Rumbasteln mit überflüssigen Chassis

+A -A
Autor
Beitrag
PUG106S2
Inventar
#1 erstellt: 14. Mrz 2006, 08:06
Aloha,

Ich hab heute beim Rumwuseln im Keller noch zwei Lautsprecherpaare entdeckt, die schon seit einiger Zeit keinen direkten Zweck mehr haben und somit wild verbastelt werden können.

Es handelt sich dabei zum einen um kleine Breitbänder (ca. 8cm) die wohl aus einem der früheren Autos meiner Eltern stammen und ein paar 13er Koaxe, die wohl eine ähnliche Vergangenheit haben. Da meine handwerklichen Fähigkeiten eher mittelmäßig bis schlecht sind, denke ich es wäre nicht grundlegend verkehrt mit diesen beiden Chassis mal etwas vor mich hin zu basteln und dabei zu lernen.

Ich bin mir darüber im Klaren, dass man ohne die TSPs der Lautsprecher nicht erwarten kann, ein wirklich passendes Gehäuse zusammenzuzimmern, aber die Endprodukte sollen auch nicht meine eigentlichen Lautsprecher ersetzen, sondern allerhöchstens eventuell zusammen mit einem Dachboden-Verstärker an den PC kommen oder so, falls das Ergebnis wider Erwarten passabel klingen sollte.

Lange Rede kurzer Sinn: Ich will die beiden verbasteln, auch wenn es eigentlich Blödsinn ist, also redet es mir nicht aus

Nun aber zu meiner eigentlichen Frage:

Ein geschlossenes Gehäuse dürfte wohl die simpelste Form sein, den beiden ein halbwegs angemessenes Zuhause zu bieten, da man das Gehäusevolumen ja nachträglich immer noch ein wenig reduzieren kann. Hat jemand einen groben Schätzwert den ich als Anhaltspunkt für den 13er Koax oder den 8cm Breitbänder als Volumen für ein geschlossenes Gehäuse nehmen kann oder eventuell sogar, was mir noch lieber wäre, einen Vorschlag für eine andere Gehäusevariante, die man in etwa für zwei Chassis ohne TSPs nutzen könnte?

Liebe Grüße,

PUG106S2 alias Gordian

PS.: Nein, ein 500 Liter Testgehäuse in das ich solange 1L Milchtüten hineinstelle bis es gut klingt, kommt nicht in Frage
nailhead
Stammgast
#2 erstellt: 14. Mrz 2006, 11:57
Hi!

Nimm einfach ein 500 Liter Testgehäuse und steck solange 1l Milchtüten rein, bis es gut klingt!

Oh, habe dein PS übersehen

Zum rumbasteln würde ich mir nur ein Gehäuse mit austauschbarer Schallwand bauen, so kannst du mit beiden rumspielen. Je mehr Volumen umso besser, denk so 10l sollten es für den 13er doch mindestens schon sein.
Und steck genügend Dämmwolle rein.

Das Ergebniss wird natürlich ziemlich bescheiden sein, aber um erste handwerkliche Erfahrungen zu sammeln, warum nicht.

Achte auf gerade Holzschnitte und absolute Luftdichtigkeit, lieber zuviel Leim/Kleber als zu wenig.


Gruß Andy
psone
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 14. Mrz 2006, 16:40
Na probier doch mal was in der art...

Tangband in a bottle (Tangband W3-871)
1,5 liter blastic bottle (thick-wall, re-usable quality) lightly stuffed with a wool sock. Assembled with duct tape. Un-corked for bass reflex. Remember to also add a notch-filter (eg. as used for the Cyburgs Needle).
Very good sound in a small room




hier abgekuckt und für KLASSE befunden:
http://www.diyaudio....id=869145#post869145

grüsse, matze
chilman
Inventar
#4 erstellt: 14. Mrz 2006, 16:52
hmm für chassis ohne tsp könnte man vll. noch eine offene schallwand empfehlen.also open baffle..
da gibts sogar nen programm, mit dem man sowohl offene als auch "geschlossene" schallwände simulieren kann.nennt sich edge, musst mal googlen, der autor heisst glaub ich tolvan..
denn wenn man das chassis einfach nur in die mitte des brettes pfuscht, entstehen lustige resonanzen und überhöhungen.wenn man den freq.-gang des chassis kennt (hast du evt. die möglichkeit zu messen?) kann man die schallwand sogar so konzipieren, dass sich die schwächen gegenseitig ausgleichen..
man kann auch die tsp messen, falls du es doch genau machen willst, geht mit jeder soundkarte und sonem programm, kenn mich aber selber nicht so genau aus
PUG106S2
Inventar
#5 erstellt: 15. Mrz 2006, 03:18
So reizvoll der Bauvorschlag mit der Flasche und Socke auch ist, er ist eher weniger das was ich suche...

Ich hatte gehofft, dass es neben dem Errechnen und Simulieren von Bassreflex- und anderen Gehäusearten mit ventilierten Kammern vielleicht noch eine Möglichkeit gäbe, den etwaigen Platzbedarf abzuschätzen durch grobe Näherungen wie "etwa 13 Liter sollten dem 13er Koax als BR reichen, nimm als Port mal ne Küchenrolle und experimentier mit der Länge" oder so

Das mit der Socke und der Flasche lässt mir aber doch keine Ruhe, mal sehen ob ich noch ne 1,5L Plastikflasche auftreiben kann hier
PUG106S2
Inventar
#6 erstellt: 15. Mrz 2006, 04:57
Voilá, mein erstes Testgehäuse für den 13er Koax:



Es handelt sich bei diesem ausgefeilten Konstrukt um eine sehr oft mit Klebeband umwickelte High-Tech-Kiste, die die Nasa ursprünglich entwickelt hatte um Schuhe darin zu verpacken, deren tolles Pappmaterial sich aber auch hervorragend zum Testgehäusebau eignet. Die Chassis sind ebenfalls nur reingeklebt und das Lautsprecherkabel ist durch ein kleines Loch in der Rückseite durchgeführt. Bedämpft sind diese Hightech-Koaxe jetzt mit drei Tempotaschentüchern, die wenn man sie in ihre 4 Lagen aufpfriemelt, ein ganz taugliches Volumen entwickeln können

Fazit des Testes:

Sie spielt zwar die B&W rechts neben dem Fernseher noch nicht so wirklich an die Wand, aber die Materialien und die Befestigung sind ja auch noch weit vom Optimum entfernt. Wirklicher Bass will in dem Kasten nicht aufkommen, aber die Mitteltöne sind soweit schonmal ganz erträglich.

|EDIT| Nach etwas intensiverem Hören finde ich nun, dass sie Bassgitarren und ähnliches ganz passabel darstellt, aber mit noch dynamischeren Sachen wie Schlagzeugen große Probleme hat. Eigentlich ja nicht verwunderlich, wenn man bedenkt, dass das ganze Gehäuse mitschwingt. Außerdem, und das stört mich viel mehr, stellt sie Stimmen ein wenig in den Hintergrund


[Beitrag von PUG106S2 am 15. Mrz 2006, 06:01 bearbeitet]
PUG106S2
Inventar
#7 erstellt: 15. Mrz 2006, 16:48
Soooo,

Ich hab mich jetzt entschieden ein ähnliches Gehäuse aus Holz zu zimmern. Irgendwie finde ich die leichte Resonanz der Box ganz nett und habe daher beschlossen die Seitenteile aus dünnem Sperrholz zu bauen.

Bin mal gespannt wie das ganze dann in Holz klingt
PUG106S2
Inventar
#8 erstellt: 24. Mrz 2006, 18:31
Hier das Testgehäuse aus Holz:





Also es klingt mit der Box recht schön wenn jemand in nem Film oder so auf einen Holzboden fällt, ansonsten ist das Stimmproblem leider geblieben
Gelscht
Gelöscht
#9 erstellt: 24. Mrz 2006, 19:10
schon mal probiert die kleinen Breitbänder mit einzubauen.
Könnten dein "Stimmenproblem" evtl lösen.



P.S.: hab aus unserem Badezimmer einen 12.5 cm Breitbänder mit Flachmembran ausgebaut ( hat die Vormieterin dringelassen). dient als zweiter LS bis meine 2.E-Motion fertig ist. sehr gut das Teil, hab pi mal Auge nen Mini Hörnchen aufgebaut und bin einfach nur begeistert.
PUG106S2
Inventar
#10 erstellt: 24. Mrz 2006, 21:14
Ein Minihörnchen ist ziemlich genau das, was ich mit dem BB am liebsten ausprobieren würde Ich hab nur keinen Plan wie ich das ohne Parameter auch nur grob abschätzen kann vom Aufbau her... wie hast du das angestellt?
Gelscht
Gelöscht
#11 erstellt: 24. Mrz 2006, 22:16
Hab den BB erstmal in eine Schallwand eingesetzt, ca 25x25cm. Angeschlossen und gehört. Seitenwände, Deckel und Rückwand dran (auch alle 25x25). Wieder probegehört.
Klang besser diesmal. dann mal mit Boden probiert( also als geschlossene Version). Klang nicht so gut. Daher dachte ich mir,das ich den Schall mal nutzen sollte, der da rauskommt.
Hab dann ein Brett diagonal in verschiedenen Stellungen eingeklemmt um mit der Größe der Druckkammer und dem Hornmund einfach mal nen bißchen rumzuspielen (probieren geht über studieren ). Als es dann gut klang, hab ich dann grob nen Hornverlauf von ca. 50 oder 60cm drangebastelt. War ja auch nur aus Spieltrieb.Aber ich war überrascht über das gute Ergebnis.

Am besten mit einer überdimensionierten Druckkammer anfangen und dann kleiner machen.

Schau mal auf www.hornlautsprecher.de
Die machen das ähnlich und nennen das Resonanzmethode.
Außerdem eine sehr schöne Seite.

Bin mal auf Deine Erfahrungen gespannt.

Gruß
Patrick
PUG106S2
Inventar
#12 erstellt: 26. Mrz 2006, 07:39
Das klingt sehr sehr interessant und ich glaube ich fange auch am Montag damit an

Aaaaber, eins verstehe ich noch nicht so ganz... wie hast du das Brett diagonal eingeklemmt, also mit dem Horn herumprobiert? Die eigentliche Druckkammer ist ja im Endeffekt eine recht simple Sache, aber das mit dem Hornmund kann ich mir noch nicht so wirklich vorstellen

Wäre supernett, wenn du dazu nochmal etwas schreiben könntest, oder es evtl. sogar mit einer kleinen Skizze in Paint oder so veranschaulichen könntest

Liebe Grüße,

PUG106S2
Gelscht
Gelöscht
#13 erstellt: 26. Mrz 2006, 10:25
Sorry, ich meinte die Halsöffnung, nicht den Hornmund.
Das kommt davon, wenn man wieder versucht 1000 Sachen gleichzeitig zu machen.

Werde mal schnell ne Zeichnung nit Paint machen.

Die Proportionen stimmen nicht und die dicken schwarzen
Striche stellen die unterschiedlichen Stellungen dar.

Das Brett, das ich genommen hab, war unter Maß und hab es dann mit Pappe eingeklemmt. Es geht natürlich auch nen Stück Teppich. Muss halt nur den schmalen Schlitz gut verschließen und so das Brett schön fest halten.
Wenn Du die optimale Position gefunden hast, kannste es dann ja festschrauben und mit dem Hornverlauf bzw Hornmund experimentieren.

Meiner Erfahrung nach gibt es da ziemlich große Toleranzbereiche ( oder meine Ohren sind so schlecht ).


PUG106S2
Inventar
#14 erstellt: 27. Mrz 2006, 06:49
Danke erstmal für die schnelle Antwort und die Skizze

Also die Druckkammerfrage ist damit gelöst, denn so kann man ja sowohl die Druckkammergröße als auch die Halsöffnungsgröße ausprobieren. Werde das entsprechende Brett wohl im Baumarkt einfach einen mm dünner schneiden lassen und nen Schaumgummistreifen draufkleben und die Seitenteile dann mit Schraubzwingen fixieren.

Aber wie ich das eigentliche Horn ausprobieren kann, ist mir immer noch nicht klar. Benötige ich dazu dann ein separates Gehäuse oder hast du das auch mit dem beschriebenen gemacht?

Die einzige Möglichkeit die mir da einfiel wäre eigentlich das Gehäuse viel höher zu machen und dann an dem Punkt wo das Druckkammerbrett endet, bündig ein längeres einzusetzen, so dass es zusammen mit der Rückwand den eigentlichen Hornverlauf darstellt

Wie hast du das gelöst?

Liebe Grüße und vielen Dank für deine Antworten,

PUG106S2 alias Gordian

PS.: Zum Aufstellen beim Probehören wäre wahrscheinlich ein kleines Podest aus zwei Leisten oder so optimal, dass die Mitte als Schallraum freilässt, oder?
Gelscht
Gelöscht
#15 erstellt: 27. Mrz 2006, 09:29
Hab das halt nur mit alten Brettern gemacht, die hier noch so rumlagen.

Du hast recht, man müsste das Gehäuse höher machen.
Also Seiten- und Rückwand. Dann kannst Du dir auch das "Podest" sparen.

Lieben Gruß

Patrick
Gelscht
Gelöscht
#16 erstellt: 29. Mrz 2006, 10:33
Und wie siehts aus? Fortschritte?

Gruß
Patrick
PUG106S2
Inventar
#17 erstellt: 31. Mrz 2006, 19:03
Hatte Anfang der Woche doch recht viel zu tun und wollte jetzt gestern das Holz kaufen...

Nach einer halben Stunde Wartezeit an der Säge stellte sich dann heraus, dass die gewünschte Dicke nicht mehr im Angebot war.

Also habe ich es heute bei einem anderen Baumarkt versucht wo ich dann nach noch längerem Warten erfuhr, dass sie keine Schnitte unter 23 cm mehr machen

Muss mal schauen wie ich an das Holz komme...
Suche:
Das könnte Dich auch interessieren:
Chassis
DJTouffe am 24.10.2004  –  Letzte Antwort am 27.07.2005  –  24 Beiträge
Chassis
tibum am 29.02.2012  –  Letzte Antwort am 13.03.2012  –  8 Beiträge
Historische Chassis vs. moderne Chassis
Mighty_Mike am 09.01.2007  –  Letzte Antwort am 12.01.2007  –  23 Beiträge
PA-Chassis
poodle am 12.07.2004  –  Letzte Antwort am 13.07.2004  –  3 Beiträge
Chassis Färben
jusufuh am 06.01.2010  –  Letzte Antwort am 06.01.2010  –  3 Beiträge
chassis-upgrade
elbochos am 21.03.2008  –  Letzte Antwort am 21.03.2008  –  8 Beiträge
alternative chassis
kubrick_bln am 22.08.2008  –  Letzte Antwort am 22.08.2008  –  2 Beiträge
Chassis Wechsel
-Matthias- am 07.04.2009  –  Letzte Antwort am 10.04.2009  –  18 Beiträge
Isophon Chassis
kurvenjaeger am 15.02.2010  –  Letzte Antwort am 16.02.2010  –  16 Beiträge
Gradient Chassis??
DaVinci am 03.10.2004  –  Letzte Antwort am 10.10.2004  –  16 Beiträge
Foren Archiv
2006

Anzeige

Aktuelle Aktion

Partner Widget schließen

  • beyerdynamic Logo
  • DALI Logo
  • SAMSUNG Logo
  • TCL Logo

Forumsstatistik Widget schließen

  • Registrierte Mitglieder925.721 ( Heute: 9 )
  • Neuestes Mitgliedelibyss
  • Gesamtzahl an Themen1.551.068
  • Gesamtzahl an Beiträgen21.537.312

Top Hersteller in Lautsprecher Widget schließen