Pro Audio vs High End Audio

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bizkid3
Stammgast
#1 erstellt: 31. Okt 2009, 16:42
Hier hat sich eine Interessante Diskussion ergeben:

http://www.gearslutz...-high-end-audio.html

Ich bin definitiv kein Freund der Hifi Industrie, aber vor allem diesem Post kann ich (leider) in den meissten Punkten zustimmen:


"I am a professional mix & mastering engineer. And I also own a company which we distribute pro & hifi companies -which I carefully choose the ones I like.

With the help of this company, I have the chance of meeting lots of audiophiles in our showroom. And as an engineer over 15 years, I also know the pro guys very well -actually most of them are my friends.

As far as I see, most of the pro guys;

- do not listen to music
- do not have a "nice" sounding (or lets say "right" sounding) hifi system at home
- do not know "how" to choose the right speaker (generally follow the "fashion")
- do not know the differences of the minor things on sound -like the cables, stands, listening positions, etc
- do not "care" enough for the sound of music (in terms of listening to music in the formats like mp3, etc)
- do not have the habit of "collection" of music (actually they have thousands of mp3s in their HDs which all sound very bad)
- do not want to try & compare different products (especially speakers) and even do not aware of the hifi products/brands
- do not know how a good quality power-amp can change the sound of a speaker "
shaft8
Inventar
#2 erstellt: 31. Okt 2009, 17:40
Eigentlich ist es auch nicht jedermanns Bedürfnis, High End zu sein / hören.
Musik über KH zu hören sollte "Spass mit sich selbst sein". Und das mit dem Sound, den man für gut befindet.
Die unten aufgeführte Liste verhindert dies stellenweise.

Zum Schluss endet man dann bei Sachen wie Goldfeenkabel.
j!more
Inventar
#3 erstellt: 31. Okt 2009, 18:44
Na dann zitiere ich auch mal aus diesem Thread:

I think it's Fletcher who said the following:

"Gearslutz, where the uneducated go to fight it out with the misinformed."

Which one are you?
bizkid3
Stammgast
#4 erstellt: 31. Okt 2009, 19:16

j!more schrieb:
Na dann zitiere ich auch mal aus diesem Thread:

I think it's Fletcher who said the following:

"Gearslutz, where the uneducated go to fight it out with the misinformed."

Which one are you?


Genau darum ging es mir im ersten Post Nur bezieht sich das nicht nur auf dieses Forum sondern auf die "Pro" Landschaft im allgemeinen.


[Beitrag von bizkid3 am 31. Okt 2009, 19:20 bearbeitet]
m00hk00h
Inventar
#5 erstellt: 31. Okt 2009, 20:28
Aber...aber...aber...wenn "Pro" drauf steht, muss es doch besser sein? Schließlich benutzen das die Profis, da muss doch gut sein!



m00h
bizkid3
Stammgast
#6 erstellt: 31. Okt 2009, 20:36

m00hk00h schrieb:
Aber...aber...aber...wenn "Pro" drauf steht, muss es doch besser sein? Schließlich benutzen das die Profis, da muss doch gut sein!



m00h


Und erst recht wenn Rundfunkanstalten mit im Spiel sind Noch mehr Pro geht garnicht.
sai-bot
Inventar
#7 erstellt: 31. Okt 2009, 23:00

m00hk00h schrieb:
Aber...aber...aber...wenn "Pro" drauf steht, muss es doch besser sein? Schließlich benutzen das die Profis, da muss doch gut sein!

Danke, dass du mir den Job abgenommen hast
Aber darum geht's in diesem Thread ja (noch) nicht. Ich finde den Diskussionspunkt interessant und durchaus geeignet für einen eigenen Thread hier, kann aber selbst zur Diskussion nicht furchtbar viel Erhellendes beitragen. Der Grund: Ich kenne nicht so viele Studiofritzen, um über sie generell ein Urteil fällen zu können. Die wenigen, die ich kenne, gehen dafür stark in die Richtung von Posting #1, allerdings mit einer Einschränkung: Punkt Nr. 1 (do not listen to music) passt nicht. Die hören privat auch gerne Musik, allerdings bevorzugt mit iPod-Beipackstöpseln, Studio-Tröten wie AKG K44 oder PC-Lautsprechern. Punkt 2 passt also
Nur am Rande: Ich meine, Axel Grell von Sennheiser hätte ähnliches über die Pros gesagt ("Die hören das gar nicht mehr!").

Ich weiß, dass ich mich mit meinem beschränkten Erfahrungshorizont etwas weit aus dem Fenster lehne, aber ich behaupte jetzt einfach mal:
Die Aussage trifft jedenfalls auf viele zu, vermutlich auf die Allermeisten. Unterschiedet sich nicht wesentlich vom Durchschnitt der gesamten Bevölkerung. Schade eigentlich, denn die Jungens machen die Platten, die die Grundlage für unseren Tanz um's goldene Kalb bilden. Gerade im von mir gern gehörten Indie-Bereich mach ich mir da auch gar keine Illusionen, die Aufnahme ist in aller Regel der begrenzende Faktor. Wenn ich länger drüber nachdenke, kann ich das Hobby eigentlich auch gleich aufgeben
Aber was soll man machen, als Mitglied im Team Music First hör ich mir alles an, ob es nun gut oder schlecht produziert ist, kann ich mir da nicht aussuchen. Ein wenig mehr Problembewusstsein bei den Produzenten wäre natürlich nicht schlecht, aber ich denke mal, gerade die kleinen Studios haben ganz andere Sorgen...

Und, um den Pro-Leuten nicht zu sehr unrecht zu tun: Natürlich gibt es auch Produzenten, die penibel darauf achten, eine dynamische, schöne, live-haftige Aufnahme auf den Tonträger zu zaubern. (Nur was nutzt es, wenn die Musik besch***** ist?)
Accuphase_Lover
Inventar
#8 erstellt: 31. Okt 2009, 23:19
Dann solltet ihr wohl in Zukunft alle Aufnahmen machen.

Klar gibt es Profis denen Klang weniger wichtig ist. Der Loudness-War hat eine Menge kaputt gemacht. Die Profis handeln oftmals wider besseren Wissens. Noch nie wurde mit so hohem Aufwand an Technik ein so mäßiges Ergebnis erzielt wie heute. An der Technik selbst liegt es aber nicht !

Absolut verallgemeinern würde ich das aber nicht. Es gibt immer noch einige hochwertige Aufnahmen, bei denen sehr wohl auf Klang geachtet wurde. Allerdings ist vielen Hörern von Pop und Rock guter Klang gar nicht so wichtig.
Achtet der Konsument von Madonna oder AC/DC wirklich so sehr auf guten Klang ?
Gerade im Rockbereich arbeitet man doch zunehmend mit besonders hoher Lautheit von -10dB RMS und schlimmer !

Im Jazz-Bereich sieht es noch besser aus. Die Tendenz zu höherer Lautheit wird dort natürlich auch deutlich.

Es gibt solche und solche Profis. Und was soll der Tontechniker machen, wenn er gesagt bekommt, wie es zu klingen hat ?


[Beitrag von Accuphase_Lover am 01. Nov 2009, 19:27 bearbeitet]
AnalogHifi
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 01. Nov 2009, 10:13
Guten Morgen,

"ich kenne zwar fast gar keine ..aber die wenigen die ich kenne" ist natürlich eine tolle Grundlage um zu einem anderem Thread querzuschießen

Wie wäre es denn dann auch mit, "ich erwerbe immer wieder neue Aufnahmen die mir klanglich sehr gut gefallen ohne das ich verstehen kann warum, da die Pro sich in Wirklichkeit gar nicht für Musik bzw. Klang interessieren."

P.S. ich kenne auch fast gar keine, aber die wenigen die ich kenne habe ich ausschließlich über die Musik kennen gelernt
sai-bot
Inventar
#10 erstellt: 01. Nov 2009, 11:31

AnalogHifi schrieb:
"ich kenne zwar fast gar keine ..aber die wenigen die ich kenne" ist natürlich eine tolle Grundlage um zu einem anderem Thread querzuschießen

Muss ich das jetzt verstehen?
1) Warum querschießen? Die Diskussion wurde extra hier aufgemacht.
2) Ich habe selbst gesagt, dass das keine gute Grundlage ist.

AnalogHifi schrieb:
P.S. ich kenne auch fast gar keine, aber die wenigen die ich kenne habe ich ausschließlich über die Musik kennen gelernt ;)

Potzblitz. Rat mal, woher ich die kenne?
Nur sind Musik machen, Musik produzieren und Musik machen drei verschiedene Paar Schuhe.
AnalogHifi
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 01. Nov 2009, 12:12
Hallo,

ja stimmt Du hast es selber gesagt ... fängst aber im Widerspruch dazu damit an "lustig" Schlußfolgerungen zu ziehen.

Schön das Du auch welche kennst, nur was hat das damit zu tun man eigentlich täglich neue klanglich hervorragend produzierte Musik entdecken kann. Und jetzt halt Dich fest, noch wird diese Musik zu 98 oder 99% von Pro's gemacht. Deswegen finde ich eine Schlußfolgerung wie von Dir bezogen auf Pro's hier zu lesen: "aber ich behaupte jetzt einfach mal: "Die Aussage trifft jedenfalls auf viele zu, vermutlich auf die Allermeisten" nicht zutreffend.

Das hier macht es dann auch nicht besser: "Natürlich gibt es auch Produzenten, die penibel darauf achten, eine dynamische, schöne, live-haftige Aufnahme auf den Tonträger zu zaubern."
Nun meiner Meinung nach gibt es nicht nur "auch" = einige Wenige, sondern richtig viele.

Da Du ja angibst Leute aus diesem Bereich zu kennen, dann frag doch einfach mal wie und wo klanglich relvante Entscheidungen getroffen werden und wer da alles Einfluss nimmt.
sai-bot
Inventar
#12 erstellt: 01. Nov 2009, 12:25

AnalogHifi schrieb:
ja stimmt Du hast es selber gesagt ... fängst aber im Widerspruch dazu damit an "lustig" Schlußfolgerungen zu ziehen.

Nicht im Widerspruch. Ich hab doch erwähnt, dass ich mich weit aus dem Fenster lehne. Offenbar zu weit, denn dafür krieg ich jetzt einen drüber. Hätt ich ahnen müssen, eigentlich wollte ich auch gar nichts schreiben.

AnalogHifi schrieb:
Nun meiner Meinung nach gibt es nicht nur "auch" = einige Wenige, sondern richtig viele.

Ich mach's kurz, da ich keine Lust habe, seitenlange Streitgespräche zu führen: Ich habe ebenfalls erwähnt, dass ich viel im Indie-/Alternative-Bereich höre, da ist der Großteil der Aufnahmen Mist. Und bei dieser Ansicht bleibe ich. Accuphase_Lover hat's ganz gut auf den Punkt gebracht, da kann ich mich anschließen. Im Klassikbereich gibt es viele ganz hervorragende Aufnahmen, ja. Vielleicht kommen wir einfach aus verschiedenen Richtungen? Sieht so aus.
Accuphase_Lover
Inventar
#13 erstellt: 01. Nov 2009, 19:45

AnalogHifi schrieb:

Nun meiner Meinung nach gibt es nicht nur "auch" = einige Wenige, sondern richtig viele.


Leider aber gerade im Mainstream-Bereich (Charts !) immer weniger. Und der Mainstream-Bereich ist es der die Major-Labels primär interessiert.

Klang ist imho bei diversen Genres (Punk, Hard 'n Heavy, Hip-Hop) sowieso weniger wichtig. Oder es wird gerade mit einer Klangästhetik gearbeitet, bei der Dynamikarmut und Verzerrungen bewußt eingesetzt werden. Bestes Beispiel Hip-Hop !

Der Loudness War greift immer weiter um sich, sodaß oftmals Toningenieure gezwungen sind, dynamikärmer aufzunehmen, bzw. zu mastern. Gerade beim Mastering wird ja heute oftmals vieles verhunzt.

Der Terminus "Remastering" steht inzwischen nicht mehr unbedingt für klangliche Verbesserungen.

Selbst Bernie Grundman und Bob Ludwig nehmen inzwischen am Loudness Race teil. Jacko's legendäre Werke "Off The Wall" & "Thriller" sind in ihren tontechnischen Neuauflagen primär lauter !
kempi
Inventar
#14 erstellt: 01. Nov 2009, 20:08
Die in Posting #1 stehenden Punkte kann man nachvollziehen, wenn man daran denkt, dass die "Profis" eben ihr Geld damit verdienen und kein Hobby betreiben.

1. In einem Studio als Mischer angestellt zu sein, heißt erst einmal, dass man seinen Arbeitsplatz nicht selbst bestimmen kann, sondern ihn eingerichtet übernehmen muss. Wenn da schlechte Abhörlautsprecher drin sind, dann ist das halt so. Und warum sollte der Arbeitnehmer daran was ändern wollen - besonders noch in der Probezeit.

2. Der Mischer hat nur eine Aufgabe: die Regler am Mischpult so einstellen, wie die Auftraggeber - i.d.R. der Produzent - das wollen. Wenn die Bässe wummern und die Höhen zischeln sollen, dann sollen die das halt. Warum sollte der Mischer mit Ralf Siegel oder Dieter Bohlen diskutieren?

3. Wenn man acht oder mehr Stunden im Studio zugebracht und Musik gehört hat, die einem musikalisch schon nicht gefällt - ja, das ist so, wenn man "Profi" ist - dann hat man nur ausnahmsweise Lust auch noch privat Musik zu hören. Warum sollte man dann eine gute Hifi-Anlage haben?

Ich habe mal eine Reportage über den langjährigen Veranstalter des Montreux Jazz-Festival Claude Nobs gesehen. In seiner Wohnung stehen zwar überall B&W-Lautsprecher rum, aber so wie die in den Räumen aufgestellt sind, widerspricht das allen Empfehlungen der Hifi-Enthusiasten. Für Claude Nobs ist es sicher wichtiger zu hören ob eine Band das Zeug dazu hat, die Besucher des Montreux Jazz-Festival zu begeistern, als zu hören was Keith Jarret mal wieder am Klavier rumstöhnt.

Fazit: Macht Euch locker und wenn Euch jemand sagt, das sei "Profi-Equipment", dann denkt Euch Euer Teil.


[Beitrag von kempi am 01. Nov 2009, 20:09 bearbeitet]
Accuphase_Lover
Inventar
#15 erstellt: 01. Nov 2009, 20:23

kempi schrieb:


Fazit: Macht Euch locker und wenn Euch jemand sagt, das sei "Profi-Equipment", dann denkt Euch Euer Teil.


Ganz so locker sehe ich es nicht !

Im Probetrieb (Studio, PA, Festinstallation) zählen gewisse Eigneschaften die im HiFi-Bereich nur eine geringe Rolle spielen. Kabel beispielsweise sollten trittfest sein. Trittfestigkeit aber interessiert im HiFi-Bereich niemanden.
Pro-Endstufen sind besser abgesichert als viele HiFi-Amps und bieten auf kleinem Raum (2-6 HE) wesentlich höhere Leistung dank Schaltnetzteilen.
Cinchanschlüsse (ein mäßiger Standard !) finden sich höchst selten. Symmetrische Anschlußtechnik mittels 1/4" TRS oder XLR ist Standard - zu recht !

Auch besitzen Pro-Geräte keine schwachsinnigen Beschränkungen wie Kopierschutz oder wie bei CD-Recordern, Funktion nur mit "Audio-Rohlingen".

Robustheit, Ausstattung, Anschlußvielfalt und Betriebssicherheit haben im Pro-Audio-Bereich einen ganz anderen Stellenwert als im HiFi-, oder gar im HighEnd-Bereich !

Gerade in letzterem gilt, viel kosten und nichts können !


[Beitrag von Accuphase_Lover am 01. Nov 2009, 20:24 bearbeitet]
stefansb
Hat sich gelöscht
#16 erstellt: 01. Nov 2009, 20:43
Hi,
kempi könnte es mit der position 3 in seinem beitrag gut treffen.
aus dem lautsprecherselbstbau-bereich geht es den entwickler udo wohlgemuth genau so, der hat zuhause laut eigener aussage keine hifi-anlage stehen. nach acht stunden hör- und messtätigkeit will er abends nur noch seine ruhe haben.
als schreiner stelle ich mich abends nicht auch noch in den "hobbykeller", um mit holz zu arbeiten, da wird halt musik gehört und gelesen.
bei einigen profimusikern die ich kenne (vor allem klassik) stehen halt auch nur billiganlagen rum.
wobei das alles aber nicht verallgemeinert werden darf.

gruss stefan
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