Neodym

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--_Noob_;-_)_--
Inventar
#1 erstellt: 25. Nov 2006, 02:06
Moin,

eine Frage hat mich heute den ganzen Tag beschäftigt:
Die Patentrechte laufen aus und Neodym kommt recht günstig aus China. Warum werden dann immer noch in der Mehrzahl der Lautsprecher Ferritmagnete eingesetzt???
Neodym ist wesentlich stärker und dadurch können die Magnete kleiner ausfallen und die LS leichter.

Gibt es Nachteile an Neodymmagneten??
Oder liegt es an den Spottpreisen der Ferritmagnete und daran, daß sich Neodym noch nicht so durchgesetzt hat?

Gruß
Patrick
ukw
Inventar
#2 erstellt: 25. Nov 2006, 03:05
Neodym ist nicht ganz einfach...
- der kleinere Magnet bringt auch weniger Kühlung
- der Aufwand für Belüftung und Kühlrippen am Magneten lassen die Kosten noch weiter steigen
- der dumme Käufer will fette Magnete sehen

to be continued ...

Im Pro Bereich, besonders wo Musikanlagen oft auf- und abgebaut werden bzw Lautsprecher aufgehängt "geflogen2 werden ist das geringe Gewicht bei gleich starkem Antrieb so wichtig, das überwiegend Neodym Antriebe eingesetzt werden.
Manchmal bekommt man die Systeme mit den riesigen herkömmlichen Magneten gar nicht mehr im Gehäuse untergebracht.
detegg
Inventar
#3 erstellt: 25. Nov 2006, 03:22

ukw schrieb:
- der Aufwand für Belüftung und Kühlrippen am Magneten lassen die Kosten noch weiter steigen


Ergänzung:

Neodym (NdFeB) hat eine relativ niedrige Curie-Temperatur. Diese Magnete dürfen daher nicht zu hoch erhitzt werden.

Detlef
ukw
Inventar
#4 erstellt: 25. Nov 2006, 03:25

detegg schrieb:

ukw schrieb:
- der Aufwand für Belüftung und Kühlrippen am Magneten lassen die Kosten noch weiter steigen


Ergänzung:

Neodym (NdFeB) hat eine relativ niedrige Curie-Temperatur. Diese Magnete dürfen daher nicht zu hoch erhitzt werden.

Detlef


waren das nicht die Alnico's?

Neodym hat damit imho keine Probleme mehr
--_Noob_;-_)_--
Inventar
#5 erstellt: 25. Nov 2006, 03:49
Das Problem (Wärmeabfuhr) sollte nur im Pro-Bereich auftreten. Im Home-Hifi Betrieb sehe ich damit keine Probleme.

Also ist es im Endeffekt wieder eine Kostenfrage??
detegg
Inventar
#6 erstellt: 25. Nov 2006, 03:50
Die Curie-Temperatur einiger typischer Magnet-Werkstoffe:

* Cobalt 1394 K (1121°C)
* Eisen 1039 K (766°C)
* Nickel 633 K (360°C)
* Neodym-Eisen-Bor 585 K (312°C)

Warum die Kühlrippen?

Detlef
--_Noob_;-_)_--
Inventar
#7 erstellt: 25. Nov 2006, 03:59

detegg schrieb:
Die Curie-Temperatur einiger typischer Magnet-Werkstoffe:

* Cobalt 1394 K (1121°C)
* Eisen 1039 K (766°C)
* Nickel 633 K (360°C)
* Neodym-Eisen-Bor 585 K (312°C)

Warum die Kühlrippen?

Detlef


Kann mir nicht vorstellen, daß ein Magnet solch eine Temperatur erreicht. Vorher löst wahrscheinlich der Kleber oder die Pappmembran fackelt ab.

Stelle auch mal die Frage: Warum Kühlrippen?
ukw
Inventar
#8 erstellt: 25. Nov 2006, 04:15
Die Schwingspule wird warm.
Diese Wärme wird im Luftspalt über die Polplatten aufgenommen. Der Magnet wirkt als Pufferspeicher und schön ist es, wenn diese Wärme wiederum an die Umgebung abgegeben werden kann.
stoske
Inventar
#9 erstellt: 25. Nov 2006, 04:21
Hi,

bei supermagnete.de steht das selbige schon ab 80 Grad "ihren Magnetismus schnell verlieren". Für Modellmotoren werden dort spezielle Magente angeboten die bis 120 Grad vertragen.

Grüße, Stephan Stoske
--_Noob_;-_)_--
Inventar
#10 erstellt: 25. Nov 2006, 04:24

ukw schrieb:
Die Schwingspule wird warm.
Diese Wärme wird im Luftspalt über die Polplatten aufgenommen. Der Magnet wirkt als Pufferspeicher und schön ist es, wenn diese Wärme wiederum an die Umgebung abgegeben werden kann.


Das ist natürlich klar. Aber für mich stellt sich die Frage, wie warm denn so eine Spule wird. Die Konstruktion mit den Kühlrippen hab ich auch schon bei HT-Hörnern gesehen. Und ich kann mir nicht vorstellen, daß ein Druckkammerlautsprecher so warm wird. Bei TT zur Konzertbeschallung verstehe ichs...
detegg
Inventar
#11 erstellt: 25. Nov 2006, 04:29
supermagnete.de

Zitat:
Wird der Magnet mit der Zeit schwächer?
Neodym-Magnete behalten ihren Magnetismus unter normalen Umständen fast unbegrenzt. Sie unterscheiden sich hier von herkömmlichen Ferrit-Magneten, die ihren Magnetismus auch ohne äussere Einflüsse mit der Zeit verlieren.
Einflüsse, die zum Verlust der Magnetkraft bei Neodym-Magneten führen können:

* Hitze: Die meisten unserer Magnete sollten max. 80 °C ausgesetzt werden
* Andere starke Magnetfelder


... und das auf einer Anbieterseite!

Ach ja, FF hilft!

Detlef

PS: Marketing?
ukw
Inventar
#12 erstellt: 25. Nov 2006, 04:35
Suche sollte an der richtigen Stelle stattfinden nicht beim Spielzeugmagnet Lieferanten

http://www.paforum.d...light=neodym+w%E4rme
detegg
Inventar
#13 erstellt: 25. Nov 2006, 04:43

ukw schrieb:
Suche sollte an der richtigen Stelle stattfinden ;)

... damit hat sich das Aufbleiben ja gelohnt!


Detlef
frankolo
Stammgast
#14 erstellt: 25. Nov 2006, 15:08

ukw schrieb:
Neodym ist nicht ganz einfach...
- der kleinere Magnet bringt auch weniger Kühlung
- der Aufwand für Belüftung und Kühlrippen am Magneten lassen die Kosten noch weiter steigen
- der dumme Käufer will fette Magnete sehen

to be continued ...

Im Pro Bereich, besonders wo Musikanlagen oft auf- und abgebaut werden bzw Lautsprecher aufgehängt "geflogen2 werden ist das geringe Gewicht bei gleich starkem Antrieb so wichtig, das überwiegend Neodym Antriebe eingesetzt werden.
Manchmal bekommt man die Systeme mit den riesigen herkömmlichen Magneten gar nicht mehr im Gehäuse untergebracht.
hallo
hab ich auch gehört das es besonders im basssbereich mit der kühlung problematisch sein soll,mitlerweile scheint man aber fortschritte gemacht zu haben
gruss frank
elefant!no
Hat sich gelöscht
#15 erstellt: 25. Nov 2006, 16:20
Hai!

detegg schrieb:

Ach ja, FF hilft!

... durch seine viskose Dämpfung die aufgrund der meist sparsam dimensionierten Magnetpillen und der kleinen Luftvolumina hohen Gütewerte auf erträgliche Maße runterzudrücken.

Gruß,
Peter
tiki
Inventar
#16 erstellt: 25. Nov 2006, 21:52
Preisfrage,

an einen Chassishersteller gestellt, Antwort: Ferritmagnet 70 Cent, vergleichbarer Neo um 5 Euro.
NdFeB soll momentan eine üble Qualität, insbesondere Serienschwankung, aufweisen, dem "Billiglohn"-outsourcing sei Dank.
--_Noob_;-_)_--
Inventar
#17 erstellt: 25. Nov 2006, 21:58
@ Tiki: an wen hast Du dich gewendet?

http://www.beyma.de/seiten/beymatable/pdf/15XA38Nd.pdf

Ich hoffe bei sowas stimmt die Qualität...


[Beitrag von --_Noob_;-_)_-- am 25. Nov 2006, 22:03 bearbeitet]
tiki
Inventar
#18 erstellt: 25. Nov 2006, 22:16
Da ich die Preise schon nannte, bleibt der Hersteller geheim. Ist aber schnuppe, weil Hinz und Kunz (wer eigentlich nicht?) das Material von dort bezieht. Manch einer mißt nach, reklamiert oder schmeißt komplette Serien weg, ein Anderer kauft billich-billich auf und läßt den Schrott Hokuspokus in Hochglanzchassis neu aufleben. Klippel bringt's ans Tageslicht - wenn man die Solldaten kennt.

Ich hoffe bei sowas stimmt die Qualität...

Da kann ich nur raten, hinfahren und vertraulich mit dem Hersteller reden, wenn es denn tatsächlich mit den Chassis Probleme gibt. Entscheidend für das Endprodukt ist die Warenausgangskontrolle. Wie sieht die bei diesem Hersteller aus? Weißt Du nicht? Ich auch nicht. Also keine sinnreiche Antwort möglich.
--_Noob_;-_)_--
Inventar
#19 erstellt: 25. Nov 2006, 22:32
War quasi mehr eine rhetorische Frage. Aber hätte sein können, daß jemand schon Erfahrungen mit diesem Chassis gemacht hat.
Denn ich denke in der Preisklasse sollte es sich von selbst verstehen, daß eine gewisse Serienkonstanz/Qualitätskonstanz vorhanden ist. Abweichungen sind unvermeidbar, lassen sich jedoch durch vernünftiges Qualitätsmanagement, qualifizierte Mitarbeiter und vernünftige Maschinen auf ein Minimum reduzieren.
Ich hoffe einfach mal, daß das bei Beyma, Oberton und co. der Fall ist.

Auf der anderen Seite wird bei jeder Firma, auch den namhaften, Müll mit "durchgefahren". Sobald die Reklamationen ein gewisses Maß übersteigen, wird dementsprechend nachgesteuert und gut ist bis zum nächsten Mal.
SRAM
Inventar
#20 erstellt: 26. Nov 2006, 10:15

Und ich kann mir nicht vorstellen, daß ein Druckkammerlautsprecher so warm wird.


Selber schon Hochtontreiber nach einigen Stunden Betrieb mit Temperaturen >70°C an der Polplatte gehabt, glücklicherweise Ferrit, denn bei Neodym wird es dann schon langsam eng, weil ja Temperatur und das starke Feld der Spule zugleich auftreten und die Temperatur spulennah noch höher ist. Die Kühlrippen sind also durchaus sinnvoll.

Gruß SRAM
--_Noob_;-_)_--
Inventar
#21 erstellt: 26. Nov 2006, 14:05
@SRAM: Hätte nicht gedacht, daß die so warm werden.Na ja, wieder was dazugelernt. Was waren das für Rahmenbedingungen?
A._Tetzlaff
Inventar
#22 erstellt: 26. Nov 2006, 14:20
In der Hinsicht sind Tieftöner logischerweise im Vorteil, durch die Membranbewegung wird die Wärme besser abgeführt. Im Beschallungsbereich werden manchmal die Mitteltöner mit dem Magneten auf ein Aluprofil gesetzt, um die Wärme in dem kleinen Gehäuse besser abführen zu können.
Channel_Two
Hat sich gelöscht
#23 erstellt: 26. Nov 2006, 16:15
Ein Bekannter hat diese kleinen Car Neodymiumhochtöner in seinen Boxen verbaut. Bei seiner letzten Party ging es hoch her - SEHR laut. Danach waren die Hochtoner im A. Es kam zwar noch was raus, die Reso war aber total ungedämpft. Wahrscheinlich waren nur noch 0,1 T im Luftspalt übrig
Dauerhaft, nix mit regnerieren oder so.

Gruß,
c2
A._Tetzlaff
Inventar
#24 erstellt: 26. Nov 2006, 16:19
Hört sich eher nach einer vergurkten Schwingspule an - bei Dauervollgas brennt die seltener durch als man denkt, zuerst löst sich der Klebstoff durch die Hitze und die Wicklungen fallen ab. Das gibt dann die herrlichen Knarz- und Kratzgeräusche (bei Tieftönern) bzw. starke Verzerrungen.
--_Noob_;-_)_--
Inventar
#25 erstellt: 26. Nov 2006, 16:24
Ich glaube die kleinen waren etwas überfordert. Neodym sollte sich eigentlich auch "erholen". Wahrscheinlich nicht vollständig, aber trotzdem...
Channel_Two
Hat sich gelöscht
#26 erstellt: 26. Nov 2006, 16:33
Ne, da hat sich nicht regeneriert. Wir daben das Teil auseinandergekloppt und der Neo-Magnet war kaum in der Lage, einen kleinen Löffel zu halten.
--_Noob_;-_)_--
Inventar
#27 erstellt: 26. Nov 2006, 16:37
Was waren das denn für HT??

Da Neodym-Eisen-Bor eine ferromagnetische Legierung ist und ferromagnetische Werkstoffe im Bereich der Curietemperatur ihre Magnetisierung verlieren, darunter jedoch von selbst wiedererlangen, regeneriert es sich.


[Beitrag von --_Noob_;-_)_-- am 26. Nov 2006, 16:52 bearbeitet]
tiki
Inventar
#28 erstellt: 26. Nov 2006, 17:17

ferromagnetische Werkstoffe im Bereich der Curietemperatur ihre Magnetisierung verlieren, darunter jedoch von selbst wiedererlangen

Das wäre mir neu. Sie verlieren im Wesentlichen reversibel ihre ferromagnetischen Eigenschaften, warum sollten sie aber ihre magnetische Vorzugsorientierung wiedererlangen? Wer sorgt für die Ausrichtung der Domänen bei Abkühlung?
--_Noob_;-_)_--
Inventar
#29 erstellt: 26. Nov 2006, 17:35
"Ein Ferromagnet verliert seine spontane Magnetisierung, wenn er über seine Curie-Temperatur erhitzt wird. Etwas unterhalb dieser Temperatur erlangt der Ferromagnet wieder seine ferromagnetischen Eigenschaften zurück, d.h. er zeigt eine spontane Magnetisierung auch ohne angelegtes äußeres Feld. "

Quelle: wikipedia

@Tiki: Wie die ferromagnetische Ordnung aufgebrochen und wiederhergestellt wird entzieht sich meiner Kenntnis. Dafür bin ich nicht ausreichend mit der Materie vertraut. Werde versuchen mich da mal schlau zu machen
Channel_Two
Hat sich gelöscht
#30 erstellt: 26. Nov 2006, 23:30
Das war so ein Mini HT aus dem Carspeaker Bereich, glaube Monacor. Nichts gegen Monacor, die machen auch gute Chassis.

Ich hatte seinerzeit dann Infos zum Entmagnetisierungs-Problem gesucht und gefunden - Neodym geht tatsächlich dauerhaft in den Orkus, wenns heiß wird. Es gibt aber Spezialtypen, die da unempfindlicher sind, so zumindest die Info.
Channel_Two
Hat sich gelöscht
#31 erstellt: 26. Nov 2006, 23:52
So, habe den Text gefunden:


Do I have to worry about temperature with neodymium magnets?
Yes. Neodymium Iron Boron magnets are sensitive to heat. If a magnet heated above its maximum operating temperature (175°F (80°C) for standard N grades) the magnet will permanently lose a fraction of its magnetic strength. If they are heated above their Curie temperature (590°F (310°C) for standard N grades), they will lose all of their magnetic properties. Different grades of neodymium different maximum operating and Curie temperatures.

Also Neodymhochtöner NIE mit 6dB ankoppeln und besser auf Qrgelwerke von Bach umschalten.
Suche:
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