Gefahr bei alten Röhrenradios?

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doofernickname
Stammgast
#1 erstellt: 14. Aug 2010, 22:48
Hallo Freunde der Nacht,

ich wollte mir ein altes Röhrenradio ( 1950er ) kaufen, hauptsächlich als Deko aber ich würde ab und zu damit auch gerne Radio hören.

Kann man so ein altes Gerät einfach einstöpseln und an machen? Oder sollte man es vorher lieber überprüfen lassen?

Gruß
Kai
Justfun
Inventar
#2 erstellt: 15. Aug 2010, 07:49
Moin,

Kann man so ein altes Gerät einfach einstöpseln und an machen? Oder sollte man es vorher lieber überprüfen lassen?


Kann man, mehr als abbrennen kann nicht passieren.

Im Ernst, auch die alten Radios hatten schon Sicherungen, viel passieren wird nicht.
Allerdings ist es unwahrscheinlich, dass es funktioniert.

In der Regel sind die Elkos, besonders die im Netzteil, hinüber.

Wenn möglich das Radio nach 50 Jahren Pause über einen Vorwiderstand (z.B.100W Glühlampe) oder Stelltrafo laufen lassen, dann raucht es nicht so heftig wenn irgendwo ein grober Fehler ist.

Wenn man sich so gar nicht auskennt wäre es schon ratsam jemanden der etwas davon versteht mit einer Überprüfung zu beauftragen.

Gruß
Manfred
doofernickname
Stammgast
#3 erstellt: 15. Aug 2010, 09:03
OK vielen dank für die Antwort

Muss ich nur ersteinmal ein gutes Gerät finden...

Gruß
Kai
Justfun
Inventar
#4 erstellt: 15. Aug 2010, 10:16
Hallo,

Muss ich nur ersteinmal ein gutes Gerät finden...

Das ist einfach, hier bekommst du für ca. 100€ dein Wunschradio.

http://www.die-wuestens.de/dindex.htm

Gruß
Manfred
boep
Inventar
#5 erstellt: 15. Aug 2010, 10:28
Ansonsten gibt es auch oft sehr gute Nachbauten solcher Radios. Optisch für den Laien nicht zu unterscheiden.

Alternative wäre ein defektes Radio zu kaufen, das Gehäuse zu überarbeiten und einen "neueren" Receiver einzupflanzen.

LG
doofernickname
Stammgast
#6 erstellt: 15. Aug 2010, 12:09
Stimmt, nachbauten wären auch eine gute Möglichkeit.

Zu der Website, das hab ich zwar nicht gesucht, aber die "Röhrenuhren" sind ja mal der wahnsinn
Justfun
Inventar
#7 erstellt: 15. Aug 2010, 12:25
Hallo,

Stimmt, nachbauten wären auch eine gute Möglichkeit.

Für mich wäre das nichts, ein Röhrenradio mit Chip Innenleben.
Is irgendwie wie'ne Frau mit Gummimöpsen.

Blender hat die Welt genug, wie immer nur meine Meinung.

Gruß
Manfred
doofernickname
Stammgast
#8 erstellt: 15. Aug 2010, 13:08
Achsooo, ich dachte die nachbauten hätten trotzdem Röhren drin. Ne dann ist das wirklich nichts. Trotzdem danke für den Tipp.

Hab heute eins aufm Flohmarkt gefunden... Hat aber leider jemand Rosa angepinselt
rorenoren
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 15. Aug 2010, 14:37
Moin,

die geringste Gefahr besteht bei Röhrenradios der späten 50er (58, 59) und der 60er, also den letzen Geräten.

Da waren meist schon modernere, haltbarere Folienkondensatoren verbaut.

Elkos sind m.E. seltener ein Problem als die alten Teerkondensatoren.

Ausserdem ist bei vielen Geräten Lebensgefahr durch diese Kondensatoren gegeben, weil sie von der Netzseite gegen das Chassis gehen.
(z.B. Saba, Loewe....)

Philips hat schon relativ früh diese gelben Folienkondensatoren verbaut, die sehr haltbar sind.
(dafür taugen die Geräte oft nicht viel, ist aber nur meine pers. Erfahrung, Ausnahmen gibt es natürlich)

Die Radios vom Wüsten sind nicht anders als solche vom Flohmarkt, nämlich ungeprüft....
(dafüt teuer)

Hier trotzdem der direkte Link:

http://www.die-wuestens.de/radio.htm


Ich würde versuchen, ein restauriertes oder zumindest überholtes Radio zu erwerben.

So etwas gibt es für viel Geld in der Bucht oder evtl. hier?


Vor Inbetriebnahme immer als Erstes prüfen, ob die Sicherung/en die richtigen Werte haben und nicht zu sehr oxydiert sind.

Oft steckt schon mal ein Geldstück oder eine Schraube im Sicherungshalter.
(5 Pfennig haben ca. 200Ampére?)

In Röhrenradios hat die Netzsicherung meist so zwischen 300mA und 1A.

Mit 500mA, wenn Originalwert nicht erkennbar, liegt man meist ganz gut.
(riesige Röhrengräber wie Gerufon etc. brauchen aber mehr!)

Röhrenradio- Nachbauten in guter Qualität habe ich noch nicht oft gesehen.
(weder vom Klang, noch vom Gehäusefinish her)

Insbesondere der Schrott, der heutzutage neu unter "Nostalgie..." durch die Bucht schwimmt, ist zu 99% Schrott.
(meine Meinung)

Eine Möglicheit, billig an ein gutes, allerdings fast immer überholungsbedürftiges Gerät zu kommen, ist, in der Bucht nach Saba Radios ohne Lautsprecher zu suchen.

Die sog. Greencones (Lautsprecher mit grüner Membran) sind nämlich ohne Radio drumherum teurer zu verkaufen.

Leider haben die Saba Geräte jede Menge Teerkondensatoren verbaut.

Um nur UKW und die Verstärkerstufe zu betreiben müssen aber nicht unbedingt alle getauscht werden.
(AM geht dann halt nicht)

Es bleiben trotzdem je nach Gerät etwa 5-10 Stück zu tauschen.
(Wichtig: Gitterkondensator Endstufe, alle im Netzteil, besser auch noch einige in der Klangregelung)

Die meisten Saba Geräte (bis auf die ganz kleinen) klingen recht gut und empfangen sehr gut.

Ein irgendwie passender Lautsprecher lässt sich immer finden.
(meist unter Verzicht auf etwas Lautstärke, evtl. Klang)

Ich mag die Saba Geräte.

Die Greencones für sich fand ich eher enttäuschend.

Sie gehören halt in die Radios!

Gruss, Jens
boep
Inventar
#10 erstellt: 15. Aug 2010, 15:52

Justfun schrieb:
Hallo,

Stimmt, nachbauten wären auch eine gute Möglichkeit.

Für mich wäre das nichts, ein Röhrenradio mit Chip Innenleben.
Is irgendwie wie'ne Frau mit Gummimöpsen.

Blender hat die Welt genug, wie immer nur meine Meinung.

Gruß
Manfred



Man muss doch nicht dringend Transistortechnik verpflanzen. Ich dachte da an eine morderne Röhrenschaltung!

Was hast du gegen Gummimöpse?

LG
doofernickname
Stammgast
#11 erstellt: 15. Aug 2010, 16:05
Danke rorenoren für diesen sehr informative Beitrag!
selbstbauen
Inventar
#12 erstellt: 16. Aug 2010, 14:10
Ein altes Röhrenradio ist nicht nur ein schönes Dekostück, sie klingen auch meist sehr viel besser als heutige Empfänger. Die Qualität der Lautsprecher ist dabei entscheidend und natürlich ihre Größe. Damals Handarbeit und mit einem Alnico-Magnet sind sie sehr alterungsbeständig.

Kaufen kann man solche Geräte in der Bucht, es gibt sie dort zu Hauf. Die Sabas klingen am besten und sind daher auch am teuersten. Ganz oben die Serie "Freiburg", dann der "Meersburg". Ab der Serie "6", oft auch mit dem Zusatz "3D" (Raumklang) haben diese Geräte 4 Lautsprecher, mit denen man heute selbst in einer Stereoanlage eine gute Figur machen würde. Nachteil der Sabas dieser Serien ist, dass sie eine "Automatik" haben, also einen Sendersuchlauf und eine Fernbedienung (meist nicht mehr vorhanden) für die Lautstärke. Das sind zwei Motore, die oft ihre Funktion schon eingestellt haben (Dreck und Staub), aber eine aufwändige Elektronik mitschleppen. Die Geräte ohne Automatik (Schwarzwald, Konstanz) haben auch 4 Lautsprecher, sind billiger und daher die bessere Wahl.

Nur ganz geringfügig schlechter im Klang sind alle anderen Fabrikate - Philips, Siemens, Braun (im Design ganz anders), ....

Für den heutigen Betrieb ist es wichtig, dass das ausgesuchte Gerät die heute immer noch Standard-Röhrenbestückung hat. Zum Beispiel die ECC85 oder EC91 im UKW-Eingang, die ECH81, EL84 oder EL95, EABC80 und ähnliche, da diese billig angeboten werden. Das sind Geräte etwa ab 1955. Davor wurden heute nicht mehr gebräuchliche Röhrensockel verbaut, was die Röhren teuer macht.

Es sollte kein "Allstromgerät" sein - diese haben statt der "E" ein "U" im Röhrennamen (also UL84 statt EL84), weil diese Geräte ohne Netztrafo betrieben werden. Daran sollten nur erfahrene Bastler die Hand anlegen. (Sabine von Saba oder Philetta U von Phillips)

Wenn der Verkäufer in der Beschreibung darlegt, dass der Empfang noch gut ist, dann ist meist das "ab und zu"-Hören möglich, denn oft wanderten diese Geräte in den Keller als Stereo aufkahm und werden nun nach langem Winterschlaf wieder hoch geholt.

Für den Dauerbetrieb müssen aber immer die alten Teerkondensatoren ausgewechselt werden, da sie ihre Kapazität über die Jahre deutlich erhöht haben - die Klangqualität verschlechtert sich dann. Diese Kondensatoren sehen übrigens oft noch sehr gut aus, das täuscht aber, die müssen immer raus. Wenn das Gerät nicht brummt, dann ist meist auch das Netzteil (Gleichrichter, Elkos) noch gut.

Wenn das Gehäuse noch gut ist, dann lohnt immer der Gang zum Fachmann, der einem ohne hohe Kosten (etwa eine Stunde Arbeit) die alten "Malzbonbons" oder Teerkondensatoren auswechselt. Jede Service-Station eines Elektroanbieters kann das. Wenn man dann einem Besucher das Radio vorspielt gibt es immer nur eine Antwort: "will ich auch haben".

All diese Radios haben aber nur einen UKW-Empfang bis 100 MHz, heute reicht das Band aber bis 108 MHz. Ein Neuabgleich der Empfangseinheit ist in der Regel nicht erforderlich - auch wenn diese Geräte alle eine ausführliche Abgleichanleitung beigelegt haben. Bei meinen 20, die ich auf dem Tisch hatte, war nur eines grob verstimmt.

Wenn du eines erstanden hast, dann melde dich doch - anhand eines Photos können dir hier viele sicherlich weiterhelfen.
doofernickname
Stammgast
#13 erstellt: 16. Aug 2010, 16:08
Wow, wirklich vielen dank, mit den vielen Infos werde ich sicher ein passendes Gerät finden. Natürlich werde ich mich auch dann wieder hier melden.

Gruß
Kai



Edit: Ich habe mich mal umgeschaut und zwei Geräte gefunden, die mich optisch ansprechen würden.

Grundig Type 87a (30€) und Grundig 4095a (90€)

Hab allerdings bedenken, dass das Gerät beim Versand beschädigt wird... Wenn man sich mal den "Verpackungskünstler-vorstell-fred" anguckt...


[Beitrag von doofernickname am 16. Aug 2010, 16:27 bearbeitet]
rorenoren
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 16. Aug 2010, 18:26
Moin,

die Grundinger, hmm, ich mag sie nicht so, kenne aber auch nicht viele.
(wobei ein 4010 ganz nett ist....)

Selbstbauen schrieb:



Für den Dauerbetrieb müssen aber immer die alten Teerkondensatoren ausgewechselt werden, da sie ihre Kapazität über die Jahre deutlich erhöht haben - die Klangqualität verschlechtert sich dann.


Die Kapazität erhöht sich nur, wenn man mit einem Digitalvoltmeter misst.

In Wirklichkeit miss es nämlich nur den Widerstand bei bestimmter Frequenz.

Damit wird der Feinschluss als Kapazitätserhöhung angezeigt.

Das Problem ist eindringende Feuchtigkeit, die zu Feinschlüssen oder sogar satten Kurzschlüssen führt.

Das läst sich mit dem DVM im MOhm Bereich gut messen.

Der Klang verändert sich dadurch natürlich auch, weil im Klangregelnetzwerk plötzlich "Widerstände" (plus Kondensator) anstelle von reinen Kondensatoren sitzen.

Viele der Kondensatoren sind irgendwo in den ZF Stufen für AM und oft nicht einmal mit Gleichspannung beaufschlagt, so dass da nichts passiert.

Schöner ist es natürlich, wenn alle neugemacht werden.


Tja, Saba und Lautsprecher,

zwar sind Lautsprecher und Verstärkerstufen sehr gut und genau aufeinander abgestimmt, aber auch an anderen, billigen, aktuellen Breitbändern kingt so ein Saba meist noch gut genug um heutiges Plastikzeug kilometerweit zurückzulassen.
(die LS sollten schon etwas Wirkungsgrad haben)

Ich habe in ein Gerät die Tesla/Westra Breitbänder vom Pollin eingebaut.
(Freudenstadt W5 3D)

Das klingt schon sehr gut.

Da die LS (angeblich) 90dB an 8 Ohm haben, spielt das Radio etwas leiser.
(original waren 2x5 Ohm LS parallel, so dass der Übertrager für 2,5 Ohm ausgelegt ist)

Durch die Loudness wird der Klang bei höheren Lautstärker schneller blechern.

Laut genug geht´s aber allemal noch.


Die Geschichte mit den alten Lautsprechern stimmt natürlich in vielen Fällen.

Manche Geräte klingen aber mit den originalen LS schlimm, mit "irgendwas" deutlich besser.
(manche Grundig, Loewe und besonders Philips, sowie etliche "Noname")

Aber selbst die etwas schlechteren Röhrengeräte klingen fast immer besser als....

Hier ein Beispiel für ein recht modernes Gerät, das keine Teerkondensatoren mehr hat.
(dafür gibt´s davon welche mit den mülligen Kohlemasse- Widerständen, die alle der Reihe nach ausfallen)

Die Endröhre ist leider eine ECL86, die mittlerweile schon teuer ist.

Im Allgemeinen halten die ECL86 aber recht lange.
(natürlich nicht so lange wie EL84)

http://cgi.ebay.de/S...41?pt=Radio_TV_Musik


Das Grundig hier klingt unglaublich gut für die Grösse:

http://cgi.ebay.de/R...67?pt=Radio_TV_Musik

http://cgi.ebay.de/R...=LH_DefaultDomain_77

(leider innen schlimm verbaut, so dass eine Rep. fast unmöglich ist, ist aber auch nur sellten nötig)


Auch die DDR hatte gute Geräte:

http://cgi.ebay.de/R...2943?pt=DDR_Ostalgie

Klingen und empfangen gut, sauschwer, riesige Trafos und Übertrager.

Kondensatoren sollten aber auch getauscht werden.

Rema 2003, 2001 und 1002, sowie TenorII hatte ich und fand sie sehr gut.

Die RFT und "sonstige" gefielen mir nicht so.
(super sind aber z.B. Gerufon (selten), Stradivari stereo)


Leider sind die DDR Geräte oft in sehr schlimmem Zustand.
(Stichwort Hühnerstall!)


Vielleicht hast du ja Glück und hier hat jemand aus deiner Nähe ein Gerät für dich.

Versand geht zu 99% schief, ist Murphys Schuld.

Ich habe bisher nur Trümmer bekommen.

Schreibe doch mal, woher du kommst.

Gruss, Jens
E130L
Inventar
#15 erstellt: 16. Aug 2010, 18:46
Hallo,

der 4095a ist ein Großsuper und empfehlenswert, hat eine Gegentaktendstufe aber auch ein seltenes und teures magisches Auge.

Beschreibungen findest Du im RM.org.

Der 87a ist ein Kleingerät mit 3 Röhren.

MfG Volker
doofernickname
Stammgast
#16 erstellt: 16. Aug 2010, 18:47
Ich komme aus dem Schönen Berlin

Sollte in so einer großen Stadt ja eigentlich kein Problem sein ein geeignetes Röhrenradio zu finden.

Allerdings ist das Thema Röhrenradio ja doch etwas komplexer als von mir angenommen.

Naja, ich werde weiterhim am WE die Flohmärkte abklappern, irgendwann wird sich da was finden lassen und vielleicht auch mal kein Rosa angemaltes

Gruß
Kai


[Beitrag von doofernickname am 16. Aug 2010, 18:48 bearbeitet]
rorenoren
Hat sich gelöscht
#17 erstellt: 17. Aug 2010, 04:43
Moin,

bei Berlin böte sich ein DDR Radio geradezu an.

Schaue doch mal in den Kleinanzeigen der "Dorfblätter" nach Rema Radios.
(wenn dir das DDR Design zusagt)

Da diese grossen Geräte eh oft nur zur Abholung sind, kannst du aber auch in der Bucht Glück haben.
(einfach eine Postleitzahl und max. km Umkreis bei der Suche eingeben)

Versand würde ich nicht riskieren.

Die meisten Leute sind zu doof, einen Stein sicher zu verpacken.

Ein Röhrenradio ist ungleich empfindlicher als ein Stein.
(und sehr schwer wirklich sicher zu verpacken, es kommt der Umgang der Post/GLS/Hermes etc. mit Paketen hinzu.....)

Gruss, Jens
hf500
Moderator
#18 erstellt: 17. Aug 2010, 10:58

boep schrieb:
Ansonsten gibt es auch oft sehr gute Nachbauten solcher Radios. Optisch für den Laien nicht zu unterscheiden.

LG


Moin,
da hat Du doch bestimmt ein Smiley vergessen ;-)

Nachbauten gibt es, aber schon "gute" nicht, "sehr gute" erst recht nicht.
Jedenfalls ist mir sowas noch nicht untergekommen, nur billigst zusammengehauenes Zeug, das von Heisskleber zusammengehalten wird.

Es ist in jedem Fall einfacher, ein guterhaltenes Dampfradio instandzusetzen und dann einfach zu benutzen.

Es muss ja nicht so "ausarten", wie bei dieser bewundernswerten "Hardcore-Restauration":

http://saba.magnetof...0a5f66c9ed960efce35c

Eine gruendliche Reinigung, der Austausch bekannt "fauler" Kondensatoren und ggf. Ersatz mueder Roehren reicht zunaechst vollkommen aus. Mehr ist immer moeglich....

73
Peter
selbstbauen
Inventar
#19 erstellt: 17. Aug 2010, 14:31

doofernickname schrieb:
Ich komme aus dem Schönen Berlin

Na gut, ich auch. Da sollte sich was machen lassen.

In der Bucht gibt es einen Saba Freudenstadt 6-3D, das wäre doch ein schönes Gerät.
doofernickname
Stammgast
#20 erstellt: 17. Aug 2010, 14:41
Also 149€ sind mir definitiv zu teuer und bei dem anderen funktioniert leider die Hintergrundbeleuchtung nicht.

Abgesehen davon habe ich kein Paypal.

Aber danke für den Tipp!
hf500
Moderator
#21 erstellt: 17. Aug 2010, 17:23
Moin,
die Skalenbeleuchtung besteht aus 2-3 Schraublampen E10 7V/0,3A, das ist kein Problem.
Knapp 150,-€ sind natuerlich ein Brocken, dafuer muss ein reatauriertes, wenigstens gruendlich ueberholtes, Geraet auf dem Tisch stehen. So etwas sehr heftig fuer einen Standardsuper (das typische Mittelklassegeraet, wie es alle Hersteller im Programm hatten).

Edit:
Persoenlich wuerde ich mich auch nicht auf Saba festlegen wollen. Die Spitzengeraete waren sehr gut, aber die mittelklasse genauso "Brot und Butter" wie bei anderen Herstellern auch.

Allen Unkenrufen zum Trotz hatte auch Grundig schoene Geraete im Programm, und auch Nordmende bot Beachtliches.
Der Fidelio 57(58?) mit 8W Gegentaktendstufe (2x EL95) kann Beachtliches leisten, auch wenn sein Empfangsteil schaltungstechnisch zur Mittelklasse gehoert. Eins der ganz wenigen Dampfradios, bei dem die Endstufe die Lautsprecher "ueberfahren" kann ;-)
Eher wuerde ich den gleich alten Tannhaeuser nehmen. Dieses Spitzengeraet mit 11/13 Kreisen und min. 12W Gegentaktendstufe (2x EL84) ist rundum gut gelungen.
Graetz ist mit der Zeit etwas unauffaellig geworden, hier muss man vor 1955 gehen, z.b. den 176W(fast baugleich: 177W).

In/um Berlin natuerlich DDR-Geraete, fuer mich immer nur die Grossuper. Der Beethoven2 z.B. kann wie Teufel gehen.

73
Peter


[Beitrag von hf500 am 17. Aug 2010, 18:46 bearbeitet]
rorenoren
Hat sich gelöscht
#22 erstellt: 17. Aug 2010, 20:22
Moin,

grundsätzlich gab es von jedem Hersteller gute Geräte.

Bei Saba, zumindest bei den nicht ganz so kleinen, ist der Klang halt meist ziemlich gut.
(Empfang auf UKW auch)

Trennschärfe und AM Bereich können natürlich je nach Interessenlage wichtige Punkte sein.

Das dürfte aber relativ selten vorkommen.

Die UKW Teile (bzw. deren Empfangsqualität) unterscheiden sich zum Teil erheblich.

Für mein Empfinden stach da Saba deutlich heraus, auch wenn alles nur Standardschaltungen waren.

Ich kenne natürlich fast nur "schlachtreife" Radios, die mehr oder weniger dringend einen Neuabgleich benötigt hätten.

Relativ schlecht kamen dabei Loewe Opta, Nordmende und Grundig weg.

Es gab aber bei allen Herstellern auch Ausnahmegeräte.
(bei mir)

Das Loewe Opta Hellas (das mit der Schallwandbeleuchtung) empfängt und klingt zum Beispiel sehr gut.

http://www.radiomuseum.org/r/loewe_opta_hellas_841w.html

Das Grundig 5005W gefällt mir auch sehr.

Trotz der ECF12 im UKW Teil empfängt es erstaunlich gut.
(Klang mit 2xEL41 ist auch gut)

http://www.radiomuseum.org/r/grundig_5005w_5005_w.html

http://www.radiomuse...stik_841w_313538.jpg

Dieses Tannhäuser klingt nicht gut, weil die Lautsprecher (Isophon) nichts taugen.
(Empfang ist mittelmässig bis gut, Klang an ext. LS gut)

http://www.radiomuseum.org/r/nordmende_tannhaeuser_e330e_33.html

Dieses Tonfunk Zauberperle klingt trotz des Miniübertragers ziemlich gut:

http://www.radiomuseum.org/r/tonfunk_zauberperle.html


Saba Freiburg sind durch ihren komplizierten Aufbau (Suchlauf) nicht unbedingt empfehlenswerte Geräte.
(abgesehen vom Preis)

Im Alltag überzeugen m.E. eher die einfacheren Geräte.

Daran ist weniger das kaputtgehen kann.

Das Bisschen weniger Empfangsqualität (UKW) fällt eher nicht so auf.
(bei den "besseren billigen" wie z.B. Saba)

Klanglich sind die einfacheren Geräte nicht selten fast ebenbürtig.
(wenn auch oft weniger Lautstärke möglich ist)

Gruss, Jens
doofernickname
Stammgast
#23 erstellt: 17. Aug 2010, 20:50
Das sind aber auch alles Schlachtschiffe, aber gut aussehen tut das Grundig 5005W auf jeden fall, besonders die Beleuchtung.

Ich weiß aber nicht ob ich wirklich so ein gutes Gerät brauche, schließlich soll es ja hauptsächlich als Deko dienen.
Deswegen wäre mir auch das Format Küchenradio lieber ( ob es Radios in der größe gibt weiß ich nicht... ).

Am WE werde ich natürlich wieder schauen ob es was brauchbares auf dem Trödel gibt, dank euch weiß ich ja jetzt aber wenigstens was garnichts taugt und was brauchbar ist.

Allerdings frag ich mich, wenn man sich mal das verlinkte forum von hf500 anguckt, wie man bei dem Wirrwarr in den Geräten durchblicken kann...

Gruß
Kai
rorenoren
Hat sich gelöscht
#24 erstellt: 18. Aug 2010, 04:56
Moin,

in dem Link vom HF500 (Peter) wird ein Gerät ganz fein restauriert.

So weit muss man natürlich nicht gehen.

In ganz hartnäckigen Fällen kommt man nicht darum herum, das Gerät fast komplett zu zerlegen, es sei denn, man schickt es einfach wieder zum Schwimmen in die Bucht.

Ein Gerät das noch "einwandfrei" funktioniert sollte nur einen "Satz" neue Kondensatoren und eine Reinigung bekommen.

Fast immer läuft so ein Gerät dann zumindest brauchbar.

Ein genauer Abgleich des UKW- Teils (ggfs. auch AM) ist natürlich nie verkehrt, wenn man das ganze Potential des Gerätes ausschöpfen möchte.

Geräte in Küchenradio- Grösse klingen meist nicht bersonders voluminös.

Das weiter oben in der Bucht verlinkte Grundig ist eine der Ausnahmen.

Das Erste ist weg, dieses ist noch da:

http://cgi.ebay.de/R...=LH_DefaultDomain_77

Schlage doch 40 Euro vor, das ist viel Geld, aber wenn das Gerät wirklich erträglich aussieht (schau´s dir an, ich habe nicht genau hingesehen) und funktioniert, ist das evtl. perfekt für dich.
(wenn´s dir optisch zusagt)

Der Klang ist wirklich erstaunlich gut, sogar Bass ist vorhanden.

Zwei von diesen Geräten (eins genau gleich, eins fast baugleich) laufen im Bekanntenkreis seit einigen Jahren zuverlässig im Alltag.
(nur gereinigt, sonst nichts!)

Dank Plastikskalenscheibe wird es auch den Versand mit grösserer Wahrscheinlichkeit überstehen.

Ausserdem ist es ein Händler, der vielleicht weiss, wie er gut verpackt.

Richtig zwergenklein ist das Gerät nicht, aber doch ziemlich kompakt.

Maße stehen in der Auktion:

Maße ca.: T: 17 cm B: 48,5 cm H: 23 cm

Gruss, Jens
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