Problem bei Umstellung auf Gleichstromheizung

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WSU
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 13. Aug 2010, 16:12
Hallo zusammen,

ich habe die Heizung der Vorröhren (6SN7, 6SL7) meines KT88 Verstärkers von Wechselstrom auf Gleichstrom umgestellt.

Hierzu habe ich einen 9V Trafo und eine LM 350 Schaltung (modifizierte LM317 Reglerplatine vom Laden mit dem großen C) verwendet. Der LM 350 hat keine direkte Verbindung zum Gehäuse (mittels Silikonscheibe am Gehäuse befestigt).

Die Symmetrierung der Wechselstromheizung mit 100Ohm Widerständen habe ich entfernt.

Wenn ich nun das Heizungsminus (direkt am Ausgang der Reglerplatine) mit der zentralen Gehäusemasse verbinde, kann ich keine entsprechende Spannung einstellen. Egal wie ich drehe, die Spannung bleibt bei etwa 2,7 Volt (Strippen des Multimeters jeweils verbunden mit + und - am Ausgang des Reglers).

Wenn ich die Verbindung des Heizungsminus von der Gehäusemasse trenne, kann ich ohne Probleme 6,3V einstellen (Strippen des Multimeters jeweils verbunden mit + und - am Ausgang des Reglers).

Weiß jemand von Euch, wo ich da einen Fehler mache ? Oder ist hier ggf. gar keine Verbindung zwischen Heizungsminus und Gehäusemasse nötig ? Bei meinem Laienwissen auch möglich, dass ich ggf die falschen Meßpunkte nehme ?

Danke Euch
Wolfgang
Justfun
Inventar
#2 erstellt: 13. Aug 2010, 16:43
Hallo,

Wenn ich nun das Heizungsminus (direkt am Ausgang der Reglerplatine) mit der zentralen Gehäusemasse verbinde, kann ich keine entsprechende Spannung einstellen


Der Regler hat 3 Pins, in / out / adjust.
Alle 3 Pins gehören nicht direkt auf Masse.
Adjust ist über einen Poti, der zum Spannung einstellen, mit Masse verbunden.

Deine 6,3V Masse nimmst du am Minus des Gleichrichters ab oder dort wo der Poti auf Masse liegt.


Gruß
Manfred


[Beitrag von Justfun am 13. Aug 2010, 16:44 bearbeitet]
WSU
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 13. Aug 2010, 17:17
Hallo Manfred,

danke Dir für die schnelle Antwort !!

Vielleicht noch zur Info für andere, die sich eine Umstellung überlegen: es brummt weiterhin genauso leise vor sich hin (mit dem Ohr am Lautsprecher). Gleichstromheizung allein hilft also auch nicht immer.

Grüße

Wolfgang
Justfun
Inventar
#4 erstellt: 13. Aug 2010, 20:19
Hallo Wolfgang,

es brummt weiterhin genauso leise vor sich hin

Das Brummen kann sonst wo herkommen, allerdings besteht die Chance, dass es doch hilft, wenn die Heizung Massebezug bekommt.

Gruß
Manfred
tubehead
Stammgast
#5 erstellt: 13. Aug 2010, 22:43
Hallo Wolfgang,

wie sind denn Trafos und Übertrager angeordnet bzw. was für Trafos und Übertrager verwendest Du ?

Gruß
Peter
WSU
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 13. Aug 2010, 23:02
Hallo Peter,

der Trafo sitzt ziemlich nah an den Vorröhren (siehe Bild anbei, links der Trafo, dahinter die Übertrager).

http://s3.directupload.net/file/d/2250/zusji4km_jpg.htm

Kann es sein, dass der Strörungen einstreut ?

Grüße

Wolfgang
Justfun
Inventar
#7 erstellt: 13. Aug 2010, 23:44
Hallo,
der Netztrafo sitzt ja weit genug weg von den AÜ, da sollte nichts einstreuen.
Evtl. nicht so toll verdrahtet oder schlecht geschirmte Signalleitung.

Wie auch immer, die Heizwendel sollte nicht in der Luft hängen.

Gruß
Manfred
tubehead
Stammgast
#8 erstellt: 14. Aug 2010, 11:24
Hallo Wolfgang,

wie Manfred schon sagte sieht es zumindest so aus als ob der Netztrafo weit genug weg ist - allerdings hab ichs mal bei einer Leak TL-10 getestet und da mußte sogar noch deutlich mehr Platz dazwischen bevor keine Einstreuung mehr hörbar war. Wenn aber in Deinem Fall das Brummen auf beiden Kanälen gleich ist dann kann man eine Einstreuung fast ausschließen.
Andere Möglichkeiten wären z.B. Eingangskabel, interne Netzleitung zum Netzschalter, nicht ausreichende Netzsiebung, andere interne Signalleitungen u.s.w. . Da hilft eigentlich nur nach und nach alles probieren.
Sind die Endröhren auch mit Gleichspannung geheizt ?

Gruß
Peter
rorenoren
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 14. Aug 2010, 14:59
Moin,

Gleichstromheizung is bei Endstufen überflüssig.
(gilt auch für die Treiberstufen)

Selten ist Symmetrieren notwendig.

Einseites Au Masse Legen ist aber als Minimum unbedingt erforderlich.
(auch bei DC, es sei denn, dioe Heizung ist hochgelegt, aber auch da muss ein Massebezug hergestellt werden)

Ausbnahme sind Geräte mit exotischen Röhren oder hoher Ufk Spannung.

Bei mir brummt keine Endstufe wegen der AC Heizung.
(auch sonst natürlich nicht)

Tritt das Brummen auc h auf, wenn die Eingänge kurzgeschlossen sind und keine Quelle angeschlossen ist?

Es gibt jede Menge Möglichkeiten, sich z.B. eine Brummschleife zu basteln.
(anderes Gerät mit Antennenanschluss oder anderer Erdung angeschlossen, Cinchbuchsen nicht isoliert befestigt usw.)

Da die Trafokappen rund sind, gehe ich mal davon aus, dass zumindest der Netztrafo einen Ringkern hat.

Dann sollte eine Einstreuung in die Übertrager ausgeschlossen werden können.

Diese Einstreuung hört man übrigens normalerweise auch ohne Röhren, bzw. schon vor dem Anheizen.

Röhren selbst sind recht unempfindlich gegen Streufelder von Trafos.

NF- Leitungen kommen da eher in Betracht.

Die Art des Brummens könnte übrigens wertvolle Hinweise liefern.
(sauberer 50/100Hz Brumm, Surren, Sirren....)


Gruss, Jens
tubehead
Stammgast
#10 erstellt: 14. Aug 2010, 16:21

rorenoren"]Moin,

Gleichstromheizung is bei Endstufen überflüssig.
(gilt auch für die Treiberstufen)

Gruss, Jens


Kommt auf die Röhre an - bei DHT (sofern möglich) macht es schon einen Unterschied. In diesem Falle hast Du natürlich recht da indirekt geheizt.

Gruß
Peter


[Beitrag von tubehead am 14. Aug 2010, 16:22 bearbeitet]
rorenoren
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 14. Aug 2010, 18:34
Moin Peter,

DHT (direct heated triodes/direktgeheizte Trioden) fallen für mich unter "exotische Röhren", aber Recht hast du natürlich, 2A3 und 300B sind nicht direkt exotisch.
(wobei es bei guter Symmetrierung auch hier (fast)brummfrei gehen kann)

Und: wow, wenn ich meinen Beitrag nochmal lese.... Schreibfehler!
(noch mehr als sonst)

Sorry!


Gruss, Jens
tubehead
Stammgast
#12 erstellt: 14. Aug 2010, 19:20
Hi Jens,

macht nix - wenn ich für jeden Schreibfehler 1 Euro bekommen hätte dann würd ich heut irgendwo in der Karibik sitzen und Fische zählen

Grüße
Peter
WSU
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 14. Aug 2010, 19:42
Hallo Jens,hallo Peter,

die Endröhren sind mit AC geheizt. Der leichte Brumm (eigentlich eher ein Surren) ist ca. 1m vorm Lausprecher wahrnehmbar) tritt auch ohne Anschluss einer Signalquelle auf.

Wie ihr geschrieben habt, werde ich das mal alles systematisch prüfen, um rauszufinden, wo es herkommt.

Meine erste Hoffnung war DC Heizung, die ja leider nichts gebracht hat.

Danke Euch

Wolfgang
Herby1958
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 14. Mai 2016, 10:20
Ich weiß, ich habe ein uraltes Thema ausgegraben. Leider habe ich jetzt auch das Problem mit dem LM350...

Was ist passiert: Platine aufgebaut, Trafo ran, Spannung eingestellt, Last ran (Röhre) und Spannung runter auf ca. 2,5V. Regler wird warm.

Meine Vermutung: Das Teil fängt an zu schwingen. Richtig! Oszi ran und es kommt eine verzerrte Sinusschwingung um die 30-50Hz...

100nF liegt direkt am Pin zu Masse - sollte also genau das unterdrücken...

Kann mir hier jemand helfen???
DB
Inventar
#15 erstellt: 14. Mai 2016, 10:59
Hallo,


Herby1958 (Beitrag #14) schrieb:
Kann mir hier jemand helfen???

ein Schaltplan wäre schon zumindest erforderlich, damit man eine Theorie wagen kann.


MfG
DB
Herby1958
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 14. Mai 2016, 11:29
Au ja, *sorry*, da hast Du natürlich Recht. Ich hänge mal das Layout ran. Der C liegt direkt vom "In" nach Masse auf der Leiterseite...

Schaltung: simpel... Grätzbrückke, 220µ, 100nF Keramik-C, LM350, 150 Ohm Widerstand zur Adj. und ein 4,7K zur Masse. Abschlußelko 47µ.

Heizung
DB
Inventar
#17 erstellt: 14. Mai 2016, 13:05
Welche Last?


MfG
DB
Herby1958
Ist häufiger hier
#18 erstellt: 14. Mai 2016, 15:00
1,4A (2xECL86).
Rolf_Meyer
Inventar
#19 erstellt: 14. Mai 2016, 20:38
Hallo Herby,

Wenn so ein Regler schwingt und mit 100nF gebändigt werden kann, dann tut der das hochfrequent.
Vermutlich ist Deine Trafowechselspannung zu gering und bricht bei Last total zusammen...ergo gibt es keinen Spannungsüberschuss, den so ein Linearregler jedoch zum Funktionieren braucht. Hier ist im Datenblatt nachzulesen, dass die gleichgerichtete Eingangsspannung bei dieser Belastung ca. 2,3V (Diagramm Dropout Voltage) über der benötigten Ausgangsspannung liegen muss...und zwar immer! Wenn die Eingangspannung diesen Wert (im negativen Durchlauf der Sinuskurve der Wechselspannung) unterschreitet, hast Du am Ausgang genau dort einen Spannungseinbruch...sprich Du erhältst einen verformten Sinus am Ausgang.
Wenn die Eingangsspannung grenzwertig ist, hilft eine (merkliche) Erhöhung der Siebkapazität vor dem Regler, sonst nur ein Trafo mit höherer Ausgangsspannung...

Gruß, Matthias


[Beitrag von Rolf_Meyer am 14. Mai 2016, 20:48 bearbeitet]
DB
Inventar
#20 erstellt: 14. Mai 2016, 22:30
220µF sind als Ladekondensator bei 1,4A viel zu wenig. Mit 1500 oder 2200µF wird das eher was.


MfG
DB
Rolf_Meyer
Inventar
#21 erstellt: 14. Mai 2016, 23:29
Hallo,

Nun, genau das was ich schrieb...

Wenn die Eingangsspannung grenzwertig ist, hilft eine (merkliche) Erhöhung der Siebkapazität vor dem Regler


Ich vermute mal die 9Vrms am Trafo...und da bedarf es mindestens 10mF (merkliche Erhöhung der Siebkapazität...) eines "low ESR / High Temperature" Elektrolyten, damit das auch in 5 Jahren noch stabil läuft...

Gruß, Matthias
Herby1958
Ist häufiger hier
#22 erstellt: 15. Mai 2016, 09:11
Danke für die Antworten!

Die Eingangspannung beträgt ca. 7V bei ca. 4A (Heizwicklung Anodentrafo). ich ging davon aus, daß nach der Gleichrichtung die Spannung um x1,4 höher ist. Damit hätte ich den Überschuss von den 2V laut Datenblatt. Ohne Last läßt sich das Teil ja auch bis 9V regeln.

Ich teste mal nachher mit einem 2200µ-Elko. Bericht folgt...

Edit:
Test negativ! Ich werde mich wohl von dieser Schaltung verabschieden. Mit 2200µ Ladeelko hatte ich Diesem nur noch 7,5 Volt ohne Last. Mit 1 Röhre testweise kam ich am Ausgang auf 3,8V. mehr ist nicht drin. Noch einen 4700µ parallel brachte nichts...

Danke für den Versuch...


[Beitrag von Herby1958 am 15. Mai 2016, 09:54 bearbeitet]
selbstbauen
Inventar
#23 erstellt: 15. Mai 2016, 11:00
Hallo,

dann lass das ganze Reglergedöns weg, Nimm nach der Brücke 10.000µF oder mehr, dann ein kleiner Widerstand (irgendwas um 0,5 Ohm, 10 Watt) und wieder 10.000µF. Und schon hast du eine wunderbare Gleichspannungsheizung, die dir auch mit den Jahren nicht wegläuft.

Gruß
sb
DB
Inventar
#24 erstellt: 15. Mai 2016, 11:07

Herby1958 (Beitrag #22) schrieb:

Edit:
Test negativ! Ich werde mich wohl von dieser Schaltung verabschieden. Mit 2200µ Ladeelko hatte ich Diesem nur noch 7,5 Volt ohne Last. Mit 1 Röhre testweise kam ich am Ausgang auf 3,8V. mehr ist nicht drin. Noch einen 4700µ parallel brachte nichts...

Da ist auch noch was anderes faul.
Abgesehen davon: wozu denn eigentlich die Gleichstromheizung?
Brummen in Leistungsverstärkern kommt üblicherweise von falscher Leitungsverlegung / Masseführung. Immerhin kam man bei Geräten der Studiotechnik außer bei Mikrofonen mit Wechselstromheizung hin und da waren tw. wesentlich geringere Pegel zu verarbeiten als bei Heimhifi.


MfG
DB
Herby1958
Ist häufiger hier
#25 erstellt: 15. Mai 2016, 11:24
Warum Gleichstrom? Es soll ein Kopfhörerverstärker werden und ich habe ein leises Brummen drauf. Im Lautsprecher hört man das nicht, aber im KH und das nervt einfach...

Das mit dem Siebwiderstand hatte ich ähnlich ausgerechnet. Wo kriege ich jetzt so einen Bollen her? Problem... Ich versuche mal, ein paar 2Ohm / 3W MOX zu kriegen und die parallel schalten... Dauert aber - muß ich erst besorgen...

Schönes Pfingsten...
tinnitusede
Hat sich gelöscht
#26 erstellt: 15. Mai 2016, 11:26

selbstbauen (Beitrag #23) schrieb:
Hallo,

dann lass das ganze Reglergedöns weg, Nimm nach der Brücke 10.000µF oder mehr, dann ein kleiner Widerstand (irgendwas um 0,5 Ohm, 10 Watt) und wieder 10.000µF. Und schon hast du eine wunderbare Gleichspannungsheizung, die dir auch mit den Jahren nicht wegläuft.

Gruß
sb



genau so mach ich´s auch, Heizspannung bei Belastung messen und den Widerstand dann ausrechnen, 5 Watt Belastbarkeit reichen auch dicke, bei 0.7 V zu viel und 1,4 A sind´s ein halbes Ohm und 1 Watt Belastbarkeit, theoretisch,

Hans


[Beitrag von tinnitusede am 15. Mai 2016, 11:33 bearbeitet]
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