Yamamoto Fassungen ins Gehäuse einkleben, welcher Kleber?

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WalkSightseeing
Stammgast
#1 erstellt: 07. Okt 2008, 18:21
Hallo zusammen,

ich möchte in meinen Endstufen Yamamoto Fassungen für die Endstufenröhren einkleben. Ich habe das auch schon mal probiert mit zwei Komponenten Kleber und das hat auch vorerst funktioniert. Jetzt musste ich aber die Röhren zwecks Transport rausnehmen. Als ich sie jetzt wieder einsetzen wollte sind die Fassungen dann rausgebrochen...

Das Dingen mit den Yamamotos ist ja, dass die aus spezieller Kermamik sind, welche eine extrem glatte Oberfläche hat. Ich befürchte, dass dort kein Kleber wirklich greifen wird.

Hat jemand Erfahrung damit? Kennt jemand einen Kleber der das schafft? Ich habe überlegt die Oberfläche aufzurauhen, aber irgendwie wäre das doch auch ein Unding bei diesen schönen Fassungen.

Die Fassungen sollen von unten in ein Holzgehäuse. Am Holz haftet der Kleber natürlich wunderbar...

Ich hoffe jemand hat ein paar Tips für mich.

Grüße Jan


[Beitrag von WalkSightseeing am 07. Okt 2008, 18:22 bearbeitet]
stern71
Stammgast
#2 erstellt: 07. Okt 2008, 19:00
Hallo Jan,

Die Yamamotos sind nicht aus Keramik sondern aus Teflon.
ich habe selbst welche zu Hause.
Einkleben würde ich die Fassungen nicht.
Erstens sieht es bescheiden aus und zweitens ist die Haltbarkeit auch fragwürdig.
Deine Gehäuse sind aus Holz (?) Da ist mit Sicherheit eine andere Lösung zu finden.
Mach doch bitte mal ein paar Fotos.

Dann kommen bestimmt noch ganz andere Ideen aus dem Forum.

Gruß Heiko
rorenoren
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 07. Okt 2008, 19:17
Moin,

sowohl Keramik, als auch im Besonderen Teflon, lassen sich nur schwerlich bis gar nicht (Teflon) dauerhaft mit Metall (und den meisten anderen Materialien) verkleben.

Eine der wenigen Möglichkeiten bei Keramik wäre ein flexibler Kleber auf Silikonbasis.

Bei Teflon lassen sich bestimmt handelsübliche Halter für Fassungen anpassen.
(wenn die Fassungen Kragen besitzen)

Evtl. lässt sich in ie Fassungen rundum eine Nut einfräsen, die einen passend gefertigten Rig aufnimmt.
(mit Schlitz, oder zweiteilig)

Sinnvoller wäre es, gleich "vernünftige" Fassungen zu verwenden.
(so schön die Yamamotos sein mögen, wenn man sie nicht fest bekommt.....)

Sind die nur für Platinenmontage geeignet?


Zeige doch mal Fotos von den "Problemzonen".

Gruss, Jens
WalkSightseeing
Stammgast
#4 erstellt: 07. Okt 2008, 22:53
Hallo,

danke schonmal für die Antworten. Ich werde morgen ein paar Bilder einstellen, auch um zu beweisen das das ganz und gar nicht bescheiden aussieht

rorenoren, die Fassungen sind denke ich schon das beste was man überhaupt bekommen kann, deswegen habe ich ja auch über 20€ pro stück dafür hingeblättert. Allerdings sollte man sie festschrauben. Schrauben auf dem Gehäuse entsprachen jedoch überhaupt nicht meinen Designvorstellungen... Aber vielleicht muss ich die dann ändern.

Es ist auf jeden Fall schon mal gut zu wissen, das die Fassungen aus Teflon sind, und traurig zu wissen, dass man dieses nicht kleben kann.

Morgen gibt es Bilder...

Grüße Jan
micha_d
Stammgast
#5 erstellt: 07. Okt 2008, 23:16
20 Euro für den Sockel ist aber happig...sind das welche für spezielle oder ungewöhnliche Röhren?? Was kann Teflon den besser als Keramik im Audiobereich??

Von Yamamoto Fassungen hab ich noch nie gehört..

Micha
WalkSightseeing
Stammgast
#6 erstellt: 08. Okt 2008, 06:20
Hallo Micha,

eigentlich habe ich mir die gar nicht wegen dem Material oder dem Namen gekauft.. Ich brauchte Sockel, die für den "Röhrensteckbereich" eine Erhöhung haben, damit, wenn ich sie von unten im Gehäuse festklebe, die Sockel eine bündige Fläche mit der Holzoberfläche bilden...
Das hat auch anfänglich ganz gut gklappt.


Als ich die Sockel dann verlötet habe, kamen plötzlich ganz neue dinge zum Vorscheinen. Eine Yamamoto Fassung lässt sich Löten, wie nichts anderes dass ich(......) bisher gelötet habe. Das Material der Einstecklöcher (Druck auf die Röhrenpins einstellbar) hat irgendwas, bei dem eine Lötstelle irgendwie anders agiert???!!!! Man lötet, und man denkt, jo, das war ja mal eine Lötstelle, abgefahren.. .



Morgen gibt es Bilder....
micha_d
Stammgast
#7 erstellt: 08. Okt 2008, 08:41
Ich hätte die Fassungen vermutlich erstmal zusammen auf ein stück Alu oder Stahlblech geschraubt und danach unter der sichtbaren Fläche des Gehäuseoberteil befestigt..im zweifelsfall das Chassis entsprechend eingefräst...dafür gehen zumindest die billigen Rüssenfassungen aus Keramik zur Chassismontage um einen optisch bündigen Abschluss mit der Oberfläche hinzubekommen..

Es hört sich für mich etwas zu umständlich an,was du da vor hast...aber vielleicht stell ich mir dein Aufbau falsch vor..

Micha
Justfun
Inventar
#8 erstellt: 09. Okt 2008, 10:54
Hallo Jan,
Teflonfassungen sind das Edelste man kaufen kann, für Röhren habe ich keine aber für OpAmp's konnte ich mal welche ergattern.
Kleben ist garantiert unmöglich, es gibt keinen Kleber mit dem man Teflon kleben kann.
Wenn ich dich recht verstanden habe, soll die Fassung unter ein Holzbrettchen geklebt werden.
Hier sollte es doch möglich sein, Stehbolzen am Brettchen anzubringen und die Fassung damit befestigen.
Wenn die Fassungen, wie Micha schreibt, aus Teflon sind, kannst du sie problemlos bearbeiten.
Wäre kein Problem hier einen wie auch immer ausgeführten Halter an zu bringen den du dann mit den Stehbolzen zu verschrauben.

Gruß
Manfred
WalkSightseeing
Stammgast
#9 erstellt: 09. Okt 2008, 21:40
So, sorry für die Verspätung. Hier die Bilder:










Also, Kleben ist scheinbar unmöglich... Wenn ich die sehr glatte Oberfläche aufrauhen würde, würde es auch nicht klappen?
Die Klebestelle hat ja nen Monat gehalten...

Das Problem der mechanischen Befestigung. Ich könnte die Fassungen natürlich Festschrauben, allerdings hätte ich dann zwei Schrauben an der Oberfläche, die ich eigentlich nicht haben will...
Ansonsten gäbe es noch die Möglichkeit einer "Workaround-Halterung". Dazu habe ich im Moment (zwecks Studium weit entfernt von dem Elterlichen Bastelkeller) keine Möglichkeit irgend etwas zu bauen...
Bei der Ausgefrästen Stelle ist das Holz übrigens nur 3mm Stark und daher geht nur ganz durchbohren, oder gar nicht. Aber einfach von unten nur festschrauben, sodass die Schraube oben nicht durchkommt geht leider nicht...

Ich denke gerade noch über eine dritte Möglichkeit nach... Die Buchsen der Yamamotofassungen lassen sich über eine Schraube festziehen und damit die Andruckkraft an die Röhrenpins kalibrieren. Sie sitzen also Bombenfest an der Röhre... Was ich nun, provisorisch, machen könnte, ist, die Röhren richtig in die Fassungen zu stecken und das ganze so einfach festzuklemmen (der Röhrendurchmesser ist größer als der Fassungsdurchmesser). Das wäre zwar gewurschtelt, abe so wie ich mich kenne, werde ich spätestens in einem Jahr wieder neue Gehäuse bauen...

Habt ihr noch andere Ideen?

Grüße Jan


[Beitrag von WalkSightseeing am 09. Okt 2008, 21:41 bearbeitet]
Justfun
Inventar
#10 erstellt: 09. Okt 2008, 22:00
Hallo Jan,

Bei der Ausgefrästen Stelle ist das Holz übrigens nur 3mm Stark und daher geht nur ganz durchbohren, oder gar nicht. Aber einfach von unten nur festschrauben, sodass die Schraube oben nicht durchkommt geht leider nicht...

Klar geht das, nehme ein Blech, schneide es passend, stecke zwei Schrauben durch und klebe das Ganze unters Holz.
Die Schrauben am Besten noch mit dem Blech verlöten.
Schon hast du deine zwei Befestigungsbolzen.
Wenn ich das auf dem Bild richtig sehe, wäre das eine optimale und dauerhafte Lösung.


Wenn ich die sehr glatte Oberfläche aufrauhen würde, würde es auch nicht klappen?

Geht ganz sicher nicht, Teflon ist mit keinem Kleber der Welt zu kleben.
Hab ja schon viel gesehen, einen Holzblock mittels Forstnerbohrer ausfräsen, da muss man erst mal drauf kommen.
Gruß
Manfred
WalkSightseeing
Stammgast
#11 erstellt: 09. Okt 2008, 22:12
Das wäre eine Möglichkeit!! Danke für den Tip. Also ein klebbares Zwischenmaterial nehmen... Gute Idee.
Ich hab die Röhren jetzt einfach mal festgeklemmt und das scheint, provisorisch bis ich mal wieder daheim bin, auch zu klappen...


Hab ja schon viel gesehen, einen Holzblock mittels Forstnerbohrer ausfräsen, da muss man erst mal drauf kommen.


Klar... Thats the Way I like it....
Das Gehäuseholz soll unbedingt "aus einem Block/Stück" sein. Und da ist das die einfachste (nur mit einer Standbohrmaschine gewappnet) und beste Lösung.

Grüße Jan


[Beitrag von WalkSightseeing am 09. Okt 2008, 22:14 bearbeitet]
Lowther
Stammgast
#12 erstellt: 09. Okt 2008, 22:15
Moin,

so wie ich es sehe, habe die Fassungen doch Schrauböffnungen.

Und die kann man von zwei Seiten benutzen

Ich würde mir einen im Innendurchmesser zu den Fassungen passenden und im Aussendurchmesser die Forstner Bohrungs-Orgie verdeckenden Holzring fertigen. Dann kannst Du von der Oberseite die Fassung mit dem Holzring verschrauben und die Fassung mit dem Holzring am Gehäuse verkleben.


Gruß
Matthias
rorenoren
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 09. Okt 2008, 22:15
Moin,

die nächste Möglichkeit die Fassungen festzubekommen, wäre,
ein passendes Stück Hartholz unterzuleimen.

Dann bleibt alles Holz.

Gruss, Jens
SGibbi
Gesperrt
#14 erstellt: 09. Okt 2008, 22:25
erinnert mich an das, was ich als Schüler so verbastelt habe. Tolle Arbeit ! 3 Tipps:

... mit Senkkopfschrauben festschrauben, und dann von Oben mit füssigem Holz (Holzkitt) verblenden

... normal verschrauben, und dann von Oben ein neues Deckbrett ´drüberleimen (die 3mm sind sowieso etwas dünn)

... Die Röhren mit Elko-Ringschallen befestigen, und den Sockel lose lassen

... Die Sockel mit einem O-Ring Quetsch-Halter befestigen (Klemme mit O-Ring drin, ähnlich z.B. einer Kabeldurchführung)

Du wirst mit diesem Aufbau ohnehin thermische Probleme bekommen. Ein paar "Luftlöcher" um die Röhrensockel solten bei einem solchen Chassis (Röhren beinahe in der Mitte) schon sein. Der Tip eines Vorgängers mit einem Metall Adapter erscheint mir die beste Lösung.
Lowther
Stammgast
#15 erstellt: 09. Okt 2008, 22:31
Moin,

kleiner Nachtrag von mir:


Das Gehäuseholz soll unbedingt "aus einem Block/Stück" sein. Und da ist das die einfachste (nur mit einer Standbohrmaschine gewappnet) und beste Lösung.


Wenn Dein Holzblock nicht aus extrem abgelagertem Holz besteht, ist aufgrund der unterschiedlichen Materialstärken und der auftretenden Temeraturunterschiede, die Wahrscheinlichkeit von Rissen im Holz recht groß.

Um das zu verhindern, solltest Du von unten Leisten oder ähnliches zur Verstärkung gegen leimen.

Gruß
Matthias
WalkSightseeing
Stammgast
#16 erstellt: 09. Okt 2008, 22:50
Super, da habe ich ja jetzt ein paar Ansätze... Danke euch allen.
Ich hatte nach einer Lösung für "jetzt" gesucht, wo ich nichts bauen kann, weil ich kein Werkzeug habe. Mit dem Feststecken klappt das erstmal ganz gut. Demnächst werde ich dann das ganze mit einer einleimbaren Halterung machen...

@Lowther
Ich habe das Holz natürlich aufgetrennt und so schon mal die Spannung rausgenommen. Dann abgerichtet und neu verleimt.
So wird es hoffentlich halten.
Abwarten...

Grüße jan
DB
Inventar
#17 erstellt: 10. Okt 2008, 08:07
Eventuell sollte man sich auch die Erfahrungen der Altvorderen zunutze machen.
Mir ist (mit Ausnahme von Nachkriegsnotradios) kein Gerät bekannt, in dem die Röhrenfassungen auf einem Holzchassis saßen. Stahl, Aluminium oder Hartpapier waren hier die bessere Wahl; die Metalle auch aufgrund ihrer abschirmenden Wirkung.

Geklebt wurde auch nichts, sondern geschraubt oder vernietet.
Das hat auch seinen Grund. Röhren werden sehr heiß, die Fassungen also auch. In einem Metallchassis können sie ihre Wärme wenigstens an das Metall ableiten. In Holz hingegen ...

MfG

DB
micha_d
Stammgast
#18 erstellt: 10. Okt 2008, 08:37
Andererseits...wenn man Teflon nicht kleben kann,könnte man es aber in Kunstharz einbetten..kleine Leisten um die Röhrensockel von der Lötfahnenseite basteln...damit das Harz nicht in allen Richtungen wegläuft..fertig...

Das hält so bis ca. 250°C je nach Harz auch mehr oder weniger aus...halten wirds,wenn der Kleber auf dem Holz pappt und um die Fassung aushärtet...

Ob dieser Basteltip sonderlich gut ist,glaub ich nicht..aber es hält bis zur gewissen Temperatur..allerdings bei einem evtl zu erwartenem Hitzestau und gut trockenem dünnwandigem Holz würde ich noch Feuerlöscher und Rauchmelder vorschlagen.

Micha
Ingor
Inventar
#19 erstellt: 10. Okt 2008, 10:00
Hier hätte ein Subchasis aus Metall viel gutes bewirkt. Abschirmung, Wärmeableitung und leichte Befestigung. Mein Vorschlag ein Blech von der Innengröße des Holzgehäuse mit 3 mm Abstand montieren. Hier die Fassungen anschrauben. Die Löcher im Holz etwas größer als den Fassungsdurchmesser wählen, so können die Röhren etwas eingesenkt werden und man sieht nichts von der Fassung und es gibt keine Wärmebrücke zum Holz.
WalkSightseeing
Stammgast
#20 erstellt: 12. Okt 2008, 11:28
Hallo nochmal,

so sehen die Endstufen übrigens mit Röhren aus:





DB schrieb:
Eventuell sollte man sich auch die Erfahrungen der Altvorderen zunutze machen.
Mir ist (mit Ausnahme von Nachkriegsnotradios) kein Gerät bekannt, in dem die Röhrenfassungen auf einem Holzchassis saßen. Stahl, Aluminium oder Hartpapier waren hier die bessere Wahl; die Metalle auch aufgrund ihrer abschirmenden Wirkung.

Geklebt wurde auch nichts, sondern geschraubt oder vernietet.
Das hat auch seinen Grund. Röhren werden sehr heiß, die Fassungen also auch. In einem Metallchassis können sie ihre Wärme wenigstens an das Metall ableiten. In Holz hingegen ...

MfG

DB


Die Erfahrungen der anderen werde ich mir auf jeden Fall zunutze machen. Die Subchassie aus Metall Variante werde ich bei den nächsten Gehäusen wohl wählen. An diesen Gehäusen kann ich nur leider nicht mehr viel ändern. Ich habe das ganze so gebaut, weil ich die Gehäuse gerne möglichst dünn haben wollte, womit ich so auch zufrieden bin. Da ich demnächst aber auch mit exotischerem Holz experimentieren will, bleibt mir eigentlich keine andere Wahl als Subchassie.

Auf der anderen Seite kann ich mir aber auch vorstellen, dass bei der Industriellen Produktion Metallgehäuse besonders wegen rechtlichen Auflagen und Qualitätssicherung benutzt werden. Klebestellen und Holz sind einfach unberechenbarere Materialien als Metall (obwohl es natürlich bei Klebstoffen gigantische Entwicklungen gegeben hat). Ich muss mich aber nicht mit Ahnungslosen Endverbrauchern und Gewährleistungspflichten rumschlagen. Wenn sich Risse bilden, bau ich einfach ein neues Gehäuse.... Meine Verstärker fasst außer mir keiner an und ich weiß wo und wie ich den anfassen kann.

Zur Wärmeentwicklung:
Das ist ein ernst zunehmender Aspekt. Vielleicht bin ich da falsch an die Sache ran gegangen (pi mal daumen halt). Also meine Röhren werden heiß, sitzen aber an der Luft... Die Röhrensockel sind alle jederzeit "anfassbar" und dürften damit schon mal nicht heißer als 60°C sein.
Da die Röhrenfassungen aus Teflon und Ceramik sehr schlechte Wärmeleitfähigkeiten besitzen bin ich davon ausgegangen, dass sie nicht so heiß werden.... täusche ich mich da? Das sich durch ihre Temperatur das Holz entzünden könnte halte ich jedoch so oder so für ausgeschlossen...
Die innenverdrahtung selbst hat keine großen Verbraucher und mit einem Gitter als Boden bin ich davon ausgegangen, dass es als Lüftung ausreicht.
Bin ich da vielleicht zu naiv an die Sache rangegangen?

Eine Frage hätte ich noch, die mir gerade im Kopf herum schwebt aber gar nichts mit den Verstärkern zu tun hat. Vielleicht kann mir sie ja jemand trotzdem kurz beantworten:
Bei einem Masselaufwerk eines Plattenspielers:
Es gibt ja immer zwei Möglichkeiten HiFi Geräte aufzustellen. Einmal an den Untergrund ankoppeln (also Spitze Füße für hohen Druck) und einmal vom Untergrund entkoppel (Gummifüße die Schwingungen "verschlucken" sollen). Macht es bei einem Masselaufwerk Sinn ihn gegenüber Schwingungen dämpfend aufzustellen? Bei "nicht-Masse-Laufwerken gibt es ja häufig Konstruktionen mit Federn und Gummiaufhängungen. Könnte man so etwas auch für ein Masselaufwerk machen, oder ist das Quatsch weil der ganze PS dann wegen der Masse nur rumwackeln würde?

Grüße und danke für die Tips

Jan
Ingor
Inventar
#21 erstellt: 12. Okt 2008, 12:00
Die Wärmeentwicklung darf man bei Röhrenverstärkern nicht unterschätzen. Natürlich wird das Gerät nicht sofort in Flammen aufgehen. Wenn du immer schön dabei bleibst, wenn das Gerät in Betrieb ist und du einen Pulverlöscher daneben stehen hast, ist natürlich wenig zu befürchten. Aber denke daran, dass jedes Gerät eine Fehlfunktion haben kann, die auch zu einer partiellen Überhitzung führen kann und so eventuell doch zu einem Brand führt. Was, wenn du nicht aufpasst und die Wohnung gerät in Brand, wird die Versicherung zahlen? Das Subchassis hätte den Vorteil, dass du eine Version anfertigst, dann aber unterschiedliche Gehäuse nutzen könntest. Auch ein flaches Gehäuse lässt sich so leicht konstruieren. Von den elektrischen Vorteilen ganz zu schweigen.

Gerne hätte ich auch deine Frage kommentiert, aber ich verstehe sie nicht. Gummifüße, ebenso wie Spitzen dienen doch immer zur Entkoppelung vom Untergrund. Das Gummi auf Grund der inneren Dämpfung, die Spitze durch die "Impedanzwandelung". Die Kraft, die auf die kleine Spitze wirkt, wird zum Plattenspieler auf eine große Fläche verteilt und damit abgeschwächt. In einem Test waren die Gummidämpfer überlegen.
Eine wirkliche mechanische Ankoppelung hast du, wenn der Plattenspieler fest auf den Untergrund verschraubt ist. Das macht dann Sinn, wenn du eine Steinplatte hast, die Masse der Steinplatte gerät nicht so leicht in Schwingung. Wichtig ist aber immer die Anregungsfrequenz und die Resonanzfrequuenz des Gesamtsystems.
rorenoren
Hat sich gelöscht
#22 erstellt: 12. Okt 2008, 12:02
Moin Jan,

bei den Temperaturen sehe ich keine Probleme.

Edit:

was die Brandgefahr angeht, muss ich Ingor natürlich Recht geben.
(hat auch sonst natürlich nicht unrecht!)

Röhren wurden zu ihrer Zeit häufig in geschlossene Lochblechgehäuse gebaut.

Löcher um die Fassungen herum kenne ich nur von wenigen Verstärkern.

Diese sind im Allgemeinen nicht nötig wenn die Röhren frei stehen.

Da ist genügend Luftzirkulation vorhanden.
(das Holz könnte sich allerdings auf Dauer verfärben)

Bei der 6C33C ist das vielleicht anders, aber den Röhren schaden auch hohe Temperaturen nur in Extremfällen.
(dein Aufbau ist sicher kein solcher)


Ich bin kein Plattenspieler- Spezi, behaupte aber mal ganz frech, dass auch ein Masselaufwerk vom (schwingenden) Untergrund entkoppelt werden sollte.
(im einfachsten Falle Gummifüsse)

Schiere Masse ist keine Versicherung gegen Vibrationen des Untergrundes.

Ein Schaden dürfte durch Entkopplung nicht entstehen, wenn diese nicht zu weich, also "schaukelig" ist.

Ein einfaches Beispiel für ein "nicht Subchassis- Laufwerk" ist der Technics SL 1200.

Der steht ab Werk auf Gummifüssen.
(das funktioniert einigermassen)

Wenn der Untergrund für den Plattenspieler wirklich völlig schwingungsfrei wäre, wäre eine Ankopplung natürlich problemlos.

Das gibt es jedoch nicht.

Die Frage könnte irgendwo hier im Forum aber sicher schon besser beantwortet worden sein.
(Suchfunktion)



Design ist ja Geschmackssache, aber mit gefällt die Mischung aus Holz und nackter Technik.
(auch noch mit Holz verkleidete Trafos würden mir nicht gefallen)

Nur auf dem Holzuntergrund beisst es sich etwas, hat zuviel von Blockhütte oder Ikea- Charme.

Auf einem schwarzen oder silberfarbenen Untergrund würde es besser passen.
(für mich)

Ich habe bei provisorischen Aufbauten meist nur ein Sperrholzbrett verwendet.
(ohne jede Abschirmung)

Meist liefen die Verstärker völlig problemlos.

Eine Möglichkeit, eventuelle Störungen zu beseitigen, wäre,
EMV Schutzlack von innen in das Gehäuse zu sprühen und an einer Stelle mit Masse zu verbinden.
(auch eingelegte Alufolie macht den Job gut, sieht aber noch schlimmer aus)

Wenn so nichts brummt und die Bodenbleche an Masse liegen, ist es gut so.

Gruss, Jens


[Beitrag von rorenoren am 12. Okt 2008, 12:04 bearbeitet]
WalkSightseeing
Stammgast
#23 erstellt: 12. Okt 2008, 12:49
@Ingor

Die Verstärker laufen natürlich nie, wenn ich nicht da bin. Aber nichts desto trotz plane ich im Kopf schon eine Subchassievariante. So wird das ganze einfach auch insgesamt sauberer von der Verarbeitung und die elektronischen Vorteile eben...

Brumm gibt es aber gar keinen .
Und die Sennheiser Unipolar, mit denen ich ausschließlich höre sind da überaus empfindlich...

Zum Plattenspieler:
Oha, so wie ihr es beschreibst habe ich das noch gar nicht gesehen. Mein Gedankenstom floß genau in die andere Richtung. Ihr geht ja jetzt so daran, dass die spitzen Füße die Schwingungen des Bodens Dämpfen. Ich habe die Funktion der Füße dafür gedacht, dass die durch die Abtastung der Nadel entstehenden Schwingungen "gegen den Boden abgeleitet" werden sollen, damit sie nicht fröhlich im PS rumschwingen und womöglich irgendwo Resonanz erzeugen. Da müssten die spitzen Füße ja eigentlich genau entgegengesetzt funktionieren, oder
Diese ganze Trittschall- und Lautsprecherschwingungen-Problematik habe ich gar nicht, weil ich nur über Kopfhörer höre und deswegen habe ich die wohl innerlich komplett verdrängt....

Ich frage deshalb, weil ich immer schon mein Laufwerk magnetisch lagern wollte, dann aber gedacht habe das eine Dämpfende Lagerung bei Masse ja Blödsinn ist...
Aber so müsste dieses Projekt doch eine neue Rechtfertigung finden?! Da werde ich noch mal ausgiebiger hier im Forum rumlesen.

Jens, du hast vollkommen recht, die Verstärker auf dem "Schrank" sehen echt übel aus. Da sprichst du ein altes Problemkind an. Ich brauche unbedingt mal nen guten Unterbau für meine Stereoanlage....
Für die Wärmeentwicklung im Verstärker hoffen wir mal das beste, danke für den Mut

Das mit dem EMV Schutzlack hört sich interessant an... Das ist so Graphitspray, oder?

Grüße
rorenoren
Hat sich gelöscht
#24 erstellt: 12. Okt 2008, 13:23
Moin Jan,

EMV Schutzlack habe ich selbst noch nie verwendet.

Das Zeug soll aber nach dem Trocknen eine feste Schicht bilden.
(nicht wie Graphit)


Die Sache mit dem Plattenspieler:

wenn die Masse des Plattenspielers durch die Nadel zum Schwingen angeregt würde, wären Vibrationen von Wand oder Fussboden um Grössenordnungen stärker.

Es mag sein, dass leichte Tonarme etwas mitvibrieren, Keksdosen als Plattenspielergehäuse könnten das auch.

Beim halbwegs soliden Gehäuse wirken die Kräfte (Schwingungen) eher andersherum.

Es geht im Normalfall darum, Schwingungen des Untergrunds fernzuhalten.
(evtl. auch Anregung durch Direktschall, da wäre feste Kopplung evtl. im Vorteil)

Eine Magnetlagerung müsste bedämpft sein, damit sich nichts aufschaukeln kann.

Ebenso wie sich Subchassis aufschaukeln können, wenn man die Bedienelemente berührt.

Braun hatte mal in seinen PS500 eine Silikon/Federdämpfung verbaut.

Das funktionierte recht gut.

Gruss, Jens
WalkSightseeing
Stammgast
#25 erstellt: 12. Okt 2008, 14:02
Super, danke für die Hinweise. Klingt logisch...

Ich mache mir schon wieder gedanken... So ein komplett frei schwebender Plattenteller, das könnte mir gefallen
SGibbi
Gesperrt
#26 erstellt: 14. Okt 2008, 20:44

WalkSightseeing schrieb:

Ich mache mir schon wieder gedanken... So ein komplett frei schwebender Plattenteller, das könnte mir gefallen


Ich erinnere mich an ein Party, wo wir den Plattenspieler in der Badewanne schwimmend gelagert hatten

Die Entkopplung war nicht zu überbieten, es war halt etwas umständlich mit der Plastikkiste und so, und einen TÜV Prüfer hatten wir vorsichtshalber auch nicht geladen.

Also was ich noch nachtragen wollte, Temperaturen, sofern sie die einigen 10 Grad überschreiten, welche man einfachst mit einem billigen Digitalthermometer messen kann, heiße Röhren, Sockel, Trafos usw. kann man vorzüglich mit Thermocolor Farben oder -Stickern messen. Leider darf ich hier kein Angebot machen.

Als Faustformel gilt, der Glaskolben darf an keiner Stelle mehr als 250 Celsiusgrade aufweisen, für den Sockel gibt es abweichende Vorschriften. Besonders Glassockel sind gefährdet, damit die Metall-Glas-Durchführung nicht undicht wird. Genaue Details mußt Du dem Datenblatt der Röhre entnehmen. Es gibt nicht nur mechanische Fehler, etwa, daß das Glas schmilzt, sondern auch elektrische Probleme, etwa durch Rückheizung des Steuergitters und folgende thermische
Emission. Das Problem wird leider viel zu oft unterschätzt.
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