Anleitung: Impedanzgang diverser Kopfhörer einfach mit RMAA messen

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Kopfhörer-Chris
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 25. Mrz 2015, 12:58
Prolog:
Neulich, als ich meine RMAA Messungen, die ich damals für die Beyerdynamic A 200 p Testaktion durchgeführt habe, näher ansah, fiel mir eines auf: mein Asus Google Nexus 7 der ersten Generation hatte einen hohen Ausgangswiderstand am Kopfhörerausgang, wahrscheinlich irgendwas um 50 Ohm, was mir bereits zuvor bewusst war. Das Spannende daran war jedoch, dass ich mir den Impedanzgang des Ultimate Ears Triple.Fi 10 und Sennheiser Amperior bei Innerfidelity parallel dazu ansah und feststellte, dass die Frequenzabweichung der Kopfhörer am hochohmigen Nexus 7 sehr stark dem Impedanzgang des Kopfhörers glich.
Somit müsste sich doch auch der Impedanzgang eines unbekannten/ungemessenen Kopfhörers auf diese Art näherungsweise ermitteln lassen.

Einen großen Vorteil besitzt die ganze Sache, denn die reine Messung dauert nur knapp eine Minute.
Der größte Nachteil dabei ist jedoch, dass nur der Impedanzgang grob sichtbar wird, den genauen Widerstand in Ohm bei der jeweiligen Frequenz kann man daraus nicht ablesen. Will man jedoch schnell wissen, wie sich der Kopfhörer an hochohmigen Geräten tendenziell verhält, bekommt man schnell eine recht genaue Messkurve.

Voraussetzungen und Vorbereitung:
Die Voraussetzung für eine solche Messung sind die gleichen, wie bei den Messungen im RMAA Laberthread:
Benötigt werden (abgesehen vom Abpielgerät und dem Kopfhörer) eine Soundkarte mit Line-In oder Mikrofoneingang, ein 3,5 mm männlich auf 3,5 mm männlich Kabel, ein Audiosplitter, der das Stereosignal in zwei weitere Stereosignale aufteilt, sowie den Right Mark Audio Analyzer (für die Testsignale und die Auswertung) und Audacity (zum Aufzeichnen der Wiedergabe).
In RMAA kann man dann über "Generate WAVE" das Testsignal erstellen (benötigt wird nur die zweite erstellte Datei namens "Test signal (44 kHz 16-bit).wav"). Diese Datei wird nun auf das hochohmige Gerät aufgespielt, bei mir also das Google Nexus 7 der ersten Generation (ein niederohmiges Abspielgerät und ein Impedanzadapter über 50 oder 100 Ohm müssten jedoch auch funktionieren). Sollte das Gerät keine .wav Dateien unterstützen, sollte die Datei zuvor möglichst verlustfrei in ein anderes Format umgewandelt werden.
Bevor man die Messung startet, sollte man alle Programme, die Einfluss auf den Klang nehmen, deaktivieren. So muss ich beispielsweise vor jeder Messung den Dolby Home Theater DSP ausschalten und in der Systemsteuerung bei "Hardware & Sound" bei "Aufnahme" "Mikrofon" bei "Pegel" die Mikrofonverstärkung auf +30 dB erhöhen und bei "Verbesserungen" "Alle Soundeffekte deaktivieren" auswählen. Die Abtastrate sollte möglichst auch an die des Testsignals angepasst werden, üblicherweise sind dies 16 Bit und 44100 Hz.

Ermittlung der Eignung der Soundkarte:
Wichtig bei der Messung ist, dass die Soundkarte beim Aufzeichnen einen linearen Frequenzgang besitzt. Sofern man nicht weiß, ob dies der Fall ist, kann man ein Abspielgerät zum Testen verwenden, bei dem man weiß, dass der Frequenzgang schnurgerade ist. Hierfür benötigt man auch nur das 3,5 mm auf 3,5 mm Kabel, welches vom Ausgang des Abspielgerätes mit dem Eingang der Soundkarte verbunden wird.
Als nächstes öffnet man Audacity, stellt den Pegel des Abspielgerätes möglichst hoch ein, jedoch niedrig genug, ohne dass der Geräteverstärker ins Clipping gerät, aktiviert bei Audacity die Aufzeichnung und spielt das Testsignal auf dem Abspielgerät ab. Nachdem die Wiedergabe beendet ist, stoppt man die Aufnahme in Audacity. Der aufgezeichnete Pegel ist meist für RMAA zu gering, weshalb man entweder einen linearen Kopfhörerverstärker zwischen Gerät und Soundkarte schalten oder in Audacity unter "Effekte" "Verstärken" auswählen kann. Anschließend exportiert man die Datei dann.
Ist dies geschehen, öffnet man RMAA, klickt auf "Analyze WAV" (unten links bei Generate/Analyze) un wählt die aus Audacity exportierte Datei aus. Anschließend kann man dieser Messung noch einen Namen geben.
Nun sollte sich ein Fenster öffnen, das in etwa so aussieht (ich habe zwei Messungen importiert, weshalb auch zwei Plätze belegt sind):

RMAA 1

Nach anklicken der gelb markierten Schaltfläche öffnet sich der aufgenommene Frequenzgang. Ist dieser eine schnurgerade Linie, bedeutet dies, der Eingang der Soundkarte zeichnet linear auf. Gibt es im Hoch- oder Tiefton eine Anhebung oder Absenkung, ist dies nicht der Fall.
Anfangs kann es auch sein, dass das Ergebnis sehr diffus aussieht, dann sind irgendwo am Computer noch Programme geöffnet, die den Klang verändern. Diese sollten dann gefunden und deaktiviert werden und anschließend kann eine neue Messung mit Audacity durchgeführt werden und mit RMAA analysiert werden.

Durchführung der eigentlichen Messung:
Weiß man nun, dass seine Soundkarte linear aufzeichnet, kann man mit der eigentlichen Messung beginnen.
Der Testaufbau muss hierzu nur minimal verändert werden: die Steckplatzbelegung an der Soundkarte bleibt gleich, nur am Abspielgerät wird das 3,5 mm Kabel herausgezogen und stattdessen der Stereo auf Stereo Splitter in den Ausgang gesteckt. In die eine Buchse kommt dann das andere Ende des 3,5 mm Kabels, das bereits mit der Soundkarte verbunden ist. In die andere Buchse des Splitters wird der zu testende Kopfhörer gesteckt. Das Aufzeichnen, Exportieren und Analysieren läuft identisch ab.

Bei niederohmigen Kopfhörern funktioniert das am besten, bei höherohmigen sollte der Widerstand des Gerätes am besten in etwa die Größenordnung des Kopfhörerdurchschnittswiderstandes besitzen.

Resultate:
So komme ich auf folgende Ergebnisse (die Impedanzgänge mit ablesbarem Widerstand stammen von Innerfidelity (http://www.innerfidelity.com/headphone-data-sheet-downloads)):

UE Triple.Fi 10:

TF10 tf10rmaa

Sennheiser Amperior (bitte nur die weiße Messkurve beachten):

amperior fr

Sennheiser HD 800 (bei der Messung gab es im Tiefton Clipping bei der Verstärkung, deshalb das "Gezappel". Eine weitere Messung wollte ich dann nicht durchführen, da man die grobe Richtung erkennt):

hd 800 hd 800rmaa

Somit lässt sich (ohne genaue Y-Achsen-Ordinaten) auch von Kopfhörern mit unbekanntem Impedanzgang der Impedanzgang bestimmen:

the t.bone EP-7:

tbone

Anmerkung: alle hier gezeigten Kopfhörer besitzen einen variierende Impedanzgang. Ist dieser jedoch gerade, stellt der Frequenzgangs-Graph in RMAA ebenfalls eine gerade Linie dar, wie bspw. beim Sennheiser CX 200 Street II.

Fazit:
Diese Anleitung dient natürlich nicht nur für die annähernde Messung des Impedanzganges eines Kopfhörers, sondern gilt auch als generelle Anleitung dafür, wie man mit RMAA die Tauglichkeit eines Abspielgerätes für einen zickig reagierenden Multi-BA In-Ears, wie dem Triple.Fi 10, ermittelt. Das Nexus 7 wäre also schlecht geeignet. Bei Geräten, die einen geringen Ausgangswiderstand besitzen, wie bspw. dem FiiO X3 mit angeschlossenem Triple.Fi 10 ist die aufgezeichnete Abweichung von der Nullinie des Frequenzganges nur minimal (X3_TF10).
Obwohl ich es in meiner obigen Anleitung bereits erwähnt habe, möchte ich es hier erneut machen: das Resultat mit einem hochohmigen Abspielgerät stellt lediglich eine Annäherung an den Impedanzgang des Kopfhörers dar, anhand der Y-Achsen-Ordinaten lässt sich nicht die Impedanz des Kopfhörers bei einer bestimmten Frequenz, dargestellt auf der X-Achse, ablesen.

Ich hoffe, ich kann mit dieser Anleitung RMAA Neulingen, die vielleicht mal selbst ein paar Geräte messen wollen oder denjenigen, die den Impedanzgang eines Kopfhörers näherungsweise ermitteln möchten, helfen.
Kopfhörer-Chris
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 29. Mrz 2015, 22:25
Wenn die Ausgangsimpedanz, mit der gemessen wurde, die Impedanz des zu testenden Kopfhörers bei 1 kHz und die Abweichung von der Null-Linie bekannt sind, lässt sich doch bestimmt die Hörerimpedanz bei jeder Frequenz X anhand der Abweichung in dB an Y ausrechnen, oder?
Kann mir jemand den Rechenweg näher bringen? Ich hatte in der Oberstufe Physik nur zweistündig.
Zumindest scheint es so, als würde Tyll den Impedanzverlauf so ermitteln (oder wahrscheinlich via Programm ermitteln und auswerten lassen), da angegeben wird, dass dieser bei einer Ausgangsimpedanz von 600 Ohm ermittelt wurde.
Im Umkehrschluss müsste sich somit dann wohl auch die Ausgangsimpedanz eines unbekannten Players näherungsweise ermitteln lassen, wenn der Impedanzgang bekannt ist.


[Beitrag von Kopfhörer-Chris am 29. Mrz 2015, 22:27 bearbeitet]
xnor
Stammgast
#3 erstellt: 30. Mrz 2015, 17:25
Es ist immer die selbe Formel des Spannungsteilers:
Zload/(Zload + Zout)


Nehmen wir an deine Triple.Fi 10 Messung wurde an einem Gerät mit Zout=100 ohm gemacht:

Bei 20 Hz: 32/(32+100) = 0.242
Bei 1000 Hz: 58/(58+100) = 0.367

20*log10(0.242/0.367) = -3.6 dB ... entspricht circa dem Abstand in deiner RMAA-Grafik zw. 20 und 1000 Hz

Bei 10 kHz: 8/(8+100) = 0.074

20*log10(0.242/0.074) = 10 dB ... dito zw. 20 und 10 kHz


Deine 0 dB Linie entspricht somit etwa 25 ohm. Gegencheck: +2.2 dB bei 20 Hz sind Faktor 10^(2.2/20) = 1.288, das mal 25 ohm => 32 ohm bei 20 Hz
Bei 10 kHz mit -10 dB => 10^(-10/20) * 25 = circa 8 ohm


Für präzisere Messungen müsstest du die genaue Ausgangsimpedanz des Abspielgeräts über den gesamten Frequenzbereich kennen, und wenn es noch genauer sein soll, dann könnte man noch die Eingangsimpedanz der Soundkarte miteinbeziehen (macht bei hochohmigen KH mehr Sinn).


[Beitrag von xnor am 31. Mrz 2015, 22:47 bearbeitet]
Kopfhörer-Chris
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 31. Mrz 2015, 11:21
Danke für den Rechenweg.
audiophilanthrop
Inventar
#5 erstellt: 31. Mrz 2015, 19:22
Dazu habe ich mir vor Jahren schon mal eine Tabelle angelegt, und seit geraumer Zeit auch einen Online-Rechner vorwärts / rückwärts / seitwärts.

Immer diese Namensändernden - bis man sich da wieder dran gewöhnt hat...
Kopfhörer-Chris
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 31. Mrz 2015, 20:35
Sehr schöne Implementierung als Webapplikation.


audiophilanthrop (Beitrag #5) schrieb:
Immer diese Namensändernden - bis man sich da wieder dran gewöhnt hat... :.

Eine klassische Namensänderung ist das in meinem Fall nicht, sondern ein neues Profil, mein altes bekomme ich nicht mehr zurück - aber das gehört hier nicht hinein.
AG1M
Inventar
#7 erstellt: 12. Apr 2015, 08:13
Guten Morgen,

danke für den Thread, Kleine Frage nur zum sichergehen.

Meine Testhardware:

Windows 7 System
Right Mark Audio Analyzer und Audacity Software
Behringer UCA202 -> RCA Line-In (mit RCA auf 3,5mm Kabel)
Y-Audiosplitter (1x 3,5mm auf 2x 3,5mm)
3,5mm Interconnect Kabel

- Die Quellen (DAPs, Smarthones usw.)
- Die In-Ears zum testen

Habe ich das richtig verstanden vom Aufbau gesehen:

PC mit der Software > UCA202 Soundkarte > Line-In > 3,5mm Interconnect Kabel > Y-Audiosplitter - am Y-Splitter steckt neben dem 3,5mm Internconnect Kabel noch der zu testende In-Ear > Quelle (DAP, Smartphones usw.)

Hab ich irgend etwas vergessen, kann man seine In-Ears eigentlich dabei beschädigen, oder habt ihr noch andere Tipps zum sauberen Messen usw.?
Kopfhörer-Chris
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 12. Apr 2015, 10:11
Ja, der Aufbau stimmt so.

Für ggf. andere Interessierte habe ich zusätzlich noch ein Aufbauschema (mit MS Paint ) erstellt, links ohne und rechts mit zwischengeschaltetem Kopfhörerverstärker zum Verstärken des Testsignals:

Wichtig: statt "Stereo-Splitter" sollte es eigentlich "Y-Splitter" im Schema heißen, dies bitte ich zu entschuldigen. Bei Stereo-Splitter könnte man fälschlicherweise denken, dass das Signal in zwei Mono-Signale gespalten werden sollte, was jedoch nicht für diesen Aufbau sinnvoll wäre. Der benötigte Splitter muss ein Stereo-Signal in zwei Stereo-Signale auftrennen.

Schema

Bei der linken Anordnung muss der Pegel am DAP recht hoch eingestellt werden, man hört dabei die Messtöne sehr deutlich, wenn der In-Ear auf dem Tisch liegt (sogar im benachbarten Raum). Hier muss dann ggf. der Pegel in Audacity nach der Aufnahme noch verstärkt werden, sofern RMAA sagt, das Kalibrierungs-Signal könnte nicht gefunden werden.

Besser ist da die rechte Lösung, bei der ein linear spielender (Kopfhörer-) Verstärker in den Signalweg zwischen Y-Splitter und Soundkarte eingespeist wird, die Ausgangsimpedanz ist hier jedoch irrelevant, da der KhV ohne den IEM spielt (wenn man einen Kopfhörerverstärker testen will, kommt beim Y-Splitter an dessen rechten Zweig der zu testende Kopfhörerverstärker und an diesen die In-Ears, ein weiterer Verstärker im Signalweg des linken Zweiges des Y-Splitters ist jedoch weiterhin empfehlenswert, da beim Testen des Kopfhörerverstärkers das Lin-In-Signal vom zu testenden Kopfhörerverstärker nicht verstärkt wird, sondern lediglich das Signal an der zu testenden Last). Somit wird der In-Ear nicht so sehr belastet, wobei BA-basierte In-Ears eigentlich hohe Pegel von 100++ dB gut vertragen sollten.

Vor der eigentlichen Messung mit einem In-Ear als Last lohnt es sich zudem, eine lastfreie Messung durchzuführen, dazu wird der DAP direkt mit der Soundkarte verbunden - weiß man zusätzlich, dass der Kopfhörerverstärker zum Verstärken des Line-In-Signals einen linearen Frequenzgang besitzt (was auf so gut wie jeden KhV glücklicherweise zutrifft), kann dieser natürlich auch eingespeist werden. Damit kannst du dann sicherstellen, dass der Eingang deiner Soundkarte über das ganze Frequenzspektrum linear aufzeichnet.
Bei einem externen Audiointerface musst du ggf. bei Audacity den Audioeingang manuell wählen (kleines Mikrofon-Symbol oben in der Mitte).


[Beitrag von Kopfhörer-Chris am 12. Apr 2015, 10:14 bearbeitet]
AG1M
Inventar
#9 erstellt: 12. Apr 2015, 10:34
Danke dann bin ich mal gespannt wie sich mein Sony Z1 compact mit empfindlichen Multi-BA verhält. Habe noch 3 KHV, die wollte ich auch messen (haben alle ~ 1 Ohm und sind alle linear), kann ja einen davon dann beim Messen dazwischen klemmen, gut zu wissen, den Tipp hatte Lightless mir auch gegeben.

P.S. starke Paint Skills


[Beitrag von AG1M am 12. Apr 2015, 10:35 bearbeitet]
Lightless
Inventar
#10 erstellt: 12. Apr 2015, 17:01
yo, darfst nur kein Kopfhörerverstärker dazwischen klemmen, der ein Bassabfall an niedriegohmigen impedanzen hat (z.b. fiio e12).
Sonst suchst du ewig den fehler, oder du gehst davon aus, dass deine Quelle der fehler ist.
xnor
Stammgast
#11 erstellt: 12. Apr 2015, 20:09

Lightless (Beitrag #10) schrieb:
yo, darfst nur kein Kopfhörerverstärker dazwischen klemmen, der ein Bassabfall an niedriegohmigen impedanzen hat (z.b. fiio e12).


In seinem Bildchen wird der KHV ja als Signal-Booster für die Aufnahme verwendet, also ist die "Last" des KHV nur die Eingangsimpedanz der Soundkarte, was meist im Bereich von 10kOhm liegt.

Aber man kann neben der unbelasteten Quelle --> Soundkarte Messung ja auch noch eine extra - ebenfalls unbelastete - Messung mit Quelle --> KHV --> Soundkarte machen.
Lightless
Inventar
#12 erstellt: 12. Apr 2015, 21:50
Hab mal wieder unsinn gepostet während ich im zug saß. Einfach das mit niedrig impedanzen ignorieren.
Der E12 hatte immer ein Tiefbassabfall. So ist es.


[Beitrag von Lightless am 12. Apr 2015, 21:50 bearbeitet]
xnor
Stammgast
#13 erstellt: 12. Apr 2015, 23:32
Naja, du hast schon auch recht. Es gibt vereinfacht gesagt 2 Arten von Frequenzgangabweichungen, die eine ist unabhängig von der Last (z.B. durch einen Filter am Eingang), die andere ist abhängig von der Last.

Ein DAP kann sich z.B. fast perfekt flach an der Soundkarte messen, aber mit einem 16 Ohm KH starken Bassabfall haben. In solchen Geräten ist meist ein zu kleiner DC-blockender Kondensator, der mit abnehmender Frequenz die Ausgangsimpedanz erhöht.

Deswegen schrieb ich weiter oben:

Für präzisere Messungen müsstest du die genaue Ausgangsimpedanz des Abspielgeräts über den gesamten Frequenzbereich kennen


[Beitrag von xnor am 12. Apr 2015, 23:32 bearbeitet]
AG1M
Inventar
#14 erstellt: 15. Apr 2015, 19:56
Abend,

habe heute mal angefangen, aber ich weiß nicht so recht was ich davon halten soll:

Zwischenablage02

Dachte die Behringer UCA202 Karte wäre ganz sauber was Ein- und Ausgänge angeht. Der Line-In hat bei meinen Messungen für die Soundkarte selbst hat diesen Bassabfall generiert. Habe auch mal Testweise einen FiiO E06 auf "linear" Stellung dazwischen geklemmt, aber mit gleichem Ergebnis.

Mach ich was falsch, oder gibt es da ein Problem mit dem Lin-In vom Behringer UCA202
Kopfhörer-Chris
Hat sich gelöscht
#15 erstellt: 15. Apr 2015, 20:13
Es scheint so, als habe der Line-In einen stärkeren Bassabfall, das ist gar nicht mal so ungewöhnlich bei vielen Geräten. Probier's mal mit dem Mikrofoneingang bei höchster Mikrofonverstärkung in der Systemsteuerung.


Bevor man die Messung startet, sollte man alle Programme, die Einfluss auf den Klang nehmen, deaktivieren. So muss ich beispielsweise vor jeder Messung den Dolby Home Theater DSP ausschalten und in der Systemsteuerung bei "Hardware & Sound" bei "Aufnahme" "Mikrofon" bei "Pegel" die Mikrofonverstärkung auf +30 dB erhöhen und bei "Verbesserungen" "Alle Soundeffekte deaktivieren" auswählen. Die Abtastrate sollte möglichst auch an die des Testsignals angepasst werden, üblicherweise sind dies 16 Bit und 44100 Hz.
audiophilanthrop
Inventar
#16 erstellt: 15. Apr 2015, 20:15
Das ist ein Hausgebrauchs-Einchip-Teil, keine Highend-Soundkarte, und der Aufnahmeteil ist definitiv schlechter als der Wiedergabepart. Die kleine Kerbe bei ~55 Hz ist aber etwas komisch. Du hast ganz sicher kein Clipping drauf (Verzerrungswerte OK)?
Lord_of_the_Files
Stammgast
#17 erstellt: 15. Apr 2015, 20:33
Wer es ganz genau wissen will: NwAvGuy
xnor
Stammgast
#18 erstellt: 15. Apr 2015, 21:07
Ja gut, das ist aber "nur" die Wiedergabeseite @NwAvGuy Messungen.
Lord_of_the_Files
Stammgast
#19 erstellt: 15. Apr 2015, 22:20
Das ist auch das wofür das Teilchen brauchbar (und bekannt) ist.

Ne Messung der Aufnahmefähigkeiten hab ich auch nicht gefunden. Würde da aber nicht dieselben Fähigkeiten wie beim Output erwarten.
Das verwandte UCA222 wurde hier als problembehaftet befunden. (Edit: etwas scrollen)

Für Aufnahme würd ich dann doch eher zu "solideren" Kalibern greifen.


[Beitrag von Lord_of_the_Files am 15. Apr 2015, 22:21 bearbeitet]
AG1M
Inventar
#20 erstellt: 16. Apr 2015, 11:03
Ok es steht fest, der Line-In vom Behringer UCA202 ist im Gegensatz zu den Line-Out schlecht... Habe meine antike angestaubte X-Fi Xmod jetzt mal getestet das sieht viel besser aus, das werde ich jetzt zum testen nutzen.

Zwischenablage03
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