Wie verändern sich die TSP bei Kombination von mehreren Chassis?

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Buster_x
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 27. Nov 2005, 18:19
Ich habe jetzt lang im Internet rumgesucht aber leider keine klare Lösung für mein Problem gefunden:

Wenn ich zB. 4 Tieftöner so verschalte, daß jeweils zwei in Serie liegen und die beiden Pärchen parallel, so bekomme ich ja ein einziges theoretisches Chassis mit vierfacher Membranfläche bei der selben Impedanz wie bei einem einzelnen Chassis.

Wie verhalten sich aber nun all die anderen Parameter?
Also Vas, Qms, Qes, BL, fs, etc...

Alles was ich zu dem Thema gefunden habe bezog sich auf Compoundbauweise. Wie sieht es aber aus wenn alle vier Chassis in line auf der Schallwand sitzen?

Verzweifelte Grüße,
Kay.
georgy
Inventar
#2 erstellt: 28. Nov 2005, 00:03
Abgesehen davon dass 4 natürlich lauter sind als ein Tieftöner ändert sich nur Vas auf den 4fachen Wert.
Buster_x
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 28. Nov 2005, 00:18
Ok, danke. Ich hatte sowas gehofft/vermutet, befürchtete aber, daß da noch andere Sachen reinspielen könnten und auch noch gleich die Güte verändern.

Kay.
georgy
Inventar
#4 erstellt: 28. Nov 2005, 00:22
Abgesehen von Vas bleiben alle zur Berechnung relevanten Parameter gleich.
usul
Inventar
#5 erstellt: 28. Nov 2005, 00:23
Ist halt die Frage, ob du nicht eh besser jedem Chassis eine eigene Kammer gönnen willst, wenn du nicht von Compound profitieren willst. Bassreflex mit 4 derart geschalteten Chassis ist z.B. problematisch, da sich minimale Unterschiede der Resonanzfrequenz recht deutlich auf das andere in Reihe geschaltete Chassis auswirken (was bei einem Blick auf die Impedanzkurve recht logisch ist).
Buster_x
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 28. Nov 2005, 00:28
Ich dachte eher an TML oder TQWT. Da erscheint es mir sinnvoller zu sein alle vier auf eine Röhre laufen zu lassen als da gleich vier Rohre reinzuknoten.
castorpollux
Inventar
#7 erstellt: 28. Nov 2005, 00:32

Abgesehen davon dass 4 natürlich lauter sind als ein Tieftöner [...]


Einspruch euer Ehren...

Die mögliche Maximallautstärke liegt 6db höher als mit einem Chassis, wie ich vor kurzem gelernt habe
georgy
Inventar
#8 erstellt: 28. Nov 2005, 00:33
Bei einer TML musst du natürlich den 4fachen Linequerschnitt nehmen weil ja die Membranfläche 4mal so groß ist.
usul
Inventar
#9 erstellt: 28. Nov 2005, 00:58

Buster_x schrieb:
Ich dachte eher an TML oder TQWT.

Bei einer TML ist das entscheidende eh die Resonanzfrequenz und die verändert sich nicht.

TQWT ist eigentlich eine verkappte Bassreflexbox und hier bekommst du bei Reihenschaltung der Chassis vermutlich ähnliche Probleme bei den Impedanzspitzen.
Christoph_Gebhard
Inventar
#10 erstellt: 28. Nov 2005, 08:27

castorpollux schrieb:

Abgesehen davon dass 4 natürlich lauter sind als ein Tieftöner [...]


Einspruch euer Ehren...

Die mögliche Maximallautstärke liegt 6db höher als mit einem Chassis, wie ich vor kurzem gelernt habe :)


Hi,

das stimmt. Lauter sind sie aber auch.
Bei Parallelschaltung gilt: 3dB für den doppelten Strom auf Grund der halbierten Impedanz und 3dB für die verdoppelte Membranfläche -> +6dB
Bei Reihenschaltung gilt -3dB für den halben Strom auf Grund der verdoppelten Impedanz und 3db für die verdoppelte Membranfläche -> 0dB.
In dem konkreten Beispiel gewinnen wir bei 1 Watt also 6dB an Wirkungsgrad und noch zusätzlich 6dB mehr Maximallautstärke (wofür der Verstärker aber die vierfache Leistung zur Verfügung stellen muss).

Gruß, Christoph
castorpollux
Inventar
#11 erstellt: 28. Nov 2005, 09:32
Guten Morgen Christoph,

wieso gewinne ich durch das mehr an membranfläche auch mehr wirkungsgrad - bei gleicher eingangsleistung in watt? ich fand richi44's erklärungen hierzu sehr einleuchtend, dazu:

http://www.hifi-foru...rum_id=43&thread=298

das der Verstärker die doppelte Leistung an die durch parallelschaltung halbierte Impedanz abgibt, ist klar, daher pegelplus von 3db...


[Beitrag von castorpollux am 28. Nov 2005, 09:44 bearbeitet]
Buster_x
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 28. Nov 2005, 11:42
Nach weiteren Tests glaube ich, daß sich noch ein weiterer Parameter ändert. Könnte es sein, daß sich Bl durch die Verwendung von nun 4 Magneten verdoppelt oder gar vervierfacht?

Wenn ich nämlich mit dem Bl eines einzelnen Chassis rechne und sonst nur die Membranfäche und Vas vervierfache, so bekomme ich ganz andere Ergebnisse, die ich mir nicht erklären kann.

In der Theorie könnte ich ja, wie schon vorgeschlagen, jedes Chassis in ein eigenes Gehäuse stecken. Wenn ich die nun nebeneinander anordne, müsste ich die trennwände entfernen können, ohne das sich großartig etwas an der Basswiedergabe ändert.

Nun bekomme ich aber bei beibehalten von Bl eine Massive Spitze bei der Resonanzfrequenz der Treiber, die die einzeln aber nicht haben. Testweise habe ich Bl mal verdoppelt und prompt bekam ich fast das gleiche Ergebnis wie bei einem einzigen Treiber (Querschnittsflächen selbstverständlich alle vervierfacht).

Kay.
sakly
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 28. Nov 2005, 12:45
Bl vervierfacht sich natürlich auch, denn es steht die vierfache Antriebkraft zur Verfügung. Damit muss aber auch die vierfache Masse beschleunigt werden, so dass sich am Verhältnis Membranmasse:Antrieb nichts ändert.
Christoph_Gebhard
Inventar
#14 erstellt: 28. Nov 2005, 15:31
Hi Alexander,

hmmhh...genau kann ich es dir jetzt auch nicht sagen...muß irgendwas mit dem Strahlungswiderstand zu tun haben. Da fehlt mir die Kompetenz.
Die Erklärung habe ich einfach aus diversen Zeitschriften und Büchern übernommen.
Ich habe das auch schon messtechnisch mal überprüft. Da bleiben bei Parallelschaltung "nur" etwa 5dB über, was vielleicht Richard`s Einsprüche erklärt.
Lauter werden die aber auf jeden Fall.

Hier mal eine Simu eines 38er-Focal im unendlich großen geschlossenen Gehäuses:
Einmal einer alleine (rot) an 2,83V und zwei Stück (schwarz) an 2V (was jeweils der gleichen Leistung entspricht):



Die 6dB erhöhten Maximalpegel kann man auch gut erkennen.

Gruß, Christoph
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