Strombedarf Anschlusswert Verstärker

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Ekkkophon
Neuling
#1 erstellt: 13. Feb 2021, 15:03
Hallo,
Ich hatte bislang meine Anlagenkomponenten an einer Schaltsteckdosenleiste mit 3600W maximal Gesamt-Belastung angeschlossen. Bei meiner ins Auge gefassten neuen sind die Belastungen pro Dose angegeben, heißt hier 500W.
Jetzt schaute ich auf die Anschlussplatte meines Verstärkers - da steht 380W.
In den technischen Unterlagen dazu aber sogar MAX 1600W!
Meine Fragen nun: Wie passt das zusammen und
gehe ich Recht in der Annahme, dass die 500W-Buchse trotzdem ausreicht?
Danke


[Beitrag von Ekkkophon am 13. Feb 2021, 15:03 bearbeitet]
Reference_100_Mk_II
Inventar
#2 erstellt: 13. Feb 2021, 15:51
Exakte Modellbezeichnung von Steckdosenleiste und Verstärker bitte.
Ekkkophon
Neuling
#3 erstellt: 13. Feb 2021, 16:18
Yamaha MX-2 Endstufe (90-er Jahre) und Conrad Power Manager (mit Netzfilter - vielleicht muss der es ja auch nicht sein... Bislang genutzt: eine von Bestek mit Überspannungssicherung). Schaltleiste ist mir wichtig, da ich immer alle Komponenten vom Netz trennen möchte, die ich gerade nicht benötige. Bei längerer Abwesenheit ziehe ich zudem eh die Stecker.
Aber die Frage geht ja eigentlich über die konkrete Hardware hinaus: Wie kann es sein, dass ein Maximalverbrauch über dem Anschlusswert des technischen Gerätes liegt und
ob man sich für die Berechnung der notwendigen Steckdosenleistung doch nicht mehr an dem Anschlusswert der Komponenten orientieren darf...?
dacander100
Stammgast
#4 erstellt: 15. Feb 2021, 23:45
Das wird wohl so ähnlich sein wie mit der Ausgangsleistung eines Verstärkers. Einmal ist der Nennwert angegeben, und einmal die Musikleistung, also die Leistung die der Amp kurzfristig abgeben kann. Folgedessen ist auch die Leistungsaufnahme erhöht.

Die Frage ist aber wo du Musik hörst? Bei 1600 Watt Leistungsaufnahme mußt du die Yamaha voll aufdrehen und als Eingangssignal einen 50 Hz Dauerbass bei Vollaussteuerung haben. In "normalen" Wohnungen wird das nicht möglich sein, und Musik dieser Art muß man erst einma finden. Das ist dann aber schon keine Musik mehr, das ist dann schon ein Testsignal .

Die 500 Watt pro Dose müßten ausreichend sein, oder beschallst du Konzertsäle?
Ekkkophon
Neuling
#5 erstellt: 16. Feb 2021, 02:07
Natürlich beschalle ich keine Konzertsäle...
Habe diesen Verstärker bislang auch noch nie voll aufgedreht...
Auch ist mir der Unterschied zwischen Dauer- und Dynamikleistung durchaus bewusst.
Da aber die maximale Leistungsaufnahme hierbei dermaßen über der normalen Leistungsaufnahme liegt, kam dann doch mal die Frage auf. Auch wenn das Maximum sogar gedrittelt würde, wäre es immer noch über den 500W.
Wie ich schrieb, ging ich ja selbst davon aus, dass die Buchse mit Angabe 500W für Wohnzimmerbeschallung ausreicht.
Mich wunderte eben halt der Umgang des Herstellers mit der Angabe auf der Verstärkerrückseite... Sollte doch einmal annähernd voll aufgedreht werden, fliegt dann nicht im besten Fall die Sicherung heraus? Das wäre dann doch theoretisch auch eine Möglichkeit für einen Kurzschluss, einen Wohnungsbrand. Und wie sähe es dann mit der Produkthaftung aus? So wäre der Hersteller ja fein raus, würde immer auf die technischen Daten verweisen können, "haben wir doch hereingeschrieben, 1600W. Wie, Ihre Buchse verträgt nur 500..."
Oder sind diese Gedanken gänzlich unbegründet und eine erhöhte Impulsleistung elektrotechnisch unkritisch?
Die Zeiten, als noch Garantie auf dem Schätzchen waren sind ja längst vorbei, aber Gedanken kamen da schon hoch.
Soweit schon mal vielen Dank
dan_oldb
Inventar
#6 erstellt: 16. Feb 2021, 03:04
Was soll der Netzfilter machen, "schmutzigen" zu "sauberem" Strom? Ich würde den Kram weglassen, nimm eine vernünftige schaltbare Leiste die die maximale Leistungsaufnahme auch verträgt, dann bist du auf der sicheren Seite.
Reference_100_Mk_II
Inventar
#7 erstellt: 16. Feb 2021, 09:44
Wenn mich nicht alles täuscht sind die Angaben auf dem Gerät verpflichtend.
Nicht jeder Anwender hat auch immer die Anleitung zu einem Betriebsmittel, daher müssen die wichtigsten Daten das auch auf dem Gerät vermerkt sein (Betriebsspannung, Leistungsaufnahme, Schutzklasse, Prüfzeichen, ...)

Wenn da also was von 380W steht, ist das gültig.

Da würde ich mir nicht unbedingt Sorgen machen.
Das Endstüfchen bringt laut Wiki 2x 210W und ist Class A/B.
D.h. gut 650W für die Verstärkung und dann runden wir auf 700W auf für andere interne Schaltungen sowie ein bisschen Trafo-Verluste.

Dann ist Musik aber kein Dauersinus, wodurch wir noch mit einem Crest-Faktor von gut 3-6dB rechnen können.
Dann wird aus den 2x 210W nämlich schon nur noch ca. 2x 50W.
Das wird zu gut 154W für die Verstärkung und dann ca. 200W Gesamt-Leistungsaufnahme.



Sicher, wenn du die Endstufe voll ausreizt wäre eine stärker belastbare Steckdosenleiste angebracht.
Aber sonst hätte ich da keine Bedenken.

Zumal das Dingen ja nicht die 500W tadellos mitmacht und dann bei 501W plötzlich in Flammen aufgeht...
Passat
Inventar
#8 erstellt: 17. Feb 2021, 12:45
Die Angaben hinten auf dem Gerät sind nach irgendeiner Norm, die von den Herstellern nie genannt wird.
Und hinzu kommt: Selbst wenn man die Norm kennen würde, so wüsste man trotzdem nicht, wie die Leistungsaufnahme nach dieser Norm ermittelt wird.
Denn in allen Ländern sind die Normentexte nicht frei verfügbar, sondern man muß die für viel Geld kaufen.

Bei meiner Sony-Endstufen stehen für die Leistungsaufnahme 5 verschiedene Werte drin, je nach Land/Norm.
Der kleinste Wert in der Anleitung sind 160 Watt, der größte 760 Watt.
Die Nenn-Ausgangsleistung ist bei allen Ausführungen identisch.

Ein Beispiel, wie praxisfremd teilweise die Normen sind:
Nach IEC wird die Leistungsaufnahme bei gleichzeitiger Belastung aller Kanäle und einer Ausgangsleistung pro Kanal von 0,05 Watt gemessen.
Die Ausgangsleistung ist so niedrig, das der dabei ermittelte Wert sich so gut wie gar nicht von der Leistungsaufnahme ohne Signal unterscheidet.

Grüße
Roman
Ekkkophon
Neuling
#9 erstellt: 17. Feb 2021, 16:01
Wahnsinn,
das ist ja alles völlig verrückt!
Niemals hätte ich in unserer genormten Welt solche Auswüchse erwartet
(dabei stehe ich der Technik gar nicht so fern...).
Vielen Dank für die Rückmeldungen
- ich gehe dann mal wieder entspannt damit um
Passat
Inventar
#10 erstellt: 17. Feb 2021, 16:08
Kannst du auch.

Bei sehr vielen Dingen gibt es unterschiedliche Normen.
Das fängt schon bei so simplen Dingen wie Steckdosen an.
Auch bei Bekleidung ist das der Fall.
Nimm z.B. eine deutsche Größe 38. Die entspricht einer italienischen 44 und einer französischen 40.
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