Fragen zu Lausprecherleistung

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Gelscht
Gelöscht
#1 erstellt: 12. Apr 2007, 21:35
Ich habe mich schon öfters mit den Leistungsangaben bei Endstufen und Lautsprechern auseinander gesetzt.

Meine Fragen:
Sollten die Lautsprecher als Leistungsangabe(RMS) mehr Watt haben als die Endstufe oder weniger?

Bei Onlineshops habe ich schon öfters nachgefragt aber da kamen unter anderem Aussagen wie:

"Die Lautsprecher sollten etwa 2/3 der Leistung des Verstärkers haben" und als Empfehlung bekam ich Boxen mit der doppelten Leistung vorgeschlagen.

Ich habe die Endstufe: DAP Palladium P-700 Vintage. 2x 250W rms an 8 Ohm. Bis wie viel Leistung sollten die Boxen belastbar sein?

Schonmal vielen Dank für eure Hilfe.
Yavem
Inventar
#2 erstellt: 12. Apr 2007, 21:59
HI ImensO !

Der Amp sollte c.a 25 % stärker als deine Boxen sein um Clipping zu vermeiden welches die hochtöner deiner Boxen in sekunden zerstören kann !

Die haben dir diese Boxen entweder empfohlen weil sie geld machen wollen, weil beim Verstärker die richtige Leistung angegeben war (in RMS) und bei den Boxen nur diese bekloppte pmpo-leistung und die netten Leute es für dich umgerechnet haben, oder weil die Boxen mechanisch (das was sie wirklich an Lautstärke erbringen können) viel weniger als die technisch errechnete Leistungsangabe (das was in Watt hinten draufsteht) wiedergeben können ... ich tippe eher auf das letzte . ich hab auch 2 Subwoofer wo 1200 Watt RMS / Sinus draufsteht und es reichen schon 200 Watt vom Verstärker um sie an die mechanische maximalleistung zu bringen (weil sonst zuveil Hub gefordert ist) ... auf die Wattangaben der Boxen kann man sich kaum verlassen, nur zum Vergleichen sind sie einigermaßen brauchbar ...

Ich betreibe 2 250 Watt-Boxen an einem alten AKAI AM-U11 (37 Watt pro Kanal) und hatte bisher noch nie Probleme . Und die Lautstärke dieser Kombi ist enorm ...

meinermeinung nach ist es nicht so schlimm wenn die Boxen doppeltsoviel Leistung haben, sie gehen ja eh schon viel früher in die Knie (also die Normallautsprecher bis 700 Euronen, über alles dadrüber hab ich nie was gesagt )...
aber wenn du wirklich nichts falsch machen willst und genug barmittel hast sollte der Verstärker ruhig schon 25% stärker als die LS sein ... ist immer sicherer ... da bahnt sich in kritischen Fällen das Kaputtgehen der Tieftöner durch überschreiten des maximalhubs sehr viel hörbarer an als wenn man die Hochtöner mit clipping kaputsch macht ...

ich hoffe ich konnte helfen !

Greetz yavem
e-a-d-g
Neuling
#3 erstellt: 19. Aug 2007, 20:14
Der Ansatz mit 25% mehr Leistung als die Boxen bringt dir aber eigentlich nicht viel (bzw. u.U. sogar gar nichts wenn du die Verstärkerleistung nicht mindestens vervierfachen kannst).

Bedeutet. Wenn du 2x50 Watt zur Verfügung hast und die ersten Clippings bereits hörbar sind brauchst du mindestens 2x200 Watt um das Signal in jeder Lebenslage einigermassen sauber verstärken zu können.

Wenn dein Verstärker bereits bei ca. 50% der Leistung der Box liegt und es damit bereits hörbar clippt dann clippt es auch wenn du mit der Leistung 25% über den Boxen liegst. Du hörst es dann nur nicht mehr, clippen wird's aber definitiv auch noch.

Wenn die Boxenleistung mit 200 Watt angegeben ist kannst du durchaus mit 400 Watt Verstärkerleistung die Box betreiben. Mehr als 30% der Sinusleistung holst du aus dem Verstärker sowieso nicht raus ohne dass es hörbar clippt (sofern das Signal nicht stark komprimiert ist).

Der Gedanke mit den 25% ist zumindest im Ansatz nicht ganz verkehrt (ausser dass es nichts nutzt). Für den praktischen Anwendungsfall muss man in etwas anderen Dimensionen denken.

Zudem, kurzes Clipping ist weitaus weniger gefährlich als allgemein angenommen wird.
Begründung: da müsste bei jeder Anlage der Hochtöner abrauchen wenn man den Verstärker bis kurz unter hörbares Clipping aussteuert.

Ob der Amp bereits clippt kann man hören indem der Headroom immer kleiner wird. Das kündigt sich in Form von leichter Komprimierung an. Und dann clippt es bereits!

Ein stark zerrender Verstärker kann den Hochtöner aber tatsächlich in Sekundenschnelle zum Glühen bringen. Gefärhrlich wirds dann wenn der Mittenbereich mit in's Clipping geht.
Das erzeugt sehr hohe Oberwellen/Frequenzen mit zu hohem Energiegehalt in den Hochtönern. Mit Gleichspannung selbst (so wie man das oft liest) hat das aber nichts zu tun.


Dass ein Sub bei 200 Watt bereits in die Knie geht obwohl er wesentlich höher angegeben ist immer dann vorstellbar wenn das Frequenzband mit dem er belastet wird zu weit unter seine Grenzfrequenz geht. Das mögen ventilierte Systeme allgemein nicht und führt zu starken Speakerauslenkungen bei bereits geringen Leistungen. Wenn man ein aktives Filter mit -24dB/Oktave ansetzt steigt auch die Belastbarkeit des Sub enorm in die Höhe!
ukw
Inventar
#4 erstellt: 19. Aug 2007, 22:33
@ e-a-d-g : Im Prinzip hast Du recht. Nur das verstehe ich nicht:
e-a-d-g schrieb:
Mehr als 30% der Sinusleistung holst du aus dem Verstärker sowieso nicht raus ohne dass es hörbar clippt (sofern das Signal nicht stark komprimiert ist).


Meine Verstärker bringen die Sinusleistung ohne das das Signal clippt (Oszi überprüft - Sinus hat einwandfrei runde Scheitelpunkte )

Wo hast Du diese Info her bzw. wo und wie hast Du das geprüft?
e-a-d-g
Neuling
#5 erstellt: 20. Aug 2007, 00:23
Ein Sinus ist mit einem realen Audiosignal genauso wenig vergleichbar wie Äpfel mit Birnen.
Ein jedes Instrument hat Attack und Einschwingvorgang. Dabei handelt es sich um einen sehr komplexen Vorgang. Der eingeschwungene Zustand benötigt deutlich weniger Leistung als die Leistungsreserve die im Attack benötigt wird. Allgemein wird das auch mit erforderlichem Headroom eines Signals beschrieben. Zudem ist auch im eingeschwungenen Zustand der Scheitelwert eines Audiosignals immer höher als bei einem Sinus. Beides zusammen führt dazu dass man mit dem realen Signal nur ca. 30% der Leistung aus dem Verstärker ziehen kann die man mit Sinus gemessen hat.

Ein Verstärker muss daher die Sinusleistung 1% Klirr auch gar nicht dauerhaft liefern können.
Es beschreibt nur den Headroom der mit diesem Verstärker maximal geht.
Die 30% sind Faustformel. Mit stark komprimierten Signalen geht auch ein wenig mehr, bei Musikprogramm mit sehr viel Dynamikumfang dagegen sogar weniger.

Die 30% stehen für Aussteuerng bis kurz vor hörbaren Clipping. Normal abgemischtes Musikprogramm (Popularmusik) ohne Komprimierung. Clippen tut es natürlch schon bei Leistung kleiner 30% (man hört's nur nicht).

Wenn's definitiv nicht clippen soll (also absolut sauber verstärkt soll) braucht man einen Headroom von ca. 10 dB. Bedeutet: wenn ich 100 RMS-Watt in der Box brauche dann brauche ich einen Verstärker der 1000 Watt Sinus 1% Klirr kann.

Allgemein sind aber 6dB Headroom noch ausreichend.


[Beitrag von e-a-d-g am 20. Aug 2007, 00:30 bearbeitet]
ukw
Inventar
#6 erstellt: 20. Aug 2007, 09:32
hab ich vergessen, bei mir sind die Werte zwischen 20-20.000 Hz gemessen... bei 0,034% THD+N und Watt RMS
daran wird es wohl liegen.
Somut wird nicht die Kotzgrenze des Verstärkers definiert sondern der Bereich in dem man vernünftig hören kann.
e-a-d-g
Neuling
#7 erstellt: 20. Aug 2007, 15:38
Na ja, die Grenze mit 1% Klirr würde ich jetzt nicht gleich als Kotzgrenze abtun wollen.

Es beschreibt ja erstmal nur den Headroom der mit dem Amp bei gegebener Aussteuerung (Leistung) noch zur Verfügung steht.

Das reale Audiosignal würde bei gleich hohem Scheitelwert wie der 1% Klirr Sinus auch keinen 1% Klirr mehr verursachen. Die Ursache liegt im deutlich geringeren “Leistungsbedarf” bei sonst gleich hoher Spitzenspannung (bzw. Scheitelwert).

Man kann sicherlich drüber diskutieren ob die Messung mit dem Sinus dann überhaupt noch sinnvoll ist wenn sich das reale Audio-Signal leistungstechnisch sowieso anders verhält als ein Sinus. Mir persönlich ist da aber noch keine bessere Methode eingefallen.

Dass die 1% Angaben ihren Sinn und Zweck haben kann man auch beispielhaft erklären.

Angenommen man hat Boxen mit eher moderatem Wirkungsgrad und einen Verstärker 2x200 Watt.

Für Zimmerlautstärke werden 2x2 Watt erstmal ausreichen. Will man es ein wenig Krachen lassen muss man die Lautstärke verdoppeln und landet bei bereits 2x20 Watt. Soll das Musikprogramm in jeder Lebenslage noch sauber verstärkt werden plant man einen Headromm von 10dB für Peaks ein.
(damit sich die Dynamik in jedem Fall wirklich frei ohne Begrenzungseffekte ausbilden kann).
Die Folge ist ein Verstärker der 2x200 Watt 1% Klirr mitbringen muss um bei 2x20 Watt noch 10dB im Headroom als Reserve für die Peaks zur Verfügung zu haben.

Bei meinen eigenen Stereo-Boxen mit 96dB @ 1 Watt muss ich mir über zu klein werdenden Headroom bei höheren Lautsstärken sicherlich keine Gedanken machen. Da komme ich mit dem Volume am Amp über Stellung 9:30 allemal kaum hinaus (obwohl die Stellung des Volume natürlich keine Aussgae zulässt wieviel Leistung tatsächlich aus dem Verstärker gezogen wird).

Allgemein betrachtet man einen Headroom von 6dB als noch ausreichend. Das würde für den 2x200 Watt verstärker bedeuten dass er bei 2x50 Watt bereits am Limit läuft. Trotzdem würde ich da nicht mehr meine Hand für in's Feuer legen wollen dass es (abhängig vom Musikprogramm und der Abmischung im Tonstudio) die im Programm vorhandenen Peaks nicht trotzdem schon mal gelegentlich in's Clipping laufen.
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