was würde passieren, wenn man 2 BR-Rohre mit verschiedenen Parametern verbaut?

+A -A
Autor
Beitrag
Poison_Nuke
Inventar
#1 erstellt: 25. Mrz 2006, 20:41
Hio,

Frage steht ja oben.
Also ich hatte gerade so die Idee, wenn man 2 verschieden große BR Rohre nutzt, beide habe ja verschiedene Resonanzfrequenzen, dann würde der Subwoofer z.B. doch bei genau diesen beiden Frequenzen lauter werden. Somit könnte man den Frequenzgang noch weiter nach unten erweitern, wie es nur mit einem Chassis möglich wäre, oder?

Oder gibt es vielleicht einen ganz anderen Effekt?
Cinch-Master
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 25. Mrz 2006, 21:15
Hallo!


"Das eigentlich 10cm durchmessende Rohr wurde auf 4 Rohre mit ca. dem gleichen Gesamtquerschnitt aufgeteilt,die aber alle verschiedene Längen aufweisen,welche sich zu einer mittleren Länge arithmetisch addieren.Durch diese Maßnahme erhält man eine nicht mehr scharfe,sondern verschmierte Reflexabstimmung,bei der sich 4 verschiedene Resonanzen zu einer einzigen mit kleinerem Q addieren.


So stehts zum MSW1 in K&T 1/03 zu lesen.

Gute alte Zeit.

Gruß,
Claudius
Poison_Nuke
Inventar
#3 erstellt: 25. Mrz 2006, 21:25
interessant. Gibt es irgendein Programm, mit dem man das mal simulieren könnte, weil einfach blind will ich bei meinem Projekt nichts testen.

Obwohl mich die Aussage verwirrt, dass sich die 4 Resonanzen zu einer großen addieren. Ich dachte die einzelnen Resos würden bestehen bleiben
Cinch-Master
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 25. Mrz 2006, 22:06
Ein Programm,in welchem verschiedene Rohre berücksichtigt werden,ist mir unbekannt.Da wird wohl ein Testgehäuse herhalten müssen...

Die Resonanzen müssen auch bestehen bleiben,sonst würde die Aussage keinen Sinn ergeben.
Gemäß

Q = Mittenfreq./Bandbreite

muß daher durch die verschiedenen Rohrlängen die Bandbreite der Abstimmung um die Hauptanregung (mittlere Rohrlänge) steigen.

Naja,dürftige Argumentation.

Aber Versuch macht kluch
Poison_Nuke
Inventar
#5 erstellt: 25. Mrz 2006, 22:13
juhu, ist ja nicht so, dass für meine Subwoofer die Rohre um die 50-80cm lang sein müssten...nunja, werde ich mal ein paar hundert Meter Rohre im Baumarkt kaufen und testen

Vor dem eigentlichen Bau wollte ich so oder so ein Testgehäuse bauen.
Cinch-Master
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 25. Mrz 2006, 22:29
Bis jetzt war mir die 1-Rohr-Lösung immer ausreichend .
Ein Zeichen von Faulheit?

Kannst Du messen?Würde mich mal interessieren wie sich das mißt wenn man ggf. komplett daneben liegt,stelle mir das gerade nicht so einfach vor die passenden Längen zu finden...

Poison_Nuke
Inventar
#7 erstellt: 25. Mrz 2006, 23:00
ich werde erstmal versuchen, vorab mit WinISD Pro 4 verschiedene Rohrlängen zu simulieren und dann mithilfe des PEQ, der eingebaut ist, werde ich die jeweils anderen 3 Rohre einberechnen lassen (durch die Resonanz entsteht ja ein bestimmter Peak auf eine gewisse Bandbreite, was nebenbei von WinISD Pro auch seperat angezeigt wird, wodurch ich dann die Werte für den PEQ erhalte.

Ich werde es mal testen
Kwesi
Stammgast
#8 erstellt: 26. Mrz 2006, 04:41
....mmmh,

spontan sehe ich keinen Sinn hinter der Behauptung, es würden "mehrere Resonanzen" auftreten. Der Helmholzresonator wird ja nicht massgeblich durch das Rohr, sondern genauso durch das interne Volumen gebildet, und das mag eigentlich nur auf einer Frequenz schwingen...

Bei zwei Rohren mit unterschiedlichen Dimensionen addieren sich also nur die Resonanzfrequenzen -> f1 + f2 = fges, mit f1=Reso nur mit Rohr1, f2=Reso nur mit Rohr2.

Wenn ich zwei gleiche statt einem Rohr verwenden will, muss ich ja auch einfach nur die Länge beider verdoppeln um auf die gleiche Reso wie mit einem zu kommen. Mach ich das nicht, ist die Reso doppelt so hoch (Resonanz proportional Länge)

Analog zur Elektrotechnik:
Ich baue einen simplen RC-Tiefpass auf. Wenn ich jetzt dem Kondensator einen weiteren parallelschalte (-> 2.Rohr) und den Widerstand (-> Gehäuse) unangetastet lasse, ändert sich lediglich die Eckfrequenz des Filters.

Etwas anderes passiert, wenn ich zwei RC-Tiefpässe hintereinanderschalte -> Verhalten wie Doppelbassreflex.

Zwei RC-Tiefpässe parallel entsprechen zwei Treibern in zwei unterschiedlichen Gehäusen (man kann die Luft so schlecht von nur einem Treiber in zwei isolierte Kammern leiten...).

Ein Helmholzresonator ist zwar ein Bandpass höherer Ordnung (die Güte kommt noch ins Spiel), die grundsätzliche Betrachtung bleibt aber gleich.

"Grenzbetrachtung": die beiden Rohre nähern sich immer weiter, bis sie schliesslich ineinander Verschmelzen. Wir glätten etwas die Kanten und was haben wir: EIN Reflexrohr mit abgeschrägter Öffnung...

Nochwas:
Wenn ich in eine Blockflöte blase, entsteht immer nur ein einzelner Grundton, auch wenn mehrere Löcher frei sind. Alle tragen aber zum Gesamtton bei; lasse ich in der "Mitte" ein Loch offen und die unteren schliesse und öffne ich abwechselnd , ändert sich der Ton ebenfalls.

Grüsse
Peter


[Beitrag von Kwesi am 26. Mrz 2006, 05:15 bearbeitet]
ehemals_Mwf
Inventar
#9 erstellt: 26. Mrz 2006, 05:25
@ All

Achtung, Verwirrung!
Hier gehen zwei grundsätzlich verschiedene "Resonanzen" durcheinander !

a) die eigentliche BR-Reso (Helmholtz) = gewünschter Effekt

b) die Rohr-Reso (Pfeifenresonanz) = unerwünschter Nebeneffekt im Mitteltonbereich (*)


zu a)
der Luftpropfen im Rohr (=Masse) schwingt als Ganzes auf der Feder des Gehäusevolumens.
Es gibt nur eine Reso pro Gehäusevolumen, schade .
Verschiedene Rohrdurchmesser parallel = Gesamtfläche zählt;
bei leicht unterschiedlicher Länge wirkt ein Mittelwert (in der Länge);
stark unterschiedliche Längen (bei gleichem Durchmesser) bringen nichts, weil dann das kürzere dominiert (= unnötig früh einsetzende Turbulenzgeräusche),
dem könnte durch größeren Durchmesser entgegengewirkt werden, dann wird aber das kleine lange Rohr völlig obsolet.
-- gab es nicht von MB Quart mal so eine Fehlkonstruktion?

zu b)
Partialschwingung der Luft im Rohr, praktisch nur von der Länge abhängig,
Grundreso = "lambda-Halbe", d.h. die Luft an Ein- und Ausgang schwingt maximal (Schnellemax.), auf halber Rohrlänge befindet sich ein Druckmax.;
z.B. bei 20 cm Länge + Endkorrektur: ~750 Hz.
Verschieden lange Rohre parallel = jedes hat seine eigene Reso, die akustische Summe ist dann entsprechend breiter (Mehrfach-Höcker), die Spitzen weniger hoch.


Gruss,
Michael

(*) wird in TL (Laufzeit-Leitung) kultiviert, dann aber Lambda 1/4, da einseitig geschlossen (Standard-Fall).
Mit sich zum Austritt verjüngendem Querschnitt gibts dann die Mischform BR/TL.
Suche:
Das könnte Dich auch interessieren:
Was würde passieren wenn.
HiFi-Tweety am 14.08.2011  –  Letzte Antwort am 15.08.2011  –  4 Beiträge
2 unterschieliche BR-Tunnel
music-freak228 am 02.05.2013  –  Letzte Antwort am 02.05.2013  –  8 Beiträge
ein vs. mehrere BR-Rohre
Henne77 am 16.10.2005  –  Letzte Antwort am 18.10.2005  –  7 Beiträge
Wie unterschiedliche BR-Rohre/Kanäle berechnen
Tomacar am 02.01.2008  –  Letzte Antwort am 06.01.2008  –  29 Beiträge
Strömungsgünstig geformte BR-Rohre vs. grosses Lumen
Ezeqiel am 04.03.2006  –  Letzte Antwort am 20.03.2006  –  18 Beiträge
Bassreflexgehäuse unabhängig von LS-Parametern?
70er-Receiver-Fan am 09.05.2005  –  Letzte Antwort am 12.05.2005  –  7 Beiträge
2 verschiedene Bassreflexrohre
Spatz am 05.05.2005  –  Letzte Antwort am 05.05.2005  –  9 Beiträge
Gehäuseberechnung mit Trompeten-BR Rohren???
Waschhausernst am 30.01.2005  –  Letzte Antwort am 31.01.2005  –  19 Beiträge
Box mit verschiedenen Impedenzen?
R4C00N am 19.03.2011  –  Letzte Antwort am 20.03.2011  –  18 Beiträge
Chassis vom gleichen Hersteller oder von verschiedenen??
Realchaos am 10.10.2004  –  Letzte Antwort am 10.10.2004  –  2 Beiträge
Foren Archiv
2006

Anzeige

Produkte in diesem Thread Widget schließen

Aktuelle Aktion

Partner Widget schließen

  • beyerdynamic Logo
  • DALI Logo
  • SAMSUNG Logo
  • TCL Logo

Forumsstatistik Widget schließen

  • Registrierte Mitglieder925.721 ( Heute: 11 )
  • Neuestes Mitgliedgune
  • Gesamtzahl an Themen1.551.048
  • Gesamtzahl an Beiträgen21.536.777

Hersteller in diesem Thread Widget schließen