HIFI-FORUM » Stereo » Elektronik » Verstärker/Receiver » Abschlusswiderstand an Pro-Ject Phonobox messbar? | |
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Abschlusswiderstand an Pro-Ject Phonobox messbar?+A -A |
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Autor |
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schacken
Ist häufiger hier |
15:56
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#1
erstellt: 29. Mrz 2025, |
Hallo Ich besitze eine Pro-Ject Phonobox S2 und möchte gerne wissen, ob man den eingestellten Abschlusswiderstand an der Box irgendwo messen kann? Zum einen interessiert es mich aus reinem Interesse und zweitens zur Kontrolle. Man kann dort 4 Einstellungen an 3 Dipschaltern vornehmen. Nun interessieren mich natürlich auch noch die nicht genannten Kombinationen und deshalb die Frage nach der Messung. Ich hoffe es kann jemand helfen. Vielen Dank im Voraus Gruß Schacken |
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oldiefan1
Inventar |
19:44
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#2
erstellt: 29. Mrz 2025, |
Du meinst wohl nicht den Abschlusswiderstand des Phonovorverstärkers sondern dessen Eingangsimpedanz. Diese kann man allerdings als "Abschluss-Impedanz" des Tonabnehmersystems begreifen. Die Eingangsimpedanz des Vorverstärkers misst man mit einem Sinus-Signal bei 1 kHz. Der Vorverstärker ist dabei in Betrieb. In diesem Fall muss die Sinus-Amplitude vom Signalgenerator hinreichend klein sein, um keinen Schaden anzurichten. Geeignet sind zum Beispiel bei einem MM-Phonovorverstärker 15 mV(Spitze-Spitze), 1 kHz, vom Signalgenerator. Man schaltet zwischen den Ausgang des Sinus-Signalgenerators und den Eingang des MM-Phonovorverstärkers (MM = moving magnet) einen variablen Serienwiderstand (100 kOhm-Potentiometer) und stellt diesen so ein, dass am Ausgang des Phonovorverstärkers (bei 1 kHz) die dort gemessene Amplitude gerade nur halb so groß ist, wie ohne den vorgeschalteten Serienwiderstand (natürlich bei derselben Ausgangsamplitude vom Signalgenerator). Da die Ausgangsimpedanz des Signalgenerators i.a. klein (z.B. 50 Ohm) gegenüber der Eingangsimpedanz des Phonoverstärkers (typisch 47 kOhm) ist, kann sie meist vernachlässigt werden. Die Größe des in Serie vorgeschalteten Widerstands, bei dem das Ausgangssignal des Verstärkers auf den halben Wert abfällt (verglichen mit der Messung ohne diesen Vorwiderstand), ist die Eingangsimpedanz des Verstärkers. In dem Fall bildet nämlich der Serien-Vorwiderstand mit der Eingangsimpedanz einen 1:1 Spannungsteiler. Das beschriebene Verfahren eignet sich in dieser einfachen Form aber nicht für MC (moving coil) Vorverstärker, die eine sehr viel kleinere Eingangsimpedanz haben, so dass die Ausgangsimpedanz des Generators dort nicht mehr vernachlässigt werden kann Gruß Reinhard [Beitrag von oldiefan1 am 29. Mrz 2025, 19:51 bearbeitet] |
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schacken
Ist häufiger hier |
23:35
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#3
erstellt: 29. Mrz 2025, |
[/quote] Du meinst wohl nicht den Abschlusswiderstand des Phonovorverstärkers [quote] doch das meinte ich eigentlich, laut Beschreibung kann man "Abschlusswiderstand – Low-Output MC-Tonabnehmer" mit den Dipschaltern einstellen. Wie kann man denn feststellen ob es die Werte sind, die in der Beschreibung stehen? Gruß Schacken p.S.: mit dem quoten kriege ich irgendwie nicht hin [Beitrag von schacken am 29. Mrz 2025, 23:53 bearbeitet] |
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oldiefan1
Inventar |
04:19
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#4
erstellt: 30. Mrz 2025, |
Der Phonovorverstärker hat einstellbare Eingangsimpedanz. "Abschlusswiderstand" bezieht sich auf den Tonabnehmer (Abschlussimpedanz des Tonabnehmers) und meint deshalb die Eingangsimpedanz des Vorverstärkers, der ist für den Tonabnehmer der Abschluss. In den Technischen Daten des Pro-Ject S2 ist korrekt "Eingangsimpedanz" geschrieben (10 Ohm, 100 Ohm, 1 kOhm für MC-Systeme; 47 kOhm für MM-Systeme) und bei den Tonabnehmern korrekt "Abschlusswiderstand" genannt. Mit den DIP-Schaltern sind diese Eingangsimpedanzen einstellbar, wie in der Bedienungsanleitung gezeigt: 10 Ohm 100 Ohm 1 KOhm 47 kOhm Aus der Logik ergibt sich, dass die nachstehenden nicht dokumentierten Positionen der DIP-Schalter für die Eingangsimpedanz, nämlich jeweils zwei der Schalter auf ON, bzw. alle drei Schalter auf ON, die Eingangswiderstände parallel legt. Es ergeben sich daraus keine wesentlich anderen / neuen Impedanzen: 4,5,6 alle auf ON --> 9 Ohm 4,5 auf ON, 6 auf OFF --> 9,1 Ohm 4 auf OFF, 5,6 auf ON --> 91 Ohm 5 auf OFF, 4,6 auf ON --> 9,9 Ohm Deshalb machen diese Einstellungen wenig Sinn, sie weichen nicht wesentlich von den dokumentierten Einstellungen für 10 Ohm und 100 Ohm ab. Davon abgesehen, so würde man messen: Die Eingangsimpedanz bestimmt man, ähnlich wie vorstehend für MM-Vorverstärker beschrieben, nur dass hier (MC-Vorverstärker) der Signalgenerator-Ausgangswiderstand (Ausgangsimpedanz) nicht mehr vernachlässigt werden kann und der für die Messung erforderliche Serien-Vorwiderstand niederohmig (Poti < 10 Ohm bis 1 kOhm) zu sein hat. 1) Man nimmt einen Signalgenerator mit bekannter Ausgangsimpedanz Ri, der 1 kHz Sinus mit einer sehr kleinen Amplitude von 0,5 mV liefert, schliesst ihn über ein abgeschirmtes (Koaxial-)Kabel an den Eingang des MC-Vorverstärkers an und misst die Ausgangsspannung V1 am Ausgang des Vorverstärkers. 2) Man schaltet in Serie vor den Eingang des MC-Vorverstärkers ein Poti von 1 kOhm (bei MC-Vorverstärker) und stellt es so ein, dass am Ausgang des Vorverstärkers nur noch die halbe Spannung (1/2 V1) zu messen ist. 3) Die Verstärker-Eingangsimpedanz (= Abschlusswiderstand des MC-Tonabnehmers) ist dann die Summe des eingestellten Vorwiderstands und der Generator-Ausgangsimpedanz. (die Generator-Ausgangsimpedanz kann hier nicht vernachlässigt werden). Es ist ein qualitativ hochwertiger Signalgenerator mit geringem (und bekanntem) Ausgangswiderstand erforderlich (z.B. 50 Ohm), der Ausgangspegel von 0,5 mV (1 kHz) liefern kann. Der eingestellte Pegel sollte durch Messung vorher verifiziert werden. Gruß Reinhard [Beitrag von oldiefan1 am 30. Mrz 2025, 06:15 bearbeitet] |
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schacken
Ist häufiger hier |
11:24
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#5
erstellt: 30. Mrz 2025, |
Vielen Dank für Deine ausführlichen Antworten. Ich glaube ich lasse es mit der Messung, ist mir dann doch zu aufwendig. Meine Vorstellung war dass ich mein Multimeter irgendwo dranhalte und es werden mir dann die Werte angezeigt die ich ungefähr erwartet hätte. Wie hast Du die Werte errechnet, die Du für die restlichen Dipschalterpositionen angegeben hast? Ich dachte es würden größere Unterschiede dabei rauskommen, schade. Nochmals danke für deine Antworten Gruß Schacken |
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Rabia_sorda
Inventar |
11:34
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#6
erstellt: 30. Mrz 2025, |
Ein Multimeter liefert bei einer ohmschen Messung eine(n) eigene(n) Messspannung / Messstrom an seine Prüfspitzen und damit könnte die interne Elektronik deiner Phonobox zerstört werden. Ich würde es nicht riskieren. |
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oldiefan1
Inventar |
18:19
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#7
erstellt: 30. Mrz 2025, |
Das geht meist nicht, da der Eingangswiderstand ein komplexer Widerstand ist, nennt man Impedanz. Und die kann man nur mit Wechselspannung messen, weil z.B. auch Kondensatoren im Signalweg liegen, die für Wechselspannung durchlässig sind, für Gleichspannung vom Mutimeter aber nicht (das Ausgangssignal des Tonabnehmers ist ja auch eine Wechselpannung). Nur wenn im Eingang des Vorverstärkers vor den schaltbaren Widerständen kein (Koppel-)Kondensator liegt und man die Eingangs-Impedanz der eigentlichen Verstärkerschaltung vernachlässigt, kann man mit dem Multimeter den geschalteten Widerstand (and alle weiteren, die ihm parallel liegen) messen (Ohmmeter zwischen Eingang und Masse). Natürlich bei ausgeschaltetem Verstärker! Liegt aber ein Koppelkondensator davor, geht es mit dem Multimeter (Ohmmeter) nicht. Da ein MC-Verstärker sehr empfindlich ist, kann man leicht einen Schaden erzeugen, wenn einem nicht zu 100% klar ist, was man macht.. Gruß Reinhard [Beitrag von oldiefan1 am 30. Mrz 2025, 18:19 bearbeitet] |
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