Stromberg Carlson Stereo 8 Röhrenverstärker

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caster1956
Neuling

#1 erstellt: 07. Mai 2010, 20:38

Hallo,
als Besitzer obigen HiFi Verstärkers möchte ich eine Frage stellen (bin blutiger Laie!):
woran liegt es (nach Eurer Erfahrung), wenn ein Verstärker nicht schlagartig schlechter klingt, sondern erst kaum hörbar , dann jedoch offensichtlich immer unsauberer und kratziger klingt, in einem Zeitraum von ca. 8-10 Betriebsstunden? Das gesamte Frequenzband ist betroffen und auch beide Kanäle.
Die vier seltenen Endstufenröhren 7355 habe ich vor einem Jahr gegen ein neues, eingemessenes Quad von GE getauscht, weil ich auf einem Kanal leichte Unsauberkeiten festgestellt hatte.
Weiterhin neu gekommen sind ein Pärchen 7199 (die originalen Stromberg getauscht gegen ein Pärchen Sovtek).
Der Verstärker hat jetzt ein Jahr lang so bestückt hervorragend gespielt. Angesteuert wird er von einem Yamaha Vorverstärker, d.h. die Lautstärkeregler des Röhrenverstärkers (li. / re. und Master) waren konstant auf Level 7 von 8 gestellt, ohne jegliches Humm oder Brumm, einfach nur schön...
Vor zwei Wochen hörte ich leichte Aussetzer im Tiefenbereich auf dem linken Kanal, dann war alles wieder unauffällig (dachte erst an das TA-System vom Plattenspieler...) Heute dann nach ca. 30 Min. Betrieb ging das Kratzen los. Im "Leerlauf" macht er aber weiterhin keine Geräusche.
Die Vorstufenröhren sind ein altes Telefunken-Quad ECC83 (7025) mit Raute am Boden. Da die kaum durch gleichwertiges zu ersetzen sind, und die Röhren sauber aussehen und nicht verbrannt, liess ich die drin. Ich säuberte lediglich die angelaufenen pins.
Ob die jetzt fällig sind? Wäre schade...
Ich hatte dran gedacht, die Telefunken Röhren mal durchmessen zu lassen. Leider kenne ich niemanden hier in Braunschweig, der noch ein Röhrentestgerät hat.
Welche ECC83 soll ich als Ersatz kaufen, falls nötig?
Vielen Dank für Eure Ratschläge / Hinweise.
Gruß
Michael

PS: Nachtrag: der linke Kanal klingt doch noch etwas besser als der rechte Kanal, dieser grunzt doch ziemlich vor sich hin. Übrigens habe ich an den ungeregelten Tape-Ausgang vom Stromberg noch einen "normalen" Onkyo-Verstärker laufen - der läuft mit separaten Lautsprechern leise mit - ich mag diese Art Raumklang...dieser klingt nach wie vor sauber. Damit ist mein Yamaha-Vorverstärker als Fehlerquelle ausgeschlossen...

[Beitrag von caster1956 am 07. Mai 2010, 21:11 bearbeitet]

Tulpenknicker
Inventar

#2 erstellt: 07. Mai 2010, 21:09

Hallo Michael,

willkommen im Forum!

Bevor man die Röhren verdächtig: Das Gerät ist schon ziemlich alt, wurde es schon mal überholt? Es kann gut sein, daß Bauteile wie zum Beispiel die Kondensatoren nach all den Jahren langsam ihr Leben aushauchen, ist aber nur einen Vermutung....

Man muss keine NOS Telefunkenröhren kaufen, Röhren aus aktueller Produktion kann man auch benutzen, schlechter klingen tut der Verstärker dadurch nicht

Gruß,

Nils

caster1956
Neuling

#3 erstellt: 07. Mai 2010, 21:19

hallo Nils,
danke für Deine Antwort!
"Angeblich" wurde der Stromberg in den 90er Jahren durchgecheckt, danach nicht mehr benutzt. Belege gibt es keine. Als echter Amerikaner läuft er bei mir übrigens am Umspanner mit 110V.
In Sachen Kondensatoren: ich dachte wenn die austrocknen, macht es "quietsch" oder was immer und dann ist Schicht im Schacht? So geschehen bei meinem Grundig R45 Receiver. Übrigens hatte die Fachwerkstatt vor rund zehn Jahren grosse Probleme, gleichwertigen Ersatz ranzuschaffen.
Hat sich die Situation da mittlerweile verbessert (typische Frage eines Zweckoptimisten...)?

Tulpenknicker
Inventar

#4 erstellt: 08. Mai 2010, 10:31

Ablebende Kondensatoren können viele verschieden interessante Geräusche von sich geben, daß weiß ich aus meiner Erfahrung mit Audioverstärkern...;)

Was genau meinst Du mit "gleichwertigen Ersatz beschaffen"?

caster1956
Neuling

#5 erstellt: 08. Mai 2010, 14:23

die Radiowerkstatt teilte mir damals mit, dass es gute und nicht so gute Kondensatoren gibt (ist das Innenleben nicht feucht?, ging es da ums Papier / Material - ich weiß nicht mehr, ist zu lange her).
Zumindestens soll Grundig beim R45 nur Teile "vom Feinsten" verwendet haben, und daher kam dann die Aussage, die ich hier wiederholt habe von wegen "Gleichwertiger Ersatz". Ich meinte damit nicht technische Werte, sondern die Qualität.

Meine Vorstufenröhren sind OK, denke ich. Ich konnte durch hin-und her-stecken der vier Röhren keine Klangveränderung erreichen, sprich der gruselig klingende Kanal war immer der rechte, egal welche Vorstufenröhren dranhingen.

Rückrüsten der anderen Röhren (man schmeisst ja nix weg...), brachte auch keine Veränderung.

Ich werde das Gerät einem altgedienten Radiotechniker im Ruhestand zur Überarbeitung bringen und zwischenzeitlich meinen Grundig R45 re-aktivieren.

Es gibt Schlimmeres...

Gruß

Tulpenknicker
Inventar

#6 erstellt: 08. Mai 2010, 18:12

caster1956 schrieb:

Elkos sind "feucht" daher könnten diese Gebilde mit der Zeit auch austrocknen, je heisser die Umgebung desto schneller. Früher gab es Ölpapierkondesatoren, die gelten bei manchen "Experten" als das Nonplusultra in Sache Qualität. Dies ist schlichtweg Unsinn, sie sind technisch betrachtet den heutigen Elkos in vielerlei Hinsicht unterlegen, sonst würden sie heute noch hergestellt werden, ich persönlich würde bei der technischen Überholung von Geräten auf Qualitätsprodukte aus aktueller Produktion zurückgreifen, insofern das Gerät täglich benutzt werden soll.

Wer sehr alte Gerät originalgetreu restaurieren will (Sammlerobjekt für die Vitrine) und es nur zu besonderen Anlässen einschaltet greift natürlich auf Ölpapierkondensatoren zurück, diese werden aber heute nicht mehr, aus oben genannten Gründen, hergestellt weshalb man eigentlich fast nur noch überlagerte Ware bekommt. Im Gegensatz zu Röhren altern diese Bauteile auch wenn sie nicht benutzt werden.

Deshalb kann es auch gut sein, daß diese alten Bauteile bereits kaputt eingebaut werden ohne vorher auch nur ansatzweise benutzt worden zu sein.

Die Idee mit dem Radiotechniker ist gut, die "Jungen" Techniker kenne die Röhrentechnik meistens nur noch vom Hörensagen.

Gruß,

Nils

[Beitrag von Tulpenknicker am 08. Mai 2010, 18:13 bearbeitet]

GorgTech
Hat sich gelöscht

#7 erstellt: 08. Mai 2010, 18:31

Tulpenknicker schrieb:

Die Idee mit dem Radiotechniker ist gut, die "Jungen" Techniker kenne die Röhrentechnik meistens nur noch vom Hörensagen.

Gruß,

Nils

Hallo,

vorausgesetzt sie sind zu mehr in der Lage als nur ein Gerät aufzuschrauben und eine Platine zu wechseln..

Gruß,

Georg

Tulpenknicker
Inventar

#8 erstellt: 08. Mai 2010, 19:37

Treu nach dem Motto "Ihr müsst verstehen warum es nicht geht, tauscht es einfach aus und repariert es zu völlig überzogenen Preisen"