Querschnitt LS-Kabel, CCA OFC usw.

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hiroyuki
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 17. Sep 2012, 06:42
Hallo allerseits,

ich habe mir nun mehrere Themen zum Thema Querschnitt von LS.Kabeln durchgelesen, weiß für meine spezifische Situation aber immer noch nicht genau bescheid und bitte um eure Hilfe, da mein physikalisches Verständnis offenbar nicht ausreicht. Außerdem hätte ich weiter unten noch einige Fragen zum generellen Verständnis.

Spezifisch geht um den Anschluss von zwei nicht wirklich Hi-Fi-mäßigen Canton CX Rear-LS, die ich mit einem mit Kupfer beschichtetem Aluminium Kabel (CCA) mit 1,5mm Querschnitt über jeweils 12,5m an einem Pioneer Einsteiger 5.1 Receiver angeschlossen habe. Das LS-Kabel nicht klingen, habe ich bereits herausgelesen. Es geht also mehr um den höheren Widerstand, letztendlich also um die Lautstärke, wenn ich das richtig verstanden habe. Das CCA Kabel mit 1,5mm ist wohl vergleichbar mit einem Vollkupfer-Kabel (OFC) von etwa 1,0mm. Normalerweise würde man bei 12,5m wohl zu 2,5mm OFC Kabel raten.
Spielt es bei den popeligen Cantons mit 8cm Chassis und einem Frequenzgang, der laut Hersteller bei 120Hz anfängt aber überhaupt eine Rolle, wie dick das Kabel ist? Würde es einen hörbaren Unterschied ausmachen, wenn ich auf ein 1,5mm oder gar 2,5mm OFC Kabel umrüsten würde?

Und kann man generell mit Anheben des Pegels der betreffenden Kanäle am Receiver geringen Querschnitt beim Kabel ausgleichen oder gehen mit wenig Querschnitt außer Leistung noch andere Informationen verloren? Verstehe ich es demnach richtig, dass je mehr Widerstand ein LS-Kabel bietet, desto mehr Strom wird benötigt, um gleiche Pegel zu erreichen, ansonsten ist aber alles gleich?
erddees
Inventar
#2 erstellt: 17. Sep 2012, 08:27

hiroyuki schrieb:
Das LS-Kabel nicht klingen, habe ich bereits herausgelesen.
Spätenstens jetzt hast du dir jede Frage zu LS-Kabel selbst beantwortet. Du brauchst dir also keine weiteren Gedanken machen.
Lautsprecherkabel in Baumarktqualität mit den Dimensionen 2x1,5 mm² sind vollkommen ausreichend. Wenn es deine Nerven beruhigt, kannst du natürlich auch gern dickeres Kabel verwenden, nötig ist es aber nicht.
hiroyuki
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 17. Sep 2012, 14:24
Da hier im Forum durchgehened zu Querschnitten von mindestens 2,5mm geraten wird, möchte ich nachhaken, welche konkreten Auswirkungen denn der niedrigere Widerstand eines dickeren LS-Kabels auf den Klang hat. Warum tut es nicht generell 0,75mm LS-Kabel?
Und vielleicht könnte jemand noch meine generellen Fragen vom ersten Post beantworten.


[Beitrag von hiroyuki am 17. Sep 2012, 14:39 bearbeitet]
Mickey_Mouse
Inventar
#4 erstellt: 17. Sep 2012, 15:48
Es gibt eigentlich nur eine Begründung für dicke Kabel / geringen Widerstand:
ein Bass-Chassis (speziell wenn es im Resonanzbereich betrieben wird) wird teilweise zu einem Generator/Dynamo. Stellen wir uns vor da geht ein Sinus rein. Weit weg von der Resonanzfrequenz folgt die Membrane dem Eingangssignal. Nähert man sich aber der Resonanzfrequenz, dann schießt die Membran über das Ziel hinaus und wird eben zum Generator und induziert eine Spannung (die Spule bewegt sich in einem Magnetfeld).
Je besser die kurzgeschlossen wird, desto exakter folgt die Membran der Vorgabe!

Nun ist es so:
1) wie o.g. tritt der Effekt hauptsächlich im Resonanzbereich auf. Das ist halt ein Grund weshalb man ganz grob sagt, dass jedes LS Chassis erst ab der doppelten seiner RF eingesetzt werden sollte. Wenn man z.B. einen Hochtöner mit einer RF von 1kHz verbaut, dann wird der üblicherweise von der Weiche bei mindestens 2kHz getrennt.
Nur bei den Bass Chassis möchte man natürlich so tief wie möglich runter und treibt einen recht großen Aufwand (geschlossenes Gehäuse, Bass-Reflex, Transmissionline usw.) um die Resonanz "mechanisch" schon möglichst gut in den Griff zu bekommen, klappt abr natürlich nicht zu 100%.
2) man darf da jetzt nicht alleine den Widerstand des Kabels als einzigen "Bösewicht" anehen. Im Gegenteil, das ist der kleinste Teil aus einer Reihenschaltung von: Ausgangswiderstand des Verstärkers, Kabel und Widerstand der Tiefpass-Spule in der Frequenzweiche!


Mal so zum Größenvergleich:
ein typischer Verstärker hat einen Dämpfungsfaktor von 100 (wird meist bei 8 Ohm angegeben weil das Ergbnis besser aussieht). D.h. er hat eine Ausgansimpedanz von 8/100=0,08Ohm
10m 1,5qmm liegt bei 0,25Ohm (schon wesentlich mehr als der Amp)
Und jetzt kommen wir zur Weiche. Da werden oft Spulen vor das Tiefton Chassis geschaltet (LowPassFilter), die >1Ohm Widerstand haben. Mal als Beispiel, eine Luft-Spule mit 4,7mH mit 0,8Ohm kostet ca. 25€, sowas setzt man also nur bei sehr hochwertigen LS ein (da kommt dann alleine die Weiche locker auf mehrere hundert € für einen LS!).

Ich hoffe, dass man damit in etwa vestehen kann, dass es keine pauschalen Aussagen geben kann!
Hast du einen LS mit einer >1Ohm Spule in der Weiche, dann fallen die 0,25Ohm vom 10m 1,5qmm Kabel nicht mehr weiter auf.
Hast du sehr gute LS die auch dafür gedacht sind im Tiefbass (statt Subwoofer) zu spielen, bei denen der Hersteller "keine Mühe und Kosten gescheut" hat (sowas gibt es in der Praxis leider nicht ) um auf z.B. auf 0,25Ohm zu kommen, dann verdoppelt man den Widerstand durch das Kabel. Hier wären die 1,50€/m für 4qmm Kabel (0,08Ohm/10m) sehr gut angelegtes Geld.

Also am Ende hängt es (wie meiner Meinung nach halt so oft) hauptsächlich an den Lautsprechern und wie hochwertige Komponenten dort verbaut wurden.
hiroyuki
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 17. Sep 2012, 16:45
Vielen Dank für die ausführliche Antwort, Micky Mouse. Auf deine Posts zu dem Thema bin ich natürlich bereits bei meiner Recherche gestoßen.

Ich schließe aus deinen Ausführungen, dass es sich für mich nicht lohnt das 12m lange 1,5mm CCA Aluminiumkabel (welches vom Widerstand etwa 1mm OFC Kupferkabel entspricht) auszutauschen, da die Canton CX Rears mit tieferen Frequenzen absolut nichts zu tun haben und von der Qualität bestenfalls Einsteigerlautsprecher sind.
Für meine Denon Standlautsprecher in der Front, die eine etwas höhere Qualität aufweisen und aufgrund eines fehlenden Subwoofers auch den LFE-Kanal wiedergeben, lohnt sich die Anschaffung von OFC Vollkupferkabeln mit einem gewissen Querschniitt allerdings schon, wenn ich dich richtig verstehe.
Ist das so korrekt?
Mickey_Mouse
Inventar
#6 erstellt: 17. Sep 2012, 18:03
Sagen wir so: wenn du noch kein Kabel hättest, dann würde ich dir zu 1,5 oder sogar 2,5qmm "echtem" Kupfer raten. Da das Kabel aber jetzt schonmal da ist, macht es nicht wirklich Sinn das auszutauschen. Der Aufwand (finanziell und verlegen) wiegt die Vorteile nicht auf! Ich glaube nicht, dass man irgendeinen Unterschied hören würde.

Die vorderen LS würde ich dann aber schon mit 2,5qmm CU verdrahten. Das sollte eigentlich unter 1€ max. 2€/m liegen.
hiroyuki
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 19. Sep 2012, 06:51

wenn du noch kein Kabel hättest, dann würde ich dir zu 1,5 oder sogar 2,5qmm "echtem" Kupfer raten.


Ich glaube nicht, dass man irgendeinen Unterschied hören würde.

Eigentlich ja eine widersprüchliche Aussage. Ich nehme an, es geht also eher um die ruhigen Nerven

Da ich vorne nur 2 x 3m zu verlegen habe, und es gerade ein günstiges Angebot gab, sind es nun 1,5mm Vollkupferkabel von In-Akustik für die Front-Standlautsprecher geworden, die kleinen Cantons hinten bleiben an den verkupferten Alukabeln.
Danke für die Antworten.


[Beitrag von hiroyuki am 19. Sep 2012, 06:52 bearbeitet]
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