Blasorchester möglichst gut aufnehmen - ohne Schnick Schnack

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tsmb
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 09. Dez 2018, 21:31
Hallo HiFi Gemeinde,

meine Frau spielt seit vielen Jahren in einem Blasorchester. Da es leider keine über die Qualität einer Whatsapp Videoaufnahme hinausgehenden Audio (Video lassen wir mal außen vor) Aufnahmen des Orchesters gibt, möchte ich hier aktiv werden.

Mein Ziel ist es, mit möglichst wenig Aufwand gute Ergebnisse zu erzielen. Ich weiß, das kommt der Quadratur des Kreises schon recht nahe... aber das Budget ist im unteren dreistelligen Bereich doch recht begrenzt, zumal ich wirklich alles neu beschaffen müsste. Daher möchte ich die Anzahl der eingesetzten Mikrofone auf zwei begrenzen. Die Mikrofone sollten im 2er Set unter 200 EUR kosten...

Zu den Randbedingungen des Blasorchesters:

  • Das Blasorchester setzt sich aus ca. 35 Personen zusammen.
  • Register: Klarinette, Teneorsaxophon, Trompete, Flügelhorn, Tenorhorn, Posaune und Bassposaune, Tuba, Schlagzeug, (Perkussion in Ausnahmefällen)
  • Die Aufnahmeumgebungen sind meist suboptimal: Mehrzweckhallen, Bierzelte, Kirchen, ...



    Recording Set-up (aka Beschaffungsliste):

  • 2 x Mikrofon

  • 1 x Audio Interface: Focusrite Scarlett 2i2 2nd Gen

  • 2 x 15m Mikrofonkabel: pro snake TPM 15,0 CC Micro Cable grey

  • 1 x Stativ Superlux MS 200

  • 1 x Stereobar: K&M 23550 Mikrofon-Ergänzungsschiene

  • 2x Mikrofonspinne the t.bone SSM 6 Universalspinne

    ==> Gesamtkosten ca. 400 EUR


    Mit meinem bisher angelesenen "Wissen" würde ich zwei Kleinmembran Kondensatormikrofone (z.B. Rode M5) auf einer Stereobar im ORTF, EBS oder NOS Set-up montieren. Der Stereoklang ist mir wichtig, für AB müsste ich wohl eine deutlich größere Schiene auftreiben. Die Mikrofone würde ich in etwa 3 Meter Höhe über dem Dirigenten mit ca 30 Grad Neigung (müsste man natürlich mit dem Monitor vor Ort bestimmen) ins Orchester richten. Die Aufnahme erfolgt über einen MAC, auch ein geschlossenes HiFi taugliches paar Kopfhörer ist vorhanden.

    Nun frage ich euch:
  • Welche Mikrofone empfehlt ihr mir? (Budgetgrenze: 200 EUR)
  • Wird das ganze überhaupt in guter Qualität aufnehmbar sein, oder werde ich gut 400 EUR Lehrgeld bezahlen? Was müsste ich ändern um bessere Ergebnisse zu erzielen? (Ich vermute zweierlei: Mehr Budget, mehr Mikrofone)

    Ich freue mich auf eure Antworten und eine spannende Diskussion!
  • ohne_titel
    Inventar
    #2 erstellt: 09. Dez 2018, 22:02
    Ich rate zu einem Zoom h4 oder ähnlich, fertig. Die Qualität dieser Geräte ist gut, der mobile Gebrauch unproblematisch. Bei allen Hauptmikrofonierungen, egal ob Smartphone oder mit Schöps - Mikros im vierstelligen Bereich ist die Balance zwischen den Gebläsen nur über die Aufstellung zu beeinflussen - wenn ein Ensemble das will, kann man mit so einem Pocketrecorder tolle Resultate erreichen. Sperren sich die Musiker dagegen, dass man sich auch an akustischen Aspekten orientiert, wird das Ergebnis drittklassig werden.
    Wenn es wirklich eine Groß - AB - Anordnung werden soll, kann man an so einen Recorder auch Mikrofone anschließen. Geeignete Kandidaten wären Rode NT5, gebraucht budgetkonform zu haben oder für deutlich weniger an jeder Ecke zu mieten.
    tsmb
    Schaut ab und zu mal vorbei
    #3 erstellt: 09. Dez 2018, 22:07
    Hallo ohne_titel,

    die Zoom Geräte hatte ich mir auch schon angeschaut. Hier finde ich es problematisch, dass ich keine praxistaugliche Monitor-Lösung habe. So kann ich während der Aufnahme nur hoffen, dass das Mikrofon richtig platziert ist. Daher denke ich, dass die Kombination aus Audio-Interface und 2 externen Mikrofonen zielführender ist.
    ohne_titel
    Inventar
    #4 erstellt: 09. Dez 2018, 22:20
    Ich finde, ein Kopfhörer mit einer entsprechenden Verlängerung ist genug Monitoring für unterwegs. Aber technisch spricht natürlich auch nichts gegen die Rechnervariante - zumindest solange, bis du in der Mitte einer Kirche Strom für dein Interface auftreiben musst...
    Ach ja, noch ein kleiner Tipp: Kauf dir zwei ganz normale K&M Stative, die Haltbarkeit aller billigeren Lösungen macht einen wütend.
    Marsi_ES
    Stammgast
    #5 erstellt: 16. Dez 2018, 00:26
    Um ein Orchester gut aufzunehmen, würde ich nicht unbedingt einen Stereo-Field-Recorder nehmen. Eigentlich wären als Basis 3 Mikros anzusehen, die als sog. Decca-Tree IM Orchester platziert werden.
    Erst neulich habe ich mit dieser Technik, zwei A/B-Stützen und weiteren 4 Spotmics ein größeres Blasorchester aufgenommen.
    Somit würde ich empfehlen, ein erweiterbares Interface mit mind. 2 guten PreAmps, und einem entsprechenden ADAT-Pre mit 8 Kanälen. Dazu vernünftige Mikros und man ist aller Sorgen entledigt. Aber natürlich liegt man dann da weit über deinem Budget.
    So würde ich starten mit einem 4-Kanal Interface, z.B. einem Focusrite Scarlett 18i8 oder einem Audient ID44 o.ä., zwei Beyerdynamic MCE 530 (absoluter Geheimtipp) fürs Stereobild und einem Audio-Technica AT2020 für die Basis.
    Das ganze kann man dann entsprechend erweitern und optimieren.

    Schau dir mal unter Wikipedia (Decca Tree) an, wie diese Technik funktioniert. Früher hat man so ganze BigBands im Studio getracked und die Stimme auf ne dritte Spur gepackt....
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