Lautsprecherempfehlung für Kuppelraum.

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Peterueps
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 24. Jan 2007, 10:07
Hallo zusammen,

ich bin auf der Suche nach neuen LS. Sie sollen meine betagten Visaton VIB´s (die ersten noch, mit WSP 21 und DSM 25 FFL) ersetzen, da mein neuer "Hörraum" diesen Boxen nicht gefällt!

Der Raum ist 8-eckig mit Seitenlängen von 2,30 m, Gesamtfläche ca. 40 m2, Höhe der senkrechten Wänden 5,5 m, dannach schließt sich eine Kuppeldecke mit Glasdach an. Höhe in der Kuppel 8,2 m. Also ziemlich "groß"! Ansonsten ist der Raum leer (bis auf 1 Sessel, Anlage und Bilder), er besitz aber insgesamt auch 8 Türen, welche imer offen sind. In einer Höhe von 4 Metern habe ich bereits 3 dünne Stoffbahnen über die Raumbreite angebracht, dabei stand aber die Bedämpfung des Lichteinfalls im Fordergrund, akustisch änderte dies an dem Klang der Vib´s garnichts. Da ich nun auch endlich einmal richtig laut hören möchte..( die Vib´s klangen in einem 18 m2 Raum genial, aber jetzt fehlt bissel was..)

Ich habe das Gefühl,
(Gehör ist zwar fein ausgeprägt, aber ich bin fürwahr kein Experte, man möge mir meine laienhafte Klangbeschreibungen/Diagnosen verzeihen), daß:

- die Vib´s unter Auslöschungerscheinungen im mittleren Bassbereich zu kämpfen haben, der Tiefbassbereich wirkt dagegen "wummrig/dröhnend". Unterschiedliche Bedämpfung der Reflexöffnung brachten keine Verbesserungen.
- das Musikgeschehen klebt förmlich an den Membranen, es löst sich nicht mehr von den Boxen. Ob das nun an dem "halligen" Raum liegt, vermag ich nicht zu sagen. Jedenfalls ist die Box nachwievor für mein Gefühl sehr präzise was die Klangaufbereitung betrifft, aber nicht mehr was die Ortbarkeit angeht.

Es kann natürlich auch sein, daß in meiner "Anlagen-Kette" ein/der Wurm drin ist, und der Klang mir deshalb nicht mehr gefällt, vielleicht war mein alter Hörraum wesentlich besser geeignet, die Instrumente der Aufnahmen förmlich/körperlich zu spüren.

Mit einer Bedämpfung von zwei Wandseiten durch Teppiche ö.ä. könnte ich mich anfreunden, auch mit einer freihängenden/herabhängenden "Leinwand".

Habe mich eigentlich über diesen großzügigen Raum gefreut, da ich ohne nachbarschaftliche Rücksichtnahme meine Musik mal in vollen Zügen geniessen kann. (das erste Mal seit 30 Jahren )Aber nun müssen wir erstmal passende Boxen finden!

Ist es richtig. daß in solchen "problematischen" Räumen ein sehr stark bündelnder Lautsprecher vorteilhafter wäre?
Würden Hornlautsprecher "passen"?

Für Eure Mühe und Erfahrungen bedanke ich mich jetzt schon mal,

Gruß Chris
Perrier
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 24. Jan 2007, 15:29

der Tiefbassbereich wirkt dagegen "wummrig/dröhnend".


könnte unter anderem die Raumhöhe von 8metern sein, was in etwa einer Wellenlänge von 43Hz entspricht.


vermag ich nicht zu sagen. Jedenfalls ist die Box nachwievor für mein Gefühl sehr präzise was die Klangaufbereitung betrifft, aber nicht mehr was die Ortbarkeit angeht.


Da kaum "weiches" Material im Raum steht, tippe ich auf Diffusschall.


Ist es richtig. daß in solchen "problematischen" Räumen ein sehr stark bündelnder Lautsprecher vorteilhafter wäre?


ja.

mfg


[Beitrag von Perrier am 24. Jan 2007, 15:30 bearbeitet]
geist4711
Inventar
#3 erstellt: 24. Jan 2007, 16:23
oooooh,
da könnte man soo schön ein paar herrlich lange hörner(mischung aus TML und horn) mit den öffnungen nach oben hinstellen -beneide dich um einen derartigen höraum :-)
mfg
robert
Ars-Bolandi-Acoustics
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 24. Jan 2007, 16:25
Hallöchen, Chris,

im Unterforum Akustik gab´s vor einiger Zeit einen Thread zu einem sehr ähnlich gelagerten Problem.

Ein relativ gerichtet abstrahlender Lautsprecher wäre hier sicher im Vorteil sollte aber sinnvollerweise mit gleichmässigem Bündelungsverhalten einhergehen.
Ein Basshorn bringt dir höchstens minimale Vorteile, sehr viel sinniger wäre ein Dipol oder ein nierenförmig abstrahlender Bass.
Im Mittelton wäre ein Horn prinzipiell keine schlechte Idee, stößt aber auf ´ne Menge praktischer Schwierigkeiten (abgesehen von Lösungen aus dem PA-Bereich mit echten Druckkammertreibern und grossen Mitteltonhörnern, gut: der BMS 459x), einfacher und meist praktikabler ist die Verwendung eines (oder zwei) relativ grossen Mitteltöners (z.b. 20er) mit entsprechendem Eigenverhalten.
Zu Hochtonschallführungen und ihren Vorteilen gibt´s viele interessante Threads...
Auch wenn´s durch die grossen MT und HT mit Schallführung der Theorie völlig entgegenläuft, wäre hier ein entsprechendes D´Apolitto-System mit der entsprechenden Abstrahlkeulenausbildung sicher ein praktikabler Kompromiss.
Akustisch sehr gut und wohnraumfreundlich gestaltbar wäre ein absorbierender Paravent oder ähnliches mit möglichst grossem Wandabstand hinter dem Hörplatz in Verbindung mit gut gerichtet abstrahlenden Lautsprechern.

Bedämpfung durch Teppich oder ähnliches bringt dir in so einem Fall gar nichts, Bass und Mittelton lassen sich dadurch nicht beeindrucken.
Alle im Bassbereich und Grundtonbereich wirksamen raumakustischen Massnahmen sind aufwändig, volumen- und mehr oder weniger kostenintensiv.

Schöne Grüße, Günther
Perrier
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 24. Jan 2007, 21:13

Akustisch sehr gut und wohnraumfreundlich gestaltbar wäre ein absorbierender Paravent oder ähnliches mit möglichst grossem Wandabstand hinter dem Hörplatz in Verbindung mit gut gerichtet abstrahlenden Lautsprechern.


So ein Paravent (Parawong! zu Neudeutsch) ist ja im Normalfall aus drei Holz"Wänden" gemacht, die Mittels Scharnieren verbunden sind. Würde hier (wir lassen die Optik mal aussen Vor)ein Bezug aus 3-4cm hohem Noppenschaum ausreichen, um die von Dir angedachte Wirkung zu erreichen...oder Sollten die ParaventFlächen eher durchlässig sein? Also keine vollflächigen Holzplatten, eher ein "Lochblech" oder "Lochplatte"?

mfg
Ars-Bolandi-Acoustics
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 24. Jan 2007, 22:44
Hallöchen, Perrier,

erstmal ist so ein Paravent einfach eine Art Sichtschutz oder Raumteiler und kann zum Beispiel auch aus einem einfachen gewebebespannten Rahmen bestehen.
Raumakustisch ist sowas aber natürlich sehr vielfältig einsetzbar, muß aber natürlich dem jeweiligen Verwendungszweck angepasst sein.

Hier in diesem Fall ginge es darum die durch die gerichtete Abstrahlung der Lautsprecher schon reduzierten Reflektionen im Raum durch Ausschaltung der Spiegelschallqellen und Reflektionsflächen hinter dem Hörplatz, die nun ja verhältnismässig relevanter werden, möglichst breitbandig und bereits ab dem Bassbereich deutlich zu bedämpfen oder eben auszuschalten.
Damit sind die Mindestaussenmaße des benötigten Paravents schon relativ eindeutig definiert.
Für die breitbandige Wirkung wird eine vom Hörplatz aus gesehen breitbandig nicht schallharte Oberfläche benötigt, ein Gewebe jeder Art leistet hier schon gute Dienste, ein Gewebe mit eher grober Struktur, Schlingen oder ähnlichem wäre voraussichtlich ideal und sichert ein wohnraumfreundliches Design.
Für begabte Künstler: auch Seidenmalereiflächen u. ä. sind natürlich möglich...
Anschliessen sollte eine möglichst schon tief absorbierende Schicht vertretbarer Stärke - Noppenschaum oder Polyesterwatte wäre möglich, aber nicht ideal. Besser wären dichte Baumwolldämmmatten (Futonähnlich aus dem Ökobaumarkt), Filzmatten nach hinten zunehmender Dichte oder ähnliches, natürlich aber auch die vergleichsweise sehr teueren High-End-Dämmstoffe diverser Anbieter (wer´s braucht ).
Das wäre bereits ein guter Ansatz (ca. 4cm Mindeststärke vorausgesetzt, darf natürlich auch mehr sein, irgendwann leidet aber die Handhabbarkeit und die Wohnraumfreundlichkeit), hinten kann dann nochmal eine Stoffbespannung folgen.
Eine weitere Verbesserung wäre eine vollflächige Weichfaserplatte oder eine dann aber bitte berechnete und abgestimmte Loch- oder Schlitzplatte.
Durch Variation des Wandabstandes kann man die Absorption im Bassbereich auf die störendsten Frequenzen optimieren.
Das Ganze kann auf entsprechenden Holzleistenrahmen mit entsprechenden Scharnieren aus dem Baumarkt aufgebaut werden, für die Standsicherheit werden mindestens zwei Flügel benötigt (oder eben eine Fußkonstruktion), die Anzahl der Segmente ist beliebig nach optischen Aspekten wählbar.

Das ist jetzt natürlich nur eine relativ grobe Annäherung und kann bei genauer Kenntnis der Gegebenheiten vor Ort deutlich verbessert werden, bietet aber unter den geschilderten Bedingungen bereits mit wenig Aufwand und praxisgerechter Wohnraumfreundlichkeit und WAF eine leicht umzusetzende deutliche Verbesserung.

Schöne Grüße, Günther
Perrier
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 25. Jan 2007, 01:40
wow, so ausführlich. Reicht da noch ein einfaches Dankeschön?
Naja, sag ich mal zwei mal Danke, Günther!

let it Rock!

mfg
Peterueps
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 25. Jan 2007, 09:07
Hallo zusammen,

danke für Eure Antworten!

Die Idee mit "Para-Dingens" gefällt mir und meiner Frau sehr gut (Sie bastelt auch gerne).Da werden wir einmal versuchen, einen mit Seidenmalerei bespannter und kaschierten Filzmatten "Absorber" zu zaubern!

Dennoch suche ich auch ein neues Lautsprecheprojekt für diesen Raum, evtl. in Richtung Hörner Jericho/Fostex?
Ich werde mich einmal durchlesen....

Gruß Chris
Ars-Bolandi-Acoustics
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 25. Jan 2007, 10:40
Hallöchen, Chris,

wie schon in meiner ersten Antwort geschrieben, sehe ich keinerlei Vorteil in der Verwendung eines Basshornes, dies gilt insbesondere für TML-Horn-Hybriden und ähnliches mit sehr kleiner Mundfläche. Ein im Bass mehr oder weniger gerichtet abstrahlendes System wäre sehr deutlich im Vorteil.

Die starke Richtwirkung von grossen Breitbändern ab dem Mittelton sind in deinem Fall sicher eine in Betracht zu ziehende einfache "Lösung", Systeme mit konstanterer Bündelung wären aber vorzuziehen und die typische Keulenausbildung von Mehrwegesystemen gerade mit Minimas in Richtung der Kuppel wäre wünschenswert. Bedingt durch das Rundstrahlen der BB im Bass bis Mittelton und die starke Bündelung darüber kann es aber bei deinen Bedingungen durchaus zu einer Verschlechterung der Gesamtsituation durch das sehr unausgewogene Spektrum der Reflektionen kommen.
Wenn BB, dann würde ich zumindest ein FAST-System mit einem gericht abstrahlendem Bassystem in Betracht ziehen. (Darüberhinaus sind grosse BB und ihre speziellen Eigenschaften ja auch "Geschmackssache". )

Du solltest vor dem Kauf eines in Frage kommenden Breitbänders diesen also auf jeden Fall ausgiebig bei dir im Hörraum testen!

Schöne Grüße, Günther
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