Schaltnetzteil vs. Ringkerntrafo

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crash64
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 30. Sep 2010, 17:50
Hallo,

ich möchte mir demnächst einen digitalen Vollverstärker bzw. eine digitale Endstufe kaufen.
Beim T+A (Powerplant) werkelt ein Ringkerntrafo bei Rotel (RB-1572)und Linn ein Schaltnetzteil und beim Onkyo A-9755 2 Trafos.
Was sind die Unterschiede und was ist besser?

Danke

crash64
HiFi_Addicted
Inventar
#2 erstellt: 30. Sep 2010, 19:13
Was beser ist kann man pauschal nicht sagen. Eine reine Implementierungssache.
audiophilanthrop
Inventar
#3 erstellt: 30. Sep 2010, 23:13
Mit Sicherheit läßt sich nur eines sagen: Der Amp mit dem Schaltnetzteil ist der leichteste. (Was auch der Grund ist, warum SNTs inzwischen bei PA-Endstufen sehr beliebt sind - man schleppe mal eine kW-Endstufe durch die Gegend.) Dafür ist dessen Netzteilbereich am wenigsten leicht zu reparieren, sollte sich dort jemals ein ernsthafter Defekt einstellen.

Was mir an den Onkyos nicht gefällt, hat weniger mit dem üppig dimensionierten Netzteil, sondern mit den eigentlichen Verstärkerteil zu tun. Der kleine Bruder A-9555 wurde mal in der Stereophile meßtechnisch abgeklopft, die Klirrwerte lagen über weite Leistungsbereiche um die 0,1% und der Ausgangswiderstand selbst bei kleinen Frequenzen nicht unter 240 mOhm (Dämpfungsfaktor kaum über 30 / 8 Ohm), was eher an sehr durchschnittliche AB-Verstärker von vor 30 Jahren erinnert. (Immerhin, viel Power hatte er, und abwärmetechnisch war er Class-D-typisch unkritisch.) Beim A-9755 bescheinigte die HiFi Choice 140 mOhm, immerhin besser. Bei AB-Verstärkern waren Werte um 100 mOhm schon vor 15-20 Jahren normal, mit Klirr nicht über 0,02% bei mäßig hohen Leistungen (bei Oberklassegerät gar maximal 0,01%).

Ach ja, die erzielbare Dynamik bei praktisch verbauten Class-D-Endstufen scheint derzeit bei etwas über 100 dB (vielleicht so 103) zu liegen, entsprechend sieht es beim Grundrauschpegel aus - da sollte man nicht zu empfindlich sein. Gute konventionell aufgebaute Exemplare schafften schon vor 25 Jahren ihre 120 dB, was mit entsprechend rauscharmen Vorstufen auch zu nutzen war (heute könnte man auch einen guten D/A-Wandler dranklemmen).

Ich denke, Class D ist ganz praktisch für vollaktive Lautsprecher, vor allem im PA-Umfeld oder für kleinere Exemplare. Da reicht der Dämpfungsfaktor locker, die Verzerrungen liegen immer noch weit unter denen des angefahrenen Chassis, und die Dynamik tut's auch. Bei hohen Ansprüchen würde ich konventionelle Konstruktionen aber immer vorziehen.

Aber das hat man vor 40 Jahren auch zu Transistorverstärkern geschrieben. 10 Jahre später krähte kein Hahn mehr nach Röhrentechnik. 120 dB Dynamik etwa sind inzwischen grundsätzlich auch schon bei Class D machbar.


[Beitrag von audiophilanthrop am 30. Sep 2010, 23:56 bearbeitet]
HiFi_Addicted
Inventar
#4 erstellt: 01. Okt 2010, 13:17
ui wieder emal eine unbrauchbare Class D Implementierung die zwar auf den 1. Blick gut aussieht aber einen gewaltigen Konstruktionsmangel hat.

Die Ausgangstransistoren sind nicht in die Rückkopplungsschliefe eingebunden. -> PSSR 0dB die Restwelligkeit des Netzteils schlägt voll durch -> Fail

Für den Fall das eine Drossel aus EMV Gründen verwendet werden muss wird das Ausgangssignal der Drossel auch nicht gegengekoppelt -> Dämpfungsfalktor geht in die Knie und der Ausgangswiderstand steigt um den Ohmschen widerstand der Drossel an.

MfG
Hörbert
Inventar
#5 erstellt: 01. Okt 2010, 15:01
Hallo!

Nach meinen Eindruck ist offenbar die Lebensdauer vieler verbauter Schaltnetzteile -zumindestens in günstigen Endstufen aus dem PA-Bereich- stark begrenzt.

Ob das aber bei topaktuellen Geräten immer noch der Fall ist weiß ich nicht genau da ich vorwiegend Geräte mit einer Lebensdauer von 5-7 Jahren auf den Tisch bekäme wenn ich diese Reparaturbedürftigen Geräte aus dem Bekanntekreis für Lau annehmen würde. Allerdings habe ich kein Interesse schwer zu bekommende durchgeknallte Schalttransistoren auszutauschen. Hier handelt es sich vor allem um PA-Endstufen die im Home-Bereich Verwendung gefunden hatten und die nie übermäßig belastet wurden. Eine Professionelle Reparatur lohnt sich für die Besitzer anscheinend nicht, die würde ebenso teuer wie das Gerät mal war.

Inwieweit mein Eindruck repräsentativ ist würde mich schon mal interessieren.

MFG Günther
crash64
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 01. Okt 2010, 18:01
Hallo,

vielen Dank für die Antworten.

Die Vor- und Nachteile der Class D Verstärker sind mir soweit bekannt. Wobei der Powerplant ja ganz gut ist.

Bin am hin- und her schwanken zwischen dem T+A und der Rotel

crash64
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