Class A Problem bei Marantz PM7200 - Hilfe !

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ciorbarece
Inventar
#1 erstellt: 27. Apr 2006, 10:25
Hallo,

ich habe bei egay einen Marantz PM7200 ersteigert, der Verstärker ist soweit okay, nur spinnt er wenn man ihn in den Class A Modus schaltet.

Beim Umschalten auf Class A wird der Ton immer leiser sodass nach ca. 2 Sekunden kaum noch was zu hören ist. Wenn man dann lauter stellt merkt man daß der Klang auch keinesfalls mehr normal ist, es kratzt wie verrückt.

Wie gesagt läuft der Marantz in Class AB völlig normal, nur in Class A spinnt er.

Was könnte die Ursache des Problems sein ?

Grüsse
Albus
Inventar
#2 erstellt: 27. Apr 2006, 11:38
Tag,

es wird mit höherer Wahrscheinlichkeit an einem falschen, nämlich zu niedrigem Ruhestrom liegen. Bei Class A-Betrieb liegt der Ruhestrom etwa mindestens 10-mal höher als bei Class AB-Betrieb. Erstens: Jemand müsste die Justierung der Ruhestromeinstellungen überprüfen und gegebenfalls korrigieren, möglichst anhand der Spezifikationen eines Service Manuals. Es sei denn, zweitens, der Umschalter von AB nach A ist defekt. Driite Möglichkeit, die internen Versorgungsspannungen der Vor- und der Endstufe sind sämtlich zu niedrig.

Kommt der Verstärker bei höheren Ausgangsleistungen im AB-Betrieb auch in Schwierigkeiten?

Werkstatt oder Elektronik-bewanderter Freund.

MfG
Albus


[Beitrag von Albus am 27. Apr 2006, 11:38 bearbeitet]
ciorbarece
Inventar
#3 erstellt: 27. Apr 2006, 13:11
Danke Albus, für die schnelle Antwort. Habe Deinen Rat befolgt und ausprobiert ob der PM7200 auch bei höherer Ausgangsleistung in Class AB Probleme macht, indem ich den variablen Ausgang meinen Sony CD-Players mit dem Marantz verbunden und ihn soweit heruntergeregelt habe damit ich den Verstärker auf max. Leistung in Class AB habe laufen lassen.

Ich hoffe es ist überhaupt möglich das so zu testen und daß der Vertärker dann wirklich auf max. Leistung läuft ? Ich hoffe schon, also dabei gabs gar keine Probleme, alles normal.

Nur der Class A Betrieb ist im Eimer. Ich versuchs Mal so genau wie möglich zu beschreiben:

Wenn man den Class A Schalter drückt dann leuchtet die entsprechende Diode auf und ein Relais klickt. Beim Drücken des Schalters an sich ist kein Kratzen zu vernehmen. Anschließend wird alles langsam leiser und nach ziemlich genau 3 Sekunden ist fast gar nichts mehr zu hören, Lautstärkeregler dabei immer auf 9 Uhr. Man hört die Musik weiterhin, nur noch sehr sehr leise und kratzig. Wenn man jetzt die Lautstärke erhöht dann merkt man daß die Musik total kratzig abgespielt wird, es hört sich an wie wenn die Lautsprecher total im Eimer wären. Wenn kein Signal anliegt dann kratzt auch nichts, selbst bei max. aufgedrehtem Lautstärkeregler nicht, nur wenn Musik anliegt kratzt es, also die Musik wird kratzig abgespielt. Schaltet man den Class A Betrieb wieder ab dann läuft alles wieder völlig normal, er wird auch nicht langsam wieder lauter sondern sofort.

Ich hoffe ich konnte das Problem ein bißchen eingrenzen, also der Fehler liegt nur im Class A Betrieb vor, der Class AB Betrieb ist nicht betroffen, seltsam.

Würde mich über weitere Ratschläge sehr freuen





[Beitrag von ciorbarece am 27. Apr 2006, 13:17 bearbeitet]
Albus
Inventar
#4 erstellt: 27. Apr 2006, 13:45
Tag erneut,

wird denn im A-Betrieb das Gerät noch merklich warm bis heiß, so binnen 15 Minuten (oben an den Lüftungsschlitzen bis an die 40 Grad Celsius)? Oder gar sehr heiß = bis an die 60 Grad, und es riecht etwas? Wird der Marantz auch im B-Betrieb sehr warm?

Der B-Betrieb ist in Ordnung = die Vorverstärkersektion hat korrekte Versorgungsspannungen, die Endstufensektion hat ausreichend interne Spannung für einige Volt am LS-Ausgang.

Das Kratzen deute ich als massive Signalverformungen = Verzerrungen. Es verzerren wohl aktive Bauteile, hier die Endstufentransistoren, entweder die Treibertransistoren oder die Leistungstransistoren selbst. Stromüberlast für die Transistoren = Ruhestromeinstellung kontrollieren, vielleicht viel zu hoher Ruhestrom bei Class A!

Summe: Wenn der Verstärker in beiden Betriebsarten rasch erhitzt ist, binnen 15-30 Minuten, also auch in B-Betrieb, in A-Betrieb sehr heiß = Ruhestrom zu hoch.

MfG
Albus
ciorbarece
Inventar
#5 erstellt: 27. Apr 2006, 14:15
Hallo,

also der Verstärkerer wird schon recht schnell warm, er war vorhin für ca. 10 Minuten ausgeschaltet zum Reinigen der Front, und läuft nun seit ca. 30 Minuten mit Lautstärke auf ca. 8-9 Uhr. Dabei ist der Deckel ziemlich warm, nicht so daß man die Hand nicht darauf belassen könnte aber schon so warm wie die Heizung im Winter.

Frage mich allerdings ob das an der nicht ganz so optimalen Aufstellung liegen könnte, habe Mal ein Bild davon gemacht:



Dabei kommt die Hitze hauptsächlich aus der Mitte des Verstärkers, die rechte seit ist allerdings wärmer als die linke Seite.

Die Ruhestromeinstellungen, sind die für den Class A und für Class AB getrennt einstellbar oder nur gemeinsam ? Und müsste ich eine zu hohe Ruhestromeinstellung, vorausgesetzt sie wird für A und AB getrennt eingestellt, nicht auch in Class AB hören ?

Der Verkäufer hat mir eine Rechnung mitgeschickt, der Verstärker ist demnach gerade Mal 4 Monate alt, könnte das sein daß sich in der kurzen Zeit bereits etwas so gravierend verstellt hat ?

Wäre es ratsam, wie verhin ausprobiert, den CD-Player variabel anzuschliessen und den Verstärker mit hoher Lautstärkeregelung laufen zu lassen und die Hitzeentwicklung zu beobachten, und ob möglicherweise Verzerrungen bei hoher Hitze in Class AB entsteht ?

Ist das grundsätzlich richtig daß wenn ich die Lautstärke am CD-Player niedrig einstelle und beim Verstärker hoch daß cer Verstärker dann tatsächlich mehr Leistung abgeben muss oder heben sich die Lautstärkeregelungen wieder gegenseitig auf und es bewirkt gar nichts ?


[Beitrag von ciorbarece am 27. Apr 2006, 14:33 bearbeitet]
Albus
Inventar
#6 erstellt: 27. Apr 2006, 14:31
Tag erneut,

ah ja, die beiden Kühlkörper sitzen mittig vor der Rückseite, der Netztransformator sitzt mittig zur Vorderseite. Frage: Verzerrungen kommen bei A in gleicher Weise aus beiden Kanälen? Hochton oder Tieftonverzerrungen? Wird ein Kühlkörper bei Class A deutlich heisser als der andere = sollte nicht sein.

Der Ruhestrom wird typisch an einem VR (Variable Resistor) geregelt, die Testpunkte sind nur andere. Angenommen, bei B gelten 25 mV als Testpunkt-Sollwert, dann bei werden es am A-Testpunkt ca. 325 mV sein, je mit mehr oder wreniger engen Toleranzen (der Ruhestrom wird über Spannung eingestellt). Ver-Stellt nun jemand/etwas das Spannungsgefüge so, dass es bei B-Betrieb noch funktioniert, dann kann es sein, dass es bei A-Betrieb für die Transistoren zuviel wird.

Was sich in rascher Erwärmung bzw. Erhitzung zeigt. Bei der gezeigten Aufstellung ist Hitzestau nicht auszuschliessen. Aber, das wird's nicht sein.

Es heißt: Der Mensch ist dem anderen Menschen ein Wolf. Verkauft einer ein Gerät vielleicht, weil es in Class A von Anfang an nicht recht funktionierte?

MfG
Albus
ciorbarece
Inventar
#7 erstellt: 27. Apr 2006, 14:35
Sorry, ich war fleißig am bearbeiten meines vorherigen Beitrags, hoffe ich habe dich nicht verwirrt. Hab noch was reingeschrieben bezüglich der variable Lautstärkeregelung


[Beitrag von ciorbarece am 27. Apr 2006, 14:38 bearbeitet]
ciorbarece
Inventar
#8 erstellt: 27. Apr 2006, 14:50
Danke Albus, jetzt verstehe ich mittlerweile wie das mit der Ruhestromeinstellung funktioniert, schonmal sehr gut.

Hitzestau ist sicherlich bei dieser Aufstellung vorhanden, allerdings habe ich den Class A Modus bereits nach dem ersten Einschalten ausprobiert und schon da, bei kaltem Verstärker, liefs nicht.

Die auftretenden Verzerrung sind massiv, so stark daß Musikhören in Class A nicht möglich ist. Sie treten in allen Frequenzbereichen auf. Auch läuft der Marantz in Class nur noch sehr leise, erst bei Lautstärke auf 12 Uhr ist leise was zu hören.


Ich weiß nicht ob meine variable Lautstärkeregelung via Sony CD-Player den Verstärker tatsächlich zwingt mehr Leistung abzugeben, er läuft mittlerweile so ca. 10 Minuten mit Marantz Lautstärke auf 3 Uhr, die Hitzeentwicklung ist dabei kaum angestiegen. Alles Class AB Betrieb

Könnte ich versuchen den Ruhestrom selbst einzustellen ? Ein Bild vom Innenraum eines PM7200 habe ich hier gefunden:

http://img112.imageshack.us/my.php?image=marantzpm720015xv.jpg


[Beitrag von ciorbarece am 27. Apr 2006, 14:52 bearbeitet]
Albus
Inventar
#9 erstellt: 27. Apr 2006, 14:54
Tag erneut,

unter der Vermutung, der Ruhestrom ist zu hoch eingestellt, speiste ich ein normales Signal ein (Tunerrauschen), stellte den Volume-Regler auf auf übliche Position (-30 dB), für 1 Stunde, bei LS oder Kopfhörer Ein, dann käme die Temperaturmessung an der Oberseite. Regel: Wenn das Gerät wenig Leistung abgibt, dann muss die überschüssige Energie als Wärme abgegeben werden = Hitze. Dabei gilt, ein übliches Gerät wird in B-Betrieb nicht wärmer als 30 Grad an den Lüftungsschlitzen über den Kühlkörpern.

MfG
Albus
Albus
Inventar
#10 erstellt: 27. Apr 2006, 15:00
Tag erneut,

ja, so sehen die Marantze aus. Man bräuchte ein Service Manual, wenigstens die Spezifikationen für die Ruhestromeinstellungen an den richtigen Messpunkten. Man bräuchte ein genügend genaues Messgerät und etwas Kenntnis sowie eine ruhige Hand.

Die Transistoren werden in AB dann nicht übersteuert, aber - wie vermutet - in Class A-Stellung.

Freundliche Grüße
Albus
ciorbarece
Inventar
#11 erstellt: 27. Apr 2006, 15:07

Albus schrieb:
Tag erneut,

ja, so sehen die Marantze aus. Man bräuchte ein Service Manual, wenigstens die Spezifikationen für die Ruhestromeinstellungen an den richtigen Messpunkten. Man bräuchte ein genügend genaues Messgerät und etwas Kenntnis sowie eine ruhige Hand.

Die Transistoren werden in AB dann nicht übersteuert, aber - wie vermutet - in Class A-Stellung.

Freundliche Grüße
Albus


Tja, alles Sachen die ich nicht habe, bis auf eine ruhige Hand und ein billiges Messgerät.

Aber trotzdem vielen Dank für deinen Rat !

Da der Vertärker noch Garantie hat werde ich das vielleicht darüber regeln lassen. Er ist bei Saturn gekauft worden, allerdings in Köln, weiss nicht ob ich das Gerät vielleicht hier in Nürnberg beim Saturn abgeben kann.

Weiss jemand ob das möglich ist ?
ram21
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 27. Apr 2006, 16:46
Hallo,





Wenn man den Class A Schalter drückt dann leuchtet die entsprechende Diode auf und ein Relais klickt. Beim Drücken des Schalters an sich ist kein Kratzen zu vernehmen. Anschließend wird alles langsam leiser und nach ziemlich genau 3 Sekunden ist fast gar nichts mehr zu hören...




in meiner Bedienungsanleitung steht übrigens, dass man den Class-A Knopf drücken soll, während der Verstärker ausgeschaltet ist,




mfG
Tevio
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 27. Apr 2006, 17:32

ciorbarece schrieb:
Ich weiß nicht ob meine variable Lautstärkeregelung via Sony CD-Player den Verstärker tatsächlich zwingt mehr Leistung abzugeben, er läuft mittlerweile so ca. 10 Minuten mit Marantz Lautstärke auf 3 Uhr, die Hitzeentwicklung ist dabei kaum angestiegen. Alles Class AB Betrieb


Nein, auf diese Weise wird nicht mehr Leistung abgegeben, so kann man das leider nicht testen. Es muß wirklich hinten mehr 'Dampf' rauskommen. Wenn's Dir (und den Nachbarn ) zu laut ist, kannst Du auch Hochlastwiderstände statt der Lautsprecher an die Boxenklemmen anklemmen (vorsicht, werden SEHR heiß!).

Die Beschreibung 'wird immer leiser' hört sich sehr danach an, als ob eine Verstärkerstufe keinen Strom mehr bekommt nach dem Umschalten.

Aber wozu selber Geld ausgeben? Falls noch Garantie drauf ist würde ich es auf jeden Fall erstmal beim Service probieren, dazu ist die Garantie ja da.
ciorbarece
Inventar
#14 erstellt: 27. Apr 2006, 19:25
Hallo, danke, tatsächlich würds mir weniger ausmachen wenn der Vertärker mit Volldampf läuft als meiner Nachbarin, die mein HiFi Hobby weniger teilt aber die hat eh keinen Mann

Werd den Service in Anspruch nehmen, aber erst wenn ich im Sommer im Urlaub bin, er hat ja noch ne Weile Garantie. Gottseidank, sonst könnte mich der Verkäufer echt Mal kennenlernen, ne positive Bewertung kann er vergessen, werd Mal probieren den Marantz nen Fuffi günstiger zu bekommen.

Danke für Eure Hilfe !


[Beitrag von ciorbarece am 27. Apr 2006, 19:27 bearbeitet]
Albus
Inventar
#15 erstellt: 28. Apr 2006, 09:13
Tag,

ein Nachtrag noch. Die Messung des Ruhestroms in Stellung Class A ist zentral in dieser Weise: Für Class A-Betrieb besteht bereits im Netztransformator eine separate sekundärseitige Wicklung, der Spannungs-/Strompfad wird durch den Schalter A/B gewechselt, die Ruhestromjustierung erfolgt an separaten Testpunkten per zugehörigem VR. An dem messbaren Spannungszustand an den Testpunkten bei Class A-Betrieb erkennt man die Korrektheit des Betriebszustandes bis dahin, d.h. an die Leistungstransistoren heran.

Der Fehler kann dann allerdings bereits im Netzteil liegen, also etwa der sekundärseitigen Versorgungsspannung bei Class A-Betrieb, im Schalter und seiner Umgebung (Kondensatoren).

MfG
Albus
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