Frage zur TQWT-Planung

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dirkilongus
Stammgast
#1 erstellt: 16. Dez 2005, 13:20
Hallo alle zusammen,

da ich nach dem Bau der Needles irgendwie auf den Geschmack gekommen bin (Breitbänder, Horn, TML etc.) und eine TQWT der ideale Einstieg in diese Welt zu sein scheint (ebenso ideal für meinen SE300B-Amp), habe ich nun vor, eine vom Wirkungsgrad und Bassfundament effektivere TQWT mit Fostex FE167E bzw. FE164 zu bauen. Dieses Chassis scheint ja (lt. Infos aus dem Netz) der ideale Spielpartner dafür zu sein, da es auch "obenrum" kein großen Einschränkungen hat, was bei der 200ér-Serie (ohne zus. HT) schon wieder anders aussieht .

Da ich jetzt nicht komplett in die Theorie einsteigen möchte und mir schon viele Bauvorschläge (auch fertige) im Netz angesehen habe, verstehe ich eines nicht so ganz:

Wenn ich das (nach versch. Meinungen recht zuverlässig arbeitende) Excel-Sheet von www.bastel-wastel.de zugrunde lege, komme ich bei meiner Auslegung auch ungefähr auf die Auslegungen bereits fertiger Boxen.

Wenn ich mir aber die Needle mit ihren 32cm² Sd und ca. 110Hz fs Tangband W3-871 ansehe, passt das alles widerum nicht "so", da die Gehäuseauslegung der Needle einer Abstimmfrequenz von ca. 50Hz entsprechen würde.

Da man bei Lautsprechern mit hohem Qts die Abstimmfrequenz (lt. M. King) ca. 5-10Hz tiefer wählen sollte (bei niedrigem Qts eher umgekehrt), würde das Needle-Gehäuse natürlich bedeutend kleiner ausfallen. Ebenso scheint "Cyburgs" nicht die Standardformel für Portfläche 0,5x Sd benutzt zu haben (da ca. 25cm²).

Ich gehe mal davon aus, daß dieses bewußt (wg. der tiefen Abstimmung) so gewählt wurde. Allerdings hätte ich nie gedacht, daß es "so" möglich wäre. Als Standard hört man meist was von einer Abstimmfrequenz max. 10Hz unter der fs des Chassis (eher ist sie eben höher zu wählen). Bei der Needle ist das ja schon die Hälfte (so ungefähr) , deshalb meine Frage.

2. Frage zu dem Thema :

Mit Standardberechnung komme ich bei einem FE167E, 50Hz Abstimmfrequenz und einer Sd von 133cm² auf ca. 170cm Länge der Linie bei einer Innenabmessung von ca. 22x26x86cm (BxTxH).

Da ich von der Tiefe her fest gebunden bin (30ér Möbelplatten minus 2x1,9cm, Schallwand und Rückwand eingelassen = ca. 26,2cm) und die die Lautsprecher gern 2-3cm "schmaler" machen würde, also ca. 19-20cm Schallwand, wollte ich mal fragen, ob ich (um auf gleiches Volumen zu kommen), die Boxen (und den Teiler) entsprechend höher bauen kann.
Ich weiß, daß ich damit widerum die Länge des Kanals und somit eigentlich auch die Abstimmfrequenz verändere. Gilt das auch, wenn das Volumen gleich bleibt (würde ja ansonsten auch ein wenig mehr) bzw. gibt es für diesen Fall wieder andere Berechnungsgrundlagen?

Ansonsten scheinen diese Berechnungsgrundlagen ja eine gute Ausgangsbasis darzustellen (experimentieren mit der Dämmung, Portfläche etc. kann man dann ja immer noch)

Für ein paar Antworten oder Tips wäre ich dankbar .

Gruß
Dirk


[Beitrag von dirkilongus am 16. Dez 2005, 13:54 bearbeitet]
eBernd
Stammgast
#2 erstellt: 16. Dez 2005, 18:26
Hallo Dirk,

auch ich habe mich vor ca. einem Jahr mit TQWT-Berechnungen beschäftigt. Unter anderem auch das Excel-Sheet, von dem du sprichst. Von den Formeln her geht es auf das von John Rutter (Name richtig?) zurück. Dann noch ein russisches Excel-Programm... Alle diese Sheets basieren auf festen Hals-/Mundflächen-Verhältnissen (meist 1:2,5). Der einzige Treiber-Parameter ist dabei fo für die Abstimmung der Line (oft 0,75 x fo). Die Treiber-Position wird nach der gängigen (auf Voigt selbst zurückgehende?) Formel berechnet. Also nix mit Simulation, das sind eher Faustformeln.
Lediglich eine italiensche Abhandlung (M. Punzo/Audiofanatic) berücksichtigt die Treibergüten in recht abenteuerlichen Formeln (mein früherer Prof. hätte was von "Dimensionsschweinereien" genuschelt). Punzo macht den Ansatz von drei überlagerten Resonatoren (2 einseitig offen, einer beidseitig). Und simuliert da was mit Clio, was er aber dann nur als ein paar Beispiel-Diagramme veröffentlicht hat.

Und dann gibts da noch Martin J. King, der wohl die Wellengleichungen mittels Mathcad simuliert. Die Mathcad-Blätter sind auf seiner Seite herunterladbar. Das Programm muß man sich aber woanders beschaffen. Entweder den kostenlosen Mathcad 8 Explorer (umständlich!) oder aber eine neuere MAthcad-Version. Als ich die Preise dafür gesehen hab (ich glaub > 1000 USD), hab ich micht nicht mehr dafür interessiert...

Aber auch mit AJ-Horn soll was gehen.
Das habe ich aber (noch) nicht.

Gruß, Bernd
jhohm
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 16. Dez 2005, 19:52
Hallo Dirk,

solltest Du Abonnent bei Hifi-Selbstbau sein; - www.hifi-selbstbau.de - dann hast D dort zugriff auf einen online-Rechner, mit dem Du TQWT's berechnen kannst.
Auch einen Bauvorschlag mit dem FE167E als TQWT gibt es da.

Gruß Jörn
dirkilongus
Stammgast
#4 erstellt: 17. Dez 2005, 13:18
@eBernd:

Danke für die Tip´s. Habe mal mit der Demoversion von AJHorn rumprobiert. Ist nicht schlecht, bezieht sich aber mehr auf TL (mit sich verjüngendem Querschnitt), was evtl. auch nicht oder vielleicht sogar noch besser (FT-1600 von Bob Brines) für den FE167 ist (mit Qts 0,31 liegt er schon ziemlich weit am Ende für TQWT.

Mal sehen, bekomme das schon irgendwie auf die Reihe

@jhohm:

Hallo Jörn,

auch an dich eine "Danke" für den Tip. Ja, auf der Seite war ich auch schon ein paar mal und habe mir auch schon überlegt, da Abonnent zu werden. Liest sich ja "so" alles nicht schlecht dort (jetzt allgemein, nicht nur wg. der TQWT-Geschichte)

Habe mir diese speziell abgestimmte TQWT (Kurzbeschreibung, frei zugänglich) auch mal durchgelesen etc.

Der Geometrie und Größe nach scheint es eine nicht gefaltete TQWT zu sein (ähnlich wie die von Martin J. King). Nur eben "kürzer" abgestimmt, um einen höheren Wirkungsgrad bei trotzdem tiefgehendem Bass zu erzielen (wie dort auch beschrieben).

Auf die ca. 1,70m Länge kommt man mit der Lehrbuchformel auch (bei Abstimmung 1x fs -> 50Hz). Die 1,40m würden dann ca. 60Hz entsprechen.

Allerdings hat man beim Tool von hifi-selbstbau.de die Berücksichtigung der Güten (was sicherlich von Vorteil ist) mit eingeschlossen.

Ok, werde mich da mal schlauer machen

Gruß
Dirk
LarsAC
Stammgast
#5 erstellt: 18. Dez 2005, 19:24
Ich glaube nicht, dass der TQWT-Rechner von Hifi-Selbstbau eine Simulation inkl. detaillierter Berücksichtigung der Güten ist. Im TQWT-Artikel wird der Rechner auch unter der Überschrift "Faustformeln" erwähnt...

Die Artikel sind aber wirklich (alle, nicht nur die zur TQWT) sehr gut und verständlich erläutert.

Lars
dirkilongus
Stammgast
#6 erstellt: 19. Dez 2005, 02:06

LarsAC schrieb:
Ich glaube nicht, dass der TQWT-Rechner von Hifi-Selbstbau eine Simulation inkl. detaillierter Berücksichtigung der Güten ist. Im TQWT-Artikel wird der Rechner auch unter der Überschrift "Faustformeln" erwähnt...

Die Artikel sind aber wirklich (alle, nicht nur die zur TQWT) sehr gut und verständlich erläutert.

Lars


Hi Lars,

ich arbeite mittlerweile (und komme auch ganz gut damit klar )mit den King Sheets. Genau dazu gibt es ein gutes, deutschsprachiges Tutorial auf hifi-selbstbau, welches mir beim Einstieg sehr geholfen hat.

Der online-Rechner bei hifi-selbstbau berücksichtigt zusätzlich zu Sd und Fs (Ftqwt) die Gesamtgüte Qts, welche, meiner Meinung nach, nur zu sehr geringen Teilen mit in die Berechnung eingeht. Ok, bei einer Differenz von 0.4 wird es ein wenig mehr ausmachen. Und ich denke mal, daß dieser onlinerechner zum größten Teil aus dem MathCad-Sheet abgeleitet ist. Die Faustformelergebnisse sind nur zum Vergleich mit den anderen Simulationen angegeben und kommen, da eh nur aus Sd und Fs berechnet, recht gut hin, was widerum vorher gesagtes bestätigt(wie im Tutorial beschrieben).

Gruß
Dirk
UglyUdo
Inventar
#7 erstellt: 19. Dez 2005, 03:54
Ich halte es mit AJ-Horn, da es einem mit seiner Flexibilität sämtlicher Horn-Parameter die größten Freiheiten läßt.
Auch glaube ich nicht an die "Reine Lehre", nachdem eine Mundöffnung gefälligst eine x-tel Teil von dem Parameter y zu betragen hat und die Öffnung des Halses zwingend einen gewissen Prozentsatz von ß.

AJ-Horn betrachtet jede Box als Horn, sei es CB oder ein Backenhörnchenm, TML ist auch nur ein Aspekt von vielen davon.
Und das ganze ist ziehmlich schlüssig.

Berücksichtigt werden dabei übrigens sämtliche relevanten LS-Parameter ( außer Verhalten bei Großsignal, Erwärmung ) sowie die Einbringung von Dämmmaterial in Menge + Position.
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