Kann ich eine 6n2p gegen eine ecc85 tauschen?

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OttoFlott
Neuling
#1 erstellt: 23. Jan 2009, 06:00
Hallo!
Dummerweise ist mir heute in meinem Verstärker die Vorstufenröhre "6n2p" kaputtgegangen.
Hatte noch eine "ecc85" die mir als Vorstufenröhre bekannt ist und diese mal eingesteckt.
Höre nun schon den ganzen Abend und für mich klingt das eigentlich nicht anders.

Kann man das so lassen?
audiosix
Stammgast
#2 erstellt: 23. Jan 2009, 10:13
Die 6N2P entspricht fast der ECC83. Eine 85 dafür ist suboptimal.

Reinhard
sidolf
Inventar
#3 erstellt: 23. Jan 2009, 16:10

audiosix schrieb:
Die 6N2P entspricht fast der ECC83. Eine 85 dafür ist suboptimal.

Reinhard


Hallo Reinhard,

wie geht das, die ECC83 hat doch eine ganz andere Heizungsbeschaltung als ne' ECC85. Ich kenne allerdings die 6N2P überhaupt nicht.

Beste Grüße
OttoFlott
Neuling
#4 erstellt: 23. Jan 2009, 16:30
Warum läuft die ECC85 dann?
Tucca
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 23. Jan 2009, 18:30
Hallo und Tach zusammen!
Habe gerade mal die Datenblätter der Röhren verglichen.
Die Belegung beider Röhren ist identisch. Intern sieht man jedoch, daß die Heizungswicklungen der 6n2p parallel geschaltet sind, die der ecc85 jedoch in Reihe. Dennoch ist der Verbrauch der 6n2p bei gleicher Heizspannung (6,3v)geringer. Bei der ecc83 befindet sich an pin9 die Heizungsmitte, bei den beiden anderen Röhren ist hier ein Schirmgitteranschluß.
R. zur Linde schreibt in einem seiner Bücher, das der Austausch einer ecc83 gegen eine ecc85 problemlos möglich ist. Ich denke, das bezieht sich wohl eher grob betrachtet auf die Röhrendaten und nicht auf die Sockelbelegung, wie gesagt, pin9.
Ob das Ganze so nun optimal läuft, kann man so aus der Ferne und ohne genauere Betrachtung nicht sagen. Jedoch habe ich den Eindruck, das es keinen groben Fehler gibt, denn sonst hätte es mit Sicherheit eine Fehlfunktion gegeben und das klagliche Geschehen wäre auffällig daneben.
Ich denke, Du hattest Glück, daß Du eine 6n2p und keine ecc83 in Deiner Schaltung hast, das hätte mit Sicherheit beim Tausch ohne Änderung der Heizungsbelegung Probleme gegeben.

Gruß
Michael
I.Q
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 23. Jan 2009, 22:57
Hallo

Ich betreibe meinen Audioromy FU13 mit der ECC85 als auch mit der 6n2p. Funktioniert bei mir ohne Probleme. Mir gefällt aber die ECC85 am besten.
WenigWatt
Stammgast
#7 erstellt: 23. Jan 2009, 23:37
Hallo,
würde gerne wissen, wo R.zur Linde das schreibt. Die ECC85 entspricht abgesehen von der Pinbelegung und dem Schirm zwischen den Systemen der ECC81 und nicht der ECC83.
Gruß Micha.
Tucca
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 24. Jan 2009, 01:45
Guten Abend, hallo Micha!
Wo?
R. zur Linde: Audio- und Gitarrenschaltungen mit Röhren, ISBN 3-921608-69-4, 2. Auflage, Seite 281, Röhrendaten: zur ecc83.

Gruß
Michael
rorenoren
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 24. Jan 2009, 01:46
Moin,

er schreibt das in "Audio und Gitarrenschaltungen mit Röhren".

Ist natürlich ein Druckfehler.

ECC85, ECC88 und die 6N1P bis 6N3P3P Typen haben eine 6,3V Heizung an Pin 4 und 5.

Pin 9 ist der Schirm zwischen den Systemen.

ECC81,82,83 haben an Pin 4 und 5 12,6V Heizung.

An Pin 9 liegt die Verbindung beider Heizfäden.
(Heizfaden Mitte)

Werden Pin 4 und 5 verbunden, kann zwischen dieser Verbindung und Pin 9 mit 6,3V geheizt werden.

Die 6N Reihe entspricht grob den ECC81-83, hat aber eben die andere Heizungsbelegung.

Die ECC85 funktioniert deshalb, ist aber nicht exakt passend.

Die grobe Richtung passt zwar, aber es ist je nach Schaltung möglich, dass etwas kaputtgeht.
(Überlastung)

Im Normalfall funktioniert so ein Tuberolling aber einigermassen.

Man sollte dabei wissen, was man tut.

Es sollten nach Möglichkeit immer nur die Originalröhrentypen oder wirkliche Äquivalenzen eingesetzt werden.

Gruss, Jens

Edit:

genau!


[Beitrag von rorenoren am 24. Jan 2009, 01:47 bearbeitet]
Tucca
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 24. Jan 2009, 02:05
Hallo und guten Abend zusammen!
Herzlichen Dank, Jens, daß Du in deinem Beitrag noch einmal das zum Ausdruck bringst, was in meinem Beitrag (Nr5) wohl nicht deutlich genug rübergekommen ist.
Das die Schaltung nach einem Tausch zwar funktioniert, aber wohl nicht hundertprozentig, sollte bei differenten Röhrendaten einleuchtend sein.

Gruß und guts Nächtle
Michael
WenigWatt
Stammgast
#11 erstellt: 24. Jan 2009, 02:24
Hallo,
danke für die Information,wird natürlich ein Flüchtigkeitsfehler sein. Hab das Buch auch schon lange, aber das fiel mir noch nicht auf.
Gruß Micha
OttoFlott
Neuling
#12 erstellt: 24. Jan 2009, 07:12
Hmmm, danke erstmal:

Aber verwirrend hier!
Kann ich die jetzt drin lassen oder net?
Ich hör da keinen Unterschied!
rorenoren
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 24. Jan 2009, 09:42
Moin Otto,

besorge dir die Originalröhren.

Die kosten nicht viel.
(russische)

Mit der ECC85 hast du zumindest nicht die richtigen Daten.

Es funktioniert ja scheinbar störungsfrei.

Bis zum Eintreffen der neuen Röhren (ich würde, wenn je Kanal eine ist, beide tauschen)kannst du den Verstärker ja so benutzen.

Die 6N2P entspricht ungefähr der ECC83, bis auf die Heizung, wie Reinhard schon schrieb.

Die ECC85 ist eigentlich eine HF- Röhre (UKW) und für NF- Zwecke nicht gebaut.

Sie kann nur "auch NF", wie fast jede Röhre, aber eben nur "auch".

D.h. ihre Eigenschaften wie Mikrofonie, Brummen (AC Heizung)und Rauschen sind nicht auf den NF- Einsatz hin optimiert.

Dass manche Leute sie als NF- Röhre einsetzen hängt evtl. damit zusammen, dass aktuelle Röhren oft "Kompromisse" aus verschiedenen Röhren sind.

So wird oft nur eine Sorte Anoden für verschiedene Typen hergestellt
und der restliche Charakter wird durch das Gitter und andere konstruktive Massnahmen eingestellt.
(natürlich nicht 100% ig nach Spezifikation)

Die Rausch- und Mikrofonieeigenschaften liegen evtl. deshalb nahe beieinander.
(im Falle der ECC85 evtl. besser als original?)

Die Verstärkung, bzw. das µ ist bei der ECC85 niedriger als bei der 6N2P (ECC83)
(µ100 (6N1P) zu µ57 (ECC85))

Durch die Gegenkopplung deines Verstärkers fällt das evtl. nicht so auf.

Wenn die Röhre in der Phasenumkehrstufe sitzt (PP), kann auch eine Unsymmetrie entstehen.
(= Verzerrungen)

Also erstmal so hören, aber auf ungewöhnliche Geräusche achten.

Unbedingt schnell neue Röhren besorgen.

Ohne Gewähr für Richtigkeit!

Gruss, Jens
EL156
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 24. Jan 2009, 22:40

rorenoren schrieb:
Die ECC85 ist eigentlich eine HF- Röhre (UKW) und für NF- Zwecke nicht gebaut. Sie kann nur "auch NF", wie fast jede Röhre, aber eben nur "auch". D.h. ihre Eigenschaften wie Mikrofonie, Brummen (AC Heizung)und Rauschen sind nicht auf den NF- Einsatz hin optimiert.

Dass manche Leute sie als NF- Röhre einsetzen hängt evtl. damit zusammen, dass aktuelle Röhren oft "Kompromisse" aus verschiedenen Röhren sind.
Gruss, Jens


Hallo Jens,

wenn du zu "manchen Leuten" auch den Röhrenhersteller G.E.C. zählen solltest, dann wirst du bei General Electric (immerhin Konstrukteur und Hersteller der KT66 und KT88) die Empfehlung mitnehmen können, in seinem "912-Plus" (Standard mit EF86, ECC81, 2 x EL84) die ursprüngliche ECC81 ohne Schaltungsänderung - bis auf die Heizung - durch eine ECC85 zu ersetzen.

Quelle: G.E.C., Audio Frequency Amplifier Design, 1957, Reprint, ISBN 1-882580-05-2

Dieses Buch kann ich nur wärmstens empfehlen!

Um sich überhaupt auf die kurze Schnelle über Doppeltrioden zu informieren, ist es sicherlich angebracht, einmal einen kurzen Blick über die unten platzierte Tabelle schweifen zu lassen, wenn sie denn nicht schon bei Jogi eingesehen wurde.

MfG Kurt

http://www.schenk-au...150108_Version_5.gif
rorenoren
Hat sich gelöscht
#15 erstellt: 25. Jan 2009, 01:09
Moin Kurt,

die ECC85 war sozusagen der Nachfolger der ECC81.


Insofern ist es kaum verwunderlich, dass es da Empfehlungen gibt.

Mir ist die ECC81 allerdings in NF Schaltungen lieber als die ECC85.

Die 6N2P ist aber eben etwas anders als die ECC85 und daher bestenfalls ein Notersatz.

Ob die Schaltung damit klarkommt, ist eine andere Sache.

Röhren mit gleichen Sockelschaltungen lassen sich oft problemlos untereinander tauschen.



Gruss, Jens
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