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Stromverbrauch Stereo Vollverstärker

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premutos666
Inventar
#1 erstellt: 22. Dez 2009, 13:32
Hallo!

Ich habe hier einen "antiken" aber voll funktionsfähigen Sony TA-F 210 Verstärker stehen (1993 von mir neu gekauft). Darauf steht ein Sony CD-Player CDP-297 und seit Samstag ein ST-S390 Tuner. Ja, ihr lest richtig, den passenden Tuner kaufte ich 16 Jahre später :D. Irgendwie habe ich vorher nie groß Radio gehört.

Wie dem auch sei, nun habe ich Urlaub und die Kiste läuft quasi den ganzen Tag um mich nebenbei zu entertainen ;).

Was mich interessiert: Ich dachte immer "besser als den ganzen Tag die Glotze laufen zu lassen, eh nicht hinzuschauen aber ordentlich Strom wegzuschlabbern". Nun hab´ ich mal in die BDA des Verstärkers geschaut und dort steht was von 130W. Der Tuner zieht nochmal gute 10W, also 140W pro Stunde für ein wenig musikalische Untermalung. Das wäre somit mehr als mein Fernseher.

Ist es denn wirklich so das der Verstärker durchgehend 130W aus dem Netz zieht oder ist dies abhängig von der abgerufenen Leistung? Kurzer Blick nach hinten, aha, der Amp läuft momentan auf Stufe 1 von 10. Das er gerade nicht nur 13W zieht ist mir schon klar, das Teil entwickelt ja auch gut Wärme, aber womit kann man denn nun rechnen? Ein Strommessgerät habe ich leider nicht...

Grüße!
premutos
roger23
Inventar
#2 erstellt: 22. Dez 2009, 13:37
Ohne Strommessgerät ist das schwer abzuschätzen. Es gibt (neuere) Verstärker, in Class D oder Class T, die bei wenig Last auch sehr wenig verbrauchen. Oder Geräte in Class A, die schon ohne Musiksignal so manches Watt aus der Steckdose ziehen. Der Sony wird sicherlich kein Class A-Gerät sein, aber Strom abschätzen? Hm.
premutos666
Inventar
#3 erstellt: 22. Dez 2009, 13:40
Nee, ein moderner Stromsparer ist er natürlich nicht, das ist klar :).

Mich interessiert halt nur womit man so ungefähr rechnen kann. Oder wie sich der Stromverbrauch zur Lautstärke verhält.
stefansb
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 22. Dez 2009, 13:42
Hi,
der verstärker wird eine grundlast verbrauchen, die unabhängig von der lautstärke ist, dazu kommt dann halt der lastabhängige verbrauch. das maximum von 130 watt wirst du allerdings erst bei sehr hoher lautstärke verbrauchen.
ich schätze mal, mit 30 watt beim verstärker kommst du beim niedriger lautsärke hin.
beim fernseher ist das anders.
dort macht die lautstärke der eingebauten minilautsprecher nur sehr wenig verbrauch aus.
den großen und konstanten verbrauch ergeben die röhre beim alten tv oder halt die LED´s oder leuchtröhren beim flachbildschirm.
so gesehen kommst du bei der stereoanlage besser weg.

gruss stefan
pelmazo
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 22. Dez 2009, 13:58
Ich schüttle immer wieder den Kopf beim Gedanken daß man an einem Verstärker zwar die maximale Leistungsaufnahme lesen kann, und oft auch die Leistungsabgabe an die Lautsprecher, aber die wichtigste Angabe nicht: Die Leistungsaufnahme im Ruhezustand. Und ein Heim-Hifi-Verstärker ist fast immer im Ruhezustand. Das bißchen Leistung was man für Zimmerlautstärke braucht fällt gar nicht auf.

Der Ruhestromverbrauch kann aber von Verstärker zu Verstärker sehr stark unterschiedlich sein. Class-A Verstärker brauchen im Ruhezustend fast genauso viel Strom wie bei voller Lautstärke. Entsprechend warm werden sie auch.

Class-B Verstärker können im Ruhezustand recht sparsam sein und im günstigen Fall mit Class-D in dieser Hinsicht konkurrieren. Es kommt auf den Ruhestrom an, für den die Schaltung ausgelegt ist. Wenn das Gerät im Leerlauf immer noch ordentlich warm wird, dann kann der Stromverbrauch kaum besonders gering sein.

Wer's genau wissen will muß messen. Es gibt dafür inzwischen relativ günstige Geräte, die man zwischen Steckdose und Gerät stecken kann.
premutos666
Inventar
#6 erstellt: 22. Dez 2009, 14:11
@stefansb: Das ist doch mal ´ne Aussage :). Der Fernseher (Panasonic TX-32 PM11 - ja, eine Röhre ;)) zieht 98W im Betrieb.

@pelmazo: Mit Ruhezustand meinst Du Stand By, oder? Da braucht der Verstärker 0,00W, er hat ja noch einen guten alten "An-Aus-Knopf" der einrastet, Stand By gibt´s beim TA-F 210 gar nicht.

Ja, er wird auch bei geringer Lautstärke gut warm.
pelmazo
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 22. Dez 2009, 14:16

premutos666 schrieb:
Mit Ruhezustand meinst Du Stand By, oder?


Nein, ich meine Normalbetrieb ohne Signal (oder Lautstärke runtergedreht).


Ja, er wird auch bei geringer Lautstärke gut warm.


Das deutet auf einen relativ großen Ruhestrom hin. Dann ist er auch nicht gerade sparsam.
premutos666
Inventar
#8 erstellt: 22. Dez 2009, 16:02
Hat soetwas denn zufällig schon mal jemand gemessen?
sakly
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 22. Dez 2009, 16:55

premutos666 schrieb:
Hat soetwas denn zufällig schon mal jemand gemessen?


Hi,

mehrfach, hier gibt es irgenwo einen Thread zu genau diesem Thema.
Mein Aktivsystem brauchte etwa 250W im Betrieb, als ich es noch mit 3 Stereogeräten versorgt habe. Dabei entfielen etwa 80/70/60W auf die drei Verstärker, den Rest teilten sich Vorstufe, Digitalweiche und Player.
Aktuell habe ich eine Mehrkanalendstufe dran, aber seit dem nicht mehr gemessen.

Gruß
Amperlite
Inventar
#10 erstellt: 22. Dez 2009, 19:13
http://www.nubert-forum.de/nuforum/fpost67631.html#67631


Typische AB-Endstufen haben etwa 60 bis 65% Wirkungsgrad bei Vollaussteuerung, weit unter 50% bei halber Ausgangsleistung und (je nach Höhe des Ruhestroms) kaum 10% bei kleineren Leistungen.
premutos666
Inventar
#11 erstellt: 22. Dez 2009, 20:01
Danke, kannst Du das übersetzen ?

Für mich heißt das nur dass eine AB-Endstufe z.B. 10% des aufgenommenen Stroms in Ausgangsleistung umsetzt. Das sagt mir aber noch nicht was wirklich verbraucht wird.
hf500
Moderator
#12 erstellt: 22. Dez 2009, 21:51
Moin,
ein Verstaerker, der 130W aufnimmt, gibt etwa 2x 30W her.

Ich rechne da mit etwa 20W Leerlaufaufnahme, das ist realistisch.
Diese Leistung reicht auch aus, den Verstaerker spuerbar zu erwaermen. Haelt die leere Bude frostfrei ;-)

Bei kleiner Ausgangsleistung bleibt natuerlich der "Grundumsatz". Bei Zimmerlautstaerke (ca. 2x 50mW) und 20W Input ist der Wirkungsgrad natuerlich sehr gering.
Bei Klasse-A Verstaerkern waere das Verhaeltnis noch schlechter. Die ziehen staendig das Doppelte der maximalen Ausgangsleistung aus dem Netz (nur fuer die Endstufe), bei zunehmender Aussteuerung wandert davon ein immer groesserer Teil in die Lautsprecher. Klasse-A Verstaerker haben eine konstante mittlere Leistungsaufnahme.

73
Peter
Amperlite
Inventar
#13 erstellt: 22. Dez 2009, 21:57
Der Beitrag war mehr als Ergänzung gedacht und mag für den ein oder anderen interessant sein.
Man wird natürlich nicht die Lautstärke höher drehen, um einen besseren Wirkungsgrad zu erzielen.

Es beinhaltet aber auch, dass die Energiebilanz umso schlechter wird, je stärker die Endstufe überdimensioniert wird.
Ich würde schätzen, dass der Großteil der verfügbaren Maximalleistung extrem selten abgerufen wird. Für Zimmerlautstärke reichen üblicherweise unter 5 Watt aus.
audiophilanthrop
Inventar
#14 erstellt: 23. Dez 2009, 01:35
Bei meinem Onkyo TX-SV636 (betagtes ProLogic-Gerät, IIRC 3x 100 W + 2x 30 W oder 2x 120 W im Stereobetrieb) sind es netzseitig etwa 50 W im Leerlauf. 20-30 W beim Sony dürfte hinkommen.
premutos666
Inventar
#15 erstellt: 23. Dez 2009, 20:03
Na, 20-30W klingt doch vertretbar . Thanx!
premutos666
Inventar
#16 erstellt: 30. Dez 2009, 18:10
Ich hab´ aus reiner Neugierde auch mal Sony angeschrieben. Hier die kurze und knappe Antwort:

Sehr geehrte(r) Herr XXX,

vielen Dank für Ihre Anfrage.

Das Gerät verbraucht, egal wie laut oder leise es ist, 130 Watt.

Für weitere Fragen stehen wir ihnen gern zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Sony Deutschland GmbH
Customer Information Center
Kemperplatz 1
10785 Berlin

Hmmm, das gefällt mir nicht
_ES_
Administrator
#17 erstellt: 30. Dez 2009, 18:11
Schlicht und einfach: Blödsinn.

Überleg, wenn der permanent 130 W "ziehen" würde, könnte man über kurz oder lang seine Zimmerheizung beinahe einmotten.(Dramatisierung)


[Beitrag von _ES_ am 30. Dez 2009, 18:22 bearbeitet]
pelmazo
Hat sich gelöscht
#18 erstellt: 30. Dez 2009, 18:19

R-Type schrieb:
Überleg, wenn der permanent 130 W "ziehen" würde, könnte man über kurz oder lang seine Zimmerheizung beinahe einmotten.




Du mußt sehr kleine Zimmer gewöhnt sein. Oder sehr gute Wärmedämmung. Bei mir reichen keine zwei Glühbirnen als Heizungsersatz.
_ES_
Administrator
#19 erstellt: 30. Dez 2009, 18:21
Seeehr kleine Zimmer..

Ändert aber nichts daran, daß diese Angabe Blödsinn ist.


[Beitrag von _ES_ am 30. Dez 2009, 18:22 bearbeitet]
hf500
Moderator
#20 erstellt: 30. Dez 2009, 19:51
Moin,
stimmt, denn dann wuerden sie mit "Full Class A" maechtig Werbung auf dem Geraet machen ;-)

Wenn sich der Verstaerker im Leerlauf nur leicht erwaermt, wird er mit 20-30W "Eigenbedarf" auskommen.

130W jedenfalls werden das Geraet sehr deutlich erwaermen.

73
Peter

bei Reichelt soll es um 12,-€ ein sehr brauchbares Leistungsmessgeraet geben. Sollte man sich mal zulegen....
premutos666
Inventar
#21 erstellt: 30. Dez 2009, 19:57
Nett warm wird er ja auf Dauer schon. Ich brauch wirklich mal so´n Messgerät...

Also meint ihr die Mail kam vom Azubi aus´m ersten Lehrjahr ?
_ES_
Administrator
#22 erstellt: 30. Dez 2009, 19:58
So gesehen ja.
premutos666
Inventar
#23 erstellt: 30. Dez 2009, 20:14
Ich will´s mal hoffen, überall versucht man ein wenig was zu tun (nicht überall das Licht brennen lassen, Sparlampen, unnötige Verbraucher abstellen - Energie wird ja nicht billiger) und dann hört man Radio nebenbei mit 130W Dauerstrom ;).

Versteht mich nicht falsch, ich muss nicht auf den Cent achten, bin kein Grüner, mein Auto bekomme ich nicht unter 10L/100km und im Sommer verheize ich das flüssige Gold auch gerne im Motorrad, aber bei manchen Dingen muss ich konsequent sein .
_ES_
Administrator
#24 erstellt: 30. Dez 2009, 20:17
Natürlich- irgendwo muss man ja konsequent sein...
sakly
Hat sich gelöscht
#25 erstellt: 30. Dez 2009, 20:18

premutos666 schrieb:
mein Auto bekomme ich nicht unter 10L/100km


Hehe, dann solltest Du eher mal da ansetzen
Ob das Teil beim Musikhören jetzt 30 oder 70W verbraucht (die Kundenservice-Angabe ist auch aus meiner Sicht totaler Humbug, zeigt deutlich, wie gut man selbst vom Hersteller beraten wird), ist doch wirklich vernachlässigbar, wenn man es nur einschaltet, wenn man es auch nutzt.
Da sind diese ganzen Standby-Dinger schädlicher über's Jahr gesehen.

Gruß
premutos666
Inventar
#26 erstellt: 30. Dez 2009, 20:24

sakly schrieb:
Ob das Teil beim Musikhören jetzt 30 oder 70W verbraucht (die Kundenservice-Angabe ist auch aus meiner Sicht totaler Humbug, zeigt deutlich, wie gut man selbst vom Hersteller beraten wird), ist doch wirklich vernachlässigbar, wenn man es nur einschaltet, wenn man es auch nutzt.
Da sind diese ganzen Standby-Dinger schädlicher über's Jahr gesehen.Gruß


Du hast sicher nicht Unrecht, aber wie gesagt, irgendwo muss man halt anfangen. Kleinvieh macht auch Mist.

Was mich im Prinzip am meisten Ärgern würde wäre dass man die selbe Leistung mit weitaus weniger Verbrauch ohne Qualitätsverlust im "Erleben" erreichen könnte.

Wenn ich nun meinen Mercedes gegen einen 45PS Corsa/Polo/Fiesta tauschen würde könnte ich Geld sparen müsste aber jeden Tag nach dem Aussteigen mein Erbrochenes von den Klamotten wischen. Ergo: Keine Alternative .

So, genug OT, ist ja schließlich ´n Fachforum hier .


[Beitrag von premutos666 am 30. Dez 2009, 20:26 bearbeitet]
sakly
Hat sich gelöscht
#27 erstellt: 30. Dez 2009, 20:35
Hehe, ja, ein bisschen Komfort darf es schon sein, auch beim Auto.
Aber wie kommt man bitte auf 10l Verbrauch?
- sehr altes Auto?
- sehr viele Kurzstrecken mit kaltem Motor?
- sehr viel Hubraum?
- sehr viel Bleifuß?
Ich schaffe mit meinem Auto selbst mit Anstrengung keinen verbrauch tüber 10l...

Gruß

PS: mit noch weniger Leistung kann man kaum Musik hören, denke ich.
Ein kleiner Digitalverstärker schafft das wohl. Der braucht etwas weniger Leistung im Grundbetrieb.
premutos666
Inventar
#28 erstellt: 30. Dez 2009, 20:44
Nicht sehr alt, nicht sehr viele Kurzstrecken, Bleifuß geht so . Naja, von nichts kommt halt nichts, Leistung und Komfort wollen auch gefüttert werden.
sakly
Hat sich gelöscht
#29 erstellt: 30. Dez 2009, 20:58
Fahrweise scheint ähnlich zu meiner zu sein, allerdings habe ich nur einen (10 Jahre alten Direkteinspritzer mit) 1,8l und 125PS. Reicht mir vollkommen aus und die Schnarcher vor mir mit den dicken Karren finden das Gaspedal eh alle nicht.
So komme ich meist deutlich unter 7l weg.
Da darf ich beim Strom ruhig etwas mehr verbrauchen und habe kein schlechtes Gewissen

Gruß
Amperlite
Inventar
#30 erstellt: 30. Dez 2009, 22:28

premutos666 schrieb:
Also meint ihr die Mail kam vom Azubi aus´m ersten Lehrjahr ?

Wenn es ein Azubi in einem Beruf ist, der auch nur entfernt mit Elektronik zu tun hat - fristlose Entlassung.

War wohl eher ein Marketing-Fuzzi.


[Beitrag von Amperlite am 31. Dez 2009, 14:11 bearbeitet]
premutos666
Inventar
#31 erstellt: 31. Dez 2009, 13:44

sakly schrieb:
Fahrweise scheint ähnlich zu meiner zu sein, allerdings habe ich nur einen (10 Jahre alten Direkteinspritzer mit) 1,8l und 125PS. Reicht mir vollkommen aus und die Schnarcher vor mir mit den dicken Karren finden das Gaspedal eh alle nicht.
So komme ich meist deutlich unter 7l weg.
Da darf ich beim Strom ruhig etwas mehr verbrauchen und habe kein schlechtes Gewissen

Gruß


Meiner wird auch fast 10, CLK 200K Avantgarde. 163 Kompressor PS mit Automatik und Vollausstattung zollen halt ihren Tribut .


War wohl eher ein Marketing-Fuzzi.


Danke, ich bin ein Marketing-Fuzzi :D. Aber ich hätte vorher die entsprechenden Fachleute gefragt .
premutos666
Inventar
#32 erstellt: 17. Jan 2010, 18:24
Also falls es noch jemanden interessiert, ihr lagt ganz gut mit euren Schätzungen .

Hatte jetzt ´n Verbrauchsmessgerät dran, der Verstärker zieht gut 35W bei Zimmerlautstärke. Das scheint übrigens auch der Grundverbrauch zu sein, bei Lautstärke = 0 zieht er annähernd das Selbe. Je lauter, desto mehr verbraucht er, ich bin allerdings nicht höher gegangen als knapp 50W, da war´s definitiv viel zu laut für einen Sonntag Nachmittag ;).

Die angegebenen 130W lt. Handbuch scheint er wirklich nur bei Maximallautstärke zu brauchen.

Soviel zu den Sony-Mitarbeitern .
WolArn
Hat sich gelöscht
#33 erstellt: 04. Apr 2010, 19:31
Hallo,

auf der Suche nach einem neuen Verstärker ist mir auch der Stromverbrauch wichtig. Darum habe ich einfach mal diesen nach oben geschoben. Passt gut zum Thema und muß keinen neuen aufmachen.

sakly schrieb:
PS: mit noch weniger Leistung kann man kaum Musik hören, denke ich.
Ein kleiner Digitalverstärker schafft das wohl. Der braucht etwas weniger Leistung im Grundbetrieb.
Ich hab z.Z. 'nen echten digitalen 2x10W-Miniverstärker im Betrieb. Der verbraucht nur 1,1W!! bei Zimmerlautstärke. ...und der Sound ist für meine Ansprüche gar nicht mal so übel.

Zuvor mit dem Rotel RA-980BX, Dauerausgangsleistung (8Ohm) 2 x 100W, DIN (4Ohm) 190W/Kanal, Musikleistung 350W, Leistungsaufnahme 400W, lag der Verbrauch im Leerlauf bei ca. 30W, bei Zimmerlautstärke 90W.

Nun zu meiner Frage. Was würde denn nach Eurer Einschätzung ein Class A (Röhren)Verstärker mit 2 x 12W und einer Leistungsaufnahme von nur 65W im Leerlauf und bei Zimmerlautstärke in etwa verbrauchen?

Die Leistungsaufnahme wird bei den Verstärkern leider nicht immer angegeben, aber wenn dann werden bei Class A in der Regel weit über 200W angegeben. Könnte man dann nicht auch annehmen, das diese im Leerlauf und bei Zimmerlautstärke wesentlich mehr verbrauchen, als der oben genannte mit 65W Leistungsaufnahme?

...oder worauf sollte man beim Verstärkerkauf achten, wenn der auch möglichst wenig Strom verbrauchen soll?


[Beitrag von WolArn am 04. Apr 2010, 19:32 bearbeitet]
hf500
Moderator
#34 erstellt: 04. Apr 2010, 20:17
Moin,
ein Klasse-A Verstaerker zieht staendig die maximale Leistung aus seiner Stromversorgung.
Mit zunehmender Aussteuerung geht von der hineingesteckten Leistung ein immer groesserer Anteil in die Lautsprecher.

Der maximale Wirkungsgrad liegt bei 50%, die Haelfte der hineingesteckten Leistung erscheint bei Vollaussteuerung am Ausgang. Ohne aussteuerung wird die zugefuehrte Leistung in der Endstufe in Waerme umgesetzt. Die mittlere Leistungsaufnehme bleibt ueber die Aussteuerung konstant.
(OK, mit Aussteuerung wandert die Waerme in die Lautsprecher, denn ihr Wirkungsgrad liegt auch nur bei wenigen Prozent. Es sind im Grunde nur laermende Heizkoerper ;-)

Bei den ueblichen Klasse-B Verstaerkern ist die Leistungsaufnahme von der Aussteuerung abhaengig und wird ohne Aussteuerung vom Ruhestrom der Endstufe und dem Bedarf der Vorstufen bestimmt. Dazu kommen immer die Verluste des Netzteiles.

Ein Digitalverstaerker ist nur ein schneller Schalter. Seine Leistungsaufnahme liegt ohne Aussteuerung bei Null, etwas wird fuer den Oszillator zur Erzeugung der Schaltfrequenz und Hilfsstufen gebraucht.
Mit schnellen Halbleitern kann man die Schaltverluste sehr klein halten, so dass auch maessig starke Verstaerker kaum bis wenig Kuehlung benoetigen. So laesst sich ein 2x 10W Verstaerker im Volumen einer Streichholzschachtel unterbingen. Gesehen in einem LCD-TV, wo diese Verstaerker ueblich geworden sind.

73
Peter
WolArn
Hat sich gelöscht
#35 erstellt: 04. Apr 2010, 20:39

hf500 schrieb:
Moin,
ein Klasse-A Verstaerker zieht staendig die maximale Leistung aus seiner Stromversorgung.
Wie hoch wäre die denn, bei den von mir aufgeführten Beispielen? Oder ist die gleich der Leistungsaufnahme?

Ich finde es aber auch schon erstaunlich, daß man mit solch einem digitalen 2x10W Miniverstärker ausgewachsene Standboxen, die soweit ich mich erinnere, einen Wirkungsgrad von irgendwas unter 90db haben, mit angehobener Zimmerlautstärke befeuern kann.
hf500
Moderator
#36 erstellt: 04. Apr 2010, 20:56
Moin,
bei Klasse-A Verstaerkern liegt die Leistungsaufnahme staendig bei etwas mehr als der doppelten Gesamtausgangsleistung. Bei Roehrenverstaerkern kommt noch der Heizleistungsbedarf hinzu.

73
Peter
_ES_
Administrator
#37 erstellt: 04. Apr 2010, 21:38

Ich finde es aber auch schon erstaunlich, daß man mit solch einem digitalen 2x10W Miniverstärker ausgewachsene Standboxen, die soweit ich mich erinnere, einen Wirkungsgrad von irgendwas unter 90db haben, mit angehobener Zimmerlautstärke befeuern kann.



Der Schalldruck wird meist bei einer Leistung von 1W angegeben.
Hör erstmal knappe 90 dB....
hf500
Moderator
#38 erstellt: 04. Apr 2010, 22:37
Moin,
genau.
Rational betrachtet sind 2x 10W sooo wenig auch nicht.

Wir wissen ja: Zimmerlautstaerke ist 50mW. Fuer die Verdoppelung der Lautstaerke muss die Verstaerkerleistung verzehnfacht werden.
Die Verdoppelung der Leistung wird im direkten Vergleich gerade wahrgenommen.

10W sind also 4x Zimmerlautstaerke "und ein Bisschen" ;-)

In der Regel reicht das, um Mitbewohner rebellisch zu machen...

73
Peter
sakly
Hat sich gelöscht
#39 erstellt: 05. Apr 2010, 10:42
Hi,

ich habe zuletzt mal mit nem Oscar die Spitzenspannungen an den Klemmen gemessen, um eine Idde davon zu bekommen, was da bei welchem Pegel so anliegt. Die Lautstärke war schon absolut nicht mehr nachbarschaftstauglich und es lagen Spitzenspannungen von 7-8V an 4Ohm an. Die Leistungen bewegten sich also um maximal 16W. Die Schnittleistung liegt ja nochmal deutlich darunter (Crest-Faktor).
Der Kennschalldruck des betreffenden Mittelton-Systems liegt etwa bei 91-92dB, es handelt sich um ein Aktivsystem.

Gruß

PS: 10W sind nicht 4x Zimmerlautstärke, wenn man 50mW als Zimmerlautstärke annimmt.
50mWx10 = 500mW = 0,5W -> 2x ZL
0,5Wx10=5W -> 3x ZL
5Wx10=50W -> 4x ZL
Es sind 3x ZL + ein bisschen.
Allerdings ist das alles nur als absoluter Schätzwert zu sehen. Für jeden bedeutet ZL was anderes und vor allem unterschieden sich die Kennschalldrücke der verschiedenen Systeme signifikant, so dass man keine Annahme über eine Leistung bei ZL annehmen kann, ohne die Größen zu kennen.
WolArn
Hat sich gelöscht
#40 erstellt: 05. Apr 2010, 11:02
Aber jetzt verate mir bitte mal wer Oscar ist, damit ich die Werte irgendwie besser einschätzen kann.
sakly
Hat sich gelöscht
#41 erstellt: 05. Apr 2010, 11:07
Hi,

Oscar = Oszilloskop

Ein Multimeter ist dafür zu langsam und vor allem aber zu ungenau, weil es idR nur bis 400Hz messen kann.

Gruß
WolArn
Hat sich gelöscht
#42 erstellt: 05. Apr 2010, 11:37
Achso, und ich dacht zuerst, Du hast den Verstärker so genannt. ;)...ein bischen zu schnell gelesen.
Ich wollte eigendlich nur mal den Verstärker wissen, den Du gemessen hast.
germi1982
Hat sich gelöscht
#43 erstellt: 05. Apr 2010, 17:41

sakly schrieb:
Hi,

Oscar = Oszilloskop

Ein Multimeter ist dafür zu langsam und vor allem aber zu ungenau, weil es idR nur bis 400Hz messen kann.

Gruß



Es sei denn du hast ein True RMS-Gerät oder ein analoges Drehspulmeßwerk (z.B. H&B Multavi). Letztere sind bis ca. 10 kHz noch relativ genau...die sind auch bei Radio- und Fernsehtechnikern beliebt weil man die alten Geräte für einen Bruchteil von dem Geld bekommt das ein neues True RMS-Gerät kostet.

Zu langsam sind sie aber trotzdem...


[Beitrag von germi1982 am 05. Apr 2010, 17:43 bearbeitet]
sakly
Hat sich gelöscht
#44 erstellt: 06. Apr 2010, 05:56
Hi germi,

soweit richtig, aber ein TrueRMS-MM hat man ja auch nicht immer gerade mal rumliegen. Wie schnell diese Geräte arbeiten, wüsste ich jetzt gar nicht mal aus dem Stehgreif...

@WolArn
Gemessen habe ich an einem Yamaha DSP-A2070. Dort habe ich auch an jedem Kanal gemessen, also Bass, Tiefmittelton und Hochton. Dabei war der Mitteltonkanal derjenige, der die höchsten Spitzenspannungen aufbrachte.

Gruß
germi1982
Hat sich gelöscht
#45 erstellt: 06. Apr 2010, 18:54

sakly schrieb:
Hi germi,

soweit richtig, aber ein TrueRMS-MM hat man ja auch nicht immer gerade mal rumliegen. Wie schnell diese Geräte arbeiten, wüsste ich jetzt gar nicht mal aus dem Stehgreif...



Vor allem weil die richtig teuer sind. Das Fluke 289 das ich besitze hat um die 600€ gekostet mit Zubehör...allerdings kann man damit auch Langzeitmessungen machen mit Aufzeichnung und graphischer Auswertung, Anschluss an PC, bei einer Messung höchsten, niedrigsten und Mittelwert anzeigen. Temperaturmessung, Diodentest, bei Wechselspannung kann man sich auch die Frequenz anzeigen lassen etc..Leitungsprüfung etc. sind ja obligatorisch. Messung von Spannung mit geringem Innenwiderstand, Low-Ohm-Meßbereich 0..50 Ohm, Genauigkeit 1 mOhm. Kapazitätsmessung usw.

Also eierlegende Wollmilchsau, aber halt teuer...aber sowas kauft man sich ein Mal in seinem Leben und dann hat man Ruhe...

http://www.youtube.com/watch?v=5CFDs6olgR4

http://www.youtube.com/watch?v=D_ArmW4KJfM


[Beitrag von germi1982 am 06. Apr 2010, 19:01 bearbeitet]
sakly
Hat sich gelöscht
#46 erstellt: 07. Apr 2010, 06:05
Klingt wie ein Werbebeitrag...
pelmazo
Hat sich gelöscht
#47 erstellt: 07. Apr 2010, 11:56
600€ für ein Multimeter? Das ist bestimmt reiner Voodoo!
expolinear
Hat sich gelöscht
#48 erstellt: 07. Apr 2010, 12:05
ich würde hf500 zustimmen und den stromverbrauch bei leerlauf auf 20w und vielleicht 30w bei zimmerlautstärke schätzen. aber messgeräte dafür gibts ja auch für n zehner in jedem mediamarkt/saturn.
germi1982
Hat sich gelöscht
#49 erstellt: 07. Apr 2010, 14:28

sakly schrieb:
Klingt wie ein Werbebeitrag...
;)



Nein, ich arbeite nicht für Fluke...

Aber die stellen tatsächlich solche Videos auf ihre Seite, und die hat wohl jemand bei Youtube hochgeladen...

Habe auch ein Hartmann & Braun Multavi B, also die spritzwassergeschützte und staubdichte Variante für die Bundeswehr, dort als Multimeter IRU bezeichnet. Die waren auch nicht billig, das Teil kostete vor 30-40 Jahren 870 Mark...

http://www.alte-messtechnik.de/archiv/daten/iru.pdf

Zudem gibts sowas auch von der Konkurenz, Fluke ist halt nur gnadenlos teuer. Mögliche Alternative wäre z.B. Agilent, die frühere Meßgerätesparte von Hewlett Packard (HP).


600€ für ein Multimeter? Das ist bestimmt reiner Voodoo!


In dem Fall nicht...das kann schon ein bisschen was. Plus halt noch dem Marken-Faktor...


[Beitrag von germi1982 am 07. Apr 2010, 14:37 bearbeitet]
WolArn
Hat sich gelöscht
#50 erstellt: 07. Apr 2010, 17:01

expolinear schrieb:
ich würde hf500 zustimmen und den stromverbrauch bei leerlauf auf 20w und vielleicht 30w bei zimmerlautstärke schätzen. aber messgeräte dafür gibts ja auch für n zehner in jedem mediamarkt/saturn.
Bis auf das KD-302 für knapp 10€ von Reichelt, sind diese billigen Messgeräte nicht zu empfehlen.

Von welchen Verstärker, der nur 20 bis 30W bei Zimmerlautstärke verbrauchen soll, ist denn jetzt die Rede? Ein Class A mit Röhre?
sakly
Hat sich gelöscht
#51 erstellt: 07. Apr 2010, 20:56
@germi
Ist ja schön, dass Du so tolle Messgeräte hast, aber was bringt das für den Thread? Das habe ich schon beim ersten "Werbebeitrag" nicht verstanden.

Gruß
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