Upgrade von Studiomonitor auf ... ?

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OneManArmy
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 15. Dez 2018, 02:14
Guten Abend zusammen
Ich mach es heute mal kurz und schmerzlos ...

Ausgangslage:
Raum mit ca. 24 m²
Boxen wandnah auf Schreibtisch
2x Monkey Banana Gibbon 5 (Review)
Focsurite Scarlett 2i2 als DAC

Die Überlegung:
Die beiden Boxen verkaufen und auf einen Selbstbau + Verstärker umsatteln.
Gesamtbudget wäre etwa 300-350 Euro für die Boxen.

Erhoffte Verbesserungen:
Anstatt linearer, stark gerichteter Abhöre etwas gelassenerer "HiFi-Sound". Ruhig mit Färbung.

Frage:
Merklicher klangqualitativer Mehrwert (bei diesem Budget)?

Ich freue mich auf eure Einschätzungen

Gruß - OneManArmy


[Beitrag von OneManArmy am 15. Dez 2018, 02:19 bearbeitet]
haf
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 15. Dez 2018, 15:26
Hallo,


Anstatt linearer, stark gerichteter Abhöre etwas gelassenerer "HiFi-Sound". Ruhig mit Färbung.


Dem verlinkten Test der S&R nach, ist der Lautsprecher auf Achse alles andere als linear. Mit 3-5dB Anhebung um 5kHz hast du jetzt einen LS mit Färbung!
FG-Messung


Die normierte horz. Abstrahlung des LS sieht ganz gut aus, mit einer Einschnürung der Abstrahlung um 6kHz.
Horz. normierte Abstrahlung

Dies lässt vermuten, dass die Überhöhung um 5kHz auf Achse, unter Winkel relativ schnell abnimmt. Die Überhöhung auf Achse könnte aber dennoch zu viel des Guten sein und z.B. eng angeschlagene Becken sehr hart und verzerrte Gitarren unangenehm klingen lassen.

Die Einmesskurve im Test zeigt, dass mit den vom LS bereitgestellten Shelving-Filter das Problem nicht gelöst werden kann.
FG-Korrektur Filter

Um einen "gleichmäß-linearen Klang" am Hörplatz zu erreichen, muss der LS z.B. via DSP eingemessen werden. Im Test heißt es daher:

Das dazu gesetzte Filter mit der grünen Kurve kompensiert die Moden, die Überhöhung durch die Arbeitsfläche und die 5-kHz- Überhöhung des Lautsprechers selber.

Da die Abstrahlung des LS im Vergleich zu anderen 2-Wege LS (Selbstbau und Gewerbe) durchaus gut ist, sehe ich noch einiges an Potential bei guter Einmessung und entsprechender Korrektur.

Mein Vorschlag wäre daher, erst ein günstiges Mikrofon zum messen erwerben, etwas in die Raum- und Hörplatzmessung einarbeiten, Frequenzgangkorrektur (z.B. via DSP) des LS durchführen und wenn dies den Klang nicht verbessert, über einen Selbstbau nachdenken.

Für wirklich gute Ergebnisse brauchst du die Anschaffungen sowieso.

Gruß Armin


[Beitrag von haf am 15. Dez 2018, 15:27 bearbeitet]
ingo74
Inventar
#3 erstellt: 15. Dez 2018, 15:30
Welche Quellen nutzt du?
OneManArmy
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 15. Dez 2018, 19:53

haf (Beitrag #2) schrieb:
Dem verlinkten Test der S&R nach, ist der Lautsprecher auf Achse alles andere als linear. Mit 3-5dB Anhebung um 5kHz hast du jetzt einen LS mit Färbung!

Okay. Sagen wir vielleicht besser, er ist als Angehöriger der Gattung der Studiomonitore "um Linearität bemüht"


haf (Beitrag #2) schrieb:
Um einen "gleichmäß-linearen Klang" am Hörplatz zu erreichen, muss der LS z.B. via DSP eingemessen werden.
...
Mein Vorschlag wäre daher, erst ein günstiges Mikrofon zum messen erwerben, etwas in die Raum- und Hörplatzmessung einarbeiten, Frequenzgangkorrektur (z.B. via DSP) des LS durchführen und wenn dies den Klang nicht verbessert, über einen Selbstbau nachdenken.

Der LS diente bisher weniger dem Abhören, sondern eher allgemeinen Multimediazwecken. Daher auch der Wunsch, eine etwas gefälligere ("spaßigere") Abstimmung zu bekommen.

Vielleicht probiere ich mich nochmal mit EQ-Apo und versuche dabei, auch die Raumeinflüsse etwas auszugleichen.

Ein Messmikro habe ich tatsächlich seit kurzem. Bin allerdings noch nicht dazu gekommen, mal verschiedene Punkte im Raum durchzumessen. Von meiner bisherigen Hörerfahrung mit Lautsprechern bzw. allgemein auch der Anregung durch meine Stimme weiß ich allerdings, dass ich einige unschöne Kammfiltereffekte und Raummoden habe. Die logische Konsequenz wäre natürlich die gezielte Dämpfung, ggf. auch Diffusion. Aber wie so oft herrschen da noch einige "wohnliche Widerstände"

Hatte irgendwann mal vor, mir ein paar Panele aus Basotect (wenn, dann richtig!) zu basteln. Bin dann beim Durchkalkulieren allerdings schnell bei den Kosten hängen geblieben. Vielleicht wirds ja doch noch was aus Mineralwolle. Mal sehen.


So ganz allgemein betrachtet würde mich fernab dieser Dinge jedoch nach wie vor interessieren, ob man allein auf klangqualitativer Ebene einen handfesten Mehrwert erwarten darf, wenn man die beiden Monkeys verkauft und sich an einen Selbstbau für etwa 300-350 Euro wagt.


ingo74 (Beitrag #3) schrieb:
Welche Quellen nutzt du?

An Musik ziemlich Querbeet, von Elektronik bis Klassik. Oft MP3 oder Flac, stärker komprimiertes Youtube eher selten. Die Ausgabe würde von DAC-Seiten über das Interface (Scarlett 2i2) erfolgen. Dahinter käme dann ein passender HiFi-Verstärker. Aber da bin ich noch in der Findungsphase.
ingo74
Inventar
#5 erstellt: 15. Dez 2018, 23:10
Also nur vom Computer - probiert dann doch einfach mal Dirac aus:
https://diracrcs.de
OneManArmy
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 15. Dez 2018, 23:55
Danke für den Vorschlag.
Bei den Kosten (400 Euro pro Stereo-Lizenz) kann ich aber auch gleich in einen Haufen Basotect investieren

Hier übrigens mal zwei Messungen (einmal links und einmal rechts) zu den Gibbon 5 an meinem Hörplatz (Schreibtisch):

Gibbon 5 - Linker Kanal - ohne EQ

Gibbon 5 - Linker Kanal - ohne EQ

Eingepegelt auf 70 dB(C) Rauschen, was wohlgemerkt rund 10 dB über meinem Durschnittspegel liegt.

Bei 128 Hz liegt die stärkste Mode, die auch gerne mal durch meine Stimme angeregt wird.
Die habe ich in Vergangenheit auch schonmal per EQ etwas entschärft, wobei ich locker 10-15 dB rausnehmen musste.

Ich werde die Tage mal versuchen, die eine oder andere Ecke noch per EQ Apo auszubügeln.
Bei den Nachhallzeiten wird es aber wohl auf eine andere Aufstellung und Akustikelemente hinauslaufen. Da weiß ich noch nicht recht, was von beidem mir weniger lieb ist


Antworten auf die Frage, ob sich ein Verkauf und Neubau (300-350 Euro) grundlegend lohnt, sind übrigens nach wie vor willkommen!

LG und schönen Abend


[Beitrag von OneManArmy am 16. Dez 2018, 00:09 bearbeitet]
kölsche_jung
Moderator
#7 erstellt: 16. Dez 2018, 00:27
Die Testversion (14 Tage) ist was billiger, die kostet 0,00 €...
thewas
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 16. Dez 2018, 14:01
Zuerst würde ich an deiner Stelle die Monitore auf kleine Podeste oder Stative auf dem Tisch stellen und die Wand hinter ihnen mit 10cm Basotect "verkleiden" um frühe Reflexionen im Mittelhochtonbereich von beiden zu reduzieren, sowie wie von haf richtig gesagt die 0° Freifeldfrequenzgangprobleme zwischen 2-8 kHz mit 1-2 PEQ Filter (da braucht man nicht zu messen, besser die inverse des von S&R gemessen Buckels nachbilden) sowie dann auch die 2-3 dominanten Moden im Bass und Obertonbereich (durch den Tisch um 150Hz) per Hörplatzmessung und EQ Apo korrigieren. Da die Gibbon 5 sonst schön gleichmäßig abstrahlen bist du dann schon ziemlich weit für so eine Aufstellung.
Viele Grüße
Theo
kölsche_jung
Moderator
#9 erstellt: 16. Dez 2018, 14:10

thewas (Beitrag #8) schrieb:
Zuerst ... Monitore auf kleine Podeste oder Stative ... Wand ... mit 10cm Basotect "verkleiden" ... 1-2 PEQ Filter ... sowie dann ... EQ Apo korrigieren. ...

klingt jetzt nicht gerade nach weniger Aufwand und weniger Geld als sich die Testversion runterzuladen ...
thewas
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 16. Dez 2018, 14:26
Grundlegende akustische Probleme sollte man ja auch zuerst angehen, weil die kann auch keine FIR Korrektur korrigieren. Noch schlimmer, das Risiko viel zu verschlimmbessern ist höher, z.B. durch die frühe Reflexionen vom Tisch entstehen bei der Hörplatzmessung hohe Welligkeiten im Mittelhochtonbereich die wenn man durch die übliche Herangehensweise bei solchen "Korrekturautomatiken" "korrigiert" verzerrt man nur den Direktschall, was man tunlichst vermeiden sollte. 2 Platten Basotect 100cm x 50cm x 10cm kosten gerade 100€, ein Lautsprecherpodest kann man selber aus irgendwelchen Sachen basteln, das kostet alles nicht die Welt.


[Beitrag von thewas am 16. Dez 2018, 14:27 bearbeitet]
ingo74
Inventar
#11 erstellt: 16. Dez 2018, 14:33
Spricht aber auch nichts dagegen, beides parallel zu machen, zumal man mit Dirac dann direkt auch eine Messung am Hörplatz hat...
thewas
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 16. Dez 2018, 14:44
Natürlich nicht, mir ist egal ob er EQ Apo oder Dirac, Acourate oder was auch immer nimmt, wichtig ist nur zuerst eine akustisch solide Basis zu schaffen und das Verständnis dazu schaffen, sonst wird eine elektronisch "Raumkorrektur" oft zu garbage in, garbage out. Apropos, bei der Hörplatzmessung am PC Tisch ist es oft hilfreich die Tischoberfläche mit dicken Wolldecken zu überdecken um die unkorrigierbaren Reflexionen und dadurch entstehenden Welligkeiten im Mittenhochtonbereich zu reduzieren.
OneManArmy
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 16. Dez 2018, 18:09
Hallo zusammen!

Ich stimme den Beiträgen von thewas grundlegend zu.

Um handfeste Verbesserungen zu ermöglichen, müsste ich eigentlich als erstes die tiefen Raummoden bekämpfen, danach die Erstreflexionsstellen. Wie gesagt gibt es da allerdings noch so einige wohnliche Widerstände. Die Raumecken sind leider weitestgehend durch die Möblierung zugestellt. Bassabsorber in Raumhöhe kann ich eigentlich gleich streichen. Ein paar Panels an die Wand zu hängen sollte allerdings möglich sein.

Ich habe meine Raumsituation gerade mal mit Amray überprüft:

Reflexionen Amray - Links Reflexionen Amray - Rechts

An der Rückseite meiner Hörposition befindet sich leider ein Schtacht vom Schornstein, der wohl auch für unterschiedliche Laufzeiten bei den beiden Lautsprechern sorgt. Da müsste ich mal schauen, dass ich an der Vorderseite des Schachtes und rechts davon an der Wand ein paar Absorber anbringe.
Die Alternative wäre, den Hörplatz erstmal an die Mitte der kürzeren Raumseite zu stellen. Dann hätte ich nach hinten hin nicht die unterschiedlichen Laufzeiten durch den Schornsteinschacht. Wäre von der Moblierung her allerdings auch nicht weniger problematisch. Zudem würden die Erstreflexionsstellen dann zum Teil auf die Fensterscheiben zeigen (zwei Stück, links und rechts von der derzeitigen Schreibtischposition).

Aber mal bei der jetzigen Aufstellung geblieben...
Ein Großteil der Reflexionen, der Raumlänge nach, schwingt wohl auch genau auf Höhe der Hörposition. Das heißt, genau links und rechts an den Wänden müssten ebenfalls Absorber hin.

Und dann ggf. noch Decke und die unmittelbar angrenzende Fläche genau hinter den Boxen.

Ich frage mich gerade auch noch ein wenig, wie der Schornsteinschacht die tiefen Raummoden beinflusst. Akkumuliert der Bass nicht auch dort in den beiden Ecken?

Edit #1: Die beiden Boxen stehen bereits auf Ständern.
Ich lade mir gleich mal Dirac runter und spiele ein wenig rum. Mal schauen, wie das Ganze mit EQ klingt.

Edit #2:
Zu früh gefreut

Nach deren Freigabe erhalten Sie den Download-Link und Ihre Zugangsdaten. Das dauert in der Regel 1-2 Werktage.


[Beitrag von OneManArmy am 16. Dez 2018, 18:58 bearbeitet]
thewas
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 16. Dez 2018, 19:45
Schöner Beitrag, man merkt dass du dir viele Gedanken machst!
Ein kleiner Hinweis nur, seitliche Reflexionen sind laut Toole und anderen Forschern bei weitem nicht so kritisch wie die aus der Wand hinter den Lautsprechern, sollte man aber auch reduzieren wenn sie links und rechts stark unsymmetrisch sind, also andere Abstände und/oder Reflexionsgrade.
https://www.aktives-...Reflexionen_2015.pdf
OneManArmy
Hat sich gelöscht
#15 erstellt: 16. Dez 2018, 20:24
Danke für den Hinweis!

Ich probiere mich gerade ein wenig mit EQ Apo zur Kompensation der Raumeinflüsse.
Leider läuft bei mir REW nicht mit Java (mal wieder), sondern nur per ASIO. Dadurch wird beim Output leider auch der Filter von EQ Apo umgangen. Muss mal schauen, ob ich den Mix irgendwie über Loopback wieder reinkriege und dann über die LS abspielen kann.

Kannst du zufällig noch etwas zu den tieffrequenten Raummoden in Verbindung mit dem Schornsteinschacht sagen?
Habe dazu bisher noch keinerlei Infos im Netz finden können. Gibt es vielleicht sowas wie Amray (mit freier Raumgestaltung) nur für Raummoden?


[Beitrag von OneManArmy am 16. Dez 2018, 20:24 bearbeitet]
thewas
Hat sich gelöscht
#16 erstellt: 16. Dez 2018, 20:34
Als Daumenregel kann man sagen dass wenn die Rückwand/Schnornstein nahe an deinem Hörplatz ist, Absorption das Mittel der Wahl ist und wenn weiter dann auch Diffusion möglich ist (LEDE).
Zudem kann ich mir durchaus Vorstellen dass so ein Schacht als niederfrequenter Helmholtzabsorber agiert, kannst ja mal spaßeshalber seine Eigenfrequenz mit der Formel hier https://de.wikipedia.org/wiki/Helmholtz-Resonator schätzen und schauen ob sie sich in deinen Hörplatzmessungen wiederfindet.
OneManArmy
Hat sich gelöscht
#17 erstellt: 17. Dez 2018, 00:30
Ich hatte eigentlich eher vermutet, dass sich die tiefen Frequenzen in den beiden Ecken außerhalb am Schacht sammeln.
Ob das gesamte Konstrukt resoniert, ist eine gute Frage. Die Wände des Schachts sind aus Ziegeln aufgebaut. Zum Raum hin gibt es (zumindest in der Etage) keine Öffnung, ist also luftdicht isoliert.


[Beitrag von OneManArmy am 17. Dez 2018, 00:31 bearbeitet]
ingo74
Inventar
#18 erstellt: 17. Dez 2018, 00:36
Ist-Zustand herausfinden, Baustellen bestimmen und schauen, was wie möglich ist - das wäre so meine Herangehensweise, alles andere ist mehr Raten und stochern im Nebel
OneManArmy
Hat sich gelöscht
#19 erstellt: 17. Dez 2018, 01:12
Also das ist momentan die Ausgangssituation:

Gibbon 5 - Stereo - ohne EQ / Raumbehandlung - 60 dB(C) Pegel

Das ist die Messung in Stereo. In dem Fall auf 60 dB(C) eingepegelt. Der Störpegel des Raumes bzw. der Umgebung lag bei etwa 30-35 dB.
Kann man mit der Dynamik arbeiten oder sollte man unbedingt höher (z.B. auf 80 dB) einpegeln? In der Praxis höre ich eigentlich nie über 60-65 dB.

Ich habe heute Nachmittag auch mal eine EQ-Kurve mit 1/6 Smoothing generiert und in EQ Apo eingebunden. Macht schon einen deutlichen Unterschied aus. Jedenfalls klingen die Boxen damit merklich flacher, oder nach HiFi-Jargon "dünner". Werde die Tage noch ein wenig damit rumexperiementieren. Denke aber, dass ich um eine analoge Raumkorrektur per Absorber nicht herumkomme.

Habt ihr schonmal Erfahrungen mit dem Händler "Der Schaumstofdiscounter" gemacht?
Dort gibt es Basotect in 10cm Stärke zu halbwegs humanen Preisen.

Oder vielleicht doch lieber Mineralwolle mit mittlerem-hohen Strömungswiderstand?

Angepeilt habe ich etwa 10cm Stärke mit 5cm Wandabstand.

LG und schönen Abend noch!
thewas
Hat sich gelöscht
#20 erstellt: 17. Dez 2018, 01:59

OneManArmy (Beitrag #17) schrieb:
Ob das gesamte Konstrukt resoniert, ist eine gute Frage. Die Wände des Schachts sind aus Ziegeln aufgebaut. Zum Raum hin gibt es (zumindest in der Etage) keine Öffnung, ist also luftdicht isoliert.

Ah sorry, dann hatte ich das falsch verstanden, dann gibt es natürlich keinen Helmholtzabsorber.
haf
Ist häufiger hier
#21 erstellt: 17. Dez 2018, 02:52
Hallo,


Ich habe heute Nachmittag auch mal eine EQ-Kurve mit 1/6 Smoothing generiert und in EQ Apo eingebunden. Macht schon einen deutlichen Unterschied aus. Jedenfalls klingen die Boxen damit merklich flacher, oder nach HiFi-Jargon "dünner". Werde die Tage noch ein wenig damit rumexperiementieren. Denke aber, dass ich um eine analoge Raumkorrektur per Absorber nicht herumkomme.


Hast du die Nachhallzeit am Hörplatz mal bestimmt? Mit 10cm Basotect beeinflusst du Reflexionen hinab bis etwa 400Hz. Falls der Hörraum "gut" möbliert ist, kann es gut sein, dass die Nachhallzeit gar nicht so übel ist.
Bei mir mit keinerlei raum-akustischen Maßnahmen sieht es wie folgt aus:
_Raum-Messung-W170S-8_96kHz-64k_
Ist allerdings Altbau mit Holzdecken und Holzfaserdämmung nach unten - also praktisch schon mit zufälliger baulicher "Raumbehandlung".

Was stört dich denn klanglich am stärksten bei deinen Monitoren? Das hattest du anfänglich nicht detailliert geschrieben.

Erhoffte Verbesserungen:
Anstatt linearer, stark gerichteter Abhöre etwas gelassenerer "HiFi-Sound". Ruhig mit Färbung.

Der kleine Monitor hat einen Öffnungswinkel von 110°x80°. Das ist schon ziemlich breit strahlend und keinesfalls stark gerichtet.

Auf was bezieht sich das "gelassener Hifi-Sound....Ruhig mit Färbung"? Bassstarker Klang, warmer Klang, fein aufgelöst,...

Vielleicht den für dich wichtigsten Punkt an angestrebter Verbesserung mit uns teilen, dann kann vielleicht gezielt eine Maßnahme angegangen werden. Wenn du alles gleich auf einmal versuchst, wird es schnell unübersichtlich und hat wenig "Tiefe".

Gruß Armin
OneManArmy
Hat sich gelöscht
#22 erstellt: 18. Dez 2018, 02:32
Hallo Armin,

die RT60-Auswertung von REW habe ich bisher vorsichtshalber aus folgendem Grund ignoriert:


Bei der Interpretation der RT60 muss allerdings beachtet werden, dass die RT60 in "kleinen", also üblichen Hörräumen nur unzureichende Aussagen trifft. Das ist darauf zurückzuführen, dass die RT60 auf der Annahme eines gleichmäßig verteilten Diffusschallfeldes basiert, welches in kleineren Räumen, durch die starke Betonung der frühen Reflexionen, nicht vorhanden ist. In solchen Räumen ergibt sich aus der Betrachtung der RT60 häufig ein zu positives Bild. Die starken Reflexionen gehen nicht in den diffusen Nachhall ein und beeinflussen die RT60 damit kaum.

Quelle: DH - Design Heimkino

Der Raum ist an einer Wand gar nicht möbliert, da dort gelegentlich ein Hintergrundsystem für die Fotografie aufgebaut wird.
Gegenüber steht nur eine Kommode und ein kleines Regal. Platz für Absorber-Panele wäre an den Reflexionsflächen links und rechts vom Hörplatz also schonmal da. An der Rückseite muss ich schauen, wie ich den Teil mit dem Schornsteinschacht in den Griff bekomme, sodass es nicht vollkommen bescheuert aussieht (wenn der 48cm tiefe Schacht durch die Absorber noch weiter in den Raum ragt).

Klanglich stört mich zum Einen, dass ich eine recht inhomogene Raumakustik habe, was sich zum Beispiel beim Drehen und Schwenken des Kopfes sehr unangenehm bemerkbar macht. Das gesamte klangliche Erlebnis ist einfach zu schwammig-wummrig. Mit dem EQ kann man ein wenig kompensieren, mehr aber auch nicht.

Auf der anderen Seite bevorzuge ich eher "badewannige" Abstimmungen mit gesenkter unterer Mitte. Das sollte sich, wenn der Frequenzgang ansich beziehungsweise die Akustik erst mal irgendwie im Griff ist, aber leicht per EQ realisieren lassen.
Etwas mehr Bassvolumen als Addon wäre auch nicht verkehrt, mit Blick auf die Messungen und die sperrigen Raumecken (Basstraps werden räumlich/wohnlich wie gesagt schwierig) zur Zeit aber kaum realistisch.

Ich hoffe, das hilft, um den Fall etwas zu konkretisieren

Lieben Gruß
haf
Ist häufiger hier
#23 erstellt: 18. Dez 2018, 13:14
Hallo,


die RT60-Auswertung von REW habe ich bisher vorsichtshalber aus folgendem Grund ignoriert:


Danke, wieder was gelernt

Im von mir angegebenen Beispiel sind T20, T30, T60 und die EDT angegeben. Alles zusammen genommen sollte zumindest einen Anhaltspunkt über die Nachhallzeit des Raumes geben.
Wenn sich dadurch ein "zu positives Bild ergibt", wie in deiner Quelle genannt, kann man das im Hinterkopf behalten. Jedenfalls hast du nach der Ermittelung eine Ausgangsbasis mit der du dann deine Maßnahmen objektiv vergleichen kannst.

Wichtig wäre nur immer gleich zu messen und die wichtigsten Voraussetzungen für halbwegs realistische Messungen einzuhalten. Dazu findest du z.B. in der deutschen Anleitung von Arta - Kap. 6.2.1 einige allgemeine Hinweise wie:

  • Mic-Abstand zu reflektierenden Quellen
  • Anregungspegel des Signals
  • Anregungsdauer des Signals
    ...



Der Raum ist an einer Wand gar nicht möbliert, da dort gelegentlich ein Hintergrundsystem für die Fotografie aufgebaut wird.
Gegenüber steht nur eine Kommode und ein kleines Regal. Platz für Absorber-Panele wäre an den Reflexionsflächen links und rechts vom Hörplatz also schonmal da. ...

Okay, da scheint eine "Behandlung" mit Absorber-Platten wirklich sinnvoll (so die gemessene Nachhallzeit >~300Hz dies indiziert).
Da macht es in meinen Augen Sinn, die Platzierung der Elemente durch Messungen zu begleiten, um neben dem eigenen Gehör noch eine objektive Wertung der Ergebnisse vornehmen zu können.


An der Rückseite muss ich schauen, wie ich den Teil mit dem Schornsteinschacht in den Griff bekomme, sodass es nicht vollkommen bescheuert aussieht (wenn der 48cm tiefe Schacht durch die Absorber noch weiter in den Raum ragt).

Interessantes Problem. Die Laufzeit beträgt (wenn ich richtig gerechnet habe) 20ms (Reflexion über Rückwand), bzw. 17ms (Reflexion über Schacht).
Fällt von der Laufzeit her voll in den Bereich der räumlichen Wahrnehmung. Ein Delay von 3ms zwischen den LS, sollte im Bassbereich kaum wahrnehmbar sein, bei höheren Frequenzen aber durchaus(?)
Andererseits, nach deinen Amray-Simulationen scheint der Anteil dieser Reflexionen am Hörplatz aber eher gering zu sein, wie sich dies in der Realität auswirkt kann ich aber nicht beurteilen. Wirst du wohl mal mit Platten an den Reflexionspunkten auf und neben dem Schacht hören müssen.

An der Stelle kannst du doch einfach Material mit geringer Dicke verwenden. Schon 5-7cm Platten sollten den Frequenzbereich, der für die räumliche Darstellung maßgeblich ist, ausreichend absorbieren. Da die Fläche klein ist sehe keine negativen Auswirkungen.


Auf der anderen Seite bevorzuge ich eher "badewannige" Abstimmungen mit gesenkter unterer Mitte. Das sollte sich, wenn der Frequenzgang ansich beziehungsweise die Akustik erst mal irgendwie im Griff ist, aber leicht per EQ realisieren lassen.

Yep!


Etwas mehr Bassvolumen als Addon wäre auch nicht verkehrt, mit Blick auf die Messungen und die sperrigen Raumecken (Basstraps werden räumlich/wohnlich wie gesagt schwierig) zur Zeit aber kaum realistisch.

Falls die Monitore nach den Maßnahmen klanglich okay sind, wäre vielleicht ein Subwoofer eine Option. Oder dann einen Selbstbau mit entsprechendem Tiefgang plus Fläche im Bass (2x6'' oder 1x8'' Tiefton-Chassis).

Gruß Armin
OneManArmy
Hat sich gelöscht
#24 erstellt: 20. Dez 2018, 21:30
Hallo Armin,

ich bin mir mit der Beurteilung der Erstreflexionen und der Nachhallzeiten noch etwas uneins.

Habe hier und da noch ein wenig gestöbert und bin auf unterschiedliche Ansätze gestoßen, das Thema anzugehen. Einigen Aussagen zur Folge sind die Erstreflexionen in kleinen Räumen meist kein Problem, da sie sich aufgrund der geringen Laufzeit unterhalb von 30 ms mit dem Direktschall überdecken und somit keine irritierenden Effekte verursachen.

Laut Rechner liegen die Erstreflexionen der Rückwand am Schacht an beiden Kanälen tatsächlich unterhalb dieser Schwelle (etwa 16-19 ms). Selbst, wenn man noch die Reflexion über die Frontwand hinter dem Monitor mit hinzurechnet, liegt man noch im Rahmen. Laut Simulation sind es erst die dritten Reflexionen zwischen Front- und Rückwand, die sich mit etwa 40 ms niederschalgen.
Wenn man dem Raytracing Glauben schenken möchte, dann sind eher die beiden Wände links und rechts das Problem, die sogar auf ein Maximum von 45-50 ms kommen. Die Deckenreflexionen sehen dahingegen erstmal unbedenklich aus.

Das wären soweit die Simulationen, die davon ausgehen, dass sich der Schall strahlenförmig ausbreitet und an definierten Punkten bündelt.

Nach dem kugelförmigen Modell hingegen wäre es fast schon egal egal, wo ich die Absorber anbringe, da sich der Schall im Raum hier deutlich diffuser ausbreitet. Spätestens hier wären auch die Messungen der Nachhallzeit als RT60 infrage zu stellen.

Wohl ein Grund mehr, die gezielten Veränderungen mit Messungen festzuhalten.


Von all der Theorie aber mal ganz abgesehen:
subjektiv betrachtet finde ich nicht, dass der Raum extrem hallanfällig ist.
Eher stören mich die Raummoden. Vor allem die tiefen dürften aber kaum in den Griff zu bekommen sein, wenn ich keine Eckabsorber einsetzen kann/möchte. In dem Fall bleibt wohl nur der EQ, um die Spitzen unter 150 Hz auszubügeln.

Mal sehen, was Dirac dazu zu sagen hat...


haf (Beitrag #23) schrieb:
Wichtig wäre nur immer gleich zu messen und die wichtigsten Voraussetzungen für halbwegs realistische Messungen einzuhalten.

Ich habe mir tatsächlich bereits Markierungen für das Stativ mit Malerkrepp auf dem Boden gemacht. Die wurden aber schon am ersten Abend wieder abgefriemelt ("Ach guck mal, was klebt denn da schon wieder!?)
Ich glaube, ich werde mir einfach einen Nylonfaden unauffällig an die Decke kleben, der in der Länge genau auf die Spize der Mikrofonmembran zeigt. Dann muss ich nur noch den horizontalen Winkel anpassen und auf die Mitte des Bildschirms zielen.

Beim Pegel sollen wohl mindestens 45 dB Dynamik bestehen.
Ohje... die Nachbarn werden sich bedanken
https://ytcropper.com/cropped/fq5c0b32a6874c1
SRAM
Inventar
#25 erstellt: 21. Dez 2018, 02:08
Hast du mal in deinem Raum den Hallradius ermittelt ?

Ist dein Hörplatz inner- oder außerhalb desselben ?

Gruß SRAM
icebaer72
Stammgast
#26 erstellt: 21. Dez 2018, 10:45

OneManArmy (Beitrag #24) schrieb:
Einigen Aussagen zur Folge sind die Erstreflexionen in kleinen Räumen meist kein Problem, da sie sich aufgrund der geringen Laufzeit unterhalb von 30 ms mit dem Direktschall überdecken und somit keine irritierenden Effekte verursachen.

Siehst du, das kenne ich genau andersrum.
Eigentlich sind genau die Reflektionen bis zu 15-20ms das Problem. Vor allem deswegen, weil dort i.d.R. die stärksten Reflektionen sind, die auch am meisten den Direktschall beeinflussen. So kann es eher zu Auslöschungen und Überhöhungen kommen.

Basic Akustik FAQ: 1.6 Interpretation & Richtlinie für die ETC

Was ich aber auch unbedingt angehen würde, ist der Bassbereich. Abgesehen von den beiden Überhöhungen bei 70 und 100Hz ist ja quasi nix vorhanden


[Beitrag von icebaer72 am 21. Dez 2018, 10:49 bearbeitet]
OneManArmy
Hat sich gelöscht
#27 erstellt: 22. Dez 2018, 03:03

SRAM (Beitrag #25) schrieb:
Hast du mal in deinem Raum den Hallradius ermittelt ?

Was allerdings wieder die RT60 voraussetzt?
Siehe dazu den obigen Auszug aus dem REW-Guide.

Aber nur mal aus Jux, hier die RT60 der letzten Stereo-Messung oben:

RT 60 Stereo


icebaer72 (Beitrag #26) schrieb:
Siehst du, das kenne ich genau andersrum.
Eigentlich sind genau die Reflektionen bis zu 15-20ms das Problem. Vor allem deswegen, weil dort i.d.R. die stärksten Reflektionen sind, die auch am meisten den Direktschall beeinflussen. So kann es eher zu Auslöschungen und Überhöhungen kommen.

Ich denke, das lässt sich am vorliegenden Beispiel letzten Endes nur durch Ausprobieren herausfinden.


icebaer72 (Beitrag #26) schrieb:
Was ich aber auch unbedingt angehen würde, ist der Bassbereich. Abgesehen von den beiden Überhöhungen bei 70 und 100Hz ist ja quasi nix vorhanden :L

Gemessen habe ich Peaks bei 128 Hz, 62 Hz und 42 Hz, die auch mit entsprechend langen Abklingzeiten einhergehen.

Superchunks werden bei der aktuellen Raumsituation leider schwierig.
Allein schon, weil dadurch die Schalter für die Rollos komplett verdeckt werden müssen. Ich glaube ich kenne da jemanden, dem dieser Umstand sehr sauer aufstoßen würde

Die Alternative wären ggf. Helmholtzresonatoren, die man wohl auch sehr fein tunen kann.
Allerdings ist das hinsichtlich der Komplexität wohl eher weniger etwas für jemanden, der noch nie einen Raum akustisch behandelt hat ... nach dem, was ich bisher so rauslese.
OneManArmy
Hat sich gelöscht
#28 erstellt: 24. Dez 2018, 04:49
Guten Abend allerseits!
Es gibt noch ein paar Neuigkeiten:

1) Ich konnte mittlerweile per Dirac Live (Dirac Room Correction Suite 1.1) einmessen und eine Korrekturkurve generieren.
Allerdings stürzt der Audio Processor Controller jedes mal ab, wenn ich ein Profil anwenden möchte. Hab die Software schon neu installiert, andere Zielgeräte ausgewählt (sogar Onboard), nochmal eine Messung durchgeführt,... bringt alles nichts.

2) Habe dann mal den Equalizer von REW bemüht und dort ein paar Korrekturkurven erstellt. Die Filter kann man im Anschluss einfach als Textdatei exportieren und in EQ Apo einbinden.

Ich habe REW zuerst eine breitbandige Kurve von 40 Hz bis 10 kHz berechnen lassen. Die Auflösung des Filters erschien mir allerdings etwas dürftig, der Bassbereich war noch ziemlich holprig. Hab dann schließlich zwei getrennte Filter erstellt, einen für die Mitten + Höhen und einen nur für den Bassbereich.
Mit dem Ergebnis war ich für den ersten Anlauf schon ganz zufrieden. Als ich mit dem Tone Generator mal stufenweise hochgesweept bin, vielen mir aber noch einige gröbere Sprünge auf. Also noch mal ran und Schritt für Schritt per EQ Apo nachjustiert. Nach etwa einer Stunde bin ich dann bei folgendem Filter gelandet:

Gibbon 5 Flat mit getrenntem EQ - Curve

Und siehe da, wie ausgetauscht!
Die gesamte klangliche Darstellung ist nun deutlich definierter. Beim Hin- und Herschalten merkt man deutlich, wie viel die Raummoden wirklich verdecken oder verschwimmen lassen. Dafür, dass ich "nur" einen Equalizer angewendet habe, sind die Unterschiede schon beachtlich.

Vielleicht probiere ich die Tage noch mal, die Auflösung von REW weiter zu erhöhen und die Tiefen, Mitten und Höhen komplett voneianander unabhängig (mit insgesamt drei EQ-Presets) berechenen zu lassen. Vielleicht ersapre ich mir dann das zeitintensive Feintuning mit dem Tone Generator.

Davon ab würde mich aber mal interessieren, wie sich Dirac im Vergleich schlägt.
Ich hoffe, dass ich das Tool bald ans Laufen bekomme.

3) Noch ein paar Beobachtungen zur Raumakustik.

Ich habe heute beim Arbeiten mit dem Tone Generator untersucht, wie sich die dominante 128 Hz Mode an verschiedenen Punkten im Raum auswirkt.
Dabei ist mir aufgefallen, dass sich an der Ecke des Schornsteinschachtes genau hinter mir am meisten Bass sammelt. Sogar noch mehr, als in der linken und rechten Ecke von der Hörposition aus gesehen. Was die Verstärkung der Raummoden anbelangt, scheint solch ein Schacht an der Mitte der Wand also genau so wie eine Raumecke zu wirken. Wenn nicht sogar schlimmer...

Ich überlege daher ernsthaft, dem Raum etwas umzuräumen und an genau dieser Stelle eine Bassfalle (Superchunk) anzubringen.
Die Tiefe des Absorbers könnte dann auch mindestens 48cm betragen. Sprich, ich würde den Schacht einfach in der Breite erweitern. Nur halt mir absorbierendem anstatt reflektierendem Kern


Ich wünsche euch frohe Feiertage und einen guten Rutsch ins neue Jahr!
haf
Ist häufiger hier
#29 erstellt: 24. Dez 2018, 14:19
Hallo,


Die gesamte klangliche Darstellung ist nun deutlich definierter. Beim Hin- und Herschalten merkt man deutlich, wie viel die Raummoden wirklich verdecken oder verschwimmen lassen. Dafür, dass ich "nur" einen Equalizer angewendet habe, sind die Unterschiede schon beachtlich.


Freut mich dass du voran kommst!

Bin jetzt nicht der Spezialist für Raumkorrektur, aber Senken im Bass werden i.d.R. nicht/nur vorsichtig korrigiert - Vergleiche nochmal die Korrekturkurve von S&R.

Du hebst unter 300Hz öfter mal bis zu 6-8dB an (wenn ich deine Korrekturkurve richtig lese), das kann deine Endstufe schnell ins clipping bringen. Für 6dB mehr Schalldruck benötigt deine Endstufe ungefähr die 4-fache Leistung, bei 10dB schon das 10-fache.

Senken im Mitteltonbereich können aufgrund von Membran- oder/und Sickenresonanzen zustande kommen, da sollte der Schalldruck nicht angehoben werden.

Gruß Armin
OneManArmy
Hat sich gelöscht
#30 erstellt: 28. Dez 2018, 01:37
Hallo Armin,

ich habe in der Zwischenzeit noch einige Vergleiche gemacht und bin letztlich bei folgender Korrektur gelandet:

EQ Gibbon 5

Als Grundlage habe ich eine Kurve über den EQ von REW erstellt, dann händisch durch den Bass gesweept und die gröbsten Löcher gestopft, dann wieder per REW gemessen* und nachkorrigiert.

So sieht aktuell die Messung aus:

Gibbon 5 mit EQ

Das vorher-nachher sieht man vor allem im Spektrogramm sehr gut:

Gibbon 5 ohne EQ - Spektrogramm

Gibbon 5 mit EQ - Spektrogramm

Clipping tritt beim aktuellen Setting nicht auf, da ich über EQ Apo eine Vorabsenkung von rund 15 dB als Arbeitsspielraum vorgenommen habe. Der Peak auf genau 0dB liegt aktuell bei 100 Hz. Die stärkste Absenkung musste ich natürlich bei der 128Hz-Mode vornehmen. Da gehen nochmal rund 15 dB runter.

Leistungstechnisch ist eigentlich alles im Lot. Die Potis der beiden Boxen stehen nach wie vor auf 50%. Am Interface musste ich von rund 30% auf 50% hochgehen. Da ist also noch genügend Luft.

Mit den klanglichen Ergebnissen bin ich bisher auch ganz zufrieden.
Die Wiedergabe ist nun über das gesamte Spektrum hinweg spürbar klarer. Die Moden scheinen nicht mehr ansatzweise so stark durch.

Mal schauen, ob und wenn ja wie ich da künftig noch mit akustischen Maßnahmen nachbessern kann. Fürs Erste ist der Unterschied durch den EQ aber schon ganz stattlich

PS:

Dirac ist bei mir irgendwie immernoch nicht so das Wahre. Ich habe freundlicherweise die neuere Testversion (Alpha-Phase) vom Support zugesandt bekommen, mit der ich die Korrekturen nun auch tatsächlich anwenden kann. Die erste Messung war allerdings ziemlich ernüchternd. Im Vergleich zu meinem über REW bestimmten Profil werden die Moden kaum korrigiert. Klingt alles irgendwie noch sehr undefiniert und breiig.

Lieben Gruß
OneManArmy

*(Nach der Neuinstallation von Java kann ich nun auch mit den Korrekturen von EQ Apo messen)
OneManArmy
Hat sich gelöscht
#31 erstellt: 26. Mrz 2019, 19:24
Hallo zusammen, ich bins nochmal!

Ich habe nun nach einiger Zeit den Raum etwas umgekrempelt und den Schreibtisch mittig an die kürzere Raumseite gestellt.
Durch die Umstellung hat sich auf jeden Fall etwas am Klang getan. Die dröhnenden Raummoden sind nicht mehr so stark. Der Klang kommt mir auch ohne EQ nun viel sauberer vor. Ich habe den Hörplatz noch nicht durchgemessen. Aber ich gehe davon aus, dass der Kaminschacht, den ich vorher im Rücken hatte, einiges verunglimpft hat.

Wie dem auch sei.
Ich wollte nun nochmal die allgemeine Frage stellen, in wie fern sich für die Zukunft ein Upgrade der beiden Boxen lohnen würde.

Würde es Sinn machen, sich ein Stereo-Pärchen für etwa 300 Euro selbst zu bauen?

Oder steht die Behandlung der Raumakustik wirklich an erster und letzter Stelle, wenn man bereits auf dem Niveau der Monkey Bananas hantiert?

Lieben Gruß und vielen Dank im Voraus
o.m.a.


[Beitrag von OneManArmy am 26. Mrz 2019, 19:25 bearbeitet]
ukw
Inventar
#32 erstellt: 02. Apr 2019, 02:15
Ich würde die Entscheidung von der Lautstärke abhängig machen.
Schau mal in der Bucht nach, ob da jemand ein paar der bekannt guten Canton Quinto, Ergo, Karat oder so was in gutem Zustand und akzeptablen Preisen verkauft. Mindestens 10 oder 12" Bass und drei Wege.

Die hörst Du Dir an und dann weist Du ob sich das für dich lohnt.

P.S. Kannst auch beim großen T was holen und dann ggf die 30 Tage - Money Back Option ziehen.
OneManArmy
Hat sich gelöscht
#33 erstellt: 09. Apr 2019, 00:20
Hallo,

pegeltechnisch bin ich tatsächlich gar nicht mal so wild unterwegs.
Noch mehr Volumen wäre natürlich super. Aber da scheiterts dann halt auch irgendwo anden Grenzen, die mir der Schreibtisch setzt. Stand-LS kommen da zur Zeit leider eher weniger infrage.

LG
ukw
Inventar
#34 erstellt: 10. Apr 2019, 22:18
Ich meine nicht Standlautsprecher sondern Regallautsprecher
also die 30 x 50 cm Kisten, die man in die damals üblichen "Wohnwände" untergebracht hatte.
OneManArmy
Hat sich gelöscht
#35 erstellt: 11. Apr 2019, 15:56
Danke für die Rückmeldung!

Ich glaube allerdings, dass das den Rahmen auf meinem Schreibtisch sprengt. Die aktuellen Boxen sind gerade mal 19 x 27 x 21 cm (B/H/T) groß.
In der Höhe und Tiefe bin ich eigentlich relativ flexibel. In der Breite wirds aber schwierig. Das begrenzt dann leider auch den Membrandruchmesser

LG
Peas
Hat sich gelöscht
#36 erstellt: 11. Apr 2019, 16:22
Omnes Audio Note S mal ansehen ...
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