Klangliche Unterschiede Accuphase E 250 vs E 350 vs E 450

+A -A
Autor
Beitrag
marvstar
Inventar
#1 erstellt: 25. Sep 2025, 13:55
Liebe Community,

ich hoffe hier eine grobe Einschätzung von den Nutzern zu bekommen, die sich mit Accuphase Geräten beschäftigt haben oder besitzen.

Ich habe schon länger einen Accuphase E 250 und bin wirklich glücklich mit dem Gerät. Jetzt plane ich aber mein Hifi-Zimmer neu und werde auch deutlich größere Lautsprecher bauen. Es ist jetzt nicht so, als hätte ich das Gefühl, dass der E 250 diese nicht antreiben könnte, aber mein innerer Hifi-Nerd sagt: Schau dich doch mal bei den höheren Modellen um.

Ich hatte vor ein paar Jahren schonmal etwas nach den klanglichen Unterschieden gesucht und irgendwie gelesen, dass der E 250 ziemlich neutral spielt, währenddessen der E 350 ziemlich warm und weichgespült klingt. Der E 450 "soll" wieder neutraler abgestimmt sein.

Daher nun meine Frage: Wie ist eure Einschätzung zu den verschiedenen Modellen? Auch ggf. im Vergleich zu den direkten Nachfolgern E x60 und E x70?

Ziel ist maximale Neutralität, Auflösung und Kontrolle (auch bei etwas höheren Pegeln). All das erfüllt der E 250 für mich schon zu 80% ca, aber besser geht ja irgendwie immer?!
Times
Inventar
#2 erstellt: 25. Sep 2025, 14:53
Die Unterschiede (eher warm/neutral/kühl) gehören meiner Erfahrung und der daraus resultierenden, aktuellen Überzeugung nach ins Reich der Psychoakustik bzw. Fabeln.

Wenn es um maximale Neutralität, Kontrolle und Auflösung geht (schon weit außerhalb des Hörbaren), würde ich persönlich einen Pre-Amp mit Raumkorrektur (bspw. miniDSP Flex) mit einem aktuellen Class-D Power-Amp mit Purify oder Hypex Modulen (bspw. Apollon) kombinieren.

Den Verstärker (ohne PEQ / Raumkorrektur) zu wechseln, nach subjektiven Empfehlungen von wahllosen Forumsteilnehmern, um den Klang zu verändern, dazu noch gezielt in irgendeine Richtung, ist in etwa vergleichbar mit dem Wechsel der Tankstelle, weil man mit dem Fahrverhalten des Autos nicht zufrieden ist und der Kumpel des Schwagers erzählt hat, dass das bei ihm einen himmelweiten Unterschied gemacht hat.

Meine Vorgehensweise und Reihenfolge wäre:


- Lautsprecher bauen (vorausgesetzt das Projekt ist schon fix)
- Aufstellung im Raum optimieren, über Theorie (Grundlagen) und Praxis (Messen, Ausrichten, Messen,...)
- Raumakustische Maßnahmen ergreifen (soweit in den eigenen vier Wänden eben möglich)
- Digitale Raumkorrektur im (Pre-) Amp nutzen und an den eigenen Geschmack anpassen

cheers,
Times


[Beitrag von Times am 25. Sep 2025, 14:55 bearbeitet]
ProjektRana
Stammgast
#3 erstellt: 25. Sep 2025, 15:05
Das Thema ist spannend. Leider oftmals emotional besetzt und daher enthalte ich mich dieser Diskussion. ABER, die unterschiedlichen Lautsprecherkonzepte und insbesondere der Hochtöner aus Seidenkalotte, Berylliumkalotte oder Bändchen klingt krass anders und allein hier hat jeder eine andere Präferenz. Daher zuerst die Lautsprecherchassis und deren Materialität abklären, danach seinen inneren Nerd ausleben.
marvstar
Inventar
#4 erstellt: 25. Sep 2025, 16:20
Ich kenne das Thema "Verstärkerklang" und Psychoakustik usw.

Das soll an dieser Stelle aber für mich etwas völlig anderes sein. Ich hatte bereits ein komplettes Heimkino mit Hypex-Modulen. Habe nun ein Heimkino mit Dirac und kenne auch den Klang und die Vor- und Nachteile.

Subjektiv gesehen klingt selbst eine wirklich lang entwickelte Digitalweiche (ohne FIR) samt Raumkorrektur nicht realer/authentischer/schöner als ein gut abgestimmter Passivlautsprecher mit entsprechendem Verstärker. Wie gesagt, meine Erfahrung und diesen Weg möchte ich gerne auch weiter gehen für mein Hifi-Projekt.

Grundsätzlich gebe ich dir @Times aber recht, dass ich das hier geschriebene nicht zu sehr auf die Goldwaage legen soll. Genau das tue ich auch nicht. Ich möchte nur Input haben, da ich vermutlich nicht in den Genuss komme, sämtliche Verstärkermodelle gegeneinander hören zu können.

Wenn bspw. mehrere sagen "Oh ja der 450 klingt nicht so gut oder ist sehr gewöhnungsbedürftig/speziell" weiß ich, ich schaue lieber bei anderen Modellen nach.

An dieser Stelle möchte ich noch sagen, dass ich selbst vor einigen Jahren einen Verstärkertest gemacht habe. Sprich 6 Verstärker gekauft in Preisklassen von 1000 bis 5000 Euro UVP und an den gleichen Lautsprechern/Hörplatz/Verkabelung/Lieder. Der Unterschied war nicht maginal, sondern exorbitant. Das reichte von "Ist der Hochtöner defekt?" bis hin zu "Häh da fehlt gefühlt alles unter 80hz". Tonal sind da extreme Unterschiede auszumachen und wir waren in dem Test mehrere Personen. Subjektiv gefallen und positiv wahrgenommen lagen wir alle etwas unterschiedlich, aber das große Unterschiede vorhanden waren, das haben alle bestätigt.

Das soll es aber auch gewesen sein mit dem Thema "Verstärkerklang-Diskussion".

@ProjektRana Mein Lautsprecherkonzept ist klar. Es soll ein Bliesma Beryllium-Hochtöner zusammen mit dem Accuton C168 verbaut werden. In der Standbox übernimmt dann den Bassbereich eine Kombi aus 3x A168 Tieftönern. Alles passiv und mit externer Weiche, um immer wieder kleinste Veränderungen machen zu können.
Times
Inventar
#5 erstellt: 25. Sep 2025, 18:15
Hi marvstar,

was euren Verstärker-Vergleich angeht: Ich bin mir sicher, dass ihr das was du beschreibst, die himmelweiten Unterschiede, genau so wahrgenommen habt. Und dass das deine/eure Sicht der Dinge maßgeblich beeinflußt hat. Wie könnte es anders sein. Sich dann irgendwann mit dem Gedanken anfreunden zu müssen, dass diese Wahrnehmung auf verschiedenste Ursachen zurück geht, von denen tatsächliche Klangunterschiede (durch Unterschiede im FQ, Noise, Klirr, mangelnde Laststabilität - you name it) nur eine mögliche Ursache sind, dazu noch eine - relativ - unwahrscheinliche, ist äußerst unangenehm fürs Ego.

Was, wenn ich dir jetzt sage, dass ich das genau so erlebt habe? Bei CD-Playern und Verstärkern? Die Beiträge gibt's hier im Forum bestimmt noch irgendwo...

Nur: Sobald durch Defekte oder mangelhaftes Design hervorgerufene Unterschiede messtechnisch ausgeschlossen werden können, und dann blind und mit abgeglichenem Pegel verglichen wird, verschwinden diese Unterschiede plötzlich.

Gibt es trotzdem Gründe, sich einen anderen/exklusiven/teuren Verstärker/CD-Player/Streamer/DAC zu kaufen, auch wenn es keine oder nur marginale, kaum bis gar nicht hörbare Klangunterschiede gibt? Auf jeden Fall: Ausstattung, Exklusivität, Haptik, Optik, Lokalpatriotismus, etc..

Und wenn man am Ende unverblindet hört, und es sich nur deshalb schöner anhört, weil einem der Schriftzug "Accuphase", die Champagnerfarbe, die VU-Meter und der investierte Preis suggerieren, dass es so sein muss - dann ist doch Alles gut. Darf jeder machen wie er will.

Wenn man aber angibt, dass das Ziel "maximale Neutralität, Auflösung und Kontrolle" ist und sich dann auf subjektive Eindrücke bzw. Anekdoten verlassen möchte, dann ist das einfach ziemlicher Quatsch.

Was ich deshalb wirklich gerne wissen würde - und das ist weder Polemik noch eine rhetorische Frage:

Wie sieht die Antwort aus, die du hier hören möchtest?

Soll jetzt hier jemand in den Thread kommen und sagen: "Ich hab alle drei Modelle, 250, 350 und 450, gegeneinander gehört und der 450er war mit Abstand der Beste..." ?

Inwiefern hilft das Weiter, wenn man dessen Geschmack nicht kennt, sein Hörvermögen, seine restliche "Kette", seinen Raum, etc.? Was, wenn ein anderer kommt und genau das Gegenteil erzählt?

Nochmal: Ich würde es wirklich gerne wissen.
marvstar
Inventar
#6 erstellt: Gestern, 11:13
Hey Times,

bevor ich etwas schreibe, möchte ich kurz erwähnen, dass ich aus folgenden Gründen eigentlich solche Diskussionen im Forum nicht führen möchte:

1) Es gibt keinen Lebenslauf/Steckbrief von den einzelnen Usern in Foren hinsichtlich ihrer Erfahrung/Expertise
2) Es gibt kaum ein subjektiveres Thema als den Klang. Jeder hat andere Ohren/andere Gedanken/andere Wahrnehmungen und andere Beeinflussungen beim Hören und Interpretieren
3) Dazu kommt in Foren ein weiterer sehr wichtiger Aspekt: "Wie schreibt jemand und wie drückt sich jemand aus". Das hat nämlich erstmal rein gar nichts mit seiner Erfahrung/Expertise zu tun.
4) Dazu kommt, dass im Hifi-Bereich die meisten Erfahrungen/Aussagen ohne Bezug auf irgendetwas getätigt werden. Bspw. weder Hörraum/Hörposition/Akustik/Lieder/Zuspieler/Hörerwartungen/Hörpräferenzen werden hier groß umrissen und erklärt. Wie soll man das nun einordnen?

Bitte (an alle) diese Punkte zu bedenken, bevor man etwas liest und nicht alles immer auf die Goldwaage legen, weil maximale Interpretationsgefahr!

Zurück zum Text von Times.
Mir ist völlig klar, in welche Richtung die angesprochenen Dinge gehen sollen.
Stichworte:
"Du hörst das, was du hören willst".
"Du nimmst Dinge positiv dar, die eigentlich negativ sind - z.B. Klirrverhalten".
"Ein teures Gerät (Lautsprecher, Verstärker, CD-Player, Streamer....) MUSS besser klingen als ein Günstiges"

Was ich dazu in Kurzform sagen kann:
Nein. Es war nicht der teuerste Verstärker, der klanglich beste und zwar für alle Probanden.
Ja. Wir haben die Pegel über Sweep angeglichen.
Nein. Wir haben keine Noise/Klirr oder Lastmessungen gemacht. Wir haben nur den Frequenzgang gemessen. Immer mit REW Sweeps und immer über die gleiche Soundkarte und Lautsprechern und Kabeln. Die Unterschiede im Frequenzgang waren sichtbar. Die Wahrnehmung aber in Bezug auf die Unterschiede höher. Bsp. Wo ein Unterschied von 1,5-2dB messbar war, klang es im Unterschied schon deutlicher.

Der Markt ist am Ende aber auch massiv überfüllt mit Marken, Varianten, Bauformen und man kann weder ALLES testen noch ALLES bezahlen. So viel Zeit hat man im Leben nicht. Es gibt auch nicht zu allen Geräten Messungen. Hier wird man im übrigen auch niemals zu 100% wissen, ob ein Gerät, welches man vor sich stehen hat auch zu 100% technisch i.O. ist. Ggf. vergleicht man ja ein Gerät, welches einen Defekt hat. Vor allem bei Gebrauchtgeräten nicht auszuschließen.

Daher möchte ich auch nicht darüber debattieren was das Beste oder Neutralste oder Sensationellste ist. Auch über Haptik und Optik möchte ich gar nicht sprechen.

Ich möchte an der Stelle nochmal etwas den Bezug klar stellen: "Ich suche die maximale Neutralität, Auflösung und Kontrolle bei den Accuphase-Geräte-Reihen". Ich habe hier niemals davon geprochen, dass ihr mir Alternativen, die besser geeignet sind, präsentiert. Wenn es niemanden gibt, dann bekomme ich eben keine Antwort. Auch ok.

Kurz zum Thema Class D/ Raumeinmessung/Digitaltechnik, weil du es angesprochen hast.
Ich habe damals mit den Hypexmodulen angefangen. Insgesamt 7 Stück bestellt für mein Heimkino. 3 Stück davon hatten massive Knister/Einstreuungen, weil die Flachkabel nicht genügend Abstand zur Elektronik hatte. Als das behoben war, hatte ich hin und wieder Brummschleifen, die über den Kabel-Anschluss eingespeist wurden - trotz Netzfilterleiste und richtigem Phasenanschluss. Ein Mantelstromfilter hat diese dann auch beseitigt. Dennoch war immer ein leises Grundrauschen auf den Modulen. Klanglich waren sie nicht schlecht, haben mich aber irgendwie nie emotional berührt.
Testweise hatte ich auch die Soundimpress Purifi Endstufen von Soundimports an den gleichen Lautsprechern. Interessant war, ich musste echt aufpassen, wohin ich die Endstufe stelle. An manchen Orten hatte ich Grundrauschen und leises fiepen. An anderen war nichts zu hören. Klanglich empfand ich sie etwas besser als die Hypex Fusion Amps. So richtig berührt haben sie mich aber nicht.

Man könnte jetzt tausend Argumente/Erklärungen sich ausdenken. "Zu neutral" "Zu unverfärbt" "Zu richtig" "Zu wenig Klirr".....was es nicht alles gibt. Am Ende zählt dennoch das Ohr und die Wahrnehmung und die Emotionalität. Dem einen gefällts, dem anderen nicht.

Für mich war der Umbau auf passive Weichen und eine Rotel RMB 1585 als Endstufe die bessere Lösung für mein Heimkino. Das hat mich am Ende mehr berührt bei Musik und Film.

Noch kurz zum Thema gute Messdaten. In vielen Foren werden DACs und Endstufen von Topping/SMSL ja sehr gehyped. Ich hatte 2 DACs hier zum testen. Der Topping D10s hat nach etwa 6 Monaten angefangen mal an mal auszugehen und manchmal Knister-/Knackgeräusche von sich zu geben. Der SMSL hat das zwar nicht gemacht, ich konnte aber klanglich einen Rückschritt zum Topping heraushören. Ich habe schlussendlich aber beide für "naja" empfunden. SUBJEKTIV!

Kurzes Resumee zu dem Digital-Thema:
Ich bin niemand, der stundenlang Fehler suchen möchte. Ich möchte meine Zeit damit verbringen Musik zu hören. Gerne mal verschiedene Geräte miteinander vergleichen, aber schlussendlich ist die große Testphase bei mir vorbei. Dafür fehlt mir die Zeit und die Lust. Daher sind für MICH Hypex/Purifi Module erstmal raus. Ob ich irgendwann die Lust habe sie nochmal als Testobjekt heranzuziehen...mal schauen. Aktuell aber nicht. Gleiches gilt für die gehypten China-Günstig-Produkte, wo ich mir mittlerweile die ganzen Namen nichtmal mehr merken kann. Wie gesagt, es ist nur mein Weg, den ich gehen möchte.

Meine Intension mit dem Thread war es, die Leute anzusprechen, welche bereits Erfahrungen mit verschiedenen Accuphase Geräten haben (davon wird es ja auch nicht so viele geben). Von diesen Leuten hätte ich gerne eine rein subjektive Aussage gehabt über die reinen Unterschiede der Geräte. "Ich hatte vorher den E 350 und habe jetzt den E 450 und ich finde ihn klanglich deutlich besser" oder "Ich bin vom E 350 auf den E 450 gegangen und merke keinen Unterschied". All das sind Erfahrungswerte von Nutzern, die ich gerne im Hinterkopf haben würde. Viel mehr wollte ich mit dem Thread gar nicht erreichen, schon gar keine Grundsatzdiskussion

Du hast gefragt, ich habe geantwortet
Brunello09
Stammgast
#7 erstellt: Gestern, 11:36
Hallo Marvin,

stell Deine Frage doch mal im
"Der Accuphase-Stammtisch und Fan-Thread" (hier unter Stereo - Elektronik)
da sollten die User mit Accuphase Erfahrung zu erreichen sein.

Gruß Klaus
Golum_39
Inventar
#8 erstellt: Gestern, 19:08

marvstar (Beitrag #6) schrieb:


Ich hatte vorher den E 350 und habe jetzt den E 450 und ich finde ihn klanglich deutlich besser" oder "Ich bin vom E 350 auf den E 450 gegangen und merke keinen Unterschied".


Schau Dir mal den E650 an der wird als Auslaufmodell günstiger Abverkauft momentan.

Wenn von einem autorisierten Händler dann noch mit 3 Jahren Garantie und die Ersatzteilbeschaffung ist erst einmal gesichert.
Suche:

Anzeige

Aktuelle Aktion

Partner Widget schließen

  • beyerdynamic Logo
  • DALI Logo
  • SAMSUNG Logo
  • TCL Logo

Forumsstatistik Widget schließen

  • Registrierte Mitglieder930.033 ( Heute: 10 )
  • Neuestes Mitgliedmadp3playa
  • Gesamtzahl an Themen1.561.794
  • Gesamtzahl an Beiträgen21.784.312