Schaltplan 2A3 Gegentakt

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Goldrohr
Stammgast
#1 erstellt: 11. Nov 2014, 02:33
Hallo zusammen,

wie ihr vielleicht mitgekriegt habt, bin ich eher ein Freund von single-ended Class A Verstärkern, aber manchmal brauch man etwas mehr Power, und dann wird es ohne Dicke Rohre oder B+ >1kV etwas schwierig...

Also habe ich mich mal an einen Gegentakter gemacht, mein erster Entwurf dazu.
Die 2A3 als Endröhre gefällt mir halt, nicht blos wegen ihrer audiophilen Qualitäten, sondern auch wegen den moderaten Ansprüchen, was Ansteuerung, Versorgungsspannung sowie Ausgangsleistung angeht, und man kann sie - wie alle DHTs - in gewissem Bereich mit Gitterstrom betreiben.

Schaltungstechnisch habe ich mich - soweit es geht - zurückgehalten. Leider mussten im Gegensatz zu früheren single-ended Entwürfen einige Koppelkondis wieder rein, da so ein Gegentakter ohne Koppel-C leider ziemlich komplex würde, aber die Kapazitäten konnten recht klein gehalten werden (<= 100nF, Bootstrap Kondi 220nF), was die Ausstattung mit PIOs oder anderen Kondis der Wahl auch bei schmalem Budget ermöglicht, ganz nach meiner Devise High end - low cost.

Noch ein paar Eckdaten zur Schaltung:

  • ~10 W in Class A1, min. 15 W in A2, bis zu 20 W in A2 / AB2, je nach verwendeter 2A3
  • ~0.8 Veff Eingangsempfindlichkeit
  • PSRR irgendwo zwischen -90 und -100dB
  • THD < 1% bis zu 15W (im Ggs. zum Datenblatt der 2A3, welches für 15 W 2.5% THD ausweist)
  • Verzicht auf klangmindernde ÜAGK
  • Dicke Kondis (Elkos, Folien [ggf. Motor Run] nur im Netzteil vonnöten)
  • Niedere aktive Aufgaben wie z.B. Buffer dürfen durch Sand erledigt werden - klanglich delikate Stufen wie Signal/-Spannungsverstärkung erledigen natürlich unsere besten Elemente, die Röhren.
  • Alle Mosfets können ohne Kühlkörper betrieben werden


Der Schaltplan
2A3 PP

Was haltet ihr davon?
pelowski
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 11. Nov 2014, 03:42

Goldrohr (Beitrag #1) schrieb:
...Was haltet ihr davon?

Wenn es dir darum geht:

Wie erreiche ich mit viel Aufwand lächerliche Ergebnisse?


Aufgabe mit Bravour gelöst.

Grüße - Manfred
mk0403069
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 11. Nov 2014, 04:32
Hallo,

Guggsdu hia: Einstein Amp
Ist ein "richtiger Röhrenverstärker"

Hab ich schon aufgebaut... siehe hier

Man muss Trioden nicht wirklich quälen...für die nächste Verstärkerleistungsklasse einfach die nächste Triodenleistungsklasse nehmen...Das Konzept des "Einstein" geht auch super mit 300B...damit läuft das "Dingens" jetzt.

Gruß, Matthias
GüntherGünther
Inventar
#4 erstellt: 11. Nov 2014, 09:14
Hallo,

viel zu viel Aufwand für diese Leistung. Wenn du solche Leistungen anstrebst, dann solltest du auf die 300b zurückgreifen. Habe einen Entwurf hier, in Klasse AB1 bringt diese Schaltung 25Weff bei 400V Endröhrenspannung. Aufgebaut ist die Schaltung mit Vorstufe in Kaskode und Differenzverstärker, entweder mit ECC99 oder mit ECC88, diese Stufe steht auf einer Konstantstromquelle, die per MOSFET und OPAmp realisiert ist und einen relativ großen differenziellen Widerstand darstellt.

Nebenbei.. wenn du "moderate Ansprüche bei der Ansteuerung" suchst, solltest du auf Pentoden/BPT zurückgreifen, siehe EL156 o.Ä.

Grüße, Thomas
Goldrohr
Stammgast
#5 erstellt: 11. Nov 2014, 12:43

pelowski (Beitrag #2) schrieb:
Wie erreiche ich mit viel Aufwand lächerliche Ergebnisse?


Hallo Manfred,

kannst du das auch irgendwie unterfüttern? Ansonsten ein selten eitler und dummer Kommentar.


mk0403069 (Beitrag #3) schrieb:
Guggsdu hia: Einstein Amp
Ist ein "richtiger Röhrenverstärker"
[...]
Man muss Trioden nicht wirklich quälen...für die nächste Verstärkerleistungsklasse einfach die nächste Triodenleistungsklasse nehmen...Das Konzept des "Einstein" geht auch super mit 300B...damit läuft das "Dingens" jetzt.


Der "Einstein" ist auch OK, halt eine Williamson-Variante. Das man im Originalentwurf die Endröhren jedoch nicht einzeln abgleichen kann ist heute nicht mehr akzeptabel, aber das hast Du ja auch schon korrigiert.

Ich wollte in meinem Entwurf mit nur einer Gain-Stufe (neben der Leistungsstufe) auskommen. Die Endröhren werden auch nicht sonderlich gequält, jedenfalls nicht mehr als in einem Eintakter. Die obige Schaltung sollte übrigens bei erhöhtem B+ auch eine 300B aussteuern können, müsste ich mal durchrechnen. Wenn man noch eine Leistungsklasse höher will.


GüntherGünther (Beitrag #4) schrieb:
viel zu viel Aufwand für diese Leistung. Wenn du solche Leistungen anstrebst, dann solltest du auf die 300b zurückgreifen. Habe einen Entwurf hier, in Klasse AB1 bringt diese Schaltung 25Weff bei 400V Endröhrenspannung.


Hallo Thomas,

Die Leistungsdiskussion finde ich bei Röhrenamps eh' etwas müßig. Man wählt halt die passende Leistungsklasse und gut ist. Klar kommt bei der 300B hinten mehr raus, aber das sollte es ja wohl auch, bei gut doppelter Anodenverlustleistung.
Das meine gezeigte Schaltung auch mit der 300B funktionieren sollte, hab ich ja schon erwähnt.
Aber was meinst du mit Aufwand? Der Schaltungsaufwand ist bei deinem Entwurf


Aufgebaut ist die Schaltung mit Vorstufe in Kaskode und Differenzverstärker, entweder mit ECC99 oder mit ECC88, diese Stufe steht auf einer Konstantstromquelle, die per MOSFET und OPAmp realisiert ist und einen relativ großen differenziellen Widerstand darstellt.


ja auch nicht unerheblich.


Nebenbei.. wenn du "moderate Ansprüche bei der Ansteuerung" suchst, solltest du auf Pentoden/BPT zurückgreifen, siehe EL156 o.Ä.


Lieber nicht, denn meine klanglichen Ansprüche sind leider nicht moderat.
pelowski
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 11. Nov 2014, 15:24

Goldrohr (Beitrag #5) schrieb:

pelowski (Beitrag #2) schrieb:
Wie erreiche ich mit viel Aufwand lächerliche Ergebnisse?

Hallo Manfred,

kannst du das auch irgendwie unterfüttern?...

Ja, kann ich. Auch wenn ich weiß, dass mir dafür von den Röhrenfans massiv entgegengehalten werden wird.

Ich bin ein alter Sack und daher mit Röhren(basteleien) aufgewachsen - falls du fragen solltest, ob ich denn überhaupt irgendetwas davon verstehe. Und auch die nachfolgende Technik kenne ich; habe viele Jahre in der Entwicklung gearbeitet.

Es gibt heute für Röhrenverstärker aus technischer Sicht nicht die geringste Berechtigung. Aus einer optisch/ästhetischen sieht das natürlich anders aus.

Die (akustische) Qualität eines Verstärkers definiert sich für mich ausschließlich durch seine technischen Parameter.

Da diese für den zu treibenden Aufwand deines Enwurfs eher bescheiden ausfallen und von `ner Menge billiger Chipverstärker
erreicht und meist übertroffen werden, komme ich zu o.g. Einschätzung.

So, und nun könnt ihr
Allerdings werde ich mich an einer ausufernden Diskussion pro/kontra nicht beteiligen.
Das Thema hat sooon Bart und letztendlich werden doch nur zementierte Standpunkte verteidigt - auch meiner ist das, allerdings kann ich ihn physikalisch/technisch und meinetwegen auch noch ökonomisch/ökologisch begründen.


...Ansonsten ein selten eitler und dummer Kommentar...

Wenn du meinst...

Grüße - Manfred
Goldrohr
Stammgast
#7 erstellt: 11. Nov 2014, 16:25

pelowski (Beitrag #6) schrieb:
[...]
Die (akustische) Qualität eines Verstärkers definiert sich für mich ausschließlich durch seine technischen Parameter.


Ach so. Für mich definiert sich die akustische Qualität durch das gebotene Höhrerlebnis.


[... .... ...]

...Ansonsten ein selten eitler und dummer Kommentar...

Wenn du meinst...

Das "dumm" nehme ich zurück.

Gruß
GR
pelowski
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 11. Nov 2014, 16:34

Goldrohr (Beitrag #7) schrieb:
...Ach so. Für mich definiert sich die akustische Qualität durch das gebotene Höhrerlebnis. :D...

Für mich ebenfalls.
Die Grundlage für dieses bilden aber nun mal physikalisch/technische Parameter.

...Das "dumm" nehme ich zurück.

Sehr freundlich von dir, dann war mein Kommentar eben nur noch "eitel".

Grüße - Manfred
GüntherGünther
Inventar
#9 erstellt: 11. Nov 2014, 17:08

Goldrohr (Beitrag #5) schrieb:
Der Schaltungsaufwand ist bei deinem Entwurf [...] ja auch nicht unerheblich.

[...]

Lieber nicht, denn meine klanglichen Ansprüche sind leider nicht moderat.


Hallo,

Der Schaltungsaufwand ist jedenfalls erheblich geringer als bei dir, das ist eine Tatsache. Weiterhin ist Tatsache, dass die 300b in meinem Entwurf mit 50mA Ruhestrom laufen, was die Aussteuerbarkeit damit verbunden die Leistung und damit verbunden den Wirkungsgrad steigert. Deshalb denke ich, dass, wenn man berücksichtigt, dass es um Triodengegentaktverstärker geht, das Verhältnis zwischen Schaltungsaufwand und Ausgangsleistung bei meinem Entwurf besser ist, auch ohne Gitterstrom. Klar, Endstufen im Gitterstrombetrieb haben einen besseren Wirkungsgrad, aber der in deinem Falle steht Aufwand und Nutzen in keinem Verhältnis.

Anscheinend sind Wirkungsgrad der Endstufe und "Klang" antiproportional, so erscheint es mir zumindest. Aber messtechnisch und vom Wirkungsgrad her liegt ein Pentodenverstärker meist über einem Triodenverstärker.

Grüße, Thomas
Goldrohr
Stammgast
#10 erstellt: 11. Nov 2014, 19:51

pelowski (Beitrag #8) schrieb:

Goldrohr (Beitrag #7) schrieb:
...Ach so. Für mich definiert sich die akustische Qualität durch das gebotene Höhrerlebnis. :D...

Für mich ebenfalls.
Die Grundlage für dieses bilden aber nun mal physikalisch/technische Parameter.


Die Grundlage ist der Hörsinn.

Gruß

P.S.: Ein physikalisch/technisches Maß für Höhrqualität ist (nicht nur) mir nicht bekannt.
Goldrohr
Stammgast
#11 erstellt: 12. Nov 2014, 00:11

GüntherGünther (Beitrag #9) schrieb:
Der Schaltungsaufwand ist jedenfalls erheblich geringer als bei dir, das ist eine Tatsache.


Ich zähle in meinem Entwurf eine halbe 6SL7 in der Vorstufe. Bei dir sinds zwei Doppeltrioden. Den Job der drei Trioden übernehmen bei mir drei Mosfets, dazu noch ein paar weitere als CCS, wofür Du 1 Opamp und 1 Mosfet verwendest. Dazu spar ich noch eine Reihe Heizleitungen, und ein paar Kondis im Vgl. zu deinem modifizierten Williamson.

Den erheblich geringeren Schaltungsaufwand sehe ich jetzt nicht so...


das Verhältnis zwischen Schaltungsaufwand und Ausgangsleistung bei meinem Entwurf besser ist, auch ohne Gitterstrom. Klar, Endstufen im Gitterstrombetrieb haben einen besseren Wirkungsgrad, aber der in deinem Falle steht Aufwand und Nutzen in keinem Verhältnis.


Eine etwas kuriose Kenngröße, aber sei's drum.

Die Endröhren laufen bei mir mit 2*12W Verlustleistung, bei dir mit 2*20W. Insgesamt benötigt mein Entwurf 27W Ruheleistung + 13,5W Heizleistung pro Kanal, für max. ca. 20W Ausgangsleistung. Bei dir dürften's ca. 60W Verlustleistung pro Kanal sein, für XX Ausgangsleistung? (vielleicht ca 25~30W?)

Alles in allem doch recht ähnliche Verhältnisse.

Grüße
GR
Goldrohr
Stammgast
#12 erstellt: 13. Nov 2014, 03:14
So noch zwei kleine Beiträge.

1. Wer glaubt, das Spielchen mit der 2A3 in Klasse A(B)2 funktioniert so nicht, schaue sich mal dies an http://softone.a.la9.jp/english/2a3/2a3amp.htm. Die Schalte ist zwar etwas anders, mit Zwischenüberträger, aber bis 20W erreichen die auch. Die Junx haben übrigens richtig Ahnung - man beachte auch, dass sie zur Gegenkopplung hauptsächlich den Dämpfungsfaktor anbringen, eine rechnerische Klirrminderung wird bestensfalls mitgenommen.
Die gemessenen Klirrwerte und Spektren sowie DF von diesem Aufbau sind übrigens sehr ähnlich meiner Simulation, passt also alles

2. Ich hab in meinem Schaltplan den Opamp Buffer nach dem Lautstärke-Poti noch mal mit einer diskreten Dual JFET Stufe ersetzt. Die IC Lösung und Feedback-Schleife haben mir nicht so recht zugesagt. Jetzt läuft alles bis auf ggf. die Leistungsstufe wieder schön diskret in Class A

CCS 6SL7 01N60 2A3 PP v6
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