Kopfhörerimpedanz und Akkulaufzeit?

+A -A
Autor
Beitrag
kadioram
Inventar
#1 erstellt: 07. Dez 2008, 17:07
Hi Leute,

egtl. bräuchte ich von euch eine Kaufberatung zwecks neuem mp3-Player (für die Frau zu Weihnachten), aber erst würde ich gern über ein paar grundlegende Zusammenhänge bescheid wissen.

Vorgeschichte:
Wir (meine Freundin und ich) waren gestern beim MM, mp3-Player anschauen und testen, ohne konkrete Ergebnisse.

Beim Rausgehen kamen wir am KH-Regal vorbei und in folgende KH hat sie sich verliebt: Thomson HED 435. Bitte keine Diskussion, ob die gut/geeignet sind oder nicht, die sind´s, weil sie "so schön braun und orange und sogar zusammenklappbar sind".

Das einzige, was ich weiß, ist, dass sie 32 Ohm Impedanz haben und 106dB(?).


Meine Frage also generell:

Sind "große" Bügel-KH für tragbare Player geeignet?

Ich weiß, dass es auf jeden Fall funktioniert, aber ziehen größere KH auch mehr Energie oder so?
Kann dadurch evtl. auch der Akku beschädigt werden? Ich nehme nämlich zumindest mal an, dass sich bei größeren KH die Akkulaufzeit erheblich verkürzt.

Kann mir jmd. da weiterhelfen??? Wäre ganz toll
McMusic
Inventar
#2 erstellt: 08. Dez 2008, 00:00
Wichtig ist für den portablen betrieb der Wirkungsgrad und (bedingt) der Widerstand.
Ersterer sagt etwas darüber aus, ob der (geringe) Strom des portablen Players den KH ordenlich betreiben (lies: laut kriegen) können. Der Widerstand spielt bei manchen portabelen Playern zusätzlich eine Rolle, da diese mit niederohmigen KH einen Bassabfall haben.

Nun konkret:

kadioram schrieb:
Das einzige, was ich weiß, ist, dass sie 32 Ohm Impedanz haben und 106dB(?).


106db Wirkungsgrad sollte ausreichen für den Betrieb am portablen Player.

"Nur" 32Ohm könnten für den Player im Bassbereich ein Problem sein. Welcher Player ist es denn?
audiophilanthrop
Inventar
#3 erstellt: 08. Dez 2008, 00:10

kadioram schrieb:
Beim Rausgehen kamen wir am KH-Regal vorbei und in folgende KH hat sie sich verliebt: Thomson HED 435. Bitte keine Diskussion, ob die gut/geeignet sind oder nicht, die sind´s, weil sie "so schön braun und orange und sogar zusammenklappbar sind".



Wenn ich eine Firma meiden würde wie die Pest, dann wohl Thomson. Die verstanden sich von jeher mehr auf Aufkaufen, Herunterwirtschaften und billigen Plunder.

Zumal man im Bereich Kopfhörer i.d.R. mit spezialisierten Herstellern besser beraten ist.

Das einzige, was ich weiß, ist, dass sie 32 Ohm Impedanz haben und 106dB(?).

106 dB SPL / 1 mW sind bei solchen Hörern durchaus drin, 106 dB SPL / 1 Vrms aber auch, und das sind in dem Fall 15 dB Unterschied. Klarheit bringt im Zweifelsfall der Vergleich mit anderen Hörern bekannter Kenndaten.

Meine Frage also generell:

Sind "große" Bügel-KH für tragbare Player geeignet?

Grundsätzlich auf jeden Fall - ich kann hier mit meinem schon etwas angejahrten iAudio G3 auch einem HD580 (und sogar 600-Ohm-Antiquitäten) völlig ausreichende Pegel entlocken -, die Crux liegt in einer (mit Euro-Firmware) oft vorhandenen künstlichen Lautstärkebegrenzung, um den Maximalpegel mit den Beipacktröten auf 100 dB SPL zu begrenzen.

Ich weiß, dass es auf jeden Fall funktioniert, aber ziehen größere KH auch mehr Energie oder so?

Der Kennschalldruck (und damit die für eine bestimmte Lautstärke nötige Leistung) hängt in der Tat auch vom zu bewegenden Luftvolumen ab. Sind 110-120 dB SPL / 1 mW für IEMs nicht ungewöhnlich, schaffen es auch kleine geschlossene Hörer nur mit viel Mühe auf 110 dB, oft sind es auch nur um die 100. "Ausgewachsene" Heim-Kopfhörer haben typischerweise 96-100 dB (die HiFi-Norm schrieb seinerzeit mindestens 94 dB vor), einige "schwarze Schafe" aus neuerer Zeit aber auch mal nur 90 dB (z.B. Sennheiser HD570 oder der Billigheimer HD201, AKG K601 und K701 sind auch recht grenzwertig).

Weiterhin relevant ist aber noch die Impedanz. Sie bestimmt zusammen mit den Kennschalldruck die Empfindlichkeit des Hörers bei einem bestimmten Ausgangspegel, normalerweise 1 Vrms (wobei empfindlichere Hörer bei niedrigeren Pegeln vermessen werden und dann umgerechnet wird). Für die aufgenommene Leistung gilt nämlich:
P ~ 1 / Z_nom
wobei Z_nom die Nennimpedanz ist, hier 32 Ohm. Und an P hängt per Kennschalldruck der erzeugte Schallpegel.
Auf diesem Wege kann auch ein vergleichsweise ineffizienter Hörer noch Pegel herausholen (indem einfach die Treiber recht niederohmig sind), und ein ohnehin sehr effizienter IEM wird schnell zum Flohhustdetektor, der unerbittlich Grundrauschen aufdeckt. Im Gegenzug ist ein recht hochohmiger Hörer mit an sich ordentlichem Kennschalldruck nicht allzu empfindlich.

Zum Rumrechnerei siehe auch die Tabelle in meiner Signatur.

Kann dadurch evtl. auch der Akku beschädigt werden? Ich nehme nämlich zumindest mal an, dass sich bei größeren KH die Akkulaufzeit erheblich verkürzt.

Wie oben ausgeführt, brauchen auch vergleichsweise ineffiziente Hörer höchstens einmal einstellig mW für ziemlich hohe Lautstärken (und daraus wird auch bei einem Verstärker-Wirkungsgrad von 50% nicht sehr viel). Mein iAudio G3 zieht im Schnitt vielleicht 100 mA aus seiner AA-Zelle, also Pi mal Daumen 130 mW. Die LCD-Hintergrundbeleuchtung scheint hier selbst bei nur kurzzzeitiger Verwendung ein ziemlicher Stromfresser zu sein. Auf ein mW mehr oder weniger kommt es da kaum an. Die zumeist verwendeten Lithiumzellen haben ohnehin einen sehr kleinen Innenwiderstand, damit kann man noch ganz andere Sachen versorgen.


[Beitrag von audiophilanthrop am 08. Dez 2008, 00:23 bearbeitet]
kadioram
Inventar
#4 erstellt: 08. Dez 2008, 15:28
Hui,

vielen Dank für eure sehr hilfreichen Antworten



Wenn ich eine Firma meiden würde wie die Pest, dann wohl Thomson. Die verstanden sich von jeher mehr auf Aufkaufen, Herunterwirtschaften und billigen Plunder.

Zumal man im Bereich Kopfhörer i.d.R. mit spezialisierten Herstellern besser beraten ist.


Na, das war nötig, um meine Freundin davon zu überzeugen evtl. auch ma andere KH in Betracht zu ziehen. Nur liegt das Budget bei max. 50 Euro und das Ding soll zusammenklappbar und mp3Player-kompatibel sein. Da wäre im Prinzip ein AKG K430 drin, was wäre davon zu halten? Eine Steigerung zum Thomson?

Im Forum gibt´s nur einen Höreindruck, der 450 ist mau und der 430 noch mauer...



Welcher Player ist es denn?


Tja, im Moment sind die heißen Kandidaten
- der iPod Nano 16GB (wobei ich selbst noch nicht so recht weiß, ob der Apple mit unserer beider PCs kompatibel wäre, es heißt ja immer, dass man SP3, iTunes etc. braucht...),
- der Creative Zen 16GB (da mag sie die Tasten aber nicht so) und
- der Philips Opus SA 5295

Ich persönlich bin auf dem Gebiet "portabler Sound" absoluter Laie, meine Freundin noch mehr, deshalb ist hier eure Hilfe von Nöten. Ich hab´s halt eher mit dem "handfesten" HiFi....
McMusic
Inventar
#5 erstellt: 08. Dez 2008, 15:42

kadioram schrieb:
Na, das war nötig, um meine Freundin davon zu überzeugen evtl. auch ma andere KH in Betracht zu ziehen. Nur liegt das Budget bei max. 50 Euro und das Ding soll zusammenklappbar und mp3Player-kompatibel sein. Da wäre im Prinzip ein AKG K430 drin, was wäre davon zu halten? Eine Steigerung zum Thomson?

Im Forum gibt´s nur einen Höreindruck, der 450 ist mau und der 430 noch mauer...


Schau Dir mal den AKG K518 an. Der sollte passen.




kadioram schrieb:
Tja, im Moment sind die heißen Kandidaten
- der iPod Nano 16GB (wobei ich selbst noch nicht so recht weiß, ob der Apple mit unserer beider PCs kompatibel wäre, es heißt ja immer, dass man SP3, iTunes etc. braucht...),
- der Creative Zen 16GB (da mag sie die Tasten aber nicht so) und
- der Philips Opus SA 5295


Der iPod sollte keinen Bassabfall mehr haben (wenn es der neue Nano ist). Den Zen und den Philips kenne ich leider nicht.
kadioram
Inventar
#6 erstellt: 08. Dez 2008, 16:14

Schau Dir mal den AKG K518 an. Der sollte passen


Super Tip, dankeschön. Aber ich hab grad gelesen, dass er eine Nennbelastbarkeit von 2000mW hat (zum Vergleich: der 450 ist mit einer Nennbelastbarkeit von 30 mW angegeben). Heißt höhere Belastbarkeit nicht auch automatisch "leistungshungriger", sprich schlechterer Wirkungsgrad?
McMusic
Inventar
#7 erstellt: 08. Dez 2008, 16:19

kadioram schrieb:

Schau Dir mal den AKG K518 an. Der sollte passen


Super Tip, dankeschön. Aber ich hab grad gelesen, dass er eine Nennbelastbarkeit von 2000mW hat (zum Vergleich: der 450 ist mit einer Nennbelastbarkeit von 30 mW angegeben). Heißt höhere Belastbarkeit nicht auch automatisch "leistungshungriger", sprich schlechterer Wirkungsgrad?


Nein, das hat absolut nichts mit "leistungshungrigkeit" zu tun. Von den technischen Werten sind, wenn überhaupt, nur der Kennschalldruck/Wirkungsgrad und der Widerstand interessant.

Einen K518 kannst Du problemlos mit einem Poti ordentlich befeuern.
Suche:
Das könnte Dich auch interessieren:
[Kaufberatung] Guter Mp3 Player für gute KH
afrographX am 12.05.2008  –  Letzte Antwort am 15.05.2008  –  6 Beiträge
Kaufberatung beim neuen MP3-Player
apata am 20.05.2008  –  Letzte Antwort am 20.05.2008  –  5 Beiträge
KH-Verstärker oder MP3-Player?
Maur am 13.03.2019  –  Letzte Antwort am 15.03.2019  –  10 Beiträge
MP3 Player + KH für PC und MP3
Streamzz am 17.09.2011  –  Letzte Antwort am 20.09.2011  –  14 Beiträge
KH für unterwegs (für Mp3 Player) bitte kein In-Ear!
F5.Dogg am 30.09.2007  –  Letzte Antwort am 30.09.2007  –  3 Beiträge
MP3 Player 8GB+/Akkulaufzeit
tucktuck am 07.10.2010  –  Letzte Antwort am 08.10.2010  –  3 Beiträge
MP3-Player Kaufberatung
Stranger284 am 09.03.2009  –  Letzte Antwort am 13.03.2009  –  14 Beiträge
MP3 Player und KH? Hilfe!
xtreme2009 am 24.09.2010  –  Letzte Antwort am 26.09.2010  –  6 Beiträge
MP3-Player für 50,- Euro
Veannon am 07.01.2009  –  Letzte Antwort am 07.01.2009  –  6 Beiträge
[Kaufberatung] Mini Mp3 Player
-rayMan- am 22.04.2012  –  Letzte Antwort am 27.04.2012  –  10 Beiträge
Foren Archiv
2008

Anzeige

Aktuelle Aktion

Partner Widget schließen

  • beyerdynamic Logo
  • DALI Logo
  • SAMSUNG Logo
  • TCL Logo

Forumsstatistik Widget schließen

  • Registrierte Mitglieder925.721 ( Heute: 8 )
  • Neuestes MitgliedKranelite
  • Gesamtzahl an Themen1.551.065
  • Gesamtzahl an Beiträgen21.537.209

Hersteller in diesem Thread Widget schließen