Bassreflexrohre bei kleinem Volumen

+A -A
Autor
Beitrag
V.I.B
Stammgast
#1 erstellt: 13. Dez 2005, 13:36
Hallo!
Ich habe ein kleines BP-Gehäuse mit ca.12/7l Volumen.
In die 7l Kammer müssen noch 2 Rohre a 52mm Durchmesser mit ca. 38cm Länge.
Bei grossen Gehäusen ist das Volumen des BR-Rohrs vernachlässigbar, bei meiner 7l Version machen die Rohre grob geschätzt ~1.5l Volumen aus. Das würde bedeuten das mein Vorkammervolumen "nur" noch knappe 5l gross ist und afaik eine andere Abstimmung nötig wäre.

Wie berechnet man nun die Länge des Rohres ?

Einfach die 1.5l auf das Gehäuse aufschlagen oder in wie weit fliesst das Volumen der BR-Rohre wenigstens zum Teil in die Berechnung mit ein ?
A._Tetzlaff
Inventar
#2 erstellt: 13. Dez 2005, 14:54
Du brauchst nicht nochmal rechnen, denn Du musst das Gehäuse einfach vergrößern (um das fehlende Volumen, das die BRs schlucken).
V.I.B
Stammgast
#3 erstellt: 13. Dez 2005, 16:41
Ob das die simple Lösung ist ?

Ich habe mal von Korrekturformeln gehört die bei kleinen Gehäusen greifen und die dieses Problem miteinbeziehen sollen. Dabei wurde afaik ein Teil des Rohrvolumens miteingerechnet um die richtige Abstimmung zu erhalten.

Ein Testgehäuse mit 1.5l Mehrvolumen habe ich aufgebaut. Da es nicht leicht ist ein 33-40cm Rohr auf ~20x20cm Grundfläche unterzubringen habe ich mich bei der Gas-Wasser-Sch**-Konkurenz bedient.
HaHa
Stammgast
#4 erstellt: 13. Dez 2005, 17:06
Hallo,

ich kann nicht verstehen wie man sich eine solche Wackelkonstruktion antun kann. Da verbau ich doch hundertmal lieber einen Kanal.

Achja zur eigentlichen Frage: Das BR Rohr bzw. der BR Kanal nimmt das gesamte Volumen seiner Außenmaße ein. Dass bei einem Kanal der Korrekturfaktor dazukommt hat nur den Vorteil dass der Kanal kürzer ausfallen darf als das Rohr und somit in der Regel (außer bei extrem kleinen BR Portflächen, da ja doch meist aus Holz gebaut) weniger Volumen einnimmt.

Grüße
Hari


[Beitrag von HaHa am 13. Dez 2005, 17:13 bearbeitet]
V.I.B
Stammgast
#5 erstellt: 13. Dez 2005, 18:01

HaHa schrieb:
Hallo,

ich kann nicht verstehen wie man sich eine solche Wackelkonstruktion antun kann. Da verbau ich doch hundertmal lieber einen Kanal.


Stichwort Testgehäuse! Einen Kanal baut man einmal und muss dann damit Leben. Die Rohre kann ich während des Testbetriebs noch in der Länge problemlos ändern. Bei einem Kanal macht eine kleine Änderung gleich richtig arbeit.


Achja zur eigentlichen Frage: Das BR Rohr bzw. der BR Kanal nimmt das gesamte Volumen seiner Außenmaße ein. Dass bei einem Kanal der Korrekturfaktor dazukommt hat nur den Vorteil dass der Kanal kürzer ausfallen darf als das Rohr und somit in der Regel (außer bei extrem kleinen BR Portflächen, da ja doch meist aus Holz gebaut) weniger Volumen einnimmt.


Sehr schön, das würde bedeuten das ich die Rohre auf die benötigte Länge zuschneiden kann. Prima.
Da die nächste Version mit einem Kanal ausgestattet sein wird interessieren mich natürlich die Korrekturformeln. EIn Link oder ähnliches würde mir weiterhelfen.

PS: Kann man den Kanal eigentlich auch "nach Aussen" verlegen (s. Skizze) ?
A._Tetzlaff
Inventar
#6 erstellt: 13. Dez 2005, 23:14
Ja.
georgy
Inventar
#7 erstellt: 13. Dez 2005, 23:30
Das geht wunderbar, genauso hatte ich einen Cheap Trick mit zwei W170S mal umgebaut da bei dem original Rohr wegen zu geringer Öffnungsfläche Luftgeräusche da waren.
Cinch-Master
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 14. Dez 2005, 00:14
Abend!
Sorry für OT,aber...
@georgy :
Wie sahs denn da mit der Länge aus?Konnte man sich noch ansatzweise rechnerisch Vortasten oder wurde die korekte Länge emp. ermittelt?
-Musste grad an den TomTom-Thread denken-
http://www.hifi-foru...read=5341&postID=5#5


Claudius
georgy
Inventar
#9 erstellt: 14. Dez 2005, 00:31
Original war ein Rohr mit 6-7 cm Durchmesser vorgesehen, das war eindeutig zu wenig Fläche, dann habe ich einfach die Fläche vergrössert und die neue Länge anhand der Abstimmfrequenz ausgerechnet.

@VIB

Wie bist du eigentlich auf das Gehäuse gekommen und welche Tieftöner setzt du da ein?


[Beitrag von georgy am 14. Dez 2005, 00:39 bearbeitet]
Cinch-Master
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 14. Dez 2005, 00:44

Wie bist du eigentlich auf das Gehäuse gekommen und welche Tieftöner setzt du da ein?


Nein nein,ich baue im Moment nichts.Ging mir nur um die Vorgehensweise,welche Rückschlüsse auf die Richtigkeit der Berechnungsmethoden von TomTom-Thread hätten bieten können.

Werde den demnächst aber mal durchexerzieren...
ja?
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 14. Dez 2005, 01:13
[quote="V.I.B"][quote="HaHa"]Hallo,
Prima.
Da die nächste Version mit einem Kanal ausgestattet sein wird interessieren mich natürlich die Korrekturformeln. [/quote]


Nö. Die Theorie gibt zu irgendwelchen Korrekturen nichts her. Man muss dann wohl AJHorn nutzen, um die Massenflüsse genauer zu berechnen ... was letztlich auf Experimente hinausläuft. Einen zu großflächigen Tunnel/Kanal kann man nachträglich durch Einlegen von Schaumstoff auf effektiv kleinflächiger verändern.

ciao
V.I.B
Stammgast
#12 erstellt: 14. Dez 2005, 11:37

georgy schrieb:
Original war ein Rohr mit 6-7 cm Durchmesser vorgesehen, das war eindeutig zu wenig Fläche, dann habe ich einfach die Fläche vergrössert und die neue Länge anhand der Abstimmfrequenz ausgerechnet.

@VIB

Wie bist du eigentlich auf das Gehäuse gekommen und welche Tieftöner setzt du da ein?


Hallo!
Tieftöner sind zwei Visaton W170S 4 Ohm in Compoundanordnung. Das Gehäuse ist am Samstag morgen zwischen Tür und Angel entstanden da ich am Wochenende etwas Wasteln wollte.
Ursprünglich war nur ein Rohr (D=52mm) geplant was aber deutliche Atemgeräusche verursachte. Mit zwei Rohren ist es besser aber vom Ideal noch weit entfernt. Daher wirds wohl ein Kanal werden. Wenn er sich aussen aufsetzen lässt umso besser.
V.I.B
Stammgast
#13 erstellt: 14. Dez 2005, 11:44

ja? schrieb:

V.I.B schrieb:
Hallo,
Prima.
Da die nächste Version mit einem Kanal ausgestattet sein wird interessieren mich natürlich die Korrekturformeln.



Nö. Die Theorie gibt zu irgendwelchen Korrekturen nichts her. Man muss dann wohl AJHorn nutzen, um die Massenflüsse genauer zu berechnen ... was letztlich auf Experimente hinausläuft. Einen zu großflächigen Tunnel/Kanal kann man nachträglich durch Einlegen von Schaumstoff auf effektiv kleinflächiger verändern.

ciao


AJHorn liegt mir leider nur in der Demoversion vor. Auch wenn es vermutlich ein tolles Programm sind mir die 119€ eindeutig zuviel des guten.

In diesem Post habe ich etwas über die "Korrekturformeln" finden können:
http://www.hifi-foru...read=5341&postID=5#5
In wie weit die Formeln stimmen kann ich nicht sagen.
HaHa
Stammgast
#14 erstellt: 14. Dez 2005, 12:31
Hallo,

zur Kanalberechnung mit Korrekturfaktoren ist dieses Excel Sheet sehr nützlich:
http://home.tiscali.de/whoeffchen/Lautsprecher/BR-Kanal.xls

@V.I.B:

Das BR Rohr außerhalb funktioniert wunderbar und ist für mich eigentlich bei einem Testgehäuse die Konstruktion 1. Wahl, weil jedesmal das Gehäuse aufschrauben um diese "invertierten Stoßzähne" (ich nenn deine BR Rohrkonstruktion jetzt mal so) anzupassen stell ich mir auch nicht lustig vor.


Grüße
Hari
ja?
Hat sich gelöscht
#15 erstellt: 14. Dez 2005, 12:44

HaHa schrieb:
Hallo,

zur Kanalberechnung mit Korrekturfaktoren ist dieses Excel Sheet sehr nützlich:
http://home.tiscali.de/whoeffchen/Lautsprecher/BR-Kanal.xls

@V.I.B:

Das BR Rohr außerhalb funktioniert wunderbar und ist für mich eigentlich bei einem Testgehäuse die Konstruktion 1. Wahl, weil jedesmal das Gehäuse aufschrauben um diese "invertierten Stoßzähne" (ich nenn deine BR Rohrkonstruktion jetzt mal so) anzupassen stell ich mir auch nicht lustig vor.


Grüße
Hari


Hi,

die in der Tabellenkalkulation angg. Faktoren berücksichtigen ausschliesslich die Öffungsfläche für eine "Mündungskorrektur". NICHT berücksichtigt wird das Verhältnis von Boxvolumen zu Kanalvolumen. Aber letzteres war ja dein Problem. Was spricht dagegen, einen zu weiten Kanal ggf. nachträglich mit Schaumstoff auf enger zu trimmen?

ciao
Cinch-Master
Hat sich gelöscht
#16 erstellt: 14. Dez 2005, 12:57
Sieht mir eher nach einer kanalartbedingten Längenkorrektur
aus,bei wahrscheinlich optimaler Schallgeschwindigkeit.


...weiten Kanal ggf. nachträglich mit Schaumstoff ...


Die Strömungsgeräusche vielleicht?
V.I.B
Stammgast
#17 erstellt: 14. Dez 2005, 12:57
Da spricht eigentlich nichts dagegen, gerade bei einem Testgehäuse.
Mir kommt es hauptsächlich darauf an das Gebaute nachvollziehen zu können (per Berechnung und Simulation) und in Zukunft besser abzuschätzen. Die Simulation gilt ja nur bis der Sub im Hörraum spielt und dort munter verbogen wird.

Mir gehts primär nicht ums bauen sondern um das physikalische Drumherum.

PS: Ich finde es gut das du dich hier konstruktiv beteiligst trotz der "Auseinandersetzung" im Needlethread!
A._Tetzlaff
Inventar
#18 erstellt: 14. Dez 2005, 16:08
Den Schaumstoff würde ich lassen - warum? Weil der Schaumstoff die Güte runterzieht, ist ja auch logisch, er absorbiert ja auch Schall.
Robert_K._
Inventar
#19 erstellt: 14. Dez 2005, 17:31
Hallo,
So ganz versteh ich die grundsätzliche Frage nicht. Drum ein paar allgemeine Sachen zum Helmholtsresonator.
Es gilt das Volumen der Box ohne das Volumen des BR-Kanals.
Der BR-Kanal bildet durch seinen Querschnitt und seine Länge eine definierte Feder, die auf das Volumen und den verbundenen Massen der Box wirkt und eine Resonanz bildet, welche in der Güte von dem Luftwiderstand oder Luftdruck mit beeinflusst wird. Die Feder ist natürlich auch vom Luftdruck abhängig und hat eine eigene Masse. Hier wird klar, was Dämmstoff im BR-Kanal verursacht. Durch Dämmstoff wird der BR-Kanal nicht wirklich enger, da sich dieser zur Feder als Masse addiert. Der Effekt auf die Resonanzfrequenz ist zwar der gleiche (Verschiebung nach unten), aber durch die dämpfenden Eigenschaften in vielen Fällen auch nachteilig.

Auf Geschriebenes sollte jetzt eine Grenzwertbetrachtung folgen. Bin aber gerade schon so müde und handele mir dann schlimme Fehler ein.
Und dann werde ich zerrissen!!!

Gruß

Robert
V.I.B
Stammgast
#20 erstellt: 15. Dez 2005, 14:15

Robert_K._ schrieb:
...
Auf Geschriebenes sollte jetzt eine Grenzwertbetrachtung folgen. Bin aber gerade schon so müde und handele mir dann schlimme Fehler ein.
Und dann werde ich zerrissen!!!

Gruß

Robert


Und ? Immer noch müde ?
An den Ausführungen wäre ich sehr interessiert.


[Beitrag von V.I.B am 15. Dez 2005, 14:15 bearbeitet]
Robert_K._
Inventar
#21 erstellt: 15. Dez 2005, 18:50
Ich bin nicht mehr müde.

Die Grenzwertbetrachtung soll mal jemand anderes versuchen. Ich bin zu doof dafür.

Gruß

Robert
Robert_K._
Inventar
#22 erstellt: 15. Dez 2005, 19:29
Wir könnten es zusammen versuchen!

Die Betrachtung des Helmholtsresonators beruht grundsätzlich auf zwei nicht ineinander übergehende Einheiten.
In Wirklichkeit kann man es aber nicht 100% trennen.
Eine gute Hilfe, ist es sich den BR-Kanal auch als eine Art Luftpolster, wie in der Aerodynamik, vorzustellen. Dieses Luftpolster ist natürlich Frequenzabhängig.
Je größer der Querschnitt des BR-Kanals nun im Verhältniss zum Gehäuse ist, desto weniger kann sich ein Luftpolster aufbauen. Das Extrem wäre eine Transmissionline. Der BR-Kanal ist das Gehäuse oder ein beliebiger Teil davon. Ein Luftpolster kann sich aber kaum aufbauen. Nur jenes, welches am Abschluss der TL liegt. Das kann aber nicht in die Betrachtung einbezogen werden. Bei einem verjüngendem Querschnitt, könnte z.B ein kriechendes frequenzabhängiges Luftpolster entstehen, dass dann wieder Verwandtschaft mit dem BR-Gehäuse knüpft.

Ein ganz kleiner BR-Kanal(Querschnitt) hätte stark mit Strömungsverlusten zu kämpfen. Das würde als nichtlinearer Widerstand in die Güte mit einberechnet werden. Das gleiche gilt für einen ganz langen Kanal.

Hmmm! Nicht einfach!! Korrigiert mich bei Fehlern!
Ich hör erstmal auf.

Grüße

Robert
V.I.B
Stammgast
#23 erstellt: 15. Dez 2005, 19:40
Ich "höre" einfach mal zu. Viel sinnvolles dazu beitragen kann ich nicht.


[Beitrag von V.I.B am 15. Dez 2005, 19:40 bearbeitet]
Suche:
Das könnte Dich auch interessieren:
Bassreflexrohre?
malzi am 02.03.2005  –  Letzte Antwort am 02.03.2005  –  2 Beiträge
Bassreflexrohre
heavy23 am 14.08.2007  –  Letzte Antwort am 14.08.2007  –  4 Beiträge
Wieviele Bassreflexrohre?
superman am 11.07.2005  –  Letzte Antwort am 12.07.2005  –  7 Beiträge
Verschiedene Bassreflexrohre ?
plonika am 03.05.2018  –  Letzte Antwort am 04.05.2018  –  3 Beiträge
Hilfe bei kleinem Woofer!!!
onkelolly am 30.06.2005  –  Letzte Antwort am 05.07.2005  –  16 Beiträge
Hilfe bei kleinem Bluetoothlautsprecher
-Lorenz- am 03.12.2014  –  Letzte Antwort am 03.12.2014  –  2 Beiträge
Hilfe bei kleinem Audio-Projekt
buntstift80 am 07.08.2012  –  Letzte Antwort am 07.08.2012  –  2 Beiträge
Länge der Bassreflexrohre
hormoz22 am 16.02.2005  –  Letzte Antwort am 16.02.2005  –  3 Beiträge
bassreflexrohre kürzen bzw. biegen
fjmi am 07.03.2005  –  Letzte Antwort am 07.03.2005  –  2 Beiträge
2 verschiedene Bassreflexrohre
Spatz am 05.05.2005  –  Letzte Antwort am 05.05.2005  –  9 Beiträge
Foren Archiv
2005

Anzeige

Produkte in diesem Thread Widget schließen

Aktuelle Aktion

Partner Widget schließen

  • beyerdynamic Logo
  • DALI Logo
  • SAMSUNG Logo
  • TCL Logo

Forumsstatistik Widget schließen

  • Registrierte Mitglieder925.654 ( Heute: 5 )
  • Neuestes MitgliedTimDerHiFiMenschh
  • Gesamtzahl an Themen1.550.823
  • Gesamtzahl an Beiträgen21.532.444

Hersteller in diesem Thread Widget schließen