Pure Effekthascherei, aber beeindruckend!

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hermes
Inventar
#1 erstellt: 12. Aug 2005, 23:15
Hi ihr alle,

mir ist mit dem Tang Band 871 S was sehr interessantes aufgefallen. Vielleicht kennt den Effekt schon jemand, aber da das Chassis so beliebt ist will ich euch das nicht vorenthalten:

Ich hab das Chassis in 1,6 Liter (netto) CB mit dem Sperrkreis der Lancetta verbaut, als ein sehr kleines Kistchen. Zusätzlich mit einem Schalter am Terminal, der den Sperrkreis überbrückt, so dass das Chassis auf Wunsch unbeschaltet spielt. Soweit sehr gewöhnlich.

Jetzt zur Aufstelleung:
Bisher standen die beiden frei ca. 1m von jeder Wand entfernt und machen so einen wirklich sehr linearen Eindruck mit minimalem Buckel bei ca. 200 Hz (wie zu erwarten war), dank dem man die Böxchen aber auch gut ohne sub höhren kann.

Jetzt habe ich folgendes probiert und bin vom Ergebnis, wie übrigens jeder, der bis jetzt hören durfte höchst erstaunt:

Die Boxen stehen in ca. 1m Abstand zu jeder Wand auf dem Boden in einem Stereodreieck mit 1,5m Kantenlänge und sind um ca. 15 Grad nach hinten geneigt, so dass sie etwas nach oben zum Höhrer strahlen (wichtig!). Weiter sind sie etwa 10 Grad nach innen geneigt und der Sperrkreis ist ausgeschaltet. Daraus ergibt sich überschlägig eine Betonung aller Frequenzen unterhalb von 3000 Hz um 3-6 db. Also nichts Hifi-lineares mehr...

Jetzt zum Klangbild: Als erstes fällt auf, dass die Boxen völlig verschwinden, sowohl optisch, da man ja wesentlich höher sitzt als die Boxen sind als vor allem auch klanglich, sie sind nicht mal im 1-Box-Betrieb als Punkt hörbar!
Die Bühne ist auf beiden Seiten ca. ein viertel breiter als das Stereodreieck mit einer genialen Tiefenstaffelung und Räumlichkeit. Das faszinierende ist nämlich, dass die Bühne nicht, so wie ich es erwartete auf dem Boden erscheint, sondern sie schwebt ca. 50-70 cm über dem Boden und den Boxen! Und das bei allen Instrumenten, sowohl hohe als auch tiefe. Ich kanns mir noch nicht schlüssig erklären, aber es ist genial wie besonders Sänger einfach als Punkt mitten im Raum stehen, ohne, dass man zwei Lautsprcher daneben sieht. Da das wohl eine From von pseudoräumlichkeit ist finde ich es umso erstaunlicher, dass die Ortbarkeit nichts an schärfe einbüßt im Vergleich zur Ständeraufstellung. Der Raum ist auf jeden fall nicht diffus oder so. Ich denke, die leichte Mitten/Präsenz-Betonung verstärkt noch den Effekt, dass Sänger direkt vor einem im Raum stehen. Der Frequenzgang bewirkt auch eine leichte Zunahme des Halleffekts bei Aufnahmen, die so aufgezeichnet sind. Die Höhen verlieren jedoch nichts an Direktheit. Nicht so diffus wie bei Fontana und co.
Weiter viel mir auf, dass Sänger sogar noch in der Mitte über den Boxen erscheinen, wenn man sich bis vor eine Box aus dem Sweetspot auf die Seite bewegt. Hängt allerdings auch etwas von der Aufnahme ab, ob das noch geht aber ist auf jeden fall besser als in der normalen Aufstellung.

Ich hab das auch mit Saugkreis und Bassabsenkung probiert, sodass der Frequenzgang wieder linear ist. Die Bühne bleibt hier auch über den Boxen, aber wirkt längst nicht mehr so plastisch und zum greifen nah wie ohne Saugkreis. Auch wenns unorthodox ist, die bisherigen Tester haben alle die Effektvariante vorgezogen. Das klangbild macht so einfach einen riesen Spass, auch wenn die Wärme nicht zu überhöhren ist. Ohne Saugreis wirken Stimmen jedenfalls nicht tiefenlastig, sondern sehr neutral. High-Hats merkt man dann jedoch die leichte Höhenabsenkung an. Mir gefällt das jedoch, da die Höhen ja eh nicht die Stärke eines BB sind und man so nicht ständig dran erinnert wird, dass hier nur ein BB spielt. Der Raum, der vor einem entsteht fesselt einen einfach.
Auch ist der Bass, den die winzlinge mit Bodenunterstützung hervorbringen erstaunlich kräftig, was man nicht erwartet, wenn man die Simulation sieht.

Ich kanns nur empfehlen, das mal auszuprobieren, wenn ihr die Chassis sowieso habt. Gerade für DVDs finde ich diese Aufstellung unschlagbar und lauter gehen sie so auch.

Ich würde mich dann freuen, wenn ihr von den Erfahrungen was postet, denn ich hab mich schon gefragt, ob das nur an meinem Raum mit Dachschräge liegt, oder ob das generell so geht. Ich denke ich werds demnächst auch mal im Wohnzimmer testen. Ach was vielleicht hier wichtig ist: Der Boden ist mit einem Teppich belegt, wirkt vielleicht irgendwie dämpfend. Überhaupt gehört mein Zimmer zur stärker bedämpften Sorte.

Grüße
Hermes *immernoch verblüfft*

PS Falls ichs blöd erklärt hab, dann sagts, dann stell ich mal n Bild rein.
Granuba
Inventar
#2 erstellt: 12. Aug 2005, 23:23

PS Falls ichs blöd erklärt hab, dann sagts, dann stell ich mal n Bild rein.


Ganz genau ists mir noch nicht klar... Allerdings: Ist das dein erster BB?

Murray
hermes
Inventar
#3 erstellt: 12. Aug 2005, 23:35
Ja, der erste, der mir gehört.
Granuba
Inventar
#4 erstellt: 12. Aug 2005, 23:57

hermes schrieb:
Ja, der erste, der mir gehört.


Diese Räumlichkeit ist Breitbändern ja zueigen.... Meine neueste Kreation ist trotz monströser Optik auch nicht mehr ortbar. Aber trotzdem: Reich mal ein foto rüber...
Dingsbums
Stammgast
#5 erstellt: 13. Aug 2005, 09:50

*immernoch verblüfft*


Willkommen im Club

Hab ich das jetzt richtig verstanden, dass Du den W3 ohne Sperrkreis besser findest oder mit?
soLaar
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 13. Aug 2005, 13:45
er findet ihn bei seiner aufstellung und positionierung ohne besser.
hermes
Inventar
#7 erstellt: 13. Aug 2005, 18:25
@ Murray
Ich hab den Tangband jetzt zwei Monate mit Sperrkreis und normaler Aufstellung gehört und kenne also sein Potential ganz gut. Ist nicht neu für mich die Räumlichkeit von Breitbändern. Allerdings ist der Raum in der Effektversion auf dem Boden NOCH besser.

Das erstaunliche ist nur der Effekt in der Aufstellung auf dem Boden. Weil man das nicht erwartet. Wenn ich wieder zu Hause bin mach ich n Bild, versprochen.

Ach ja, normal aufgestellt ist der TB mit Sperrkreis viel besser. Da ist er sagenhaft linear. Aber in meiner speziellen Aufstellung macht er halt ohne Sperrkreis einen "mords Sound" wie ein Kumpel meinte. Das ist nicht linear!!! Das klingt halt gut, weil auch der Bass durch den Boden um 6 db erhöht ist. Die Nicht-Hifis meinten als ich sie fragte, welche Boxen denn im Zimmer gerade Spielen, dass es die Fourier waren, die dahinter standen. Das Auge glaubts tatsächlich kaum, dass so ein Sound und so ne Bühne aus einem 15 cm Gehäuse kommen. Wobei das wie ja schon erwähnt eh ne Spazialität von BB ist, gell Murray und Dingsbums.

Grüße
Hermes
ducmo
Inventar
#8 erstellt: 13. Aug 2005, 22:03
Du hast mich echt neugierig auf den Breitbänder gemacht! Nicht das ich die TangBands vorher total uninteressant fand, aber das die einen so umhauhen, hätte ich nicht gedacht!!!

Ich glaub ich werd das Thema Breitband noch mal vertiefen...

mfG Jan
hermes
Inventar
#9 erstellt: 14. Aug 2005, 11:26
@ Ducmo

vorsicht mit dem Wort "umhauen"! Die Fourier haben immernoch 10 mal mehr Bassdruck als die kleinen chinesischen Bleitbändel und spielen n Stück präziser. Aber wenn mans in Relation zur Gehäusegröße sieht sind die BB schon krass in dieser Aufstellung und die Bühne und Ortbarkeit übertreffen die Fourier bei mir klar.

Aber ich kann dir nur empfehlen, die BB generell mal auszuprobieren. Bei 18 €/Chassis ist das Verhältnis Erfahrung-Und-Klang zu Kosten unschlagbar! Wenn man nun bedenkt, dass man für 40 € auch katastrophale PC-Speaker kaufen kann, dann siehts noch besser aus. Im Gegensatz zu PC-Speakern kann man mit den Tang Bands einen Abend lang mit nem Heiden Spass Musik hören ohne, dass sie nerven. Dass ihnen Bass, Höhenpräzision und Klirrarmut etwas fehlen fällt erst beim umschalten auf echte Mehrweger auf. Dem Spassfaktor schadet das nicht. Die BB kriegens bei mir schneller hin, dass ich mitwippe und "groove" als jeder Mehrweger mit durchschlagendem Bass.

Grüße
Hermes
hermes
Inventar
#10 erstellt: 14. Aug 2005, 12:46
...Sodele, hier kommen die Fotos:





Auf dem ersten Bild hab ich versucht die Lage der Bühne perspektivisch einzuzeichnen. Am Orangenen Fleck stehen dann die Sänger. Aufgenommen ist es von meinem Hörplatz aus mit leichtem Weitwinkel.

Alles klar?


[Beitrag von hermes am 14. Aug 2005, 12:50 bearbeitet]
xlupex
Inventar
#11 erstellt: 14. Aug 2005, 15:59
Hallo Hermes!
Mir ist in der letzten Woche etwas ähnliches passiert: Ich habe meine Greencones (in geschlossener Box) aus dem Schlafzimmer geholt und nur mal zum kurzen Anschließen vor meinen anderen LS auf den Boden getellt und nach hinten gekippt. Nicht mal vernünftig angewinkelt und dann Musik an - ups, staun...
Prima, die Wiedergabe wirkt wärmer, nicht nachteilig bei den Sabas - aber: Die Bühne ist echt prima, nix am Boden festgepappt. Die Spielen sogar besser so, als auf (etwas zu hohen) Ständern.
Vorteil allerdings. Die Sabas sind näher an meinem Hörplatz, stehen ja vor den regulären LS.

Lustig.
eBernd
Stammgast
#12 erstellt: 14. Aug 2005, 17:01
Hallo Hermes,

da ich sowas ähnliches auch kenne (TML aufm Kopp, Treiber unten mit Neigung), habe ich aus Interesse deine Angaben mal skizziert. Stelle sie hier gerne zur Verfügung. Hoffe deinen Text nicht falsch verstanden zu haben.



Gruß, Bernd
hermes
Inventar
#13 erstellt: 15. Aug 2005, 18:32
Hallo eBernd,

perfekte Zeichnung!

Wobei man die Angaben gar nicht sooo genau nehmen muss. Es geht ja eigentlich nur darum, dass der Treiber am Boden ist und dadurch +6 db im Grundton/Bass bekommt und die Bühne erstaunlicherweise trotzdem über dem Boden schwebt. Auch ist mir aufgefallen, dass man besser etwas zu weit als zu nah sitzt. Sitz man zu nah fällt die Bühne runter. Sitzt man weit weg steigt sie noch etwas höher.

Das ganze ist resistener als andere Aufstellungen, was das umherbewegen im Raum angeht. Wichtig ist eben ein gewisser Wandabstand, sonst ist es wirklich zu viel Grundton.

Ich hab jetzt noch ein paar linearere Varianten ausprobiert und festgestellt, dass die durchaus auch zu empfehlen sind. Die bisher beschriebene Variante ohne Saugkreis macht viel Grundton/Bass, was z. B. bei elektronischer Musik einen riesen Effekt macht, bei Jazz und Klassik, Klavier und co aber zu viel sein kann. Da ich bisher meist elektronische Musik mit der Aufstellung gehört hab noch eine weitere Variante für linearität und Klassik, Jazz, Trompeten:

Variante 1: Wie oben, Tang BAnd ohne Sperrkreis und ohne EQ.
Vorteil: "fette" Box, riesen Raum, starke präsenz, warmer Klang, Treiber lebendig.

Variante 2: Tang Band MIT Sperrkreis und Bass am Verstärker ca. -5db.
Vorteil: Klingt wieder völlig linear, mehr Höhen, hohe Pegelfestigkeit (doppelt so viel!), vom Gefühl her trotz linearer Kurve mehr Dynamik und "größere" Box als bei Ständeraufstellung. Man muss einfach rumprobieren, was gefällt. Die Bühne bleibt gleich groß und weiträumig, orthung ist gleich, nur weniger Halleffekt. Das ganze klingt aber ein Stück präziser im Grundton als die Ständeraufstellung und das obwohl man so einen riesen Raum hört. Ich führ die Präzision auf die erhöhte Bündelung durch den Boden zurück.

Variante 2 ist ein klarer Gewinn im Vergleich zur standart-Aufstellung. Das lässt sich hier gut vergleichen, da Variante 2 auch sehr linear ist. Vor allem, Dynamik, Präzision und Raumgröße/Raumgefühl sind besser. Sie klingt trotz linearem Frequenzgang mitreißender als die Ständerversion mit Sperrkreis.

Tipp: der Grad der Wärme lässt sich über den Winkel mit dem die Boxen zurückgekippt sind gut steuern. Die Bühne ist hier gegenüber Veränderungen völlig stabil.


Grüße
Hermes
Samyk
Stammgast
#14 erstellt: 15. Aug 2005, 19:47
Ist es mögliche diese AUfstellung auch mit der Needle zu "verbrechen"?

Ich meine die Needle einfach umdrehen die TML-Öffnung nach oben und dann eifnach kippen.

Werd ich nachher mal ausprobieren, bin ja mal gespannt was dabei rauskommt.
eBernd
Stammgast
#15 erstellt: 15. Aug 2005, 21:22
Hallo Hermes,

ja, nee is klar ;), daß das nur grobe Richtwerte sind. Ich werde mir auf jeden Fall nächste Woche zwei Böxchen zimmern und mir mal die TBs aus meinen Needles ausleihen - weil das wär ja eine Superlösung für Leute die unter zu niedrigem WAF leiden .

Hab mir überlegt, die Boxen direkt "schräg" zu designen, interessante (Hobby-)Schreiner-Aufgabe.

Werde berichten...

Gruß, Bernd
Samyk
Stammgast
#16 erstellt: 15. Aug 2005, 21:32
also ich muss euch enttäuschen, aber die needles klingen auf dem kopf nicht wirklich berauschend.

Die bühne hängt über dem boden und klingt einfach komisch.

Das mag nat. am Sperrkreis leigen aber ich stell sie lieber richtig hin.
hermes
Inventar
#17 erstellt: 15. Aug 2005, 23:44
Hi zusammen,

das finde ich mal interessant, dass die Needle aufm Kopf schlecht klingt. Hast du sie nach hinten gekippt Samyk? Und deine Bühne war richtig auf dem Boden??? Ich kann meine Tang BAnds fast auf den Boden stellen und kippen wie ich will, die Bühne schwebt immer über dem Boden.

Bin gespannt was du berichtest eBernd!
Ach, falls du deine Needles nicht komplett verleimt hast, ist es praktisch, wenn du den Sperrkreis auch ausborgst und in die kleinen baust. Ich hab hinten im Terminal einen Schalter für den Sperrkreis und hab das beim Hörtest sehr zu schätzen gelernt.

Da du den WAF ansprichst: Den 1m Wandabstand haben die Dinger ja immernoch... Allerdings hab ich jetzt mal n paar Pflanzen drumrum und drüber gestellt. Ergebnis: selbst große Blätter schaden nicht, allerdings schaden Töpfe, die zu nah an der seite der Box stehen. Das verrückt die Instrumente irgendwie chaotisch.

Grüße
Hermes
Samyk
Stammgast
#18 erstellt: 16. Aug 2005, 13:27
also ich habe sie wie du gesagt hast gekippt und um ca. 10 grade gedreht. Das einzige was ich nicht ienhalten konnte, war der 1m seitenabstand, allerdings sollte der ja wohl kaum auswirkungen auf die Bühne haben.

Ich hab ein Taschenbuch drunter gelegt, so ca. 2 cm stark. Das sollte doch eigentl. ausreichen.

Aber wie gesagt kann nat. am sperrkreis liegen, dass er alles net so darstellt wie er soll, nur bekomm ich den leider nicht mehr raus
hermes
Inventar
#19 erstellt: 16. Aug 2005, 13:57
hmm komisch, bei mir schwebt die Bühne auch mit Sperrkreis. Der hat eigentlich fast nur einfluss auf den Frequenzgang.

Hast du Teppich drunter gehabt?

Wie hoch saßt du? Also wenn das ganze mal steht kann man schon noch was rausholen, wenn man die Sitz-Höhe etwas variiert und auch mal etwas nach hinten aus dem Stereodreieck rausgeht. Dann wird der Raum bei mir freier.

Ich hab das ganze jetzt bei uns noch im wohnzimmer ausprobiert. Dabei musste ich feststellen, dass die Bühne einen Tic niedriger liegt als in meinem Zimmer. Allerdings ist mir aufgefallen, dass sie umso höher steigt, je größer das Stereodreieck ist. Im Wohnzimmer hab ich jetzt eine optimale Position mit einem 3m Stereodreieck und 2m Abstand nach hinten(!) und einer relativ niedrigen Sitzposition auf einem kultigen Styroporsack - sehr bequem. So liegt die Bühne ungefähr einen Meter hoch und der Raum wird riesengroß. Hab fast die ganze Zeit nur Trompeten und Orgelkonzerte in Kirchen gehört. Da kommt echtes Domfeeling auf, die weite ist einfach krass. Bei dem großen Wandabstand liegen aber auch die Sänger etwas nach hinten versetzt.

Ach und noch ein Tipp. Versucht zu vergessen, dass die Boxen am Boden stehen und die Bühne dort "sein sollte". Wenn man mal ne weile gehört hat und einfach den Kopf gerade hält (nicht auf den Boden schaut), dann steigt die Bühne auch noch an.

So, hoffentlich kann das jetzt jemand reproduzieren, sonst mach ich mich mit meiner Schwärmerei langsam unglaubwürdig.

Bis denne
Hermes

PS Ohne Sperrkreis klingts ein ganzes Stück lebendiger und nicht so verschlossen... Wenn Sperrkreis, dann auch BAss absenken.


[Beitrag von hermes am 16. Aug 2005, 14:01 bearbeitet]
Samyk
Stammgast
#20 erstellt: 16. Aug 2005, 17:24
jo hab nen teppich als unterlage.

Werde nachher noch mal alles umräumen und nochmals ausprobieren.

Aber warum sollte ich mit Sperrkreis den Bass rausdrehn. WEnn ich dass machen dann kommt ja garnix mehr
DDaddict
Hat sich gelöscht
#21 erstellt: 17. Aug 2005, 02:39
Willkommen in der Breitbänderwelt Ich denke mal das du die Erfahrung machst , die viele machen. So ein BB klingt schon irgendwie ... anders. Nicht richtiger oder neutraler, eigentlich das Gegenteil denke ich. Du hast das schon richtig erkannt, aber diese Faszination hat dich ja auch gepackt wie du selber beschreibst.

Was mich persönlich fasziniert ist die Tatsache, das vor allem grössere BBs , in meinem Fall ein Päärchen Fostex 168 Sigma (der alte) ... hmm ... einen richtigen "Spassklang" haben. Es klingt irgendwie "life". Nix mehr mit Sound klebt an den Kisten. Direkteer , anspringender Life - Klang.

Ich denke mal das da zwei Sachen zusammenkommen im Falle der Breitbänder:

Die Dinger bündeln zu hohen Frequenzen stark. Dadurch wird der Raumeinfluss ja wohl kleiner , da unter Winkel nur noch sehr wenig abgestrahlt wird. Sprich , wenn ich nicht schiefliege, könnte man sagen , das ein grosser BB ab einem bestimmten Bereich den Raum ausblendet ... dafür hat man eben aber nur noch auf Achse Hochton Also eigentlich ist das ja ein Vorteil wenn man so bedenkt wie die Wohnzimmer alle so eingerichtet sind

Die Breitbänder sind alles andere als lineare , neutrale Dingers. Oft mit einigen Überhöhungen und Verzerrungen gesegnet *lach*. Aber wer sagt denn das das schlecht klingen muss?

Ich denke man kann sich darauf einigen , das wir BB Freunde an den Dingern genau das mögen. Solange wir uns nicht hinstellen und (zu unrecht) behaupten das die BBs der einzig wahre und nutralste und sowieso und überhaupt sind, werden da denke ich auch alle zustimmen.
timo_bau
Hat sich gelöscht
#22 erstellt: 17. Aug 2005, 08:04
Hallo (alle),
Ich bin selbst Verfechter von guten Breitbandkonzepten aber das was eben geschrieben wurde, muß ich kurz korrigieren,
Verzerrungen klingen dann schlecht wenn K3 oder K+ hoch ist, bei K2 ist das so eine Sache, ich empfinde bei hohem K2 eigentlich nichts negatives, und das ist auch bei BBs so, also ich persönlich achte bei meinen Konzepten auf niedriges K3 und höher aber achte überhaupt nicht auf K2.
das waren die nichtlinearen Verzerrungen, und nun zu den linearen Verzerrungen, hier habe ich festgestellt dass eine neutrale Abstimmung mit vielen Korrekturen dem Breitbänder die Lebendigkeit nehmen. Was man aber auf jeden Fall eliminieren sollte ist der Mitteltonanstieg gepaart mit dem Baffle-Step, was zusammen oft einen Anstieg von plus 10 dB bedeutet, der muß auf jeden Fall weg.

Es ist ein Märchen dass Verzerrungen gut klingen, speziell im Stimmenbereich sollten doch tunlichst Verzerrungen vermieden werden, auch bei BBs.

Gruß Timo
hermes
Inventar
#23 erstellt: 17. Aug 2005, 14:31
Hallo DDadict,



Ich denke mal das du die Erfahrung machst , die viele machen. So ein BB klingt schon irgendwie ... anders. Nicht richtiger oder neutraler, eigentlich das Gegenteil denke ich. Du hast das schon richtig erkannt, aber diese Faszination hat dich ja auch gepackt wie du selber beschreibst.


Darum geht es gar nicht. Ich habe inzwischen schon ein feines Grüppchen BB gehört und kenne diesen BB-Klang ganz gut. Der ist mir nicht neu. Das neue ist nur die Räumlichkeit, die in Verbindung mit dieser Aufstellung entsteht. Ich kann mir auch vorstellen, dass teile des Effekts auch bei kleinen Kompaktboxen entstehen, wenn man sie auf den Boden stellt, kann ich zur ZEit leider nicht testen. Die Raumabbildung ist natürlich beim BB besser, weshalb es hier wohl auch besser funktionieren wird.

@ Timo

Da stimme ich dir zu, wobei ich auch den K2 nicht für völlig egal halte. Er ist zwar nicht unangenehm, aber er macht den Klang imho auch voller und wärmer.

Klirr klingt imho im Mittel nicht gut. Aber es gibt immer einzelne Instrumente und Aufnahmen, die mit Klirr besser klingen, da ihnen von Natur aus der Pepp fehlt. Das ist dann wieder die Effekthascherei.
Im studiobereich gibt es sogar geräte, die absichtlich einen schwachen Klirr hinzufügen um den Klang brillanter zu machen. ICh weiß nicht mehr wie sowas heißt. Mir persönlich geht es oft so, dass ich Trompeten mit Klirr als feuriger empfinde. Das sollte aber niemals ein Ziel sein. Besser ein LS mit weniger Klirr und dann bessere Aufnahmen, damit fährt man imho immer besser.

@all

Ich bin gerade am überlegen, wie mandas Konzept in einen Zweiweger umwandeln kann, was haltet ihr davon:
Als Mitteltieftöner kommt ein 11er, höchstens 13er zum Einsatz, der genau an der Stelle sitzt, wo bei mir die Tangbands sind. Es sollte ein kleines Chassis sein, um das rundstrahlverhalten zu erhalten, das sicher irgendwie für den beeindruckenden Raumeindruck verantwortlich ist. Mit den +6 db durch den Boden würde der BAss ausreichen.
Dann wird bei 3-4 khz zum Hochtöner getrennt, der in ca. 50 cm Höhe von einer dämpfend gefüllten Alustange getragen wird und möglichst stark bündeln sollte, also z. B. ein Vifa Ringstrahler mit zusätzlichem Waveguide oder eben ein gutes Hochtonhorn. Die Bündelung im Hochton finde ich hier wichtig, damit der Klang direkt bleibt und nicht diffus wird.
Das wäre der beste 2-Wege-Stand-LS, was den WAF angeht. Schließlich bestünde er nur aus einem kleinen Gehäuse am Boden, ner langen Stange und oben einem Hochtöner. Noch schlanker gehts nicht. Bliebe zu hoffen, dass die Grundtonanteile nach dem von mir beschriebenen Effekt auf Hochtönerhöhe "projiziert" würden, sodass die Bühne weiterhin dort oben schwebt.

Grüße
Hermes
eBernd
Stammgast
#24 erstellt: 19. Aug 2005, 12:20
Hallo Hermes,

könntest du mir bitte zwecks Nachbau die Gehäusemaße/Wandstärke mitteilen (1,6 l netto ist ja bekannt - aber brutto?)?

Wie stark wird das Gehäuse bedämpft?

Danke schon mal

Gruß, Bernd
DDaddict
Hat sich gelöscht
#25 erstellt: 19. Aug 2005, 14:12
@timo:

Ich weiss das es nichtlinearen und lineare Verzerrungen gibt , danke. Ich sagte ich ja nur:

"Breitbänder sind nicht superlinear, nicht superneutral , haben oft Peaks und hohe Verzerrungswerte".

Der BB hat von Haus auf Verzerrungen (hat jedes Chassis nur ein BB meist eben stärker). Man kann oft auf garnichts "achten" , da das Chassis diese Verzerrungen einfach hat. Abgewöhnen kann man ihm eine k3 Klirrspitze bei 2Khz jedenfalls nicht, es sei denn man trennt für diesen Bereich mal eben ein anderes Chasssi rein. Klirrmessungen zeigen oft genug das der eben bei BBS höher ist , sowohl k2 als auch k3 , als bei "normalen" treibern. Es ist eben kein ganz einfacher Zusammenhang zwischen Verzerrungen und Klang. Ab wann stört er der böse k3 (und seine verwandschaft 5, 7, 9)? Oberhalb von 1% bei 90db @ 1m ?? Oder wie oder wat? Oder ist das Frequenzabhängig? So wie Hermes es gesagt hat! Oder ist das alles nur stochern im Dunkeln , da wir einem BB der irgendwo im Mittelton Klirrspitzen hat sowieso diese nicht abgewöhnen können ... !?

@hermes:
Oha ich dachte du hast das erste mal nen BB Konzept gehorcht und seist deswegen so von den Socken


[Beitrag von DDaddict am 19. Aug 2005, 14:17 bearbeitet]
hermes
Inventar
#26 erstellt: 19. Aug 2005, 17:16
Hi,

eBernd

also die Außenmaße sind 19 x 12 x 15 cm (H x B xT) über alles. Vorne 1 cm Fase. Wandstärke 13 mm - sag jetzt nicht Billigbox: Ich hab innen unterhalb des Treibers noch ein 13 mm MDF Kreuz eingeklebt, das alle Seitenwände mit ihrem Gegenüber verbindet und der Klopftest fällt um welten trockener und kürzer aus, als bei der Fourier, die immerhin 22mm und verstrebungen hat.

Bedämpfung hab ich viel rumprobiert und bin zu folgendem schluss gekommen: Möglichst wenig und möglichst weit weg vom Chassis.
Momentan hab ich die hintere Hälfte mit Sonofil gefüllt und sonst nix drin. Man muss drauf achten, dass sich nichts zum Treiber drückt, da er bei nah an der Membran liegendem Sonofil sofort müde klingt. ICh hatte auch mal die wände mit Filz beklebt, hat aber auf mich eher einen dumpfen Eindruck gemacht. Meine Philosophie ist da eher, wenn schon etwas unvermeidlicher gehäuse-klang, dann hart und knackig. In diesem Punkt hat das Gehäuse nochmal durch das Lackieren hinzugewonnen - auch im Klopftest! Hätte ich so nicht erwartet.

Der Enthusiast würde vielleicht ein Doppelwandiges 44mm-Gehäuse bauen, aber ich hab mich aus Platzgründen für die geschlossene Variante und gegen die Needle entschieden und da wäre es irgendwie inkonsequent wenn das Gehäuse dann nicht wirklich mini ist. Ziel war ja das wirklich kleinste zu bauen, das noch ohne sub gut musik macht.

Das Gehäuse wird mit der riesen Spule, die fast so groß ist wie der magnet :D, und den Verstrebungen und dem Magneten, sowieso recht voll, so dass eigentlich keine stehende Welle mehr ne Chance hat. Ohne innenleben hat das Gehäuse dann 1,9 Liter. Für Sperrkreis, Magnet und das verstrebungskreuz hab ich ungefähr 0,3 Liter angesetzt. Man gewinnt auch etwas durch die Fräsung... aber so genau muss mans eh nicht nehmen . Berichte mal, wenns läuft!

@ DDadict
Beim ersten mal war ich auch von den socken.

Grüße
Hermes
eBernd
Stammgast
#27 erstellt: 19. Aug 2005, 17:40
Hallo Hermes,

danke für die sehr ausführlichen Angaben .

Ich werde die Maße so gut es geht übernehmen.

Was meinst du mit

Man gewinnt auch etwas durch die Fräsung...

?
Die Fase oder das Einlassen des Chassis?

Wird wohl bis Mitte der kommenden Woche dauern, bis ich "es" auch gehört habe, denn Einkaufsfahrten in die große Stadt wollen gut überlegt sein (bei den Spritpreisen )

Gruß, Bernd
hermes
Inventar
#28 erstellt: 19. Aug 2005, 19:53
Damit meinte ich, man gewinnt durch das Loch in der Schallwand vorne ein paar Kubikzentimeterle. Is ja eigentlich nicht der Rede wert...
eBernd
Stammgast
#29 erstellt: 19. Aug 2005, 23:16
Hallo,

habe mir als Vorbereitung für den Nachbau (des Raum-Zeit-Experimentes, hi hi ) mein Baublatt gezeichnet. Stelle es hier anderen Experimentierwilligen zur Verfügung.



Korrekturen (vom Götterboten selbst oder wem auch immer) sind willkommen.

Gruß, Bernd
hermes
Inventar
#30 erstellt: 20. Aug 2005, 19:58
Hi eBernd,

super Zeichnung!

Kostet dich das eigentlich viel Zeit, sowas anzufertigen?
Das wirkt sehr professionell, wenn ich bedenk, dass ich meine Gehäuse auf einem Tempotuch im Zug entworfen hab.
Aber der Schreiner hat einen normalen Zettel bekommen.

Grüße
Hermes
eBernd
Stammgast
#31 erstellt: 20. Aug 2005, 23:01
Hallo Hermes,

Kreatives muß auf kreativen Unterlagen (zum Bsp. "Tempo") an kreativen Orten (z. B. Fahrender Zug) entstehen und nicht an ständig zur Ordnung rufenden Cad-Systemen
Ich mein das im Ernst, trotz !

Ich male alles mit einem Programm, dem Schaltplanzeichenprogramm sPlan6.0. Es kann zwar nicht automatisch bemaßen, aber dafür ist es wirklich intuitiv (nach einem Tag) bedienbar und kann direkt in Web-taugliche Formate (gif, jpg...) exportieren. (War das jetzt Schleichwerbung )

Also für die Zeichnung habe ich unter einer Stunde gebraucht, den TB hatte ich aber schon für ein anderes Projekt gemalt.

Für den Schreiner (Baumarktzuschneider) habe ich was in Excel gebastelt (mit Flächen und Preisen). Mancher ist dann richtig dankbar, daß er nicht seinen verharzten Taschenrechner quälen muß - und dann gibts schonmal "Reststücke" für lau oben drauf

Habe ich eigentlich die Verstrebung mit 2,4 cm richtig geraten?

Gruß, Bernd
PeHaJoPe
Inventar
#32 erstellt: 21. Aug 2005, 11:27
Ist schon toll die kleine HiFiLaus. Besonders der Bauplan.
Aber entweder ist es mir entgangen oder ich habe es überlesen. Es werden ganz bestimmt wieder Anfragen kommen von wegen, da sind wieder Maße dabei die im Baumarkt nicht zugeschnitten werden weil unter 10cm usw.

So kann man natürlich auch mal die Jungs und Mädels animieren zu selber zurechtsägen.

Schönen Sonntach noch
hermes
Inventar
#33 erstellt: 04. Sep 2005, 11:25
Hi Jungs,

sorry, dass ich erst jetzt antworten kann, aber dafür tu ich es mallorcabraun gebrannt.

Mein Baumarktmann hat auch gejammert, dass es unter 10 cm sind, aber erst, nachdem er es gesägt hatte... Ich hab ihm dann n € Trinkgeld gegeben und dann war ok.

HAt jetzt schon einer von euch, nach so langer abwesenheit meinerseits erste erfahrungen gemacht?

Grüße
Hermes
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Type25 am 22.07.2007  –  Letzte Antwort am 22.07.2007  –  5 Beiträge
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