Keine erfreuliche Nachricht: AKG Werk in Wien wird geschlossen

Das ist wirklich schade.

Immer wieder schräg wenn Unternehmen zur Marke degenerieren. Wenn dadurch der Fortbestand von AKG gesichert ist sei's ja recht, aber den Stammsitz entkernen? Seltsam, heutzutage aber nicht ungewöhnlich.

Wird ja auch für deutsche Marken sehr gern zur Anwendung gebracht.

Der Threadtitel ist extrem irreführend. Bitte überarbeiten!

Ja, bitte ändern .. wenn ich sowas sehen, denke ich immer, das ein Forenmitglied gestorben ist. .....

Wenn ich das richtig lese, dann geht es ja nicht "nur" um ein Werk, sondern um alles: Also um Produktion, Service, Entwicklung, etc., die ins mit niedrigeren Arbeitskosten punktende Ausland verschoben werden.

Ich habe in der Serviceanleitung zu meinem alten AKG K 240 Sextett Cardan, sogar noch die Adresse Brunhildengasse stehen.
Dieser Standort müsste auch schon sehr lange Geschichte sein und möglicherweise das wahre ursprüngliche Stammwerk von AKG sein. Befindet sich in 1150 Wien(Nibelungenviertel) und ich habe auf der Satellitenaufnahme in einem Straßenabschnitt einen langen Flachdachbau gefunden, der mal ein Unternehmen der Art beherbergt haben könnte.
Ich weiß jetzt gerade nicht mehr welche Hausnummer, müsste die Verpackung vom Sextett holen.

Heiko

kopflastig (Beitrag #7) schrieb:

Wenn ich das richtig lese, dann geht es ja nicht "nur" um ein Werk, sondern um alles: Also um Produktion, Service, Entwicklung, etc., die ins mit niedrigeren Arbeitskosten punktende Ausland verschoben werden.

So sieht es aus. Ich frage mich, wann uns allen diese ausbeuterische Praxis um die Ohren fliegen wird.

Die einzig traurige Nachricht ist dabei, dass dadurch mal wieder zig Arbeitsplätze weg fallen. Der Harman Konzern sollte jetzt wenigstens so anständig sein und die meisten der Belegschaft irgendwo anders unter bringen.

Am Ende war es doch eh nur wieder ein Grund, das Werk zu schließen, Harmon war es zu teuer das Werk in Österreich am Leben zu erhalten. Ist doch heute Gang und Gebe. Kleine Firmen melden gleich Konkurs an und Groß Konzerne lagern aus.

Es ist auch nicht zwangsläufig so, daß die tatsächlich kein Geld mehr verdient haben. Durch Verlagerung kann man aber doch vielleicht noch ein wenig mehr rausholen. Könnte sein, muss aber nicht.

Mittlerweile sehr ich mir bevor ich etwas kaufe oft an, wer das was wie und wo produziert.

HannoverMan31 (Beitrag #11) schrieb:

Der Harman Konzern sollte jetzt wenigstens so anständig sein und die meisten der Belegschaft irgendwo anders unter bringen.

Den Ablauf derartiger Bemühungen stelle ich mir so vor: "Gerne könne Sie als langjähriger Mitarbeiter unverzüglich in unser "Kompetenzzentrum" in [beliebiges Land außer Österreich einsetzen] wechseln. Ach, das geht nicht? Weil Sie Familie haben? Weil Sie nicht aus Österreich wegziehen wollen. Schade. Dann muss ich Ihnen leider mitteilen..."

So ähnlich war es bei meiner alten Firma, da gab es aber wenigstens eine vernünftige Abfindung als Alternative.

mike99 (Beitrag #12) schrieb:

Mittlerweile sehr ich mir bevor ich etwas kaufe oft an, wer das was wie und wo produziert.

Die Produkte, die nicht in Fernost produziert werden, wird man wohl an einer Hand abzählen können, oder? Zumindest, was die Bekleidung und Elektro/Elektronik angeht.

Das ist natürlich korrekt, und gerade bei kleineren Sachen versuche ich dann direkt in China zu bestellen.

Oder aber, wenn eh nur noch gelabelt wird, etwas identisches / gleichwertiges / ähnliches ohne Label.

Das klappt natürlich nicht immer.

Edit:

Letztes Beispiel war eine Hülle für den E-Book-Reader (identisches Produkt), direkt in D ca. 10-14 Euro, direkt aus China ca. 4 Euro. Der Hersteller verdient wahrscheinlich ähnlich viel daran, man muss nur warten können und es nicht sofort benötigen.

Es gab letztens einen Bericht im TV, da wurde das so dargestellt, vielleicht gibt es ja tatsächlich Ausnahmen. Vielleicht lassen sie die Töpfe ja bauen.

Blechdackel (Beitrag #9) schrieb:

Ich habe in der Serviceanleitung zu meinem alten AKG K 240 Sextett Cardan, sogar noch die Adresse Brunhildengasse stehen. Dieser Standort müsste auch schon sehr lange Geschichte sein und möglicherweise das wahre ursprüngliche Stammwerk von AKG sein.

Hallo
Das war der Block Brunhildengasse-Walkürengasse-Stutterheimstraße-Guntherstraße. AKG war dort bis ca 1995 (Ich hab dort noch bis 1993 gearbeitet).
Anschließend ging es in den 23. Wiener Gemeindebezirk zuerst in die Lemböckgasse und seit ca 5 Jahren ist AKG in der Laxenburger Straße
So weit ich weiß wird die Entwicklung nach Budapest transferiert. Lohnniveau ca 60% von dem was in Österreich üblich ist.
Damit ist abzusehen, daß das seit 70 Jahren aufgebaute Knowhow ziemlich sicher den Bach runter geht, weil sich die Umsiedlung nur wenige von den alteingesessenen Mitarbeitern antun werden.

badera (Beitrag #15) schrieb:

Die Produkte, die nicht in Fernost produziert werden, wird man wohl an einer Hand abzählen können, oder? Zumindest, was die Bekleidung und Elektro/Elektronik angeht.

Wann wird denn nicht in Fernost produziert? Wenn es logistisch keinen SInn macht und/oder der Ruf und damit der Ertrag darunter leidet.

'n Abend zusammen.

Habe den Thread eben mal überflogen und einzelne Beiträge an ihre Verfasser retour gegeben. Bitte bleibt beim Thema AKG, deren Schließung und/oder Geschichte.

Danke für die Beachtung!

Olaf
HiFi-Forum Administration

Intuitiv denke ich bei solchen Auslagerungsgeschichten immer spontan an Boykott!

Aber vermutlich kann ich dann bald gar nichts mehr kaufen...

@ cptnkuno

Danke für die Auskunft.

Irgendwie bedauere ich es jetzt, daß ich vorletztes Jahr meinen alten AKG verkauft habe.

Warum?

Lässt sich sicher rational sicher kaum beschreiben, kam halt noch aus der Nähe und nicht aus Fernost.

Vielleicht kaufe ich mir wieder einen, mal sehen.

Vor allem, wenn beim Kauf der Fakt ein Argument war, dass das Produkt direkt in einem Nachbarland und nicht in Fernost zu vglw. Hungerlöhnen gefertigt wird. Wobei sich das auch gerade ändert ...

AKG hat leider schon in den letzten 10 Jahren (oder noch länger?) immer mehr gespart und kontinuierlich Arbeitsplätze abgebaut. Der größte Abbau war im 23. Bezirk als man das Werk, das man auch noch als solches bezeichnen konnte, nahezu geschlossen hat. Der Standort in Inzersdorf war nur mehr der letzte Schritt vor der endgültigen Schließung. Einigen Mitarbeitern werden Jobs im Ausland (Ungarn/Tschechien/Deutschland) angeboten, aber wer wird sich dem Lohnniveau in Ungarn oder Tschechien anpassen wollen? Ich schätze nur sehr, sehr wenige.

Ist irgendwo sehr wirr. Solche Dezentraliäten haben auch ihre Nachteile. Welche Rechnungen mit welchen Ergebnissen dem vorausgingen lässt sich nur vage erahnen. Logischer wäre noch eine Zentraliät von Entwicklung/Marketing/Verwaltung/Service in Wien gewesen. Produktion dann überwiegend in China und ein paar Topmodelle dann in der Slowakei.
Analog dazu dann auch der Mikrofonbereich, der hier bei uns wenig im Fokus steht.

Von Tschechien habe ich jetzt noch nichts gelesen oder wird da was mit der Slowakei verwechselt, wo die z.B Modelle K 712 Pro und K 812 herkommen?

Heiko

Tschuldigung, da habe ich mich vertan. Tschechien ist nicht dabei. Habe nur bei einer Unterhaltung mit einer Mitarbeiterin einen Ort in Deutschland mit einem Ort in Tschechien verwechselt.

Sicher meinst du Karlsbad bei Karlsruhe mit Karlsbad(Karlovy Vary) verwechselt.

Im deutschen Karlsbad(das ca. 45 Kilometer von meinem Wohnort entfernt ist) ist Harman Becker Automotive Systems(oder früher schlicht Becker Autoradio) beheimatet. Dort geht dann ein Teil der Wiener AKG hin?!.

Heiko

Ja genau. Mitarbeiter die mitkommen wollen mitnehmen oder dann dort neu rekrutieren.