Unterschied Schutzschaltungen Hifi-Amp/PA-Endstufe?

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ta
Inventar
#1 erstellt: 02. Aug 2005, 18:51
Hi.


Ich hätte mal folgende Frage bezüglich der Schutzschaltungen.

Sowohl in schon günstigen Hifi-Verstärkern als auch in teueren Profi-PA-Endstufen sind ja Schutzschaltungen gegen alles mögliche verbaut. Überlast, Gleichstrom, Kurzschluß...

Im PA-Sektor wird damit geworben, daß eine Endstufe gegen Kurzschluß gesichert ist, im Hifi-Bereich wird hingegen immer davor gewarnt, den Amp kurzzuschließen.

Ich frage mich warum das so ist?

Sind die Hifi-Hersteller übervorsichtig?
Wieso verbaut man bei Hifi überhaupt Schutzschaltungen, wenn die Boxen sauber installiert sind kann doch da weniger passieren als im harten PA-Alltag?
Oder haben die Schutzschaltungen unterschiedliche Qualitäten?
Sind die PA-Schutzschaltungen zuverlässiger, aber hängen dafür unschöner im Signalweg oder sowas?
raedel
Stammgast
#2 erstellt: 02. Aug 2005, 19:21
Hallo ta

Im Pa-Bereich muß man mit ALLEM rechnen. Es trampeln reichlich Leute rum und das besonders gern auf (LS)Kabeln.
(Kann jeder mal drauf achten, liegt ne Strippe und vielen machen den Schritt kleiner oder größer um das Ding zu treten, langjährige Beobachtung im Job )Es wird gesteckt und gezogen an den Anschlüssen und das TAUSENDE Mal. Ausgerollt und wieder zusammen. Das alles hinterläßt Spuren und schon mal nen Kurzen im LS-Kabel. Nicht immer gleich zu merken/sehen.
Und im Homebereich?
Tja, das ist der Unterschied

Gruß
Burkhard

PS

Sind die PA-Schutzschaltungen zuverlässiger,

Meistens ja.
ruesselschorf
Inventar
#3 erstellt: 03. Aug 2005, 01:25
Fast alle ordentlich konstruierten Endstufen besitzen eine Strombegrenzungsschaltung die die Endstufe davon bewahrt sich bei Kurzschluss oder zu niedriger Impedanz selbst zu zerstören. Es gibt aber einige HiFi Geräte die aus puristischen Gründen darauf verzichten. So hatte der Cyrus I diese Schaltung nicht, zusammen mit den fummeligen LS-Buchsen und dem Bestreben der Eigner da möglichst dicke Kabel reinzuquetschen, kams da oft zu defekten Endstufen. Man kann auch HiFi Amps so bauen dass sie einen Kurzschluss überleben oder maximal ne Sicherung fliegt.
Dann gibts da noch das Lautsprecher Relais welches nicht die Endstufe, sondern die angeschlossenen Lautsprecher 'ausklinkt' sollte der Amp intern durch defekten Transistor etwa Gleichspannung an den LS abgeben. Die Gleichspannung würde sonst innerhalb von Sekunden fast lautlos den /die Bass LS der Box zerstören. Nicht nur bei HiFi sind diese Relais oft zu mikrig ausgelegt - im Fehlerfall entsteht an den Kontakten ein Lichtbogen - wie bei einem Schweissgerät.
Nun esgibt auch billig gemachte PA Amps, aber eine gute PA Endstufe - die auch ihr Geld kostet, klanglich so manchem HiFi Amp zeigt wie's geht, muß mit allen Widrigkeiten 'on the road' zurecht kommen. Die Anlagen werden oft täglich auf/abgebaut im Winter kalter LKW -(hoffentlich) temperierte Halle-Überspannung - Unterspannung, und das ohne exotische Netzleiste! Wie raedel sagt, ein Kurzschluss DARF da kein Problem sein.
Das Grundprinzip ist das Gleiche bei HiFi und PA, die Anforderungen an den PA Amp sind aber wesentlich schwieriger zu erfüllen.
Gruß, Helmut




Gruß, Helmut
raedel
Stammgast
#4 erstellt: 03. Aug 2005, 06:40
Guten Morgen


Dann gibts da noch das Lautsprecher Relais welches nicht die Endstufe, sondern die angeschlossenen Lautsprecher 'ausklinkt'

Natürlich auch sehr wichtig was Helmut schreibt.
Denn in angesagten PA Endstufen sind die "wahren" Hochstromnetzteile und die würden wirklich jeden Lautsprecher zusammen brätzeln.

Das Grundprinzip ist das Gleiche bei HiFi und PA

Genau, nur wenn das PA-Teil aussteigt gibts ein großes Problem.
Mit dem PUPLIKUM

Gruß
Burkhard
HinzKunz
Inventar
#5 erstellt: 03. Aug 2005, 14:53
Hallo,

viele PA-Endstufen ahben einen anderen Typ von Schutzschaltung.
Ein Hifi-Verstärker macht im Falle eines Kurzschlusses (hofentlich) "Klack" und geht in den "protect"-Modus, schaltet scih also aus.
PA-Endstufen haben einen Strombegrenzer (wie z.B. bei Labor-Netzteilen).
Damit ist die Endstufe dauerkurzschlussfest und schaltet sich nur bei Überhitzung ab.

Der Sinn liegt darin:
Sollte es einen Kurzschluss in einem LS-Kabel geben, so fällt ein LS aus, aber die Anderen spielen weiter (fällt im idealfall nicht auf ).
Würde sich die Endstufe mit einem lauten "rumms" abschalten, wäre das bei Veranstaltungen weniger gut

mfg
Martin
ta
Inventar
#6 erstellt: 03. Aug 2005, 17:43
Worin genau liegt schaltungstechnisch das Risiko, wenn man einen Hifi-Amp kurzschließt? Anscheinend gibts ja eins, sonst würden die Hersteller in den Verstärker-Handbüchern ja nicht vor Kurzschlüssen warnen...?
OneStone
Stammgast
#7 erstellt: 03. Aug 2005, 20:13
Naja, das Problem ist, dass der Strom zwar begrenzt wird, aber wenn man keine Foldback-Strombegrenzung verbaut hat (was im Hifi-Bereich praktisch nie gemacht wird), dann verheizt die Endstufe die maximale Ausgangsleistung. Und dann ist eben das Kühlblech zu klein und das Ding fackelt, wenn kein Thermoschalter drin ist, ab. Fertig...
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