Bauplan für OTL Endstufe

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Bastelfreak8977
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 02. Sep 2013, 18:18
Hallo an alle
Suche dringend einen Bauplan für eine OTL Endstufe .
Auch würde ich ein funktionsfähiges Selbstbauprojekt kaufen.
Eine aufgebaute Mono Schaltung ohne Gehäuse wäre super.
Wer kann mir eine solche Schaltung gegen Bezahlung aufbauen.

gruß
richard
DB
Inventar
#2 erstellt: 02. Sep 2013, 19:13
Hallo,


Bastelfreak8977 (Beitrag #1) schrieb:

Suche dringend einen Bauplan für eine OTL Endstufe .

an dieser Stelle hilft eine Suchmaschine.


Bastelfreak8977 (Beitrag #1) schrieb:
Auch würde ich ein funktionsfähiges Selbstbauprojekt kaufen.
Eine aufgebaute Mono Schaltung ohne Gehäuse wäre super.

Weshalb eigentlich soll es denn O-Tee-Ell sein (die Nachteile und Limitierungen sind Dir sicher bekannt)?


Bastelfreak8977 (Beitrag #1) schrieb:

Wer kann mir eine solche Schaltung gegen Bezahlung aufbauen.

Suchst Du nun einen Schaltplan, einen Bausatz oder einen Eigenbau?
Mit dem Aufbau gegen Bezahlung ist das so eine Sache. Hier wird sich kaum jemand finden, der Dir sowas baut, weil es für den Erbauer einfach zu riskant ist.


MfG
DB
Bastelfreak8977
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 02. Sep 2013, 20:17
Hallo
Danke für die schnelle Antwort.
Es geht mir um ein fertig aufgebautes Selbstbauprojekt.
Ohne Gehäuse, auf einem Blech montiert.



gruß
Richard
richi44
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 06. Sep 2013, 15:02
OTL
Einfach, um mal die Grössenordnungen abzustecken:
Angenommen, wir möchten rund 100W pro Kanal, dann wären Endtrioden vom Typ 6336 gar nicht so schlecht. Hier ein Prinzipschaltbild. Grundlage ist eine "Variante" der SRPP-Schaltung.

Für rund 100W brauchen wir eine Effektivspannung von bis zu 28,3V bezw. einen Effektivstrom von bis zu 5A auf der Lautsprecherleitung, in Abhängigkeit der Lautsprecher-Impedanz. Folglich muss die Spitzen-Spitzenspannung bis 80V sein und der Spitzen-Spitzenstrom 14.14A. Sowas ist für Transistoren ein Klacks, nicht aber für Röhren.
Die 6336 hat einen maximalen Dauerstrom von 0.4A pro System ( http://frank.pocnet.net/sheets/127/6/6336A.pdf ). Das ergibt bei 2 mal 10 Röhren (also je 20 Systeme parallel) einen maximalen Dauerstrom von 8A. Und weil wir in Gegentakt arbeiten und es sich um einen Wechselstrom handelt und ausserdem jede Röhrengruppe nur den Spitzenwert liefern muss (und nicht den SS-Wert) wird ein Spitzenwert von 7.07A erreicht.

Nun betrachten wir kurz das Schaltbild. Die Eingangsschaltung mit der PC86 ist nichts besonderes. Sie treibt die beiden 6SN7 an. Und diese sind nötig, da wir den jeweils 20 Systemen 6336 nicht beliebig hochohmige Gitterableitwiderstände zumuten dürfen. Deren Wert liegt bei 100k für zwei Systeme, also werden Die Treiberröhren mit je 10k belastet. Dies ist noch kein Problem.
Das Problem fängt bei den 6336 an. Wir werden den Ruhestrom pro System auf 0.2A einstellen, macht also einen Ruhestrom von total 4A und das an 200V = Ruheleistung 800W. Zu dieser Leistung, die selbst ohne Ton anfällt kommt noch die Heizleistung und die beträgt PRO RÖHRE 31.5W, macht also total eine Ruhe-Verlustleistung pro Kanal von 1430W! Mit Musik kann dieser Wert auf gegen 2 kW steigen.

Ein solches Monstrum wird also entsprechend heiss und daher können die Röhren nicht beliebig dich zusammen gebaut werden, selbst mit einem Kühlgebläse nicht. Würde man die 20 Endröhren eines Kanals in einem vernünftigen Abstand montieren, sodass eine zusätzliche Kühlung entfallen kann, würde das Gerät für einen Kanal etwa 30cm hoch, 40cm tief und 100cm breit werden.

Ein Netztrafo für mindestens 1.6kW (Kurzbetrieb!) kostet bereits um 230€, die Netzteil-Elkos kosten allein schon 380€ und eine 6336 ist für (im besten Fall) 47.80€ zu haben. Macht also pro Kanal mindestens 2000€. Und das für eine Qualität, welche mit Transistoren für 300€ zu haben ist.

Hier noch drei Dinge:
Man könnte natürlich die Leistung reduzieren und damit entsprechend weniger Röhren verbauen. Nur nimmt damit zuerst mal der Lautsprecherstrom ab. Und das funktioniert nur, wenn man Lautsprecher mit höherer Impedanz verwendet. Philips verkaufte (noch vor Stereo) "Anlagen" mit Verstärkern ( http://www.mfbfreaks.nl/folders/1958/1/imagepages/image8.html ) von 10W, ohne Ausgangstrafo, aber mit den Speziallautsprechern mit 800 Ohm Impedanz. Würde man sich einen speziellen Lautsprecher basteln (vorausgesetzt er klingt dann auch gut), dann könnte man auch heute noch ähnliche Geräte mit vernünftigem Aufwand bauen. Aber es gibt keine entsprechenden Lautsprecher mehr!!

Man muss sich darüber im Klaren sein, dass Röhren an sich kaum klingen. Der Klangunterschied zwischen einem Transistorgerät (das den Klang nicht hörbar beeinflusst) und einem Röhrengerät ist praktisch vorwiegend durch den Einfluss des Ausgangstrafos begründet. Fehlt dieser Trafo, so fehlt der typische Röhrenklang. Und wenn der fehlt, sind wir sehr nahe am Ideal, also am Halbleiter-Verstärker.

Und es gibt noch eine "Grösse", die einen Einfluss hat, das ist der Ri des Verstärkers. Mit heutigen Lautsprechern braucht man Verstärker mit kleinem Ri (entspricht einem hohen Dämpfungsfaktor). Das ist mit Transistoren kein Problem, bei Röhren ist es nur mit einer guten Gegenkopplung möglich. Und diese gibt es nicht (in der gewünschten Wirkung) mit einem Ausgangstrafo.

Fazit: Es ist möglich, sich die Bude aufzuheizen. Dass dabei noch Musik entsteht ist ein angenehmer Nebeneffekt. Es ist aber nicht möglich, mit so einem Gerät wie hier angedacht den typischen Röhrensound zu verwirklichen. Wenn dies der Traum sein sollte, ist das hier der falsche Weg.
Wenn es aber darum geht, Musik in der Vollendung zu hören, wie es nur ohne zusätzlichen Klirr und andere Unzulänglichkeiten funktioniert, dann ist man mit einem guten Halbleitergerät für einen Zehntel des hier geschätzten Preises wesentlich besser bedient!
tomtiger
Administrator
#5 erstellt: 08. Sep 2013, 17:14
Hi,

Rozenblits Schaltung kommt mit 8 EL509 auf ca. 70V und ca. 0,5 Ohm am Ausgang bei ca. 280W Abwärme (idle). http://www.tubecad.com/november99/page13.html und wegen der drei Zener gibt es immer wieder Diskussionen, ob das ein "richtiger" Röhrenverstärker ist.

Die Schaltung mit Bestückungsliste ist im Buch "Audio Reality" abgedruckt (pdf für 20 USD). Messwerte sind durchaus noch OK: http://www.stereophi...plifier-measurements


Das Nachfolgegerät bietet mehr Leistung bei über 300W Abwärme. Platine mit Schaltplan, Bestückungsliste etc. kosten beim Hersteller ca. 130$.

Zu Bedenken: 16 Stück EL509 kosten über 600 Euro, zwei Trafos (für die T8) bei Jan Wüsten haben vor über 10 Jahren so 150 Euro gekostet, wenn ich mich recht erinnere. Der Rest um die 100 Euro.

Ich würde die aber keinesfalls als "Projekt auf die Schnelle" empfehlen, im Sommer kann man wegen der Hitze damit nicht gut Musik hören, ich bin deshalb auf die Behringer A500 umgestiegen.

OTL würde ich heute nur mehr Kleinleistungen nehmen, unter 15W@8Ohm oder als direct drive Verstärker für Elektrostaten.

LG Tom


[Beitrag von tomtiger am 08. Sep 2013, 17:15 bearbeitet]
tomtiger
Administrator
#6 erstellt: 08. Sep 2013, 17:20
Hi,


richi44 (Beitrag #4) schrieb:
Das Problem fängt bei den 6336 an. Wir werden den Ruhestrom pro System auf 0.2A einstellen, macht also einen Ruhestrom von total 4A und das an 200V = Ruheleistung 800W. Zu dieser Leistung, die selbst ohne Ton anfällt kommt noch die Heizleistung und die beträgt PRO RÖHRE 31.5W, macht also total eine Ruhe-Verlustleistung pro Kanal von 1430W! Mit Musik kann dieser Wert auf gegen 2 kW steigen.


die Atmasphere sind so aufgebaut, gibt immer wieder Berichte von Besitzern, denen beim Musikhören die Sicherungen rausfliegen ....

Ah ja, 50 Kilo haben die dann pro Monoendstufe ....

LG Tom
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