6 dB Weichen

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Quadro-Action
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 27. Okt 2005, 18:33
Es geht an die Selbstbauer: Da Boxenselbstbau seit Jahrzehnten mein Hobby ist, stelle ich natürlich auch die Weichen selber zusammen. Mittels neuer Prüftechniken kann man ja auch das Ergebnis sogar besser sehen (Hi-Fisch bzw. Rosa Rauschen und "Behringer EQ". Ich bevorzuge jetzt wieder 6 dB, da es mich graust, wenn ich bei so manchen Fertigboxen jeweils an die 30 Einzelteile sehe und denke - was kommt da überhaupt noch durch bzw. an die Chassis?Allerdings muß man höher belastbare LS einsetzen mit einigermaßen breitem Frequenzgang. Bei mir TT Isophon PSL 320/400 OEM, MT Isophon PSM 120 OEM, HT MBL MCD 25 Titan-Kalotte. Diese werkeln nun schon seit (man glaubt es kaum)
ca. 25 Jahren bei mir - mit wechselnden Weichen und bei den TT mit neuer Gummi-"Bereifung", da Schaumstoff ja mit den Jahren zerfelddert. Bei den Tiefen geht es bei vollem Pegel ab Rosa Rauschen bis 30 Hz herunter. Weiter sind kleinere Welligkeiten vorhanden (die aber für den Gesamteindruck nicht alles sind), die ich mit Technics EQ etwas ausbügele. Die Trennfrequenzen sind 200 Hz, 8000 Hz. Ich meine, mit 6 dB klingt es am "rundesten, da auch (lt. Theorie) besonders phasenstabil. Wer möchte als gleichfalls Boxenbauer hierzu etwas sagen oder an Tipps weitergeben? Ach so, die Gehäuse sind 38 cm breit, ca gleiche Tiefe, aber 225 hoch.
Cinch-Master
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 27. Okt 2005, 19:19

Ach so, die Gehäuse sind 38 cm breit, ca gleiche Tiefe, aber 225 hoch


Waaas???Will ich sehen

PS:Kann nix zu 6 dB sagen-höre halt gerne lauter.Hab deshalb noch nicht damit getrennt...
Quadro-Action
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 27. Okt 2005, 21:15
Würde ja gerne die LS-Säulen zeigen - aber "nobody is perfect" und hinsichtlich PC reicht es bei mir nur zur Grund-Verständigung. Weiteres soll aber mit meinen "kleinen" Helferlein noch kommen. Auf jeden Fall habe ich 4 davon und - wie man sich denken kann, center also per Phantom - aus Überzeugung, aber auch, weil eine solche Box vor der Leinwand ja nicht ginge. Laut hören kann ich auch, da die LS bei 6 DB "Verdrahtung" natürlich auch hoch belastbat sein müssen, was bei den Isophönern der Fall ist. Mal sehen, ob sonst noch jemand etwas zu 6 dB zu vermelden hat.Ich hatte auch die Idee, die Säulen offen zu betreiben (hinsichtlich Eliminierung evtl. stehender Wellen, da die Auslöschung bei diesen Abmessungen erst ab ca. 40 Hz nach unten anfangen würde, aber da der "Deckel" auch mit Silikon "gesichert" wurde, bekomme ich diesen momentan nicht abgenommen. Vielleicht mal bei einer mit Aussägen versuchen. Aber das hat Zeit, da es auch so schon recht gut klingt.
A._Tetzlaff
Inventar
#4 erstellt: 27. Okt 2005, 22:01
Also erstmal wundert mich die extrem hohe Trennung bei 8kHz - ich glaube nicht, dass der MT so hoch noch vernünftig spielt. Und dann noch mit 6dB getrennt - Interferenzen ohne Ende. Die flache Trennung hat tatsächlich Vorteile, wie Du erkannt hast, minimale Phasendrehung, weniger Bauteile im Signalweg. Aber eben auch massive Probleme, wie stärkere Interferenzen zwischen den Chassis, schwieriger in der Chassisauswahl, da die verwendeten Chassis weit ober- bzw. unterhalb des zugedachten Übertragungsbereiches noch fehlerfrei (Resonanzen, Verzerrungen) spielen müssen.
detegg
Inventar
#5 erstellt: 27. Okt 2005, 22:39
Hi zusammen,

beschäftige mich schon länger mit dem PSM120

Eine aktuelle Messung eines gerade rumliegenden Exemplars - kleine Schallwand (40x30cm) - Abstand 80cm auf Achse - rot: F-Gang relativ zu 1kHz - blau: Phase



200....8000Hz mit 6dB?

Any Comments?

Gruß
Detlef
Tourbillon
Stammgast
#6 erstellt: 28. Okt 2005, 08:04
Moin

Also ich bin da eher ein Anhänger der harten Sorte. Und zwar aktiv. 24dB/Okt sind's fat immer.
So ein HH-Bügelbrett-Frequenzgang lässt sich passiv nur mit 1000 Bauteilen hinwursteln. Die kosten dann mehr als die Chassis und Gehäuse zusammen. Sieht dann zwar hübsch aus, aber das kann's nicht sein.

6 dB-Weichen sehen in der Theorie ja nett aus. Bloss gibt es kaum Chassis, die dafür wirklich geeignet sind. Beispiel Dynaudio: Fürs gemeine Volk machen sie's passiv mit 6 dB/okt. Doch guckt bei Dynaudio Pro mal rein. Die reine Lehre kann man den Profis nicht vertickern. Da setzen die nicht lügenden Dänen auf 24 dB/okt.

*cheers*
Fosti
Inventar
#7 erstellt: 28. Okt 2005, 08:44
Lautsprecher sind leider nun mal bandbegrenzte Systeme, d.h. sie fallen sowohl oberhalb wie auch unterhalb einer jeweils entsprechenden Grenzfrequenz mehr oder weniger steil ab.

Nehmen wir mal an, ab einer oberen Grenzfrequenz fällt der Amplitudengang mit 6 db/Okt ab, dann habe ich im Phasengang auch schon einen "Dreher", der einer 6dB Filterung entspricht. Setze ich noch mal eine 6dB Weiche auf die gleiche Grenzfrequenz, erhalte ich eine schöne 12db/Okt Filterung wie sie im Buche steht!

Da hilft es auch nicht sich einzureden, man filtere ja nur mit 6dB und gehe deshalb allen "Phasenproblemen" aus der Welt!

Wie heisst es doch so schön: An der Physik beißt die Maus nun mal keinen Faden ab!!!

In diesem Sinne,
munter bleiben,
Fosti


[Beitrag von Fosti am 28. Okt 2005, 08:46 bearbeitet]
Quadro-Action
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 28. Okt 2005, 09:17
nett, daß Ihr geantwortet habt. Soll ja auch eine Diskussion und Abklopfen andeer meinungen sein. Schön auch der Meßschrieb. So ähnlich sieht es auch bei mir aus. Bei anderen 120 Versionen gibt es Abweichungen. Die Sache mit 8000 Hz war nicht geplant, theoretisch eher 4000, ergab sich aber, nachdem ich bereits zur "Lineariserung des Anstiegs nach oben den Wert der Spule für die "Trennung"
auf tiefere 3000 Hz festlegte, was auch recht ordentlich geht. Vielleicht probiere ich vor dem Einbau der Weichen eine noch "tiefere" Ankoppelung, um letztlich auf ca. 5000 Hz zu kommen. Von irgendwelchen Interferenzen habe ich gehörmässig jedenfalls nichts mitbekommen.Es ist ja immer die Spiel-Sache von "Try und Error". Zuerst kommen daher die Billig-Teile für die Weiche - und dann geht es zu Mundorf etc. Auch bei dem TT, der "eigentlich" einen sehr gerade Frequenzgang aufweist
(im Gegensatz zu vielen , bei dem dieser starkt zu den Mitten ansteigt) ging der Frequenzgang viel weiter, als nach der "Theorie" erwartet. Daher zunächst Versuch mit 12 dB in diesem Abschnitt, dann aber auch hier weitaus tiefer mit deutlich"grösseret" Spule, als nach "Lehrbuch". Diese ganzen Tabellen richten sich m.E. nach reinen mathematischen Ideal-Parametern bei den LS.Insgesamt bin ich mehr dem Gesamtklang sehr zufrieden - sowohl beiAudio- Surround(Stereo) als auch Video-Surround. (Alles mit einer Universal-Anlage). Da in einigen Tagen Herr Böde von STEREO mit seinen Kämpen hier in Hamburg zum HiFi-Wochenende einfällt, werde ich mir mal 2 oder 3 CD's mitnehmen, um so vergleichen zu können. Was man da so ab LS ab mindesten € 5.000 so hört, klingt öfters auch nicht gerade "gelb". Selbst dann ist es in den Tiefen öfters aufgebläht und in den Mitten topfig.Alles kann bei solchjen vorführungen ja nicht an der Akustik der Wiedergaberäume liegen, was dann entschuldigend vorgebracht wird. (Wie die Sportler, die vor dem Weitsprung bereits auf ihre Sehnenzerrungen hinweisen). Eine der am besten klingenden war bisher nach vielen "Sitzungen" m.E. die Martin Logan. Für mich wohl auch daher, weil ich einen eher analytischen bzw. klar durchgezeichneten Klang mag. Soweit dieses Mal mein "Senf".
A._Tetzlaff
Inventar
#9 erstellt: 29. Okt 2005, 01:08
Obwohl Aktiv-Hasser, muss ich den anderen ausnahmsweise wo reinkriechen: Die Erfolgsaussichten mit Aktivweiche sind in Deinem Fall besser, weil man eine Weiche nicht einfach berechnen kann - da hilft nur ausprobieren, und dazu eignen sich Aktivweichen ganz hervorragend. Und wie gesagt, 6dB-Filter stellen hohe Ansprüche an die LS.
@fosti: Auf den Abfall kann man sich nicht verlassen, da häufig Resonanzen die Kurve verunstalten und zum Mittelton ein Schalldruckanstieg zu verzeichnen ist. Klar, oberhalb kannst Du irgendwann einen 12dB-Abfall erreichen, aber nicht im kritischen Bereich.
Quadro-Action
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 29. Okt 2005, 07:46
Ich finde alle Antworten interessant. Aber das "schöne" am Selbstbau ist eben das Probieren und Testen der eigenen Ideen. Das Ideal für alle wären wohl die Aktiv-Lösungen bei den Weichen, die es mal von Sony und Pioneer gab (evtl. auch irgendwo heute?): 3 Bereiche mit diversen Einsatzpunkten, Steilheit von 6 bis 18 db, Pegel je LS einstellbar. Das würde aber bei 4 Boxen je 3 Chassis dann 12 Verstärker bedeuten. Möglich vielleicht in einer Villa mit separatem und ventiliertem Verstärker-Zimmer. Also machen wir lieber "zivil" weiter.
Robert_K._
Inventar
#11 erstellt: 29. Okt 2005, 11:18
Wie Alfred, mag ich Aktiv auch nicht wirklich.
Deshalb baue ich mir eine "Passive-Universalweiche" mit einstellbaren Bauteilen.
Dann wäre erst mal ein nicht zu verlegnender Vorteil der Aktivweiche dahin.
Nasonsten ist der größte Aktivnachteil einfach nur: Man kann seine Lautsprecher ohne passive Frequenzweiche schwer verkaufen. Und wenn mal viel neues probiert, ist das ein erheblicher Nachteil.

So. Einmal zu passiv/aktiv geäussert und nie wieder.

Gruß

Robert
Kwesi
Stammgast
#12 erstellt: 29. Okt 2005, 19:13
Hallo,

ich find digital-gefiltert-aktiv toll, hab aber z.Zt. kein Geld dafür... (Student).

Zu den 6dB-Weichen: einziger Vorteil, den ich erkennen kann ist die Realisierung eines minimalphasigen Konzepts. Dies ist aber der Einzige, man erkauft sich dadurch viele andere Nachteile (die sicher bekannt sind, ich lasse mich dazu jetzt nicht aus). Fraglich ist auch die Hörbarkeit der geringen Phasendrehungen bzw. der daraus resultierenden geringen Gruppenlaufzeit. Wissendere und schlauere Leute als ich posteten mal, das in wissenschaftlichen gehörpsychogischen Studien herausgefunden wurde, das Gruppenlaufzeiten im Bereich ab 2ms im Mittelton und 10ms im Bass hörbar werden. Das ist so gering, dass man ohne Bedenken MT/HT-Trennungen mit 48dB/Oct und 24db/Oct. im Tiefton einsetzen kann. Zudem - oft verkannt - dominieren in LS-Systemen die Phasendrehungen der Einzelchassis viel mehr als die der Filter.

Selbst bei passiven Filtern ist mir eine Flankensteilheit von 12dB/Oct. oft zu wenig und ich greife zu Filtern 3. oder 4. Ordnung, da mir bspw. Membranresonanzen eines Tiefmitteltöners bei 6-8kHz noch zu wenig unterdrückt werden oder der Hochtöner zu stark belastet wird.

Grüsse
Peter


[Beitrag von Kwesi am 29. Okt 2005, 19:13 bearbeitet]
tiki
Inventar
#13 erstellt: 29. Okt 2005, 21:25
Hallo,

Das würde aber bei 4 Boxen je 3 Chassis dann 12 Verstärker bedeuten
rotzfrech: Na und? Wieviel Kanäle hätten Sie denn gern? Außerdem sieht diese Lösung doch auch sehr nett aus, oder? Der Platzbedarf der Verstärker fällt bei den genannten Boxenmaßen wohl kaum mehr ins Gewicht.
Preis wäre vielleicht ein Argument, bei dem absehbaren passiven Bauelementewirrwar, dann auch noch von Mundorf ,aber wohl auch hinfällig. Die "aktiven" Vorteile bei der Einmessung/Abstimmung sind nicht aufzuwiegen!
Active rulez!
Gruß, Timo
A._Tetzlaff
Inventar
#14 erstellt: 31. Okt 2005, 03:32
Hallo nochmal!
Soweit ich weiß, geht es bei Einfachst-Filter nicht um die Phasendrehung eines Filterzweiges, sondern um die Phasenverläufe über den gesamten Frequenzbereich betrachtet. Eine mit 12dB-Filtern bestückte Box hat eine Phasendrehung von 180°, während die mit 6dB-Filterm keine Phasendrehung verursacht. Leider ist alle Theorie grau, denn ein simples Umpolen des HT z.B. sorgt ja wieder für Phasendrehungen.
Extrem steile Filterflanken wie bei Aktivweichen möglich würde ich wegen des enormen Aufwandes bei Passivweichen sein lassen, da sich Resonanzen gut mit Saugkreisen in den Griff bekommen lassen.
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