brauchbare Bausätze.

Anmerkung:
Seit Jahren setze ich als Bedämpfungsmaterial erfolgreich Glaswolle ein. Sie besitzt gerade im Grund- Mitteltonbereich wesentlich bessere Absorptionseigenschaften als z.B. Polyesterwatte, ist preisgünstiger und seit Jahrzehnten nicht mehr gesundheitsschädlich. Gegen unerwünschtes Ausblasen aus einer Box habe ich vor TML-Austrittsöffnungen etc. vor dem Verleimen/Verschrauben der letzten Wand immer einen passend geschnitten Nylonstrumpf gesetzt - Kostenpunkt Null Ohren, wozu hat man Schwestern.

Für eine Rolle von fünf Metern Länge bei einer Breite von einem Meter und einer Stärke von 50mm habe ich bei einem Dachdecker gerade mal fünf Ohren zahlen müssen - die Alu-Kaschierung war beschädigt. Für den gedachten Einsatz vollkommen unerheblich, die Alufolie wird abgezogen und entsorgt.
Tipp: Auf einer Baustelle mit Dach- oder Isolierungsarbeiten fragen.

Es ist schon reichlich spät geworden, larifari hockt aber noch auf seinem Sitzring und lauscht den am Nachmittag fertiggestellten Kisten.

Eine subjektive Beschreibung des Gehörten:

Der schon beschriebene Testpacour ist durchlaufen und ich bin gerade im Blues-Rausch.

Wie nicht anders zu erwarten brilliert der kleine Vifa mit einer wunderschönen Auflösung und Räumlichkeit, entsprechende Fütterung* vorausgesetzt. Der Bass erreicht nicht die untersten Etagen, war aber auch nicht erwartet worden. Für eine BR-Konstruktion ist die Basswiedergabe erstaunlich detailreich und schnell. Aber in diesem Punkt bin ich wahrscheinlich von den Hörnchen und dem Dipol-SW sowie der bis vor nicht allzulanger Zeit genutzten großen TML zu verwöhnt.

Viel wichtiger - alles passt zusammen. Die Addition passt, Löcher sind zumindest mit dem Gehör nicht wahrnehmbar, die Musik steht im Raum das man glaubt, die einzelnen Musiker bzw. Instrumente greifen zu können.

Zusammenfassend und berücksichtigend das die eigenen Kinder immer die Schönsten sind, sage ich einfach mal: "Hat sich gelohnt."

Natürlich gehe ich davon aus das mit entsprechender Messtechnik und ein wenig Schliff an der Weiche und auch der Bedämpfung sich vor allem im Bass noch einiges herauskitzeln lässt.

Fotos vom Gehäusebau hat mein Freund leider nicht erstellt. Fotos von dem fertigen Konstrukt werden nachgeliefert sobald ich meine verliehene Webcam wieder in Händen halte. Als Smartphone-Verächter und noch "Nichtbesitzer" einer besseren DigiCam muss ich euch also noch etwas vertrösten.

Nachtrag - Der alte Mann und das Gedächtnis.

Zu erwähnen vergaß ich die Zulieferer* und die Aufstellung im Raum.
Als Signalquelle dienten ein Pioneer PD 7600 CD-Player und PC mit einer Sound Blaster X-Fi Titanium HD, günstig gebraucht gekauft. Den seinerzeit recht teueren Plattenhobel, gekauft 1989 für etwas über 1500 DM, Gesamtlaufzeit bis heute weniger als 400h, hatte ich ebenfalls spaßeshalber kurz entstaubt und angeklemmt. Aber das machte keinen Sinn, diese Dampfmaschinentechnik wird von jedem modernen CD-Player für 100 Euro klanglich geschlagen. Als Verstärker diente wieder der Marantz PM-62 im Source Direct Modus.
Aufgestellt habe ich die vergleichsweise zierlichen Kisten mit ca. 90cm Abstand zu den Seitenwänden und 60cm von der Rückwand entfernt. Näher an die hintere Wand gerückt gibts bekanntlich mehr Tiefgang und bis auf etwa 30 cm Abstand bleibt der Bass sauber. Mit dem größeren Abstand gefiel mir der Klang am besten.

Da ich meine WebCam frühestens am kommenden Sonntagabend zurückerhalte, bitte ich wegen der ausstehenden Fotos noch um ein wenig Geduld.

Weiter möchte ich die Moderation um Umbenennung des Thread zu "F.A.S.T. mit Vifa 9 BN 119/8 und Peerless SDS 6-25/08" bitten - das Projekt ist ja der Planungsphase entwachsen und Realität geworden.

Den Dank gibts auch schon einmal vorauseilend.

larifari

Den Titel kannst du selbst ändern, ganz oben!

Hallo Black-Devil,

den Knopf habe ich doch schlichtweg übersehen. Und so eilt mein Dank dir nach.

larifari

PS
Die im allgemeinen äußerst problemlosen Peerless-Chassis habe ich schon oft verbastelt, ich mag die Teile. Aber deshalb braucht der Markenname nicht gleich in doppelter Ausführung im Titel zu erscheinen.
Und über eine Lesebrille solte ich wohl auch mal nachdenken ...

Ich habe euch nicht vergessen, aber meine Webcam habe ich immer noch nicht zurückbekommen. Aber keine Sorge - ein paar Fotos werden kommen.

Außerdem eine Berichtigung oder besser ein Nachtrag zu meinem Post #10, erstellt: 10. Feb 2013:

Wegen der für Betreiber privater Webseiten unsicheren Rechtslage und der damit verbundenen Risiken habe ich mich schweren Herzens dazu entschlossen, die Seite offline zu stellen.

16-02-2013

larifari

Was lange dauert ...

Meine Webcam ist immer noch irgendwo in der 5. Dimension verschollen. Die Fotos hat ein Bekannter mit dem Handy gemacht.

Da auch diese Teile von mir verschenkt werden, wird jegliche Verschönerung bzw. das endgültige Finish der zukünftige Besitzer übernehmen. Es werden noch 45 Grad Phasen gefräst, der Korb des ersten Vifa noch von Kleberresten befreit und bei dem zweiten Vifa die Schaumstoffdichtung vom Korb entfernt werden.

Edit am 18.03.2013:
Die Weiche wurde überarbeitet, aufgrund des unterschiedlichen Wirkungsgrades der beiden Chassis und der flachen Trennung war der Bass geringfügig zu laut, überdeckte etwas den unteren Mitteltonbereich.
Der Spannungsteiler vor dem TT hatte klanglich einige Nachteile, die ich erst nach Stunden des Hörens bemerkte. Deshalb suchte ich nach einer anderen Lösung und fand sie auch recht schnell. Die Spule (L1) wurde durch eine Kernspule mit höherem Eigenwiderstand getauscht, jetzt passt endgültig alles wie A.... auf Eimer. Vor allem die Wiedergabe von Gesangsstimmen hat sich erheblich verbessert.

Wichtig ist auch die penible Ausrichtung auf den Hörplatz, der Sweetspot ist doch relativ klein. Die Ursache vermute ich in der schmalen Schallwand denn bei der ViFantastisch mit dem gleichen BB ist der Spot um einiges größer.
Immer wieder erstaunt bin ich über den Tiefgang, den der vergleichsweise kleine Peerless erreicht, bei Musik fehlt hier nichts.

L1 = 6,8mH mit o,71mm Draht, Ferritkern R = 1,7Ohm (alter Wert R = 0,7Ohm)



C1 = 100μf, Elko glatt, 35V

C2 = 100μf, Elko glatt, 35V


Zum Abschluss endlich einige Bilder.

Übers Wochenende konnte ich äußerst günstig ein Paar Fostex FE 103EN erwerben und habe sie gestern auch direkt verbaut. Gegenüber der Bestückung mit dem Vifa eröffneten sich neue Klangwelten, anders lässt es sich nicht beschreiben. Wesentlich verbesserter Mittel- Hochtonbereich, erheblich mehr Dynamik und nicht zuletzt ist der Sweetspot größer geworden. Kurzgesagt, diese Bestückung kommt dem ersehnten Live-Feeling deutlich näher.

Zum Abschluss nochmals der angepasste Weichenplan und die Gehäuseskizze.


L1 = 6,8mH mit o,71mm Draht, Ferritkern, R = 0,70 Ohm
C1 = 100μf, Elko glatt, 35V
C2 = 100μf, Elko glatt, 35V
R1 = 3,3 Ohm, MOX, 5W
R2 = 10 Ohm, MOX, 5W



Bei dem Gehäuse möchte ich noch einmal daran erinnern, dass die Konstruktion auf dem StartAirKit 2S beruht.

(Technische Änderungen vorbehalten. Die Nutzung dieser Applikation ist ohne besondere Zustimmung nur für private Zwecke gestattet - Acoustic Systems Engineering, Gerd Lommersum / Cattaneo Acoustic, Remo Cattaneo)