Lautstärke-Regler: Leistung von Verstärker einschränken

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MrJones4470
Stammgast
#1 erstellt: 03. Jul 2014, 12:34
Hallo an alle!

Ich möchte an meinem Marantz PM-17 mk II das Lautstärke-Poti austauschen, weil der Gleichlauf im unteren Bereich miserabel ist. Links ist viel lauter als rechts und das nervt. Und am Balance Regler will ich auch nicht ständig rumfummeln

Was ich mich jetzt frage:

Normalerweise drehe ich nie lauter als maximal 11-Uhr-Stellung des Reglers. Der Rest ist also vollkommen unnütz für mich. Wichtiger wäre es mir im unteren Bereich sehr differenziert regeln zu können. Also am Besten die Leistung, die in etwa "11 Uhr" entspricht, aber bei maximal aufgedreht. Also möglichst den gesamten Drehwinkel ausnutzen.

Erreicht man das, in dem man einen Widerstand entsprechend in Reihe zum Poti schaltet? Hätte dieser (hochwertige) Widerstand einen Einfluss auf den Klang (aber das Poti ist ja selbst ein Widerstand, also warum sollte dann ausgerechnet der davorgeschaltete Widerstand Einfluss haben?)? Und wie groß müsste dieser in etwa sein?

Fragen über Fragen. Und wenn meine Frage schon an sich totaler Schrott ist, dann bitte auch sagen.

Viele Grüße!
detegg
Inventar
#2 erstellt: 03. Jul 2014, 15:44
Moin,

als sich die Hersteller noch Gedanken über so etwas machten (also in den HiFi-Zeiten bis ca. 1985), gab es auch eine einfache Lösung für dieses Problem - den "Mute"-Schalter. Hier wurde einfach das Signal VOR dem Lautstärkepoti um feste 12...20dB abgesenkt - und schon arbeitete man im linearen, oberen Bereich des Poti.
In fast allen Fällen ist das ein Spannungsteiler aus 2 Widerständen, der vor dem Poti zugeschaltet wird.
Das könntest Du (auch fest installiert) nachrüsten.


Detlef
raindancer
Inventar
#3 erstellt: 03. Jul 2014, 21:18
Hallo,

hab das gleiche Gerät, am leisen Ende absoluter Gleichlauf beider Kanäle, bei deinem PM stimmt was nicht. Ich komm mit der Regelung gut zurecht, finde das am Gerät und per Fernbedienung recht feinfühlig. Würde mir nur einen Pegelausgleich zwischen Hochpegel und Phono wünschen, da mein Tonabnehmer arg leise ist - da brauch ich bis zu ein Uhr. Schaltet man dann unbedacht um fliegen schon mal die Ohren. Aber auch diese Funktion gibts praktisch nicht mehr.

aloa raindancer
MrJones4470
Stammgast
#4 erstellt: 04. Jul 2014, 06:20
@raindancer

Weil's nicht passt, will ich ja das Poti wechseln. Im Übrigen denke ich, dass da eher Dein PM die löbliche Ausnahme darstellt. Das Problem mit dem miserablen Gleichlauf im unteren Bereich ist bei Marantz (und wohl allen anderen Herstellern auch) sehr gut bekannt. Sind halt Billigpotis und da sind zwischen den Kanälen schon mal 3dB Unterschied. Und besser wird dies über die Jahre auch nicht. Freu Dich, dass Du ein gutes Poti drinnen hast. Noch... Meines war früher auch super.

Hab gerade mal hochgerechnet: Ich schätze, dass meiner bisher so ca. 15 - 20.000 Stunden gelaufen ist. Wenn ich dann noch bedenke, dass ich pro Stunde bestimmt ein paar mal die Lautstärke korrigiere, dann bin ich, wie ich das sehe, beim Lautstärke-Poti im unteren Bereich locker beim doppelten und mehr der beispielsweise von ALPS für seine Potis angegebenen Lebensdauer von 15.000 Zyklen. Da kann ich dem Poti dann nicht mal mehr böse sein, dass es einfach hinüber ist.
MrJones4470
Stammgast
#5 erstellt: 04. Jul 2014, 06:32
Hallo Detlef,

danke für die Informationen! Das mit dem Mute-Schalte kannte ich so nicht. Ich dachte bisher, der Mute-Schalter schaltet immer komplett stumm.

Nachdem was Du da sagst, könnte man also guten Gewissens ein Paar hochwertiger Widerstände vor das Poti bauen? Ist echt ne Überlegung wert.

Ich denke 50 Prozent vom möglichen Drehwinkel benutzen vermutlich die meisten User kaum jemals. Alles ab 12 Uhr Stellung hat mein Poti noch nie erlebt. Dafür muss man im unteren Regelbereich echt rumfummeln, um differenziert zu regeln, was besonders über die Fernbedienung nervt. Und noch dazu würde man das Poti in einem Bereich betreiben, in dem Kanal-Abweichungen normalerweise geringer sein sollen (hab ich mir jedenfalls sagen lassen).



Christian


[Beitrag von MrJones4470 am 04. Jul 2014, 06:33 bearbeitet]
MrJones4470
Stammgast
#6 erstellt: 04. Jul 2014, 09:05
Detlef, kannst du mir noch sagen, welchen Widerstands-Typ man dafür am besten verwendet?
detegg
Inventar
#7 erstellt: 04. Jul 2014, 09:26
MrJones4470
Stammgast
#8 erstellt: 04. Jul 2014, 10:26
Danke... das ist ein Service hier!
OliNrOne
Inventar
#9 erstellt: 04. Jul 2014, 22:29
Warum denn kein Amp mit elektronischer Regelung? Schau dir z.B. den Marantz PM-15S1 mal an...hervorragende und sehr genaue Ls-Regelung...ein Amp mit einer so ungenauen Regelung(Siehe Marantz Range/NAD) würde mich in den Wahnsinn treiben ...
MrJones4470
Stammgast
#10 erstellt: 05. Jul 2014, 19:34
Danke für den Tipp, aber mal so eben einen neuen Verstärker kaufen, zumal der alte grundsätzlich nicht schlecht ist, ist nicht drin und möchte ich auch nicht.

Nochmals wegen der "Mute-Funktion":

Das mit dem Vorwiderstand hätte soweit ich das beurteilen kann, ja eigentlich nur Vorteile.
1. Ich brauche den Stellweg oberhalb 12 Uhr-Stellung nicht und könnte damit bei niedrigeren Lautstärker gefühlvoller regeln.
2. Ich könnte vermutlich ein günstiges Poti (z.B. ALPS RK27, motorisiert) nehmen und den unteren Bereich mit generell miserablem Gleichlauf vermeiden.

Kann man sagen, welche Größenordnung der Vorwiderstand haben müsste oder ist das zu stark von der Schaltung abhängig? Das heißt erst mal nachmessen? Oder einfach mal ein 10k oder 50k Poti (kein Schimmer welche Größenordnung wirklich) dazwischen und schauen, ab wann sich was tut an der Lautstärke, dann Poti messen und entsprechenden Widerstand auswählen. Spricht was gegen so einen Widerstand vor dem Poti?

Kennt jemand die Antwort?
MrJones4470
Stammgast
#11 erstellt: 05. Jul 2014, 19:38
Hab mir gerade mal die Kennlinien des ALPS angesehen. Wenn man die Leistung so einschränken würde, würde es vermutlich sogar Sinn man anstelle des logarithmischen ein lineares Poti zu verwenden.
Hörstern
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 05. Jul 2014, 21:25
Hallo,

ich würde den Spannungsteiler eher hinter das Poti schalten, sonst wird die Quelle zu hochohmig. Siehe auch mal hier:
http://www.sound.westhost.com/project01.htm. Schalte doch einen Rv = Rpot davor und einen dahinter.


[Beitrag von Hörstern am 05. Jul 2014, 21:29 bearbeitet]
*homekino*
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 07. Jul 2014, 20:04
weshalb nimmst Du nicht Dämfungsglieder für den Verstärkereingang? hat den gleichen Effekt.

siehe hier:

http://www.audiophil-online.de/rothwell-pegelminderer.html

oder etwas günstiger:

http://www.amazon.de/IMG-21-2840-Pegelminderer/dp/B0057G44WM

am Verstärker rumlöten würde ich nicht.

Bei meinem Stereoverstärker ist z.B. ein Dämfungsschalter (0/-6dB) für die Bal.-Eingänge eingebaut und er hat (Gott sei Dank) eine hochwertige elektronische Lautstärkeregelung.


[Beitrag von *homekino* am 07. Jul 2014, 20:09 bearbeitet]
ruesselschorf
Inventar
#14 erstellt: 08. Jul 2014, 03:48
Hallo, mit einem linearen Poti kommst Du vom Regen in die Traufe. D.h. : 7 Uhr aus, 8 Uhr: laut, 9 Uhr seehr laut.
Log. Potis wurden extra dafür gemacht Lautstärke gefühlvoll einzustellen.

Übrigens, auch bessere Volumepotis, wie z.B. das blaue Alps, garantieren einen guten Gleichlauf erst ab ~ 9 Uhr Stellung.

Früher gab es richtig gute Verstärker, z.B. Pioneer SA-9500 oder SA-9900, neben einem richtig fetten, präzisen Poti, gab es einen 2-fach Attenuator: -15dB oder -30dB.

Versuche es mal mit den externen Pegelminderern, das ist wohl der beste Kompromiss

BG, Helmut
MrJones4470
Stammgast
#15 erstellt: 08. Jul 2014, 06:23
Danke für die Antworten!

Ich habe mittlerweile solche Pegeldämpfer für den Eingang bestellt. Die Rothwell sind mir zu teuer. Ich habe mir deshalb welche in den USA bestellt, über die ich auch Gutes gelesen habe. Die Rothwell kosten ca. 60 Euro, die Bestellten kommen mit Zoll-Abgaben auf unter 30.

Zum Poti: Ich habe ein motorisiertes blaues Alps bestellt. Sollte heute ankommen. Wann ich dann zum Austauschen kommen ist noch offen. Ich hoffe es passt soweit. Zur Zeit drehe ich halt noch fleissig am Balance-Regler. Mit ist bewusst, dass auch dieses Poti bezüglich Gleichlauf alles andere als perfekt ist, aber wirklich gute Potis fangen irgendwo bei 100 Euro an und das Originale vom Marantz ist auch nichts Besseres und auch das hat viele Jahre lang gut funktioniert. Wir werden sehen.

MacPhantom
Inventar
#16 erstellt: 09. Jul 2014, 21:00
Einen Haken hatten die besseren Vorstufen und Vollverstärker mit Muting-Taste: die Loudness wirkt nicht mehr richtig bei gedrückter Muting-Taste, da das Poti damit ja höher, teilweise sogar über die 12 Uhr-Stellung gedreht werden muss/kann.
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