Upgrade auf Ringkerntrafo für Sony TA-445

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Synaesperger
Neuling
#1 erstellt: 24. Okt 2025, 17:19
Grüße liebes Forum,
ich lese schon länger aus dem Off mit und finde immer wieder gute Infos und Diskussionen hier und der Ton scheint auch zu stimmen!

In einer meiner Speil&Spaß Audioketten werkelt als letztes Glied vor den Lautsprechern wirklich nur die Endstufe des Sony TA445 im Source-Direct Betrieb (Preamp/Equalizer davor). Damit bin ich inzwischen auch sehr zufrieden, Lediglich mit Phono-Preamp bekomme ich bei maximaler Verstärkung (PreAmp + Amp) ein leises Rauschen, also weit jenseits des normalen Betriebs, jedoch absolut _kein_ 50Hz oder Oberwellen davon im Lautsprecher. Fein

Aber irgend ein Störgeräusch ist immer am lautesten und das ist der in diesem Forum schon einmal erwähnte Trafo des 445. Mechanisch höre ich den eben doch und da hilft leider auch kein mechanisches entkoppeln oder auf Gummi lagern, das Ding sitzt einfach in einem Resonanzgehäuse.

Jammern auf hohem Niveau, aber nun endlich zu meiner Frage:

Ich hätte zur Hand einen 300VA Ringkerntrafo 230 Vac Primär auf 2x 38 Vac Sekundär. Der 445 will laut Datenblatt max 180 W aus der Steckdose. Am 445 habe ich bei offener Sekundärseite (nichts angeschlossen) jeweils 35,1 Vac Leerlauf und bei angeschlossenem Gerät ohne Signal 34,8 Vac gemessen. Das gibt dann +/- 45,4 Vdc an der Endstufe.

Muss ich bei dem Rinkern mit 3 Vac höherer NENNspannung und deutlich höherer Nennleistung Angst haben etwas zu zerstören? Der Ringkern würde ja maximal nur mit 60% belastet werden, daher erwarte ich auch mehr als 38 Vac.

Die Kondensatoren sollten das mit ihren 56 V aushalten, die MosFETs, Treiber und Co. in der Endstufe auch.

Einzig ein bisschen Sorgen macht mir der IC104 = µPC1237HA der als Überwachungsbausten über Spannungsteiler und RC Glied an just der positiven DC Spannung misst.

Leider ist der Trafo nicht vor Ort, kann ich also nicht messen / belasten.
Hat jemand Gedanken und Äußerungen hierzu? Bin generell für jeden Unsinn zu haben

Beste Grüße,
Heinz
Rabia_sorda
Inventar
#2 erstellt: 24. Okt 2025, 21:07
Moin,


Am 445 habe ich bei offener Sekundärseite (nichts angeschlossen) jeweils 35,1 Vac Leerlauf und bei angeschlossenem Gerät ohne Signal 34,8 Vac gemessen. Das gibt dann +/- 45,4 Vdc an der Endstufe.


Rechnerisch komme ich bei 35,1 Vac aber auf gute 50 Vdc.


Muss ich bei dem Rinkern mit 3 Vac höherer NENNspannung und deutlich höherer Nennleistung Angst haben etwas zu zerstören? Der Ringkern würde ja maximal nur mit 60% belastet werden, daher erwarte ich auch mehr als 38 Vac.


Dem Trafo ist ja die eigene Mehrleistung egal, so auch den angeschlossenen Endstufen.
Aber den Kontext beider Sätze verstehe ich gerade nicht so wirklich.
Weshalb sollte man mehr als 38 Vac erwarten, wenn der Trafo keine höhere Spannung liefert?
Zumindest ergeben 38 Vac rechnerisch rund 54 Vdc.

Aber RKTs besitzen ein ganz anderes magnetisches Streufeld und daher kann er dir evtl. ein gutes Brummen in den Lautsprechern liefern.
AusdemOff
Inventar
#3 erstellt: 24. Okt 2025, 21:33
38Vaceff erbit 38 * Wurzel aus 2 = 53,74Vdc. Meist kann man noch ca. 2V für die Dioden im Gleichrichter abziehen.

Der IC104 = µPC1237HA dient als Einschaltverzögerung um das Schaltkrachen nicht gleich an die LS durchzulassen.
Er kann 60V ab.

Ein Versuch ist es also Wert. Die Sache mit dem Streufels könnte dir aber durchaus den Spaß vermiesen.
Synaesperger
Neuling
#4 erstellt: 24. Okt 2025, 21:33
Gude,

ja, 35.1 Vac * sqrt(2) = 49,6... Vpeak, minus zwei mal Dioden im Gleichrichterzweig ~ 1.4V = 48,2... Vpeak ohne Last und ohne Elkos.
Unter kleiner Last und mit Elkos messe ich mit dem Fluke DMM eben die 45,4 Vdc (müsste mit dem Oszi noch mal drauf schauen). Wie kommst du auf 54 Vdc? Rechne / Messe ich falsch?

Der Satz mit der Leistung und der Leerlaufspannugn sollte zeigen, dass der Trafo ja wenig belastet ist, also somit irgendwas zwischen Leerlaufspannung und Nennspannung liefern wird. Die Nennspannung bei 300 VA ist 38 Vac. Im Leerlauf / unbelastet wird die Ausgangsspannung höher liegen und bei max. 60% irgendwo dazwischen.

Mit dem Streufeld geb ich dir Recht. Allerdings ist der 445 an der Stelle schön aufgeteilt und der Trafo sitzt jetzt schon mit Schrimblechen schön in seiner Ecke. Da kann ich sicher auch noch mit Blech nachhelfen ... ohne einen magnetischen Kurzschluss zu basteln !!! Ausprobieren!

Danke für den Input!

Ich habe mir die Datenblätter nochmal angeschaut... sollte eigentlich nichts kaputt gehen. Höchstens der Überwachungsbaustein ist beleidigt.
Falls noch Jemand Ideen und Anmerkungen hat, bitte her damit!

Grüße,
Heinz
Synaesperger
Neuling
#5 erstellt: 24. Okt 2025, 21:38
"Der IC104 = µPC1237HA dient als Einschaltverzögerung um das Schaltkrachen nicht gleich an die LS durchzulassen.
Er kann 60V ab"

Davon gehe ich auch aus. Ob dann aber das RC-Netzwerk noch stimmt um die Schwellen einzuhalten bin ich mir nicht sicher.
Aber gehimmelt wird der IC schon nicht.

[Edit]: Nicht als Klugschei$€r, nur zur Vollständigkeit - der µPC steuert das LS Relais als Verzögerung, ja, aber er überwacht auch eine der 35 Vac Zweige auf Über/Unterspannung um im Notfall das Trennrelaus zu öffnen. Die Referenz der Messung über Spannungsteiler parallel zu RC, daher meine "Sorge".

Geh mal einer bitte näher auf die Sorgen mit dem Streufeld ein!

Grüße,
Heinz


[Beitrag von Synaesperger am 24. Okt 2025, 21:54 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#6 erstellt: 24. Okt 2025, 22:02

Wie kommst du auf 54 Vdc? Rechne / Messe ich falsch?


Ich habe mit den "Vorgaben" gerechnet, die besagen, dass Wurzel 2 = 1.41(421356237) betragen und ich sie dazu verwendete.
Die besagt gerundeten 2 V der Dioden zog ich davon nicht ab.
Theorie und Praxis .... Nichts ist so praktisch wie eine gute Theorie


Der Satz mit der Leistung und der Leerlaufspannugn sollte zeigen ....


OK.


Mit dem Streufeld geb ich dir Recht. Allerdings ist der 445 an der Stelle schön aufgeteilt und der Trafo sitzt jetzt schon mit Schrimblechen schön in seiner Ecke. Da kann ich sicher auch noch mit Blech nachhelfen ... ohne einen magnetischen Kurzschluss zu basteln !


Als einzige richtige Schirmung hilft wohl MU-Metall.


[Beitrag von Rabia_sorda am 24. Okt 2025, 23:05 bearbeitet]
Böötman
Inventar
#7 erstellt: 25. Okt 2025, 18:02
Die 35,1 V AC Leerlauf wurden bei welcher Trafoeingangsspannung gemessen? In Deutschland sind 230 V +/- 10% zulässig. Ich würde mir da keine wirklichen Gedanken machen. Evtl. sogar das NT extern aufbauen und via Speakon Steckverbinder mit dem Amp verbinden. Das ganze was stärker puffern und mit den verarbeitbaren 4 mm² verkabeln. Wenn ich mir die Arbeit schon mache dann kann ein wenig Tuning nicht schaden.
Synaesperger
Neuling
#8 erstellt: 25. Okt 2025, 18:34
Tach Böötman,
tatsächlich steht auf meinem Messzettel 230,3 Vac. Aber guter Hinweis, die extra 10% sollte man im Kopf behalten!

NT extern hatte ich natürlich auch schon im Kopf. Aber wie ich mich kenne gibt das dann wieder eine Orgie an schleichender Featureerweiterung, dabei will ich in diesem Fall wirklich "nur" das mechanische Brummen minimieren. Trafo ins andere Zimmer stellen und Kupferschienen für Zwischenkreis könnte ich ja auch machen

Außerdem will ich den 445 nicht verbasteln, der gefällt mir wirklich gut für das was er ist und das schon seit 30 Jahren. Nur TLC an den richtigen Stellen.

Gude!
Heinz
AusdemOff
Inventar
#9 erstellt: 25. Okt 2025, 20:40

Synaesperger (Beitrag #5) schrieb:
"Der IC104 = µPC1237HA dient als Einschaltverzögerung um das Schaltkrachen nicht gleich an die LS durchzulassen.
Er kann 60V ab"

Davon gehe ich auch aus. Ob dann aber das RC-Netzwerk noch stimmt um die Schwellen einzuhalten bin ich mir nicht sicher.
Aber gehimmelt wird der IC schon nicht.

[Edit]: Nicht als Klugschei$€r, nur zur Vollständigkeit - der µPC steuert das LS Relais als Verzögerung, ja, aber er überwacht auch eine der 35 Vac Zweige auf Über/Unterspannung um im Notfall das Trennrelaus zu öffnen. Die Referenz der Messung über Spannungsteiler parallel zu RC, daher meine "Sorge".

Geh mal einer bitte näher auf die Sorgen mit dem Streufeld ein!

Grüße,
Heinz

Sprichst du von der Overload Function an Pin 1? Wenn ja, musst du Sony fragen. Die notwendige Beschaltung ist von NEC wegen Patentproblemen nicht dokumentiert.
Synaesperger
Neuling
#10 erstellt: 26. Okt 2025, 20:56
Ne den meine ich nicht. Die Schaltschwellen und Abs.Max.Ratings der Pins sehe ich im Datenblatt und den Schaltplan vom 445 habe ich auch.
Pin 8 macht mir eher Sorgen; an dieser Stelle genereiert der Chip seine Referenz aus der positiven DC Spannung. Derzeit meine 45,5 Vdc, die nachher ja höher liegt. Stimmen dann die restlichen Messungen nicht mehr?

Pin 2 - Output Offset
Pin 4 - AC Level Detection
Pin 1 - Overlaod -> da ist auch der nette Hinweis auf das Patentproblem, aber im Schaltplan von Sony sind die Werte eingetragen

Pin 8 - Reference, dafür gibts eine Tabelle welcher R bei welcher Spannung geeignet ist, aber da ist im Sony ein Wert für 54 Vdc verbaut...

Die R und C Werte von Sony weichen überall gravierend vom NEC Datenblatt ab obwohl NEC von 45V ausgeht.

Lange Rede kurzer Sinn, hier skaliert sich nicht einfach alles mit Spannungsteilern, die Werte scheinen mir durchaus (mit Test und Erfahrung) auf einander abgestimmt.

Ich mache auf jeden Fall eine saubere Vorher-Messung rund um diesen µPC und vergleiche dann nach dem Umbau auf den Ringkern bevor überhaupt LS angeschlossen werden. Kaputt gehen sollte glaube ich wirklich nichts und auf Volllast läuft der Verstärker eh nie, bei Kurzschluss kommts auf den Strommessfehler nicht an und bei falscher Spannungsmessung zieht das LS Relais halt nicht an.

Je mehr ich drüber nachdenke, desto weniger Angst hab ich...
Danke!
Böötman
Inventar
#11 erstellt: Gestern, 05:07
Du könntest auch Oldschool die neue Netzteilspannung durch eine Reihenschaltung von Dioden (im Gleichspannungsausgang) runterbremsen ... 0,7 V pro Diode, drei davon in Reihe, schwupps die wupps fehlen schon mal 2,1 V. Auch wenn's Pfusch ist, so ist es immer noch zweckdiendlicher Pfusch weil der Rest vom "So-nie" unangetastet bleibt.
Synaesperger
Neuling
#12 erstellt: Gestern, 09:53
Der Vorschlag mit den Dioden würde auf jeden Fall die Spannung auf "Normal" bringen, aber es geht mir gegen die Ethik im DC-Leistungspfad absichtlich Nichtlinearitäten einzubauen. Bei konstanter Leistung gerne, aber nicht bei dynamischer Last.

Aber: Um bei Dioden zu bleiben... was würde denn dagegen sprechen den Gleichrichter selbst mit Seriendioden zu bauen? Wie verhalten sich die Dioden in serie beim Sperren? Baue ich mir da unnötige Transienten/Oberwellen ein?

Grüße!

[ So-nie nab ich jetzt mal überlesen Alleine das symmetrische, organische Layout der Endstufenplatine könnte ich mir als Bild an die Wand hängen ]


[Beitrag von Synaesperger am 27. Okt 2025, 09:58 bearbeitet]
Böötman
Inventar
#13 erstellt: Gestern, 10:03
Wenn die zusätzlichen Dioden zwischen Gleichrichter und Glättungskondensator kommen, dann sollten die Kondensatoren evtl. auftretende Oberwellen mit glattbügeln. Leider wird so auch weniger Energie innerhalb der Kapazitäten gespeichert als wenn die Zusatzdioden zwischen Speicher und Last hängen.
Synaesperger
Neuling
#14 erstellt: Gestern, 10:14
Da bin ich bei dir, mein Ansatz wäre aber die Vollbrücke gleich mit z.B. acht Dioden anstatt vier zu bauen. und keine im DC-Pfad. Ersetze jede Diode in der Brücke durch zwei in Serie. Verhalten sich zwei Dioden in Serie in der Wechselspannung wie eine einzige mit doppelter Durchlassspannung oder siehe ich dann zwei Übergänge in der resultierenden Kennlinie? Stichwort Oberwellen in der resultierenden Halbwelle. Selbes Spiel mit 3 Dioden statt einer.

Da bin ich zu schwach das einzuschätzen, müsste ich mir mit dem Oszi anschauen.

Tipps/Erfahrung?
Böötman
Inventar
#15 erstellt: Gestern, 10:45
Brückengleichrichter mit 8 statt 4 Dioden würde ich nicht machen. Warum sollte man auch zusätzliche Schwachstellen (hier unnötige Bauteilmehrung) einbauen? Bedenke bitte das jede Diode auch Bauraum benötigt und entsprechende Abwärme erzeugt.
Synaesperger
Neuling
#16 erstellt: Gestern, 10:57
Das Argument zieht aber auch bei zusätzlichen Dioden im DC-Strang.

Meine Frage ist eher, wenn ich schon zusätzliche Bauteile einfüge (was ich ja vermeiden will) wäre es dann nicht sinnvoll die gleich in die Brücke einzubauen. Platz habe ich an der Stelle allemal und die Verlustleistung muss auch in beiden Fällen raus, aber ich hätte (hoffentlich, weiß ich nicht) keine zusätzliche Frequenzen drin. Klar, die C's bügeln wieder was weg, aber meine religiöse Überzeugung ist "gar nicht erst erzeugen".

WENN ich den Weg gehen muss die Spannung herunter zu setzen mache ich mir da mal nähere Gedanken und Messungen. Jetzt warte ich erstmal ab bis der Ringkern da ist.
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