Receiver / Verstärker Probe gehört - Erfahrungen

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Mas_Teringo
Inventar
#1 erstellt: 27. Feb 2004, 13:50
Gestern war ich mit einem Freund diverse Receiver und Verstärker Probe hören.
Wir wollten sie auf Ihre Tauglichkeit im Stereo-Klang hin testen.

Meine Einstellung vorher:
Jede Firma hat Ihre eigene Abstimmung, die einem gefällt, oder eben nicht. Es gibt also Unterschiede, jedoch bewegen sie sich in einem Rahmen, dass es immer sinnvoller ist das Geld in bessere Boxen zu stecken.

Unsere Erfahrungen:
Als erstes machte ich eine super-Erfahrung, denn wir bekamen die Möglichkeit in einen CD-Spieler eine CD zu legen, welche dann direkt an verschiedenen Geräten gehört werden konnte. Es waren über eine per Funk bedienbare Umschaltbox viele Receiver / Verstärker angeschlossen.

Wir pegelten also alle ein (damit nicht lauter = besser das Bild verfälscht), suchten uns als Lautsprecher ein paar Elac-Standboxen (kamen den Ziel-Einsatzboxen am nächsten) und wechselten uns mit der Betätigung der Fernbedienung ab, so dass einer immer ohne zu Wissen, welcher Verstärker gerade spielt, sagen konnte, ob es besser oder schlechter war.

Die Dekodierung übernahm übrigens immer der CD-Player - also analog verbunden.

Interessanterweise waren wir uns immer einig, ohne zu wissen (durch den Blindtest), dass der andere genau bei dieser Kombi zum gleichen Ergebnis kam.

Die Testkandidaten:
H/K 430, Yamaha RX-V740, Rotel RA-02, Marantz PM-7200, Marantz SR-7300, T+A (Verstärker, 3000EUR), Panasonic (Receiver, 400EUR), Teac (ein Receiver, ca 500EUR).

Beobachtungen:

Es blieb ziemlich schnell nur noch der Rotel und die beiden Marantz übrig.

Der T+A klang nahezu identisch mit dem Panasonic (beide nicht gut). Wir konnten sie im Blindtest nicht auseinander halten. Ich kann diese Tatsache immernoch nicht begreifen...

Im Direktvergleich verlor der SR-7300 hörbar gegen den PM-7200.

Der Rotel RA-02 klang etwas kraftvoller und räumlicher, als der Marantz PM-7200, dafür war der Marantz bei einigen Liedern etwas, wie soll ich sagen, "präsenter".

Wir haben noch den Marantz PM-17 M mit eingeschaltet und verglichen. Es war für beide kein Problem diesen herauszuhören. Es war genau der Vorhang-Effekt. Vorher hatte man deutliche Unterschiede gehört und schnell 2 Favoriten herausgehört, die die Attribute räumlich, klar, brillant, etc verdienen, jedoch hatte man beim PM-17 plötzlich das Gefühl es hätte jmd einen unsichtbaren Vorhang zur Seite gezogen und die Musik begann sich von den Boxen zu lösen.

Da der Vergleich des 1500EUR Marantz mit dem 600EUR Rotel nicht ganz fair war, hörten wir zunächst noch einen Rotel RA-1062 (UVP 899EUR), leider jedoch an anderen Boxen (B&W Kompakt und Yamaha Stand). Hier konnte er nicht überzeugen (etwas besser, als der RA-02, aber nicht deutlich.

Um Rotel (eigentlich hatte ich mich schon auf den Kauf eines Rotels eingestellt) noch eine faire Chance zu geben, verglichen wir die Kombi aus Rotel-CD-Player, Rotel RC-1070 und Rotel RB-1070 mit der Kombi Marantz CD-Player, PM-14 KI.
Auch etwas unfair, aber ich kann sagen, dass ich zwischen dem PM-17 und dem PM-14 nicht den Preisunterschied gerechtfertigte Unterschiede hören konnte, womit es für mein Ohr wieder fairer wurde.
Ergebnis war, dass auch hier der Rotel klar verlor. Er konnte zwar den Vorhang-Effekt auch besser andeuten und war sogar einen Tick räumlicher und "voller", aber beim Marantz begann dann ein kleiner Schauer meinen Rücken herunterzulaufen.

Unser Fazit:
SR-Receiver klingen leider im Stereo wirklich schlechter als reine Stereo-Verstärker.
Elektronik macht einen Unterschied, den ich vorher wehement bestritten hätte.
Rotel RA-02 und Marantz PM-7200 sind für ca 500EUR wirklich gute Geräte.
Der Unterschied zur PM-17 Preisklasse (ca 1400EUR) ist deutlich hörbar (auch das hätte ich in dieser Deutlichkeit bestritten). Der Aufpreis ist gerechtfertigt.
Bitte, bitte kauft Euch keinen Yamaha, Panasonic, H/K, T+A Receiver für gutes Stereo, ohne dies vorher gehört zu haben! Uns gefiel es absolut nicht, wobei der H/K hier unter den nicht-Gefallenden am besten abschnitt.

Ein anderer Händler hat mir gesagt, er hat einen NAD nachbestellt und er will mir diesen gegen den Marantz vorführen. Zumal der NAD wohl 899EUR kostet, ist dieser Vergleich sehr interessant.

Ein letzter wollte mir noch einen Arcam-Receiver andrehen. Da dieser aber schon ein wenig unfeundlich war und mich nicht so ernst nahm, wird er wohl auf meinen Kauf verzichten müssen...

Mein Freund hat übrigens einen eigenen Schluss aus der Sache gezogen:
Er wollte sich einen guten Receiver kaufen und diesen dann sowohl für Surround, als auch für hochwertiges Stereo nutzen. Preisklasse bis 500EUR.
Nun überlegt er selbst innerhalb dieses Budgets sich einen Stereo-Verstärker zu holen und einen günstigen Surrounder dazu und beide Kreise getrennt zu schalten.
Wer hohen Wert auf wirklich gutes Stereo legt, dem kann ich diese Option nur empfehlen.
Wiesonik
Inventar
#2 erstellt: 27. Feb 2004, 13:54
Hallo Mas,

schöner Bericht !

Bei Surround- und Stereoverstärkern ist der Unterschied in der Tat so drastisch. (Auch wenn es viele nicht wahrhaben wollen)
sma
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 27. Feb 2004, 14:09
Ist aber wirklich so!! Ich frage mich langsam, ob guter Stereosound mit gutem Surroundklang überhaupt kombinierbar ist (leider). Hab' einen Yamaha DSP-AZ2 (kostet doch schon ein wenig mehr als nichts) und dieser klingt in Stereo fade, irgendwie absichtlich auf digital getrimmt, ohne Dynamik und Räumlichkeit. Dagegen ein rel. einfacher Stereoverstärker, Rega Mira, klingt toll an meinen Canton Ergos... Ich bin einfach vom Yamaha enttäuscht. Surroundmässig wahrscheinlich noch eines der besseren Geräte, aber, leider unbrauchbar für schöne Musikstunden.

Weiss jemand, weshalb die Unterschiede so drastisch sind? Für 1500 Euro könnte man doch auch anständiger Stereoklang erwarten...


[Beitrag von sma am 27. Feb 2004, 14:11 bearbeitet]
alighieri
Schaut ab und zu mal vorbei
#4 erstellt: 27. Feb 2004, 16:10
Hallo Mas

Ich kann deine Erfahrung nur bestätigen. Ich hatte eine Kombination aus NAD T752 Suround Receiver mit einer separaten NAD C270 Endstufe für die Frontkanäle.
Obwohl ich so für reines Stereo hören nur die Vorstufen-Sektion des T752 brauchte, war ich recht überrascht als ich probeweise den CD Player über eine separate Stereo Vorstufe laufen lies. Es klang deutlich besser ( vor allem im Bass und Mittelton Bereich ). Der T752 klingt im Stereo Betrieb zwar besser als mein alter Sony TA-VA8 ES, aber gegen meine aktuelle Stereo Kombination hat er Keine Chance.

Gruss
Alighieri
EWU
Inventar
#5 erstellt: 01. Mrz 2004, 01:03
"Weiss jemand, weshalb die Unterschiede so drastisch sind? Für 1500 Euro könnte man doch auch anständiger Stereoklang erwarten..."

Will man den denn überhaupt? Solange die Surround Receiver in diesen Mengen gekauft werden, wie im Moment, liegt doch gar keine Veranlassung für den Hersteller vor, den Stereoklang zu verbessern.
sma
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 01. Mrz 2004, 16:50
...das hat natürlich was ;-) Schliesslich will der Hersteller ja möglichst bald wieder ein neueres Gerät verkaufen...
nhs
Stammgast
#7 erstellt: 01. Mrz 2004, 22:53
Hallo alle,
Infos für diejenigen, die guten Stereo-Sound haben und Surround-Sound nicht verzichten wollen. Ich finde, das Kombi Rotel RSX-1055 und Rotel Stereo-Endstufe RB-1070 ist eine super Lösung. Seit kurzem praktiziere ich mit diesem Kombi und finde auch im Stereo-Betrieb muß sich das Kombi hinter keinem "guten" Stereo-Verstärker verstecken. Für mich klingt diese Konfiguration im Stereo einfach besser als RSP-1066/RMB-1075 oder RSX-1065. Diese bezahlbare Konfiguration wird auch mehrfach im Rotel Forum http://www.htguide.com/CFBoards/index.cfm?fuseaction=Threads.listings&forum=25&CFB=1
bestätigt.

Gruß
nhs
Marlowe_
Inventar
#8 erstellt: 01. Mrz 2004, 23:23
Ein schöner, subjektiver Erfahrungsbericht.... und anders sollten solche Berichte auch nicht sein.

Und ein Beispiel, wie man HiFi-Komponenten kaufen sollte.... Hinsetzen und Ohren auf

Meine subjektiver Meinung: Ein Marantz SR7300 plus ein Paar Marantz MA6100 Monos klingt auch durchaus brauchbar im Stereo-Betrieb
turnbeutelwerfer
Inventar
#9 erstellt: 27. Okt 2004, 10:39
Hallo,
richtig auch ich habe mir den großen Rotel reciver 1065 zugelegt für meine Jmlab electra Serie!War auch gut 1j zufrieden .....
aber dann überlegte mir doch ne Rotel stereo Endstufe nachzurüsten,ich nahm die Rb 1080, ein megaaaa teil!!
Lohnst sich also doch sowas!!!!!!Nun experimentiere noch mit verbindungskabel ...
mfg olaf
Markus_P.
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 27. Okt 2004, 18:33

Mas_Teringo schrieb:
Wer hohen Wert auf wirklich gutes Stereo legt, dem kann ich diese Option nur empfehlen.


Hallo Mas,

schönes Fazit, welches ich nur unterstreichen kann!

Markus
Passat
Inventar
#11 erstellt: 27. Okt 2004, 20:11

Weiss jemand, weshalb die Unterschiede so drastisch sind? Für 1500 Euro könnte man doch auch anständiger Stereoklang erwarten...


Nein, kann man nicht, jedenfalls nicht den eines gleich teuren Stereogeräts.

Ein Surroundgerät bedeutet einen ungleich höheren Aufwand als ein Stereogerät:
- Surroundelektronik
- 5 oder mehr Endstufen anstelle von nur 2 Endstufen
- entsprechend kräftigeres Netzteil
- Vorverstärkerelektronik mit mehr 5 oder mehr Kanälen anstelle von nur 2 Kanälen
- Videoelektronik
- etc. etc.

Das alles ist nicht umsonst zu haben.
Hinzu kommen auch noch Probleme mit klangverschlechternden Einstreuungen der Surround- und Videoelektronik in den Verstärkerteil, die nur mit etwas Aufwand (kostet natürlich wieder!) zu minimieren sind.
Daher kann ein Surroundgerät in Stereo niemals so gut klingen wie ein gleich teures Stereogerät.

Faustregel: Ein Surroundgerät muß mindestens 2,5 bis 3 mal (besser 4 mal) so teuer sein wie ein Stereogerät, damit es im Stereobetrieb halbwegs klanglich mithalten kann.

Ein 1500,- Euro Surroundverstärker kommt also klanglich im Idealfall gerade einmal an einen 500,- Euro Stereoverstärker heran. Daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern.

Zum DSP-AZ 2 noch ein Beispiel aus einer HiFi-Zeitschrift (Stereoplay): Er erreicht im Stereoklang 37 Punkte.
Die gleiche Punktzahl erreichen auch Stereoverstärker der 300,- bis 400,- Euro-Klasse.
Selbst der neue Denon AVR 3805 erreicht im Stereoklang nur 39 Punkte, das ist auf dem Niveau eines 500,- Euro Stereoverstärkers.

Grüsse
Roman
dimka
Stammgast
#12 erstellt: 30. Okt 2004, 23:47
hi sma
ich glaube das diese hifi verstärker allgemein etwas schlechtere qualität bieten, denn in einem pa verstärker hast du eine große spule nur für die zwei kanäle, somit hast du auch einen viel besser sound.
Vorallem die Widerstände; was eine hifi bietet ist doch nix im gegensatz zu den pa verstärkern.
im prinzip könnte mann mit sechs pa verstärker auch einen Surround machen, mann braucht aber ein verstärker, der die sechs kanäle gibt, es könnte ein Vorverstärker sogar ausreichen, und dann von dem aus an die PA verstärker. Leider sehr kostspielig. aber dafür den besten sound auch.
Warmmilchtrinker
Stammgast
#13 erstellt: 31. Okt 2004, 19:00

dimka schrieb:
hi sma
ich glaube das diese hifi verstärker allgemein etwas schlechtere qualität bieten, denn in einem pa verstärker hast du eine große spule nur für die zwei kanäle, somit hast du auch einen viel besser sound.
Vorallem die Widerstände; was eine hifi bietet ist doch nix im gegensatz zu den pa verstärkern.
im prinzip könnte mann mit sechs pa verstärker auch einen Surround machen, mann braucht aber ein verstärker, der die sechs kanäle gibt, es könnte ein Vorverstärker sogar ausreichen, und dann von dem aus an die PA verstärker. Leider sehr kostspielig. aber dafür den besten sound auch.


Ein halbwegs guter Stereoverstärker klingt auf jeden Fall besser als ein PA-Verstärker. PA legt Wert auf viel Leistung, nicht auf besten Klang. Vielleicht empfindest du ihn als besser, weil ide Musik bie solchen Geräten quasi immer laut ist. Und einfach mehrere PA-Geräte zusammen schalten und dann einen guten Surround-Sound haben ist nicht, da steckt wesentlich mehr dahinter.
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