Röhrenendstufe+Aktive Weiche

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pcmurx
Stammgast
#1 erstellt: 12. Jun 2010, 15:31
Hallo zusammen,

ich stehe demnächst vor der Frage:Röhre oder Transistor?

Da ich mir die Behringer DCX2496 Aktive Frequenzweiche zulegen wollte, habe ich jetzt hier die Frage: Macht es Sinn damit eine Röhrenendstufe zu füttern?

Ich habe am Montag die Chance einen Dynavox Vr70E-2 an meinen LS zu hören. Die Boxen sind hier zweitrangig, da eh bald neue kommen ( FAST oder rein Breitband), ist halt vom Verstärker abhängig wofür ich mich entscheide.

Rein technisch ist das ja kein Problem die Röhrenendstufe an die Behringer zu hängen, oder? Ich würde mir selber XLR->Cinch löten.

Der "Röhrenklang" reizt mich halt doch. Mal schaun wie der Hörtest ausfällt. Ich höre eigentlich querbeet also Rock, Pop, Electro, DnB aber eben auch Klassik. Viele meinen ja immer Röhren taugen nichts für elektronische Musik usw...


Wären folgende Kombis sinnvoll bzw machbar:

Quelle->Dynavox TPR-1->Behringer> 2* Dynavox VR70E-2( 1 für die Breitbänder 1 für die Bässe)


Quelle->Dynavox TPR-1->Behringer->1 Dynavox VR70E-2,1 KME 240S Studioendstufe ( Dynavox für die BB, KME für Bass)


Muss jetzt nicht der Dynavox sein, kann auch ein Destiny sein oder so halt nicht soooo teuer. Ich wollte eigentlich nicht mehr als 1,5k€ für die Verstärkertechnik ausgeben.

Wenn ich die Boxen jetzt über den Behringer via Auto-Align Funktion einmesse um Raummoden usw über den Equalizer auszublenden, versucht der Equalizer dann nicht sozusagen den "Röhrenklang" auszubügeln?


Gruß, Stefan
rorenoren
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 12. Jun 2010, 19:31
Moin,

"den Röhrenklang" gibt es nicht.

Röhrenverstärker können klingen wie Transistorverstärker.
(und andersherum)

"Der Röhrenklang" ist ein Vorurteil, das sich hartnäckig hält.

Es gibt Röhrenverstärker, die wärmer und weicher klingen als "übliche Verstärker".

Das sind aber meist die, die für spezielle "HiFi" Freunde gebaut sind, oder nicht viel taugen, je nachdem, was man erwartet.

Röhrenverstärker können kritisch auf die Impedanzschwankungen der Lautsprecher reagieren, müssen es aber nicht.

Durch den oft geringen Dämpfungsfaktor können die Lautsprecher besonders im Tieftonbereich "tun was sie wollen", werden also nur wenig bedämpft.

Wenn du Breitbänder mit zusätzlichen Tieftönern verwendest, würde ich zunächst einmal nur den Breitbänder mit Röhren befeuern.

Beim Tieftöner ist das herausgeworfenes Geld.

Abhängig ist das natürlich von der Art der Lautsprecher.

Ein Subwoofer im Bassreflexgehäuse und mit schwerer Membran wird bei Röhrenbetrieb möglicherweise mehr blubbern. als präzise Bässe produzieren.

Ein Basshorh mit hart aufgehängter Membran könnte durch die Röhre gewinnen.

Der Breitbänder dürfte auch ohne grosse Bedämpfung (niedriger Dämpfungsfaktor des Verstärkers)funktionieren.

Meist decken Breitbänder in solchen Kombinationen den Tieftonbereich nur bis etwa 100 Hertz hinunter ab, oder noch weniger.

Da ist der Dämpfungsfaktor unwichtig, zumal die Membran leicht sein dürfte.

Die Behringer Weiche kannst du natürlich verwenden und damit die Chassis auf einen halbwegs linearen Frequenzgang am Hörplatz bringen.

Je nach Breitbänder mag das erforderlich sein oder überflüssig.

Ich persönlich mag es simpel und ohne viel "Gedöns" im Signalweg.

Für Mittel- Hochton könnte sogar der Dynavox ganz gut funktionieren.

Bei gutem Wirkungsgrad des Breitbänders könnte sogar eine Eintaktendstufe ausreichen.

Mit z.B. einer KT88 sind gute 10 Watt Sinus möglich.
(eher mehr, aber die bestimmt)

Vielleicht reizt dich ja auch ein Bausatz, dann bist du nicht auf die Chinesen angewiesen.
(ausser beim Behringer)


Im Tiefton ist mehr Leistung nötig.

Da Feinheiten der Wiedergabe, wie Räumlichkeit, Stimen und Natürlichkeit der Abbildung grösstenteils im Hoch- Mitteltonbereich liegen, spielt die Qualität des Tieftonverstärkers eine untergeordnete Rolle.
(innerhalb vernünftiger Grenzen natürlich)

Da tut es dann jeder ordentliche Transistorverstärker.

Röhre (am besten Eintakt/Singleended) halte ich für eine vielversprechende Variante.

Aber du kannst ja mal schreiben, was für Lautsprecher das sind und was damit wie laut beschallt werden soll.

Gruss, Jens


[Beitrag von rorenoren am 12. Jun 2010, 19:31 bearbeitet]
pcmurx
Stammgast
#3 erstellt: 12. Jun 2010, 20:52
Hi Jens,

erstmal vielen, vielen Dank für deine Tipps und Erfahrungen.

Ich denke ich werde auf die "Hybrid-Kombi" setzen. Der Bass bekommt die KME Endstufe, damit ordentlich Power da ist und die Breitbänder eine Röhre. Montag bin ich bei SpectrumAudio und höre mir das mal an.

Lautsprecherseitig habe ich etwas Richtung Audio Nirvana/Supravox/TangBand im Kopf. Also Wirkungsgradstark. Von Verstärkerbausätzen bin ich nicht sonderlich angetan (bisher) aber wenn du da ne gute Idee hast, wäre auch das eine Möglichkeit. Grundlegende E-Technik Kenntnisse habe ich, ansonsten gibt es ausgebildete Elektriker in meinem Bekanntenkreis, die mir da helfen. Messequipment ist vorhanden.

Vielleicht ist ein kleinerer Breitbänder mit 2 RiPolen als Unterstützung praktisch. Irgendwas in der Art dachte ich. Ich werde mir jedenfalls erstmal die Dynavox anhören und was Herr Vollstädt sonst noch so auf Lager hat und dann entscheiden.

Sollte die Röhre nichts sein gibts die Behringer mit 2 KME Enstufen dran. Also alles Studiotechnik. Sollte ja klanglich einem "normalen" Verstärker überlegen sein, da nicht gesoundet, oder?

Alternativvorschläge? Ich glaube nämlich dass man mit einer Aktivweiche einen besseren Klang hinbekommt als mit einer anderen Endstufe.

NACHTRAG:

Der Raum ist so ca 15-20qm groß. Maximalpegel würde ich mal auf 95-100dB schätzen. Ich ziehe allerdings bald in ein anders Zimmer, Dachgeschoss mit Schrägen, Rigipswänden und Balken, Fußboden- und Wandheizung, Ecken und nach hinten unter der Decke eine Art Nische. Das sind also nicht soo tolle akustische Bedingungen. Deswegen will ich das ja auch mit der Behringer halbwegs in den Griff bekommen. Der Raum ist auch nicht durch Teppiche oÄ bedämpft.

Gruß, Stefan


[Beitrag von pcmurx am 12. Jun 2010, 21:24 bearbeitet]
Jeck-G
Inventar
#4 erstellt: 13. Jun 2010, 08:46

Quelle->Dynavox TPR-1->Behringer->1 Dynavox VR70E-2,1 KME 240S Studioendstufe ( Dynavox für die BB, KME für Bass)
Das wäre die einzig vernünftige Methode, wenn man getrennte Wege fahren kann und einen Röhrenverstärker haben möchte. Wobei den TPR-1 kann man getrost durch ein einfaches Mischpult (selbst Behringer ist da haushoch überlegen und das will bei Mischpulten/Vorverstärkern was heißen) ersetzen, falls noch nicht gekauft.


Sollte die Röhre nichts sein gibts die Behringer mit 2 KME Enstufen dran. Also alles Studiotechnik. Sollte ja klanglich einem "normalen" Verstärker überlegen sein, da nicht gesoundet, oder?
Kann man so sagen, die Dinger sind sehr neutral. Wobei es auch HiFi-Endstufen gibt, die kaum gesoundet sind. Aber bei HiFi gibt es für den Preis überhaupt nichts Vergleichbares (was im Vergleich Profi <-> Consumer eigentlich eh meist der Fall ist).

Falls Du die 240S für den Preis beim großem T noch bekommen solltest: Für das Geld wirst Du so schnell nichts Vergleichbares bekommen (anscheinend Abverkauf), auch von der Qualität her, der normale Preis ist sonst das Anderthalbfache.


Das sind also nicht soo tolle akustische Bedingungen. Deswegen will ich das ja auch mit der Behringer halbwegs in den Griff bekommen. Der Raum ist auch nicht durch Teppiche oÄ bedämpft.
Der Controller wird die Fehler z.B. durch mangelnde Raumbedämpfung nicht ausgleichen können. Ein Ersatz für halbwegs gescheite Raumakustik ist kein Controller und wird auch keiner sein...
pcmurx
Stammgast
#5 erstellt: 13. Jun 2010, 09:19
Ich habe momentan noch einen Panasonic SA-XR 55, die neue Technik kommt in einem Monat oder so.

Klar wird der Behringer nichts an der Dämpfung ändern, das erwarte ich auch nicht. Ich werde mal schaun, was der so bringt und wie sich der Klang dadurch verbessert. Die LS kommen wahrscheinlich eh auf Rollen, da das Zimmer nicht so groß ist. Da kann ich sie beiseite Stellen wenn ich die nicht brauche.

Wieso ein Mischpult als VV?
Ich kann damit einigermaßen umgehen (Tontechnik-Kurs in der Schule für zwei Tage).
Das bringt mir bei einer 2-Kanal-Quelle eh wenig, oder?
Mal von Lautstärkeregelung und den Equalizer-mäßigen Funktionen abgesehen.
Als Mischpult hatten wir damals Mackie. Ist aber vollkommen überdimensioniert als VV, ich sehe mich mal um.

Wahrscheinlich dient als Quelle ein HTPC oÄ. Dann über einen Beresford 7510 weiter.

Wenn es die KME nicht mehr gibt, dann nehme ich die PAS, ich brauche ja nur eine Endstufe, die darf auch etwas teurer sein.

Rein von den Technischen Daten sind für mich die Supravox Breitbänder interessant. Sehr geringe bewegte Masse und guter Frequenzgang ab ca 150Hz.

Habt ihr sonstige Vorschläge?

Gruß, Stefan
pcmurx
Stammgast
#6 erstellt: 13. Jun 2010, 18:32
Soo ich habe mal ein wenig nachgeforscht und bin nun auf folgendes Setup gekommen:

Die Auflistung erfolgt nach der Schaltungsreihenfolge:

BEHRINGER ULTRAMATCH PRO SRC 2496->DAC
YAMAHA MG 124 C-> Mischpult
BEHRINGER DCX2496 ULTRADRIVE PRO->Aktive Frequenzweiche
KME SPA 240S-> Endstufe->Bass
DYNAVOX VR70E-2-> Endstufe->Breitbänder

Ist das so in Ordnung? Verbesserungsvorschläge?


Dazu kommen noch:
Behringer EMC8000 Kondensatormikrofon fürs Einmessen.
THON Rack 12HE
Cordial Kabel
evtl Beyerdynamic DT-770Pro Kopfhörer

Damit sind wir bei ca 1900€

Hier mal ein Konkurrenzsetup aus dem Consumer Bereich:

Rotel RC-1550 Vorstufe 650€
Behringer DCX 2496 280€ ( ja ich weiß, ist PA, will ich aber haben, Ziel ist ja ein Aktives System)
Beresford TC7510 DAC 160,00€
Rotel RB 1510 Endstufe 499€
Dynavox VR70E-2 435€
Kabel+Sonstiges Material 200€
Beyerdynamic DT-770 Pro 150€

Summe: 2374€

Frage: Was hat das Potenzial besser zu klingen? Wird HiFi hier der Studiotechnik den Ar*** aufreißen? Mal von der Mehrleistung und Stabilität der Studiotechnik abgesehen?

Gruß, Stefan
pcmurx
Stammgast
#7 erstellt: 14. Jun 2010, 21:20
Sorry dass ihr euch hier quasi umsonst bemüht habt.

Ich war heute bei SpectrumAudio und werde mir wohl 2 Aktive Dipol FAST bauen, als aktive Lösung werde ich 2 Hypex AS2.100 in ein eigenes Gehäuse bauen. Macht mehr Sinn als sich mit den unterschiedlichen Einganspegeln der Studiolösungen herumzuschlagen. Als Vorstufe dient ein Beresford Caiman oder so. Außerdem muss ich ja die ganzen zusätzlichen Features bei der Studiotechnik bezhalen, die ich garnicht brauche.

Gruß, Stefan
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