Tonbandmaschine

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Eisbude
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 15. Jan 2010, 20:26
Hallo Forumsmitglieder,
ich hoffe hier Hilf zu bekommen zum obigen Thema.
Ich produziere Musik und möchte gern diese Musik vom Computer aus auf eine Tonbandmaschine überspielen und anschließend wieder zurück auf meinen Computer. Dabei möchte ich den Effekt des anologen Sounds der Tonbandmaschine ausnutzen um so meiner Musik einen natürlicheren Sound zugeben. Das typisch Analoge.
Welche Spezifikationen muss diese Tonbandmaschine erfüllen, sodass ich keine Qualitätsverluste habe und ich diesen Effekt für meine Musik nutzen kann!

Bin gespannt auf erfahrene Antworten!

Danke und ein schönes Wochenende,

Felix
zlois
Stammgast
#2 erstellt: 16. Jan 2010, 02:07
Hallo Felix,

Eine Frage, die alles andere als leicht zu beantworten ist.
Einen Qualitätsverlust im technischen Sinne hast du bei einer analogen Tonbandaufnahme immer. Der von manchen so heiß geliebte "warme, analoge" Klang ist im Grunde nichts anderes, als eine eigentlich nicht gewollte Verzerrung des ursprünglichen Signals.

Es wäre als erstes zu klären, um was für Musik es sich handelt, was du damit zu machen beabsichtigst, und vor allem, welche Anforderungen du an die Bandmaschine stellst. Reden wir hier vom Effekt der Bandsättigung, also absichtliche Übersteuerung als Soundeffekt? Oder von einer möglichst perfekten analogen Aufnahme, die anschließend wieder digitalisiert wird?
Im letzteren Fall wird es natürlich schwieriger. Sinn hat das ganze sowieso nur, wenn entsprechend hochwertiges Digitalequipment vorhanden ist und das digitale Master in einer möglichst hohen Auflösung vorliegt (96/24 bzw. DSD).
Und dann ist es natürlich eine Frage des Budgets...

Gruss
Alois


[Beitrag von zlois am 16. Jan 2010, 02:09 bearbeitet]
cr
Inventar
#3 erstellt: 16. Jan 2010, 05:39
Dieses Sounding kann man ja wohl auch auf digitaler Ebene leicht erreichen. Ordentlich k2, k3 bei den den Pegelspitzen, etwas Rauschen und das wars.
(Ich nehme mal an, Wow+Flutter, sowie Dropouts gehören nicht zum Gewünschten)


sodass ich keine Qualitätsverluste habe


Das ist ein Widerspruch. Wenn du keine Qualitätsverluste haben willst, darfst du nicht auf ein Analogband überspielen. Wenn sich der Klang ändert, ist die definitiv auf Qualitätsverlust zurückzuführen.
Wenn du kein digitales Enhancement haben willst, wäre eine Möglichkeit auch, das Signal durch eine verzerrende Röhrenvorstufe (also eine mit ausreichend Klirr) zu jagen und dann wieder zu digitalisieren. Nur mal als Anregung.


Hier zufällig was gefunden
http://www.esbasel.c...e/kold/maxciter.html
MjjR
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 16. Jan 2010, 14:20
also ich denk auch, dass da wie von cr vorgeschlagen eine röhrenvorstufe oder überhaupt ein plugin die bessere wahl ist.

mit dem tonband ist es ja zweimal D/A (und umgekehrt) wandlung...
Eisbude
Schaut ab und zu mal vorbei
#5 erstellt: 16. Jan 2010, 15:53
Moin,
ich möchte eine Bandsättigung. Ich war damals im Tonstudio und mein Ingenieur arbeitete mit einem Tonband. Das digital produzierte kurz über das Tonband und zurück in den Rechner.
Diese Bandsättigung will ich erreichen. Da ich wahrscheinlich eine Tonbandmaschine geschenkt bekomme, möchte ich sicher sein, mit ihr auch arbeiten zukönnen. Mit Plugins arbeite ich natürlich auch. Aber alles geht irgendwann einmal "Back to the roots". Inwiefern wird es ein Qualitätsverlust? Doch nicht hörbar? Meine Musik ist experimental mit Klavier, E-Piano, Violinen, Bass, Drums, Gesang und Gitarre.

PS: Arrangiert, komponiert und aufgenommen wird am Computer.


[Beitrag von Eisbude am 16. Jan 2010, 15:54 bearbeitet]
zlois
Stammgast
#6 erstellt: 16. Jan 2010, 18:12
Was für eine Bandmaschine ist das denn, die du da bekommst?

Inwiefern wird es ein Qualitätsverlust? Doch nicht hörbar?

Natürlich ist es hörbar. Aber genau das willst du doch - die Verzerrungen, die von der Bandmaschine verursacht werden, sind genau der Qualitätsverlust (neben anderen Dingen wie Rauschen, Dropouts, verbogener Frequenzgang usw. abhängig von der Güte der eingesetzten Maschine), was in diesem konkreten Fall jedoch ausdrücklich erwünscht ist.

Um mit einer Bandmaschine ordentliche Aufnahmen zu erzielen, gehört auch einiges an Fachwissen dazu - die Maschine muss perfekt auf das Band eingemessen werden, ebenso auf das eventuell verwendete Kompandersystem (Dolby, DBX, Telcom oder was auch immer) etc. Und dann spielt der Zustand des Gerätes auch eine sehr große Rolle - eine abgenudelte, 30-40 Jahre alte Maschine, die nie oder zumindest seit Jahren nicht mehr gewartet wurde, verschlissene Tonköpfe und sonstige Teile hat, wird sich auch genau so anhören, nämlich sehr bescheiden. Eine nachweislich gepflegte und gewartete Amateurmaschine á lá Revox A77 o.ä. ist hier Top-Mastermaschinen mit fraglichem Zustand auf jeden Fall vorzuziehen.
MjjR
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 16. Jan 2010, 18:46

Eisbude schrieb:
Moin,
ich möchte eine Bandsättigung. Ich war damals im Tonstudio und mein Ingenieur arbeitete mit einem Tonband. Das digital produzierte kurz über das Tonband und zurück in den Rechner.
Diese Bandsättigung will ich erreichen. Da ich wahrscheinlich eine Tonbandmaschine geschenkt bekomme, möchte ich sicher sein, mit ihr auch arbeiten zukönnen. Mit Plugins arbeite ich natürlich auch. Aber alles geht irgendwann einmal "Back to the roots". Inwiefern wird es ein Qualitätsverlust? Doch nicht hörbar? Meine Musik ist experimental mit Klavier, E-Piano, Violinen, Bass, Drums, Gesang und Gitarre.

PS: Arrangiert, komponiert und aufgenommen wird am Computer.



wieso fragst du dann nicht diesen ingenieur um rat?

es gibt auch leute, die wieder komplette analoge studios einrichten. für mich ist dieser zug abgefahren (wenn's am ende ohnehin in mp3 gewandelt wird...).
Eisbude
Schaut ab und zu mal vorbei
#8 erstellt: 16. Jan 2010, 18:51
Weil ich keinen Kontakt mehr zu ihm habe. Hat persönliche Gründe.
Ja mich interessiert trotzdem das Thema Bandsättigung.
MjjR
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 16. Jan 2010, 18:59
immer diese musiker

hast du deine bandmaschine schon gesehen? genau wie zlois schon schreibt, der zustand der maschine ist das entscheidende.
Eisbude
Schaut ab und zu mal vorbei
#10 erstellt: 16. Jan 2010, 19:09
Er ist wirklich ein Honk. Kümmert sich nicht um seine Kunden und meldet sich, wie versprochen, nicht. Darauf hat man irgendwann keine Lust mehr.

Nein, ich hoffe kommende Woche ein paar Infos über sie zubekommen.
Was heißt: Sie sollte im guten Zustand sein?
Und wo kann man überhaupt neue "Bänder" (Rollen?) kaufen?!
Jetzt noch eine technische Frage. Brauche ich ein A/D Wandler, oder kann ich die Maschine an mein Interface anschließen und per Softwaremixer steuern?
zlois
Stammgast
#11 erstellt: 17. Jan 2010, 16:44
Guter Zustand heißt, eine Bandmaschine hat sehr viele Verschleißteile, die in regelmäßigen Abständen gewechselt werden müssen, genau wie bei einem Auto. Die ganze Mechanik, Bandführung, Bremsen, div. Lager, Andruckrolle, und ganz besonders die Tonköpfe, all das nützt sich im Laufe der Zeit ab, wodurch die Maschine nicht mehr in der Lage ist, die Spezifikationen zu erfüllen. Auch elektronische Bauteile, besonders Kondensatoren, verändern durch Alterung ihre ursprünglichen Werte, was im Extremfall dazu führen kann, dass das Gerät überhaupt nicht mehr oder zumindest nicht ordnungsgemäß funktioniert.
Da die Mehrzahl aller Bandmaschinen, die sich im Umlauf befinden, schon mindestens 20 Jahre alt sind (nach 1990 wurden nur noch sehr wenige Geräte gebaut), sind diese, sofern sie nicht regelmäßig gewartet wurden, oft in einem schlechten technischen Zustand, und man muss u.U. viel Geld hineinstecken, wenn man noch länger Freude daran haben möchte. Beim Kauf eines Gerätes muss auch beachtet werden, dass man ein Modell wählt, für das es noch Ersatzteile zu kaufen gibt, was bei vielen nicht mehr der Fall ist.

Neue Bänder gibt es z.B. bei Darklab oder Bluthard, auch hier gilt es natürlich, je nach Maschine und Anwendungsbereich das passende Band auszuwählen. Von gebrauchten Bändern rate ich auf jeden Fall ab. Die Bandmaschine muss auch exakt auf das verwendete Band eingemessen werden, was entsprechendes Fachwissen und Messgeräte erfordert.
Eisbude
Schaut ab und zu mal vorbei
#12 erstellt: 17. Jan 2010, 18:48
Hallo Zlois,
ich kann mir eine Grundig TK20 ausleihen. Sie wurde regelmäßig gewartet und befindet sich in einem guten Zustand. ich musste nun leider feststellen, dass sie nur Mono läuft.
Daher kann ich keinen Stereomix aufnehmen. Ich werde trotzdem mal Vocals aufnehmen und einen Vorher/Nachhervergleich durchführen.
Welche Anschlussmöglichkeiten hat die TK20? Kann ich sie an mein Interface überhaupt docken?XLR, Cinch, Klinke alles vorhanden.
Liebe Grüße
zlois
Stammgast
#13 erstellt: 17. Jan 2010, 22:36
Grundig TK20?
Das ist ein Röhren-Koffertonbandgerät aus den 50er Jahren. So etwas gehört in ein Museum (oder in die Hände eines Sammlers), aber mit Hifi oder gar Mastering hat das nicht im Entferntesten etwas zu tun. Da würdest du mit einem einfachen Kassettendeck um Welten bessere Ergebnisse erzielen.
Was der TK20 für Anschlüsse hat weiß ich nicht, ich vermute DIN wenn nicht sogar Bananenstecker.

Ich würde sagen, unter einer Revox A77 (oder einem vergleichbaren Gerät eines anderen Herstellers) brauchst du gar nicht anzufangen, du wirst ansonsten vom Klang sehr enttäuscht sein und dir das Projekt Tonband vermutlich schnell aus dem Kopf schlagen...
Eisbude
Schaut ab und zu mal vorbei
#14 erstellt: 17. Jan 2010, 23:07
Okay, das habe ich mir schon fast gedacht.
Dann wird das leider nichts. Oder gibt es hier im Forum User, die mir soetwas als Leistung anbieten? Per Email?
bartman4ever
Inventar
#15 erstellt: 18. Jan 2010, 00:33
Analogen und warmen Sound kann man auch ohne Bandmaschine erzeugen. Sogar ohne Rauschen, Verzerrungen und sonstiger Nachteile. Ich kann dir testweise mal einen Schnipsel von dir über meine analoge Kette laufen lassen. Wenns dir gefällt, sehen wir weiter. Mehr gerne auch per PM.
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