Digitaler Eingang, gibt es Nachteile?

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-Cassius-
Stammgast
#1 erstellt: 05. Mrz 2011, 18:13
Digitale Eingänge hören sich für mich wie eine feine Sache an. Ein Player muss dann nicht "gut" sein, sondern lediglich die Daten auslesen und an den Verstärker weiterschicken können, möglichst ohne Krach zu machen. Dann hat der Verstärker das Problem.

Leider sind Digitaleingänge bei Stereoverstärker der 500 Euro Klasse rar gesät :cut, zumindest wenn man ein relativ hochwertiges Model fürs Geld sucht, mit Ringkerntrafo und guter Impulsleistung.

Wieso ist dies der Fall? Bringt ein Digi keinen Nennenswerte Vorteil, so das man sich den spart, stehen wirtschaftliche Interessen dahinter, damit die Leute nicht das Interesse an Highendingen Abspielgeräte verlieren oder birgt der gar Nachteile?
audiophilanthrop
Inventar
#2 erstellt: 05. Mrz 2011, 20:15
AV-Receiver haben digitale Eingänge, weil sie so oder so einen Teil der dafür nötigen Infrastruktur benötigen - ohne DSP samt ADC und DAC geht's bei denen nun einmal nicht. Ein SPDIF-Receiver wird noch irgendwo mit integriert. Um AC3- und DTS-Ton kommt man ohnehin nicht herum. Einziger Nachteil: Allein die ganzen Lizenzen schlagen IIRC mit ~50€ pro Gerät zu Buche.

Alles das hat ein Stereo-Gerät erst einmal nicht. Wenn man einen DAC einbauen will, dann geht das natürlich, der kann aber nicht mehr als jeder externe DAC - und wird damit im Normalfall auch nur PCM-Ton verdauen.

Vor allem aber ist eine vernünftige Performance CD-Player-interner Wandler heute überhaupt kein Thema mehr. So gut wie jedes Gerät im Bereich 200-300€ kommt mit einem (hoffentlich vernünftig implementierten) 24-Bit-DAC mindestens vom Schlage eines WM8716 o.ä. daher. Das möchte mal auch sein, denn heute gibt es schon für etwa 30-50€ Soundkarten mit wirklich soliden Wandlern und guter Performance. Die Wandlung ist sowieso im Quellgerät am besten aufgehoben, über SPDIF wird das Signal nicht eben besser - einziger Vorteil ist die Potentialtrennung bei Toslink.

Kurz und gut: Wenn sich schon wer extra ein Stereogerät kauft, dann wird er dort im Normalfall nicht den letzten Schund ranhängen.
Stefanvde
Inventar
#3 erstellt: 06. Mrz 2011, 02:10
Stimme ich Dir grundsätzlich zu. Nun kommt das aber:Trotz hochwertigem CDP kommt es zumindest bei Mir vor das ich auch mal MP3 Dateien abspiele was besonders die soliden,schweren CDP älterer Bauart (die mit vernünftigen Laufwerken) nicht beherrschen.
Da hilft dann oft der meist vorhandene DVD-Player weiter,bei mir ja auch.
Allerdings sind die Wandler in DVD-Playern oft unter denen von guten CDP angesiedelt.Aber solche Player haben Digitalausgänge und da macht ein guter Stereo Verstärker mit Wandler dann schon Sinn.
fplgoe
Inventar
#4 erstellt: 06. Mrz 2011, 02:40
Wenn man einen DVD-Player nutzt, wird der Inhalt der Audio-CD per PCM auf den Digitalausgang geschubst. Jetzt erzählt mir nicht, dass es in dieser Signalverarbeitung (von verlustfreier Audio-CD auf verlustfreies LPCM) hörbare Qualitätseinbußen gibt.

Und warum dann keinen modernen AV-Receiver nutzen, auch wenn man nur ein Stereo hören möchte? Die angegebene Kanalleistung wird ohnehin nur von ein oder zwei ausgesteuerten Kanälen erreicht, das allerdings dann auch wirklich, denn der Verstärker ist mit seinen Reserven ja sogar auf den Mehrkanalbetrieb ausgerichtet.

Und mal im Ernst: Moderne Verstärker haben einen Klirrfaktor im Nullkomma-Bereich, die Lautsprecher, und nur die guten (!), liegen im unteren einstelligen Prozentbereich. Was spricht also gegen einen guten AV-Receiver?
Morgan06
Stammgast
#5 erstellt: 06. Mrz 2011, 05:07
Also über dieses "Problem" der fehlenden optischen Eingänge bei Stereo-Verstärkern bin ich auch schon oft gestolpert. Wollte mir seit Jahren schonmal einen Stereo-Verstärker zu meinem AV-Receiver stellen in der Hoffnung, bei normaler Musik noch ein bisschen mehr Performance aus den Lautsprechern rausholen zu können.

Da ich früher oft Probleme mit Brummschleifen hatte bzw. diese auch heute noch auftreten bei einigen analogen Verbindungen (vorallem bei der Verbindung von mehreren Geräten die über Schutzleiter verfügen), bemühe ich mich in fast allen Bereichen auf digitale bzw. nicht elektrische Verbindungen auszuweichen. Nur bei den Stereo-Verstärkern wird das wohl schwierig werden, denn es gibt nur wenige Modelle mit optischem Eingang.

Wie sieht es denn aus: bringt ein Stereo-Verstärker um sagen wir mal 500-800 Euro eine hörbare klangliche Verbesserung gegenüber einem Mittelklasse AV-Receiver im Stereo-Betrieb? Vorallem: gilt dies auch noch, wenn man die Vorstufen des Stereo-Verstärkers umgeht und diesen an die Pre-Outs des AV-Receivers anschliesst?
-Cassius-
Stammgast
#6 erstellt: 06. Mrz 2011, 06:18
Ich würde einfach mal behaupten, wenn man sich schon die Frage stellen muss, bringt das eine merkliche Verbesserung, dann ist die Antwort nein, allenfalls ein kaum. Kansst dir ja einen zur Probe schicken lassen, wenn du keinen Unterschied hörst, kannste ihn ja wieder zurückschicken. Kommt drauf an wie laut man hört, ich schätze wenn man auf 60 Watt hochreist, hört man villeicht ob da ein Block oder Ringkerntrafo drin ist :p .


[Beitrag von -Cassius- am 06. Mrz 2011, 06:20 bearbeitet]
fplgoe
Inventar
#7 erstellt: 06. Mrz 2011, 10:18
Ich glaube, dass die meisten, die unbedingt einen Ringkerntrafo suchen, gar nicht wissen, wo der Unterschied liegt, oder?

Wenn ein Trafo auf eine Leistung von 100W angegeben ist, ist es völlig wurscht, ob es sich um einen geschachtelten oder einen Ringkern handelt. Der Strom daraus ist völlig identisch, die Leistung die er hergibt, ebenfalls.
germi1982
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 06. Mrz 2011, 16:50
Meist werden die Trafos mit VA angegeben, nicht mit Watt. Aber ansonsten volle Zustimmung!

Es kommt auf die restliche Auslegung des Netzteiles an, da werden dann die Schwächen offenbar. Z.B. die Glättung durch Elkos. Sind sie zu klein, können Wechselspannungsanteile die Versorgungsspannung überlagern. Natürlich kann man auch nicht beliebig große Elkos reinsetzen...deren Ladestrom wären für den Gleichrichter und den Trafo eine Überlastung da das wie ein Kurzschluss im System auf die wirkt.

Und bei der Impulsleistung kommt es auf die Elkos an die u.a. auch die Versorgungsspannung der Endstufe puffern. Die Versorgungsspannung der Endstufe ist nicht stabilisiert, im Gegensatz zu den anderen Versorgungsspannungen in einem Verstärker. Ist zu komplex und zu teuer für die Hersteller. Zu groß dürfen die Elkos aber auch nicht sein, denn ansonsten ist deren Ladestrom zu hoch, und das wäre auch wieder wie ein Kurzschluss für den Trafo. Dabei ist es egal ob Ringkern oder Block, wenn deren maximale Belastbarkeit überschritten wird, dann rauchen die ab.


[Beitrag von germi1982 am 06. Mrz 2011, 16:57 bearbeitet]
fplgoe
Inventar
#9 erstellt: 06. Mrz 2011, 17:10
Natürlich sind die Trafos in VA angegeben, es handelt sich ja nicht um einen rein ohmschen Verbraucher und damit ist die Scheinleistung in VA, nicht die Wirkleistung in W angegeben.

Das hat jetzt aber in diesem Falle zu vernachlässigen, denn eine ähnliche Blindleistung (also die Differenz aus Wirk- und Scheinleistung) haben beide Trafoarten. Bei den Kondensatoren stimme ich Germi in sofern zu, dass die Auslegung mit zu knapper Kapazität eine unsaubere Spannung bei Belastung bedeutet, allerdings kann man die Kapazität schon beliebig erhöhen.

Ein Trafo -wie auch der Gleichrichter- sind eine begrenzte Zeit überlastsicher. Und wir reden hier ja nicht von minutenlangen Ladezeiten, sondern nur, ob der Ko in 10 oder vielleicht erst in 100ms geladen ist. Das muss lediglich bei der entsprechend trägen Eingangssicherung des Trafos bedacht werden.

Die Begrenzung der Glättungskondensatoren ergibt sich hier eher durch die Baugröße und natürlich etwas über den Preis.
Stefanvde
Inventar
#10 erstellt: 07. Mrz 2011, 02:25
@fplgoe: Wo habe ich gesagt das im DVD-Player Fehler beim Auslesen o.ä. entstehen?Nirgends.
Ich meinte das die Analoge Ausgangsstufe vieler DVD-Player nicht so gut sind.
Deshalb würde da ein DA-Wandler in Stereoverstärker was bringen,also die analoge Ausgangsstufe des DVD-Players komplett umgehen.
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