Schutzschaltungen testen

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bukongahelas
Inventar
#1 erstellt: 21. Aug 2008, 05:26
Hi, soweit ich weiss haben Endstufen bzw Verstärker mehrere Schutzschaltungen gegen
- Gleichspannung am Ausgang (DC-Offset)
- Überstrom (Kurzschluss der LS-Kabel oder niederohmig verbrannte Schwingspulen)
- Übertemperatur
- etc ?
.
Nach einer Reparatur müsste man eigentlich auch die korrekte Funktion der Schutzschaltungen überprüfen.
Wie kann man das tun, ohne den Verstärker evtl zu zerstören ?
Mir sind schon STK-Hybrids abgebrannt, nur weil ich sie kurzzeitig bis kurz vor der Clipgrenze ausgesteuert/belastet habe. Last waren 8 Ohm Leistungswiderstände (shunts), die Clipgrenze war am Oszi eindeutig zu sehen. Signal war Sinus 300 Hz.
Der STK brannte nach 5sec durch.

gruss
bukongahelas
Bertl100
Inventar
#2 erstellt: 21. Aug 2008, 16:18
Hallo Bukongahelas,

nun, das hängt wohl vom Verstärker ab.

Die DC-Schutzschaltung muß man per Hand testen.
Also mal direkt am Steuereingang der Schutzschaltung ein paar Volt positiv/negativ. Also am anderen Ende der Widerstände, die von den Endstufenausgängen abgehen.

Überstrom läßt sich nur mit Kurzschluß am Ausgang wirklich testen. Wenn der STK dann abbrennt, ist das natürlich ärgerlich. Aber auf der anderen Seite ein Beweis, dass die Schutzschaltung versagt hat!

Übertemperatur läßt sich nur mit Heißluftföhn und Temperaturfühler überprüfen.

Also alles eigentlich eher lästig :-(

Gruß
Bernhard
bukongahelas
Inventar
#3 erstellt: 21. Aug 2008, 23:41
Aha, der DC-Schutzschaltung vorgaukeln, sie sähe Error-DC der Endstufe.
Überstrom: Den Wert eines ohmschen Shunts im laufenden Betrieb bei ca 1/3 MaxPower von 8 nach 4 nach 2 nach 1 Ohm vermindern ? Also nicht direkt der gnadenlose Kurze, sondern stufig fallender Lastwiderstand.
Oder nur ein Ohm anschliessen und die Aussteuerung langsam erhöhen ?
Thermo: Den Kühlkörper bzw die Thermosensoren erhitzen.
Was muss dann im laufenden Betrieb passieren ?
Tangiert ja auch die thermische Ruhestromstabilisierung.
Das teste ich auch so. KK erhitzen, der RS muss bei Abkühlung wieder seinen normalen Betriebswert annnehmen, die Endstufe darf nicht "thermisch wegdriften", dh sich durch weitere Eigenerwärmung selbst vernichten.
Wird bei Thermo und Überstrom "nur" der Strom begrenzt oder fällt auch das LS-Relais ab ?
gruss
bukongahelas
Bertl100
Inventar
#4 erstellt: 22. Aug 2008, 14:43
Hallo!

Nun, generell sollte die Schutzschaltung auch einen harten Kurzschluß bei Volllast sauber abschalten.
Es kommt dazu, dass evtl. ein harter Kurzschluß besser (und schneller) erkannt werden kann, als ein "halber Kurzschluß".


Wird bei Thermo und Überstrom "nur" der Strom begrenzt oder fällt auch das LS-Relais ab ?

Ich denke, dass man da keine allgemeine Aussage treffen kann.
Oft wird der Strom nur begrenzt, manchmal wirkt das aber auch auf das LS-Relais.

Bei Übertemperatur gibt es auch wieder Schaltungen wo z.b. eine Betriebsspannung unterbrochen wird. Dadurch fällt das LS-Relais dann ab. Manchmal geht der Schalter (falls überhaupt vorhanden!) auch direkt in die Schutzschaltung.
Ohne Manual würde ich jedenfalls keine allgemeine Aussage machen.

Gruß
Bernhard
bukongahelas
Inventar
#5 erstellt: 23. Aug 2008, 03:42
"Ohne Manual würde ich jedenfalls keine allgemeine Aussage machen."
Genau da liegt das Problem: Meistens kein Manual oder Schaltplan vorhanden.
Scheinbar gibts also keine allgemeingültige Testmethode.

Einen harten Kurzschluss bei VollLast bei einem stundenlang reparierten Endstufendefekt eines doch recht wertvollen PIONEER A-858 kostet mich allerdings echte Überwindung.
Man kann Geräte auch zu Tode testen.
gruss
bukongahelas
Bertl100
Inventar
#6 erstellt: 23. Aug 2008, 16:23
Hallo Bukongahelas,


Einen harten Kurzschluss bei VollLast bei einem stundenlang reparierten Endstufendefekt eines doch recht wertvollen PIONEER A-858 kostet mich allerdings echte Überwindung.

Da bist du sicher nicht alleine! Mir geht's genauso!

Gruß
Bernhard
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